Von Erik - Gleichheit oder Freiheit?

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Für Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn standen auf der politischen Rechten «Persönlichkeit, Vertikalität, Transzendenz, Freiheit, Subsidiarität und Vielfalt», auf der Linken «Kollektivismus, Horizontalismus, Materialismus, Gleichheit-Nämlichkeit, Zentralismus und Einfalt (in beiden Sinnen des Wortes)», und dazwischen trieben sich nur die Unentschlossenen herum.
Für ihn stellte sich eine ganz bestimmte «Schicksalsfrage des Abendlandes», mit der er sein zuletzt 1985 erschienenes zentrales Buch «Gleichheit oder Freiheit?» überschrieb. Denn dem universal belesenen Denker stand schon kurz nach den Verwerfungen des Zweiten Weltkriegs das Menetekel eines neuen, demokratischen Totalitarismus vor Augen – einer die Väter verachtenden Brüderlichkeit, die im «Big Brother» ihren höchsten Ausdruck findet. Sein bis heute hochbrisantes Grundlagenwerk war lange vergriffen und liegt zum 110. Geburts- und 20. Todestag des großen österreichischen Intellektuellen nun endlich wieder vor.

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Wenn wir von der Gleichheit (aequalitas) sprechen, meinen wir nicht Billigkeit oder Unparteilichkeit (aequitas) , die der Gerechtigkeit zugeordnet sind. Auch die sogenannte »christliche Gleichheit« ist nicht »mechanisch«, sondern lediglich Unterwerfung unter dasselbe Gesetz – also Isonomie. Wir wollen hier auch nicht auf die psychologischen Ursachen für die egalitären und »identitären« Neigungen unserer Zeit eingehen, da wir dies an anderem Orte ausführlich getan haben 1; was aber das Verhältnis zwischen der Freiheit und der Gleichheit betrifft, so genügt vielleicht hier die Feststellung, daß ein Erzwingen menschlicher Gleichheit mit der Forderung nach Freiheit unvereinbar ist. Vom ethischen Standpunkt aus gesehen sind ja Neid, Eifersucht und Angst die treibenden Kräfte hinter den gleichmacherischen und »identitären« Bestrebungen unserer Zeit 2; die »Natur« aber ohne menschliche Eingriffe ist alles eher denn egalitär. Wenn wir eine echte Ebene schaffen wollen, müssen wir die Bergspitzen wegsprengen, um damit die Täler auszufüllen; die mechanische Gleichheit setzt daher ein System von äußeren Gewalteingriffen voraus, die natürlich grundsätzlich der Freiheit widersprechen. Freiheit und Gleichheit stehen also wesenhaft zueinander im Widerspruch, eine Tatsache, die sich aber erst teleologisch in ihrer ganzen Schwere auswirkt.

Von allen politischen Ausdrücken, die tagtäglich mißbraucht werden, haben die Worte »Liberalismus« und »Demokratie« am allermeisten zu leiden. Der echte Liberalismus strebt das größtmögliche Ausmaß an Freiheit für alle Menschen an 3– und dies ganz unabhängig von der Struktur der Regierungsform, unter der sie leben mögen. Es muß aber zugestanden werden, daß die Affinität zwischen der Freiheit einerseits und den verschiedenen Regierungsformen anderseits sehr ungleichmäßig ist; auch darf man nicht vergessen, daß gewisse politische Einrichtungen mit betont liberaler Zielsetzung durch dialektische Prozesse die Gefahr weitgehender Versklavung bergen. Der wahre Liberale ist aus diesen wie aus anderen Gründen nicht an eine bestimmte Regierungsform gebunden; seine Wahl bleibt lediglich dem Wunsch untergeordnet, sich und seine Mitbürger im Genuß größtmöglicher Freiheit zu wissen. Wenn er glaubt, daß ein Monarch größere Freiheit gewähren kann als eine Republik, wird er für den ersten einstehen; ja, unter gewissen Umständen könnte er sogar die tatsächlichen Einschränkungen einer Militärdiktatur den potentiellen Evolutionen einer wirklichen Demokratie vorziehen 4.

Wie jeder Kenner der Alten Welt es erwarten kann, ist die Bezeichnung »liberal« im politischen Sinn spanischen Ursprungs. Auf der Iberischen Halbinsel wird sie zum ersten Male im Jahre 1814 gebraucht und wurde bald von den Franzosen übernommen. Southey schrieb im Jahre 1816 (in der »Quarterly Review«) über die British Liberales (also in der spanischen Form!), und zehn Jahre später benützte Scott den französischen Ausdruck Libéraux . Von ihm aber wurde diese Bezeichnung für den radikalen Flügel der Whigs gebraucht, was natürlich nicht unserem Sinn dieses Wortes entspricht. In den Vereinigten Staaten hat der Mißbrauch dieses Terminus technicus einen Höchstgrad erreicht; in der Neuen Welt nennen sich »Liberale« all jene, die Neuerungen nicht abhold sind und besonders oft linkstotalitäre Bestrebungen gutheißen. Ein echter amerikanischer Liberaler wie Oswald Garrison Villard nannte sich daher »an old-fashioned liberal«. Auf dem europäischen Kontinent waren die Dinge oft nicht viel anders; hier verfolgten die »Liberalen« nur zu oft ihre Gesinnungsgegner mit unerbittlicher Feindseligkeit. Diese Parteiliberalen nennt Professor Carlton J. H. Hayes sectarian liberals , die »Anhänger der liberalen Sekte« 5.

