Herbert Maeger - Verlorene Ehre Verratene Treue

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbert Maeger - Verlorene Ehre Verratene Treue» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Verlorene Ehre Verratene Treue: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Verlorene Ehre Verratene Treue»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als Achtzehnjähriger wächst Herbert Maeger in den Zweiten Weltkrieg hinein und erlebt ihn als unentrinnbares Schicksal. Ohne Pathos und mit großer Eindringlichkeit beschreibt er die Not des Hungers, des schrecklichen russischen Winters, die Aussichtslosigkeit der gnadenlosen Kämpfe und das ständige Bewusstsein, vom Tode bedroht zu sein. Die Einsicht, dass eine gewissenlose Führung die Soldaten gleichzeitig zu Vollstreckern und Opfern eines skrupellosen Vernichtungsprogramms macht, stiegert die Verzweiflung. Der ungeschönte Bericht eines Zeitzeugen über den Zweiten Weltkrieg, der mit den geschilderten Erfahrungen und Erlebnisse belegt: Ich war dabei.

Verlorene Ehre Verratene Treue — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Verlorene Ehre Verratene Treue», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Schon die belgische Gymnasiasten-Mütze, die ich trug und die etwa wie eine Baskenmütze mit einem Schirm aussah, konnte sich mit einer deutschen nicht messen, deren Form sozusagen »prädestinatorisch« einer Offiziersmütze ähnelte.

Wer in meinem Heimatdorf Walhorn-Astenet auf Reputation hielt, schickte seinen Sohn in das knapp acht Kilometer entfernte deutsche Aachen auf das Kaiser-Karls-Gymnasium. Ich hatte meine Eltern im Verdacht, dass sie mich nach vier Volksschuljahren nur deshalb im Eupener Collège Patronné anmeldeten, weil dort das Schulgeld erheblich niedriger als in Deutschland war.

Erst später ist mir klar geworden, dass das dem Bischof von Lüttich unterstellte Collège eine ausgezeichnete Schule war, besonders in der Erziehung zu logischem Denken und Kreativität. In den oberen Klassen war die Unterrichtssprache Französisch, die Lehrer waren Jesuiten, denen ich viel verdanke; als ich nach dem deutschen Einmarsch von 1940 bis zum Abitur 1941 die deutsche Oberschule besuchte, wurde mir bald klar, dass ihre Nachfolger aus dem Reich ihnen nicht das Wasser reichen konnten. Im Collège wurden in den Klassen bis zur Untersekunda für die Fächer Latein, Griechisch, Geschichte und Erdkunde Lehrbücher aus Deutschland benutzt.

Mein Lieblingsfach war Geschichte; die vierbändige »Welters Weltgeschichte«, herausgegeben von der Universitätsbuchhandlung Franz Coppenrath in Münster, kannte ich mehr oder weniger auswendig. Aber es war in erster Linie auch in der Tendenz ein deutsches Geschichtswerk, und das brachte mich in Konflikte, die sich auch auf mein Verhältnis zu Lehrern übertrugen, die sich nach meinem Empfinden politisch nicht neutral verhielten, was objektiv betrachtet ganz natürlich war. Ich fühlte mich zunehmend als Deutscher und »Zwangsbelgier« und entdeckte mehr und mehr Widersprüche zwischen dem, was in meiner Heimat täglich geschah, und der politischen und historischen Gerechtigkeit, wie ich sie verstand. Dass Diskrepanzen dieser Art zur Normalität aller politischen Verhältnisse gehören, entzog sich dem Intellekt eines jungen Menschen, der in den absolut verbindlichen Idealen der klassischen Antike erzogen wurde.

In den dreißiger Jahren entwickelte sich zusätzlich der scharfe Gegensatz zwischen dem katholischen Klerus und dem inzwischen in Deutschland zur Staatsmacht gewordenen Nationalsozialismus, der zwangsläufig auch zu einer nationalen Polarisierung führte.

Die Loyalität meiner Schule in Eupen und einzelnen belgischen Lehrern gegenüber, die ich besonders schätzte, blieb zwar ausgeprägt, immer deutlicher aber bildete sich ein Gefühl heraus »anders« zu sein. Die über Jahrhunderte gewachsene scharfe Trennung zwischen den Deutschen meiner Heimat und den »Welschen«, den wallonischen Nachbarn im Westen, trug dazu bei. Zwischen dem ehemaligen deutschen Grenzort Herbesthal und dem »altbelgischen« Welkenrath (Welschenrath) gab es zur Trennung nur eine Straße; auf der einen Seite wurde nur deutsch gesprochen, auf der anderen nur französisch und ein mit wallonischen Wörtern stark durchsetztes »Plattdütsch«. Wir hatten auch Mitschüler aus diesem Bereich, zu denen ich jedoch nie das volle Verhältnis der Gleichartigkeit gewann. So entstand eine Zwiespältigkeit meiner Empfindungen, die bei einem zur Kompromisslosigkeit neigenden jungen Menschen früher oder später zu einer Entscheidung drängen musste.

Da ich bis zum deutschen Einmarsch jedoch noch zu jung war, um zur belgischen Armee einberufen zu werden, blieb mir zum Glück die harte Konsequenz einer problematischen inneren Auseinandersetzung erspart.

