Von Erik - Gleichheit oder Freiheit?

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Für Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn standen auf der politischen Rechten «Persönlichkeit, Vertikalität, Transzendenz, Freiheit, Subsidiarität und Vielfalt», auf der Linken «Kollektivismus, Horizontalismus, Materialismus, Gleichheit-Nämlichkeit, Zentralismus und Einfalt (in beiden Sinnen des Wortes)», und dazwischen trieben sich nur die Unentschlossenen herum.
Für ihn stellte sich eine ganz bestimmte «Schicksalsfrage des Abendlandes», mit der er sein zuletzt 1985 erschienenes zentrales Buch «Gleichheit oder Freiheit?» überschrieb. Denn dem universal belesenen Denker stand schon kurz nach den Verwerfungen des Zweiten Weltkriegs das Menetekel eines neuen, demokratischen Totalitarismus vor Augen – einer die Väter verachtenden Brüderlichkeit, die im «Big Brother» ihren höchsten Ausdruck findet. Sein bis heute hochbrisantes Grundlagenwerk war lange vergriffen und liegt zum 110. Geburts- und 20. Todestag des großen österreichischen Intellektuellen nun endlich wieder vor.

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»Noch etwas müssen Sie in Betracht ziehen, meine Herren! Im Altertum war die Tyrannis barbarisch und erbarmungslos, aber dieser Despotismus war physisch begrenzt, da alle Staaten klein waren und internationale Beziehungen kaum existierten. Daher gab es in der Antike außerhalb Roms keine Tyrannis großen Stils. Wie anders jedoch, meine Herren, ist die Lage heute! Die Wege für eine gigantische, kolossale, universelle und allumfassende Tyrannei sind geebnet; es gibt keine physischen Hindernisse mehr, da das Dampfschiff und die Eisenbahn alle Grenzen verwischt haben, weil es dank dem Telegraphen keine Entfernungen mehr gibt; und es gibt auch keine moralischen Hindernisse mehr, weil die Seelen geteilt sind und jeglicher Patriotismus verschwunden ist. Sagen Sie mir, ob ich daher nicht recht habe, mich um die nächste Zukunft der Welt zu sorgen; sagen Sie mir, ob ich mich nicht mit der grundlegendsten Frage befasse, wenn ich dieses Problem behandle.« 154

Auch hier, wie bei de Tocqueville, finden wir einen kleinen Irrtum in der Berechnung, der sich jedoch nur auf einen Zeitpunkt und nicht auf das Wesentliche der Frage bezieht: Donoso Cortés erwartete mit Recht das Ende des (geographischen) Patriotismus und den Aufstieg eines wurzellosen Internationalismus, doch finden wir in seinen Berechnungen keinen Hinweis auf die Zwischenstufen in der Form eines begrenzten Kollektivismus, wie es der ethnische oder biologische Nationalismus ist. Seine Augen sind einzig auf eine weltweite Tyrannis gerichtet. Seine Rede an das Parlament im folgenden Jahr zeigt deutlich, daß er ganz bestimmte Befürchtungen hegte. Wir werden später noch darauf zurückkommen 155.

Während Donoso Cortés die Grundlage für die kommende Tyrannis mehr im »Fortschritt« als in der Demokratie als solcher erblickte, folgte Jacob Burckhardt getreuer den Anschauungen Platos. Er sagte:

»Ganz besonders leicht abdizieren Demokratien. In Hellas machen sie den, welcher ihre Aristokratie gebrochen oder verjagt hat, zum Tyrannen und setzen dann voraus, daß ein solcher dauernd ihren Willen vollziehe.« 156

Der amerikansiche Staatsmann Fisher Ames (1758–1808), der die Demokratie in noch dunkleren Farben malte und zudem erwartete, daß die Demokratien in Militärdiktaturen ausarten würden, hatte schon zu einem früheren Zeitpunkt erklärt:

»It has never happened in the world, and it never will, that a democracy has been kept out of the control of the fiercest and most turbulent spirits in the society; they will breathe into it all their own fury, and make it subservient to the worst designs of the worst men.« 157

Und an einer anderen Stelle heißt es in seinem Buch:

»However discordant all the parts of a democracy may be, they all seek a centre, and that centre is the single arbitrary power of a chief.« 158

Walter Bagehot, dieser geniale Kenner des Bonapartismus, ließ Cäsar folgende Worte an die »zahlenmäßige Mehrheit der Bürger Roms« richten:

»›I am your advocate and your leader: make me supreme, and I will govern for your good and in your name.‹

This is exactly the principle of the French Empire. No one will ever make an approach to understanding it who does not separate it altogether and on principle from the despotism of feudal origin and legitimate pretensions. The old monarchies claim the obedience of the people upon grounds of duty; they say they have consecrated claims to the loyalty of mankind; they appeal to conscience, even to religion: but Louis Napoleon is a Benthamite despot; he is for the ›greatest happiness of the greatest number‹; he says, ›I am where I am because I know better than any one else what is good for the French people, and they know that I know better.‹ He is not the Lord’s anointed, but he is the people’s agent.

