Henriette Brun-Schmid - Unter dem Kornelkirschenbaum

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Unter dem Kornelkirschenbaum: краткое содержание, описание и аннотация

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In Kornel Villas Familie wird vor allem geschwiegen.
Kornel Villa ist Tierarzt, Vater, Grossvater, Freund, Ehemann und ohne Vater aufgewachsen. Darum kann er auch nicht wie ein Vater handeln, sagt er.
Seine Mutter spricht nicht über den Vater und so lastet ein anhaltendes Schweigen auf der Familie. Seine Frau Carlatina wagt es nicht, das Schweigen zu durchbrechen.
Erst als Kornels Mutter stirbt, hinterlässt diese ihm einen Brief mit Antworten.
Doch die Antworten kommen für Kornel zu spät. Er ist todkrank. Er will seiner Frau, seinen Kindern, nicht als kranker Mann zur Last fallen. Sein Arzt will ihn einem Spezialisten, Doktor Blau, überweisen. Doch Kornel hat schweigend einen Entschluss gefasst.

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Und Carlatina hat so lang auf diesen einen Augenblick gewartet, so lang, ein halbes Leben lang. Darauf, dass endlich von Kornels Vater gesprochen würde, darauf, dass ihre Kinder endlich von ihrem Grossvater hören würden. Um zu wissen, woher sie denn kamen, auch kamen, neben der Herkunft aus ihrer eigenen, Carlatinas Familie. Wenigstens an der Beerdigung, wenn auch reichlich spät, hätte sie sich eine Antwort auf die vielen nicht gestellten Fragen erhofft. Ja, nach der Unbefleckten Empfängnis hatte sie Marta nie gefragt! Carlatina wollte Marta nicht verletzen, liess ihr Zeit, bis heute, bis die Zeit abgelaufen war.

Einer dieser kleinen Tode, die sie schmerzen. Auch Kornel hatte sie nie gefragt. Wie oft hat er den Kindern gesagt, dass er sie nicht wie ein Vater ins Leben begleiten könne, da er selbst keinen Vater gehabt habe. Und Bruder auch nicht. Basta! Da ist noch heute etwas Verschwiegenes in ihm, welches sie nicht aufbrechen mag. Eine Abgeklärtheit, die sie verunsichert.

Marta, hast du ihn geliebt? Marta, wie war er, Kornels Vater?

Marta, wie hiess der Vater von Kornel? «V.B.» genügt mir nicht!

Marta, hast du Kornels Vater noch getroffen, in all den vielen Jahren, in denen Kornel vom Kind zum Mann und zum Vater wurde?

Marta, hast du den Schmetterling auf Kornels Kopf gesehen? Marta!

Der Schmetterling hat etwas Berührendes, es ist doch schon November. Carlatina streckt die Beine aus, die Kirchenbank knarrt, sie holt ein Taschentuch aus ihrer engen Hose. «V.B.», ein grün bestickter Zufall!

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Carlatina lässt Kornel oft allein hingehen in Martas leere Wohnung. Sie hat Mühe, die Steinwerkzeuge, die herumstehenden Skulpturen, all die Möbel nicht mehr von Marta belebt zu sehen. Darüber nachzudenken, was sie behalten wollen und was nicht. Einmal nur geht sie hin, auf Wunsch von Kornel, der vieles schon weggebracht hat, ohne sie zu fragen.

Carlatina geht wegen des Geschirrs mit. Wegen des Blauweissen, mit den feinen blauen Linien und Blumen, welches sie eigentlich sehr gern haben will. Schon der fremdländische Name «Bavaria» gefällt ihr gut. Sie geht unter dem Rundbogen der Wohnung, der zwei Zimmer miteinander verbindet, durch und sieht zum lichtdurchfluteten Erker, der Marta als Arbeitsplatz gedient hat. Alle Werkzeuge liegen noch da, der Fäustel, der Knüpfel, die vielen verschieden langen Spitz- und Scharriereisen. Alles von feinem Steinstaub überdeckt.

Kaum traut sie sich, sich umzuschauen, aber ihr Blick wird angezogen von der grossen Steinskulptur aus grobkristallinem Granit. Schon vor zwanzig Jahren war ihr die seltsame Skulptur ins Auge gestochen. Damals, erinnert sie sich, konnte sie nichts anfangen damit, war blind der Schönheit des Gesteins gegenüber. Vielleicht auch blind Marta gegenüber, denkt Carlatina jetzt.