Die psychologischen und philosophischen Triebfedern und Grundlagen der liberalen Einstellung sind bei weitem nicht einheitlich. In einem christlichen Liberalismus werden stets Wohlwollen und Großmut, Generosität und Ehrfurcht vor der Persönlichkeit des Nächsten die Antriebskräfte sein. Es gibt aber auch einen »Liberalismus«, wie wir es in den letzten hundert Jahren erfahren mußten, der auf einem erkenntnistheoretischen Nihilismus fußt, ein »Liberalismus«, der rundweg erklärt, daß die objektive Wahrheit entweder nur ein Vorurteil, ein Stück geistiger Überheblichkeit, eine Sinnestäuschung ist, oder aber, daß sie menschlich ganz einfach nicht erfaßt werden kann und außerhalb unseres Erkenntnisvermögens steht. So wird dann entweder die Wahrheit selbst oder der Weg zur Wahrheit geleugnet. Es ist klar, daß eine derartige Philosophie der Verzweiflung nicht notwendigerweise zu einer liberalen Einstellung führt; gerade das Gegenteil kann eintreten, und daher hängen die Schlußfolgerungen, die von diesen nihilistischen Prämissen gezogen werden, vom persönlichen Geschmack und vom Temperament ab. »Liberalität« bedeutet ursprünglich Freigebigkeit, und es versteht sich von selbst, daß von einem Geben nur dann die Rede sein kann, wenn die Schenkung von einem Besitz kommt. Generosität ohne Überzeugung gibt es nicht. Toleranz, die dem Liberalismus wesensverwandt ist, darf mit Gleichgültigkeit nicht verwechselt werden. Sie ist ein opferbereites Ertragen anderer Meinungen in Hinsicht auf eine eigene, echte Überzeugung.

Der christliche, der wahre Liberale darf aber auch in seiner Haltung von Erwägungen geleitet werden, die nicht einen ethischen oder religiösen, sondern auch einen praktischen Charakter tragen. Zwar unterscheidet er genau zwischen Wahrheit und Unwahrheit, zwischen Recht und Unrecht, doch verwirft er die Häufung von Zwangsmaßnahmen, weil er weiß, daß sie nicht den gewünschten Erfolg erzielen, ja sogar zu noch größerem Übel führen können. Wir haben schon früher dem Gedanken Ausdruck verliehen 6, daß das Mittelalter mit seiner faktischen Unmöglichkeit, sich offen von der Kirche loszusagen, an einer Art urämischen Vergiftung litt. Und es ist offensichtlich, daß eine Verfolgung Märtyrer erzeugt. Hier ist aber dann die Gefahr vorhanden, daß die Qualen und Leiden der Verfolgten die sadistischen Neigungen ihrer Schergen befriedigen. Schließlich kann einem einsichtigen Christen nichts als teuflischer erscheinen als die Verquickung von Wahrheit und Laster, die dann einer Verschmelzung von Heiligkeit und Irrtum gegenübersteht! Und hierzu sind nicht einmal Scheiterhaufen notwendig, auf denen verschrobene Sektierer zum Ergötzen rundlicher Dogmatikprofessoren verkohlt werden…

Die verhängnisvolle Neigung zum Gewaltverfahren, die sich auf Grund des staatlichen Beispiels in die Kirche eingeschlichen hatte, behauptete sich mehrere Jahrhunderte, bis dann intra muros der Gegenstoß einsetzte 7. Schon Pius VII. kämpfte mit scharfen Worten gegen das Zwangsprinzip, weil es lediglich die Heuchelei förderte. So berichtet uns ein junger Amerikaner, der den Vater der Christenheit im Jahre 1818 besuchte:

»The Pope talked a good deal about our universal toleration, and praised it as much as if it were a doctrine of his own religion, adding that he thanked God continually for having at last driven all thoughts of persecution from the world, since persuasion was the only possible means of promoting piety, though violence might promote hypocrisy.« 8

Und heute betont der Codex Iuris Canonici ausdrücklich, daß niemand (d. h. kein Erwachsener) gezwungen werden kann, den katholischen Glauben anzunehmen 9. Es darf dabei allerdings nicht verschwiegen werden, daß in der mittelalterlichen Kirche lokal manchmal in diesem Punkte eine gewisse Verwirrung herrschte; es kamen Fälle vor, daß zwangsweise getaufte, erwachsene Juden der Gerichtsbarkeit der Kirche unterstellt wurden. Dies waren freilich nur Übergriffe des Klerus 10, nie aber die Stellung des Heiligen Stuhles. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ganze Wirkungskraft der im Grunde genommen »personalistischen« Theologie der Kirche sich im Fragenkomplex von Gewissen, Freiheit, Gewalt und Zwang fühlbar machte 11. Die katholische Lehre vom Primat des Gewissens über alle sichtbare Autorität, die selbst den Vikar Christi auf Erden einschließt, steht in grellem Gegensatz zu den koerziven Einrichtungen und Gebräuchen des Spätmittelalters; diese waren schließlich auch mit den Forderungen der christlichen Nächstenliebe unvereinbar. Zwar darf es nicht außer acht gelassen werden, daß die von der Inquisition schuldig befundenen Angeklagten den weltlichen Autoritäten mit einer feststehenden Formel übergeben wurden, in der die Bitte enthalten war, diese nicht hinzurichten. Diese Formel lautete:

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