Charlie Meyer - Ehre, wem Ehre gebührt
Здесь есть возможность читать онлайн «Charlie Meyer - Ehre, wem Ehre gebührt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Ehre, wem Ehre gebührt
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Ehre, wem Ehre gebührt: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ehre, wem Ehre gebührt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Ehre, wem Ehre gebührt — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ehre, wem Ehre gebührt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Charlie Meyer
Ehre, wem Ehre gebührt
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Charlie Meyer Ehre, wem Ehre gebührt Dieses ebook wurde erstellt bei
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Impressum neobooks
1
»Brutus tritt seine Box zusammen. Quentin täte besser daran, aus dem Stall zu kommen, bevor uns das Gut über den Köpfen zusammenfällt. Was immer der Trottel dort will, solltest besser du erledigen. Geh und bestell ihm das von mir, Bonita.« Gräfin Wilhelminas Sticknadel schoss unermüdlich zwischen Stickrahmen und Nasenspitze hin und her. Das Alter hatte ihre Züge grotesk herausgegemeißelt, vor allem die Hakennase, und mit dem schnellen Auf und Ab ihres weiß behaarten Kopfes, vom auf und ab der Sticknadel diktiert, wirkte sie wie ein kleiner zerzauster Habicht, der auf seine Beute einpickt. Ein grimmiger Habicht mit weißem, gesträubtem Gefieder. Sie war auf dem langen Spruchband beim großen N von Not angelangt. Wer seinen Kindern gibt das Brot und leidet nachmals selber Not, den soll man schlagen mit der Keule tot .
»Was?« Bonnie schrak von ihrem Buch auf. Martha Grimes auf Englisch: The Horse you came in on . Sie hatte mit ihrem Mann um einen Aaleintopf in der Alten Post gewettet, allein mit ihrem Schulenglisch die kriminalistischen Feinheiten des Romans mühelos zu meistern. Seit Seite zwei zweifelte sie jedoch nicht mehr am Ausgang der Wette und verwünschte ihre Großspurigkeit. Das Englischlexikon in ihrem Schoß sah zerfledderter aus als die Bibel eines fanatischen Alttestamentarikers.
Die flinken kleinen Augen der alten Frau im hochlehnigen Sessel am Fenster musterten sie kalt, als Sticknadel und Kopf für einen Moment innehielten. »Es heißt wie bitte , meine Liebe. Nicht was ! In unseren Kreisen jedenfalls. Ich sagte, hol diesen Trottel von deinem Mann aus dem Stall heraus. Brutus will seine Ruhe haben.«
Bonnie umklammerte ihr Buch und versuchte sich die Wut nicht anmerken zu lassen. O nein, sie würde dem alten Drachen Martha Grimes nicht an den Kopf werfen, so sehr es sie auch danach gelüstete. In ihren Kreisen jedenfalls waren fünfundachtzigjährige Frauen knapp über das Alter hinaus, in denen man ihnen Bücher an die Köpfe warf. Wie es die Aristokratie hielt, in die sie vor zwei Monaten eingeheiratet hatte, wagte sie nicht zu mutmaßen. Vielleicht gehörte es zum blaublütigen Ton, sich zwecks Demonstration gehobener Bildung die Goethes und Schillers aus der altbackenen Bibliothek um die Ohren zu hauen. Oder das Who is Who des deutschen Adels. Zu ihrem Entsetzen repräsentierte allein Thomas Mann in den blitzsauberen Regalen die Literatur des Zwanzigsten Jahrhunderts. Vom Einundzwanzigsten ganz zu schweigen.
Wieder krachte es im Stall schräg gegenüber. Sie horchte mit konzentriert gerunzelter Stirn. Doch, zweifellos, die kräftigen Hufe dieses psychotischen Haflingerhengstes bearbeiteten Holz. Es klang, als donnerte er mit beiden Hinterhufen gleichzeitig gegen die Boxenbretter, und so nachhaltig übellaunig reagierte er tatsächlich nur bei Quentins Anblick. Selbst den Hufschmied mit seiner Lederschürze und all den Furcht einflößenden Zangen und Nägeln begrüßte er freundlicher. Gut, gelegentlich mahnte er das Überschreiten der Futterzeiten an, aber dann stampfte er lediglich mit dem Vorderhuf auf den Boden, bis Quentins Cousin Leonard mürrisch brummend über den Hof gestapft kam. Brutus war ein Haflinger mit ausgeprägter Persönlichkeit und klar definierten Antipathien. Bonnie gegenüber verhielt er sich - noch - abwartend neutral.