…A democratic despotism is like a theocracy: it assumes its own correctness. It says: ›I am the representative of the people; I am here because I know what they wish, because I know what they should hate.‹ As Cavaignac once said, ›A government which permits its principles to be questioned is a lost government.‹ All popular discussion whatever which aspires to teach the government is radically at issue with the hypothesis of the Empire; it says that the Caesar, the omniscient representative, is a mistaken representative, that he is not fit to be Caesar.« 159

Die demokratische Essenz der modernen Diktaturen ist auch von zahlreichen anderen Autoren hervorgehoben worden 160. Sowohl Hitler als auch Mussolini betonten den demokratischen Charakter ihrer Systeme mit bewundernswerter Beharrlichkeit 161. Auch Proudhon gab sich über den tyrannischen Kern der Demokratie keinen Täuschungen hin; dieser Frühsozialist, dem die schrankenlose Begeisterung der heutigen Linken für den Common Man weitgehend fehlte, schrieb:

»Mais, en raison de son ignorance de la primitivité des ses instincts, de la violence de ses besoins, de l’impatience de ses désires, le peuple incline aux formes sommaires de l’autorité. Ce qu’il cherche, ce ne sont point des garanties légales, dont il n’a aucune idée et ne conçoit pas la puissance; ce n’est point une combinaison de rouages, une pondération de forces, dont pour lui-même il n’a que faire; c’est un chef à la parole, duquel il se fie, dont les intentions lui soient connues et qui se dévoue à ses intérêts. A ce chef, il donne une autorité sans limites, un pouvoir irrésistible. Le peuple, regardant comme juste tout ce qu’il juge lui être utile, attendu qu’il est le peuple, se moque des formalités, ne fait aucun cas des conditions imposées aux dépositaires du pouvoir. Prompt au soupçon et à la calomnie, mais incapable d’une discussion méthodique, il ne croit en définitive qu’à la volonté humaine, il n’éspère qu’en l’homme, il n’a confiance qu’en ses créatures, in principibus, in filiis hominum; il n’attend rien des principes, qui seuls peuvent le sauver; il n’a pas la religion des idées.« 162

Sodann beschrieb er die in den demokratischen Kräften ruhenden Grundlagen der kaiserlichen Autokratie und erinnerte den Leser, daß

»ce qu’il y a curieux, c’est que cette démocratie était sincèrement convaincu de son libéralisme, et qu’elle se flattait de représenter l’égalité et le progrès.« 163

Wie tief aber diese Sehnsucht nach einer persönlichen Führung nicht nur in der Demokratie, sondern auch im Sozialismus verwurzelt ist, wird uns klar, wenn wir H. van Kols (»Rienzi«) Aufschrei in »Socialisme en Vrijheit« lesen:

»A ceux qui sont appelés à nous conduire, nous promettons fidélité et soumission et nous leurs disons: ›Hommes ennoblis par la choix du peuple, montrez-nous le chemin, nous vous suivons.‹« 164

Unter den modernen Autoren hat Max Weber das Thema des »charismatischen Führers« zum Unterschied von den streng nichtdemokratischen »Herrschern« hervorragend behandelt 165. Jedoch war er bei weitem nicht der einzige, der sich mit dieser Materie auseinandersetzte 166. Es haben auch andere diese volksverbundenen Diktatoren erfolgreich unter die Lupe genommen; man erinnere sich nur an Burckhardts terribles simplificateurs , an seinen »schönen, großen Mann mit den Talenten eines Unteroffiziers« 167. Auch Alexandre Vinet fürchtete »cette odieuse combinaison de la souveraineté populaire et du pouvoir paternel, cette absorption de toutes les libertés et de la civilisation elle-même dans une seule liberté, celle d’une faction ou d’un système…« 168.

Diese alpdruckhaften Erwartungen des neunzehnten und des frühen zwanzigsten Jahrhunderts waren nicht aus der Luft gegriffen. Schon Aristoteles wußte nur zu genau, daß Tyrannen als wackere Verteidiger der unteren Klassen gegen die wohlhabenden und unvolkstümlichen Minderheiten (Adel, Plutokratie etc.) auftreten können 169. Diese Tyrannen müssen, um einen amerikanischen Ausdruck zu benützen, regular fellows (Göring: Rechte Kerle!) sein, und wie wir des öfteren wiederholt haben, müssen sie die Gabe zu führen , nicht zu herrschen haben. In dieser wie auch in manch anderer Beziehung passen sie restlos in das demokratische Schema hinein, ein Umstand, den selbst der frühere Rektor der Harvard-Universität, Charles Eliot, nicht hätte ableugnen können 170. Präsident Wilsons Begriffsbestimmung eines demokratischen Führers war, in der Tat, wesensmäßig dieselbe wie die eines totalitären Diktators 171. Wilsons Auffassung deutet auf eine vollkommene Verbundenheit des Führers mit dem Volke sowohl als auch mit dem Zeitgeist hin; sie bedingt eine gewisse, wenn auch unbewußte Schlauheit und Geriebenheit, jedoch auch einen Mangel an Originalität. Je enger aber die Zusammenarbeit zwischen Führer, Volk und Zeitgeist, desto geringer ist auch das Ausmaß an persönlicher Freiheit, die ohne Spannungen und Gegensätze kaum denkbar ist. Zum Schluß steht dann das Bild des erfolgreichen Parteiführers, wie es uns Lord Brougham, der selbst ein Mann der »Linken« war, gezeichnet hat:

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