Meine Eltern waren ihrem Deutschtum zwar verhaftet, in ihrer starken klerikalen Prägung jedoch entschiedene Gegner des nationalsozialistischen Regimes. Von meinem Vater hörte ich oft den Satz: »Hitler bedeutet Krieg«. Als er 1939 Recht behielt, gab ich die Schuld nicht Deutschland, sondern England, das – nicht nur nach meinem Verständnis – Polen in seiner aggressiven Haltung bestärkt hatte, die im August 1939 zu Morden an Deutschen in Bromberg und anderen polnischen Städten führte. Dass Deutschland durch seine fordernden Drohungen, die bei gigantomanen Massenaufmärschen bejubelt wurden, die unheilvolle Eskalation wesentlich vorbereitet hatte, soll nicht abgestritten werden.

Hitler befahl den Einmarsch in Polen; England und Frankreich erklärten Deutschland den Krieg: Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen. Ich empfand nicht die geringste Begeisterung für das Geschehen, wohl aber ein wachsendes Gefühl der Beklemmung und der Sorge vor der Zukunft. Ich war siebzehn Jahre alt, also in einem renitenten Alter, und vertrat meine Meinung. Mit meinen Eltern gab es Auseinandersetzungen, im Gegensatz zu mir – ich nahm Rücksicht auf die Stellung meines Vaters – äußerten sie auch in Gesprächen mit Bekannten und Nachbarn deutlich ihre Auffassungen. Mein Vater war dabei zurückhaltend, meine Mutter nahm jedoch ihrem Temperament entsprechend kein Blatt vor den Mund, was sich später als folgenschwer erweisen sollte.

In dieser spannungsgeladenen Zeit hatte ich ein seltsames, tief empfundenes parapsychisches Erlebnis: Anfang April 1940 hatte ich, als ich wie so oft mit meinem Fahrrad von Walhorn nach Astenet fuhr, eine merkwürdige Erscheinung. Über mir am blauen Himmel sah ich plötzlich eine einzige Wolke; sie hatte die unverwechselbare Form eines deutlich konturierten riesigen Schwertes, das mit seiner Spitze nach Westen gerichtet war. Ich war erschrocken, betrachtete die seltsame Wolkenbildung und fuhr dann so schnell ich konnte die wenigen hundert Meter nach Hause, um meine »Agfa Billy« zu holen, die mir meine Tante Ottilie als Neunjährigem zur Erstkommunion geschenkt hatte. Als ich an den Ort der Erscheinung zurückkehrte, war jedoch nichts mehr zu sehen.

Am 10. Mai 1940 weckte mich frühmorgens das Dröhnen der deutschen Bomber, die den Angriff auf Belgien eröffneten. Kurz darauf wurde von der belgischen Armee durch Fernzündung der wenige Kilometer entfernte Eisenbahnviadukt, die »Hammerbrücke«, bei Hergenrath gesprengt; er war 1840 in Form eines römischen Aquäduktes erbaut worden, 40 Meter hoch und 250 Meter lang. Einige Soldaten der belgischen Bewachungsmannschaft wurden unter den Trümmern begraben, acht Überlebende kamen entlang der Bahnlinie in Astenet an, schweißgebadet und völlig verstört. Ich sprach sie auf Französisch an und versuchte sie zu beruhigen. Plötzlich tauchten auf einem Krad mit Beiwagen die ersten deutschen Soldaten auf, die Belgier gingen im Straßengraben in Anschlag. Ich beschwor sie, nicht zu schießen, auf der Straße waren im Schussfeld Frauen und Kinder. Sekunden später waren die Deutschen wieder verschwunden und gemeinsam mit einer Nachbarin überredete ich die belgischen Soldaten, sich in den Hof des nächsten Hauses zu begeben, dort erhielten sie Kaffee und belegte Brote. Bald kam eine deutsche Einheit in Marschformation; ich dolmetschte, die Belgier lieferten ihre Waffen ab und wurden in Richtung Osten geschickt. Sie werden vermutlich bald wieder zu Hause gewesen sein, denn die deutsche Wehrmacht entließ schon im Juni/Juli die belgischen Kriegsgefangenen des Westfeldzugs.

Einer Eingebung folgend hängte ich meinen Fotoapparat um, fuhr mit dem Fahrrad zur Hammerbrücke und kam gerade rechtzeitig genug, um aus dem Tal und von der Brückenrampe Fotos von dem zerstörten Bauwerk zu schießen, auf dem über die gesamte Länge sich die Schienen wie unversehrt über den Abgrund spannten; kurze Zeit später stürzten sie mit Donnergetöse in die Tiefe. Das Foto brachte mir meine ersten Honorare als angehender Reporter; es wurde als Postkarte aufgelegt und 1941 von der Bundesbahndirektion Köln für eine Brückenausstellung erworben, von dem Erlös konnte ich mir eine neue Kamera kaufen, die mich fast durch den ganzen Krieg begleitet hat.

Über Nacht war alles anders geworden. Nun waren wir Deutsche, und ich empfand zunächst tatsächlich ein Gefühl der Befreiung aus dem Zwiespalt, in den ich als Kind zweier Vaterländer verstrickt gewesen war. Bald jedoch schon wurde mir bewusst, wie sehr ich der lateinischen Welt meiner Erziehung verhaftet blieb. Germanien und Rom waren und sind Gegensätze, das eine immer Aufbruch und Emotion, das andere Tradition und Ratio. Wer in der Grenzzone der Kulturkreise groß geworden ist, weiß, dass beide ihre großartigen und ihre negativen Eigenschaften haben; der immer wieder unternommene Versuch, die Idealvorstellungen beider Seiten zu verbinden, bleibt vergeblich, und die Erfahrungen machen auf die Dauer kritisch und einsam.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Verlorene Ehre Verratene Treue»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Verlorene Ehre Verratene Treue» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Verlorene Ehre Verratene Treue»

Обсуждение, отзывы о книге «Verlorene Ehre Verratene Treue» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x