Sie seufzte. »Quentin kommt mit Sicherheit gleich freiwillig aus dem Stall, vorausgesetzt, er trägt sich nicht plötzlich mit Selbstmordgedanken. Was hat dieses Pony eigentlich gegen ihn? Mag es keine Gutsherren, oder ist es einfach zu dumm, um zu begreifen, wer ihm das Futter zahlt? Versuch mir bloß nicht weiszumachen, Quentin sei ein heimlicher Tierquäler, der sich nächtlings mit einer Forke in den Stall schleiche.« Das Krachen klang, als ob das Holz unter den Hufen bereits splitterte. »Wie wäre es, wenn wir das hinterhältige Biest einfach weggeben? Wir könnten es einem Streichelzoo schenken. Oder an eine Wurstfabrik verkaufen.«
Gräfin Wilhelminas Blick ließ keinen Zweifel daran, wen sie gegebenenfalls gedachte, durch den Fleischwolf drehen und in Schweinedärme stopfen zu lassen. »Er quält das Pony mit seiner Anwesenheit, das reicht ja wohl für eine sensible Pferdeseele. Dieses Pony hat Charakter und ein Gespür für Menschen, die manch einem Zweibeiner abgeht. Anwesende nicht ausgeschlossen. Und was das Weggeben anlangt: Brutus gehört schon seit zwanzig Jahren zum Gut. Ein Zuchthengst übrigens. Ein reinrassiger Haflinger. Sein Stammbaum ist länger als der derer von Thurn und Taxis, von dem deinen ganz zu schweigen. Falls ihr beide, Quentin und du, vorhabt, Brutus zu entsorgen, wie man das in deinen Kreisen wohl bezeichnet, müsst ihr zuerst mich entsorgen.«
Schön wär’s, dachte Bonnie und seufzte. Kostenpflichtiger Sondermüll, Gräfin wie Pony. In Bleifässern mit Totenkopfaufklebern auf hoher See über dem Marianengraben versenkt. Elf Kilometer tief. Sie versuchte sich aufzuraffen, um im Stall nach dem rechten zu sehen, aber das graue Nieselwetter vor den hohen Bogenfenstern, das warme Flackern der Scheite im Kamin und diese Trübsal, die sie im Beisein der Gräfin zunehmend befiel, lähmten ihre Energien. »Wo ist Leonard? Warum kümmert er sich nicht?«
Leonard, Quentins Cousin, bewohnte mit seiner verhuschten Frau und einem rotzfrechen Bengel von Sohn das Nebengebäude des hufeisenförmig angelegten Gutes Lieberthal. Den Arme-Verwandten-Trakt, wie er Besuchern gegenüber gern betonte. Dort, wo man geduldet wird und mit dem Hälseumdrehen von Enten und Gänsen sein tägliches Süppchen verdient. Erbaut worden war das Haus im achtzehnten Jahrhundert für die jeweiligen Gutsverwalter mit ihren Familien, hatte sich jedoch im Lauf der Zeiten mehr und mehr zu einem Domizil verarmter Obdachloser der Storkenburg’schen Seitenlinien entwickelt.
Gräfin Wilhelmina presste die Lippen zusammen und ließ den Stickrahmen zu Boden fallen. Sie stemmte sich ächzend aus dem Lehnstuhl, und Bonnie glaubte, ihre Gelenke knirschen und die Knochen klappern zu hören. Die Decke glitt von ihren Knien und enthüllte skelettartige Waden unter dem dicken grauen Hauskleid, das auch der weiße Stehkragen aus Spitze nicht aufzuheitern vermochte. »Verstehe schon, mein Kind. Wenn es denn zu viel verlangt ist, bleib getrost sitzen, noch bin ich nicht völlig hilflos.« Sie hangelte sich an der Fensterbank entlang und schwankte wie ein Rohr im Wind. »Sollte ich mir auf den glitschigen Pflastersteinen des Hofes den Oberschenkelhals oder die Hüfte brechen, findest du in meinen Papieren ein Patiententestament. Ich lehne jegliche lebensverlängernde Maßnahme ab.«
Es funktionierte. Wie immer. Bonnie sprang auf und stütze die alte Frau, die sich wie immer erst sträubte, um Sekunden später wie eine Ertrinkende an ihrem Arm zu hängen. Ebenfalls wie immer ließ sie sich gereizt und unwillig zum Lehnstuhl am Fenster zurückführen.
»Um Himmels willen, ich habe nicht gesagt, dass ich mich weigere zu gehen. Ich habe lediglich gefragt, warum Leonard nicht nach dem Rechten sieht. Er kann dieses Monster viel eher beruhigen als ich. Au!«
Gräfin Wilhelmina zog ihren spitzen Ellbogen aus Bonnies Rippen zurück. »Ein Versehen, ich entschuldige mich. Leonard arbeitet weder als Knecht auf dem Gut noch ist er es, der mit Quentin den heiligen Bund der Ehe geschlossen hat. Wenn du dich so kurz nach eurer - wenn du mich fragst - ausgesprochen törichten Verbindung um deinen Gatten schon nicht mehr kümmern magst, tut mir der arme Junge von Herzen leid. Er ist zwar ein ebensolcher Trottel wie sein Vater, der Bocksfüßige möge sich seiner erbarmen, aber dieses Schicksal hätte ich ihm nun doch nicht gewünscht.«
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Ehre, wem Ehre gebührt»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ehre, wem Ehre gebührt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Ehre, wem Ehre gebührt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.