Sie kann sich nicht mehr losreissen vom grossen ovalen Stein, auf einem dünnen Eisenstab hin und her schwankend. Kein Stäubchen hat sich auf dem glatt polierten Hinterteil, der aussieht wie der Leib eines Insektes, niedergelassen. Ob Kornel die Skulptur vom Garten hereingetragen und abgewischt hat? Der Stein scheint ihr von unglaublicher Schön- und Rauheit zugleich, mit grau-weisslichen Feldspat-Einschlüssen. Er bewegt sich leicht in luftiger Höhe, als flöge er davon, und Carlatina muss unweigerlich an den schimmernden Schmetterling in der Kirche denken.

Langsam geht sie auf die Stange zu, den Kopf in den Nacken gelegt. Sie sieht zwei flache ovale Flügel aus Granit, schwer und grau und doch so leicht, so steinern leicht, als wären sie aus Federn gemacht. Der Metallstab auf dem Steinsockel bewegt sich langsam hin und her. Oder ist es sie, die schwankt? Der ganze Flugkörper ist aus einem einzigen Stein gehauen. Und vorne am Insektenleib ein Gesicht aus Stein, ein grosses, flaches Männergesicht. Keine Haare, keine Falten, nur ein glattes Gesicht von unendlicher Schönheit, fliegfliehend vor der Welt.

Marta musste den Mann, den in Stein abgebildeten, gern, sehr gern gehabt haben. Nur so lässt sich der fragend-filigrane und zarte Ausdruck in diesem als-wüsste-es-mehr-als-wir Steingesicht erklären. So zart und verletzlich wie heute hat es Carlatina noch nie gesehen. Es stand ja schon jahrelang in Martas Garten, und immer hat es sich zum Abflug bereitgemacht.

Hat ihr der massig graue Steinbrocken, der durch Martas Hände zum windverwehten, leichten Insektenmenschen geworden ist, zugewinkt? Das wäre neu, aufregend neu. Ob es das Abbild von Kornels Vater ist, geht ihr durch den Kopf.

«Kennst du ihn?» fragt sie Kornel und bewegt den Stab hin und her. «Nein, sollte ich?»

«Ach lass das!»

Die Skulptur scheint Kornel fremd zu sein. Sorgfältig packt er ein Bild vom Schrank in ein Bettlaken ein, verschnürt es wie ein Paket. Carlatina glaubt, dass er das fliegende Steininsekt gar nicht recht beachtet hat. Ja, Kornel hat recht, was sie doch immer denkt! Allzu oft! Und die Schlüsse, die sie zieht, die ja gar nicht so sein müssen, das Leben könnte ja doch ganz anders sein als so, wie sie sich das immer wieder zurechtlegt. Sie erbettelt von Kornel den Flugmenschen, will ihn im Garten bei sich haben.

«Schau, da ist noch ein Bild», ruft Kornel erfreut und hievt ein zweites eingepacktes und verschnürtes Bild vom Schrank.

«Wohl von diesem hat Mutter noch gesprochen, als sie schon ein bisschen verwirrt war».

Carlatina fällt auf, dass er Mutter, nicht Marta sagt, wie er das oft tut. Ein Briefumschlag fällt aus der Umschnürung. «Meinem lieben Sohn Kornel».

Er nimmt den Umschlag schnell an sich und verstaut ihn in seiner Jackentasche.

«Ist es das Gesicht deines Vaters, in Stein gemeisselt?», fragt Carlatina unverhofft.

«Ich weiss es nicht, aber ich glaube nicht! Ich habe meinen Vater nie gesehen! Übrigens ist er vor acht Jahren gestorben, das hat mir Marta kurz vor ihrem Tod gesagt.»

«Also weisst du, wer er ist?» Carlatina reagiert erstaunt.

«Nein, ich weiss, dass er gestorben ist, mehr nicht!»

Kopfschüttelnd packt sie das Geschirr in Zeitungspapier. Sie freut sich, vom selben Teller essen zu können wie Marta das ganze Leben hindurch. Sie mochte Marta sehr, nur ihre Verschwiegenheit verstand sie nicht, ein Leben lang. Ob der Granit-Insektenengel ihr eines Tages Antworten bringt, auf Fragen, die sie nie gestellt hat?

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