Ruth Ketzer - Ambulante Pflege in der modernen Gesellschaft

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Ambulante Pflege in der modernen Gesellschaft: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Band beschäftigt sich mit dem zunehmend kritischen Bereich der sozialen Infrastruktur, der ambulanten Pflege. Er nimmt eine Bestandsaufnahme dessen vor, was gegenwärtig bei der häuslichen Unterstützung längerfristig hilfe- bzw. pflegebedürftiger Personen geschieht bzw. geschehen kann und wie sich dies zu den Erwartungen und Versprechungen verhält, die den öffentlichen und fachwissenschaftlichen Diskurs prägen. Das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit wird kritisch analysiert, um daraus insbesondere für jene Akteure, die ambulante Hilfe organisieren und managen, Perspektiven für die Zukunft abzuleiten.

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Für das Ehepaar Meier hat der Wunsch, zuhause gepflegt zu werden, Vorrang vor allen anderen möglichen institutionellen Lösungen. Das eigene Zuhause vermittelt eben jene Sicherheit und Geborgenheit, die notwendig ist für einen positiven Krankheitsverlauf. Um mit dem Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky (1923–1994) zu erklären, spielt bei Krankheit, das eigene Zuhause insofern eine Rolle, weil es ein Ort ist der Handhabbarkeit, Verstehbarkeit von Lebenszusammenhängen und Kontrolle ist. Die lebensnotwendige Selbstbestimmung mit dem Gefühl das eigene Leben gestalten zu können ist zuhause eher möglich als in institutionellen Settings. Das Zuhause bietet durch die Dinge, die in der Alltagspraxis getan werden müssen einen Sinn sowie die Reduktion von Komplexitäten die von außen kommen. Diese Merkmale stellen das Kohärenzgefühl für viele Lebensbereiche her und geben Antwort auf die Frage wie Gesundheit entsteht (Antonovsky 1997).

Eng verbunden mit dem Begriff der Sicherheit ist auch die Geborgenheit, die bisher noch wenig erforscht ist. Das Phänomen der Geborgenheit erweitert den Begriff der Sicherheit im Sinne eines Lebensgefühls. Hans Mogel, befragte in einer Untersuchung 1.995 Menschen unterschiedlichen Alters, was für sie der Begriff der Geborgenheit beinhaltet. Unter dem von ihm benannten Geborgenheitsbegriffen ist die Sicherheit der zentralste Begriff für 80 % aller Befragten. Als wesentliches Merkmal gehört die Sicherheit zum Erleben von Geborgenheit. »In dem Wort Geborgenheit steckt das ›Bergen‹ genauso wie das ›Verbergen‹. Etwas aus dem Verborgenen herauszuholen, um seine Unzulänglichkeit, vielleicht auch Unbestimmtheit aufzulösen, heißt, sich seiner selbst sicher zu sein oder es für andere zu sichern, bevor es unter Umständen andere tun.« (Mogel 2016, S. 29).

Gerade im letzten Textabschnitt des Zitates sind die vielfältigen Aufgaben der Pflege enthalten, wenn es z. B. darum geht Beobachtungen bei Patienten einen Namen, einen Wert oder eine Bedeutung zu geben und weitere Interventionen zu veranlassen. An dieser Stelle ist es für Patienten oft der »unsichere Moment«, der durch Krankheit im Sinne eines Ausnahmezustandes entsteht. Unsicherheiten, wie das Nicht-Vorhersehbare oder Zukunftsangst, können zu existentiellen Lebenskrisen werden, die professionell Pflegende im Alltag erleben. Dieser Moment äußerster Verwundbarkeit eines Menschen ist auf einen hohen Akzeptanzgrad von außen angewiesen. Nicht umsonst ist die bedingungslose Akzeptanz für die Geborgenheit wichtig. Mogel benennt noch weitere Geborgenheitsbegriffe, wie Wohlbefinden, Wärme, Liebe Glück, Vertrauen, sich Zu-Hause-Fühlen, Sorglosigkeit, Umgebung, Zufriedenheit, bedingungslose Akzeptanz, Familie (Mogel 1995). Joachim Finke (1992), beschreibt eine Art Kontinuum der Wandlungsfähigkeit das für Geborgenheit notwendig ist. Es sind die sechs folgende Aspekte:

1. Um sich geborgen zu fühlen, wird eine »schützende Abschirmung« notwendig. Dennoch sind mitmenschliche Strukturen für den Erhalt der Geborgenheit wichtig.

2. Für die Abschirmung sind eine zeitliche Beständigkeit und ein Zulassen dieser Beständigkeit erforderlich. Geborgenheit benötigt eine Art Statik um sich zu entfalten, bei einer gleichzeitigen Dynamik, dies bedeutet, dass Geborgenheit ständig in Gefahr ist verloren zu gehen.

3. Die Abschirmung setzt eine gewisse äußere Ordnung voraus, beinhaltet aber gleichzeitig die Möglichkeit der Freiheit und der vollen eigenständigen Wesensentfaltung.

4. Wenn es eine äußere Ordnung gibt so gibt es auch eine innere Ordnung- Geborgenheit setzt Angstfreiheit, innere Ruhe, ein freies Gewissen voraus.

5. Geborgenheit ist kein reiner Selbstzwecksie benötigt Sinn- und Wertehorizonte.

6. Geborgenheit kann nicht unter Zwang herbeigeführt werden

Sicherheit und Geborgenheit sind wichtige Komponenten in der Pflege zuhause, die in der Alltagspraxis eher selbstverständlich, unsichtbar und damit als normaler Status von allen Beteiligten hingenommen werden. Die Bedeutung dieser Komponenten wird erst im Moment von kritischen Lebensereignissen, wie Krankheit mit den verbundenen Einschränkungen, bewusst.

Was der Ort »Zuhause« aus verschiedenen sozial- und umweltwissenschaftlichen Perspektiven bedeutet, soll im nächsten Kapitel näher betrachtet werden.

2.3 Ort, Heimat, Wohnung – da wo wir leben

Die Globalisierung unserer Welt das scheinbare Zusammenwachsen von Kulturen, Wirtschaftssystemen, Politiken fördert das Interesse der Menschen an heimatlichen und regionalen Bezügen. In diesem Kapitel sollen zunächst die Begriffe Heimat und Ort näher betrachtet werden. Im Anschluss daran werden am Fallbeispiel der Meiers die Bezüge zum Arbeitsbereich der ambulanten Pflege mit seinen Besonderheiten vorgestellt.

Die Begriffe Ort und Heimat werden in der Literatur oft synonym verwendet, eine klare Trennung der Begriffe wird in diesem Kapitel nicht vorgenommen.

Der Begriff »Heimat« taucht erstmal im 16. Jhd. auf und bedeutete das Land in dem geboren ist und war eng verknüpft mit Besitz von Haus und Hof. Menschen, die keinen Besitz hatten waren in diesen Zeiten heimatlos. Im 19. Jahrhundert veränderte sich das Verständnis von Heimat, hin zu einer Abgrenzung zu dem Anderen, dem Fremden und Heimat war demzufolge eine eigenständige Lebenseinheit (vgl. Klose 2013, S. 25). Heimat ist allgemeinbegrifflich der Ort, der Herkunft, der Beziehungen zu Menschen, eine spezielle Sprache (Dialekt), landschaftliche Topographien beinhaltet. Heimat bietet Vertrautes und Geborgenheit. In diesem Sozialraum entwickeln sich gemeinsame Geschichten, Ereignisse und Begebenheiten, Gerüchte oder Wahrheiten. Heimat ist aus der anthropologischen Perspektive kein statischer Ort, sondern sie kann sich auch an zunächst fremden Orten neu entwickeln. Mitzerlisch (2000) entwickelte drei Grundbedürfnisse von Menschen, die den Begriff Heimat konturieren:

1. Das Bedürfnis nach sozialer Einbindung, Zugehörigkeit, Anerkennung ist das psychologische Konzept des »Sense of Community«.

2. Das Bedürfnis nach Gestaltung, Beeinflussung und Handlungsfähigkeit, »Spuren hinterlassen« der »Sense of control«.

3. Das Bedürfnis nach Sinnstiftung Vertrautheit, Erzählungen, die mir die Welt erklären der »Sense of Coherence«.

»Das Bedürfnis zu wohnen und die Suche nach Heimat sind dem Menschen eigen und verwandt mit dem Bedürfnis nach Anerkennung und Teilhabe. So gehört die Überwindung von Entfremdung, Ausgrenzung und Isolation, und die umfassende Teilhabe am sozialen Leben unmittelbar zur Beheimatung.« (Klose 2013, S. 28)

Der Philosoph Martin Heidegger bringt diese Grenze in Bezug auf das Dasein des Menschen. Das Seiende, also der Mensch, impliziert das Entfernte und das bedeutet, dass in dem Dasein des Menschen immer auch das Entfernende und im weiteren Gedankengang die Abstände zu dem Entfernten enthalten sind. Dabei ist es unerheblich ob diese Abstände mit mathematischen Methoden gemessen werden können, sondern wichtig ist das, was in der subjektiven Wahrnehmung das Nächste ist. Das Nächste ist nicht unbedingt das, was einen kleinen Abstand zu der Person hat. Hierzu ein kleines Beispiel aus der Pflegepraxis; die Schwiegertochter, die täglich bei dem pflegebedürftigen Herrn Meier vorbeischaut, ist für ihn nicht unbedingt die Nächste, sondern dies ist vielleicht der eher weiter weg wohnende Freund aus der Schulzeit.

»Weil das Dasein wesenhaft räumlich ist in der Weise der Ent-fernung, hält sich der Umgang immer in einer von ihm je in einem gewissen Spielraum entfernten ›Umwelt‹ daher sehen wir über das abstandmäßig Nächste immer weg« (Heidegger 2016, in Mugerauer S. 57). Die Nähe, die der Begriff Heimat beinhaltet, vermittelt die Tendenzen, die in diesen Zeiten in der Gesellschaft von Bedeutung sind.

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