Georg Thiel - Die Natur der Dinge

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Er ist gekommen, um autobiografisches Schreiben zu lernen. Geschickt hat ihn seine Frau, damit er beim Umbau zu Hause nicht im Weg herumsteht. Widerwillig sitzt Heinrich in dem mediokren Kurs, mit seinem demotivierten Lehrer und den skurrilen Kommilitoninnen und lässt – nolens volens – sein Leben Revue passieren. Ein Leben, das in seiner Außenwirkung durchaus als erfolgreich gelten kann. Auf die schwierige Nachkriegskindheit folgt ein glänzender Aufstieg im Rüstungskonzern Parabellum, der Reisen, Jagden, gut dotierte Spesenkonten, kurz: Wohlstand und Ansehen, mit sich bringt. Dass ein solches Unternehmen auch Leichen im Keller hat, darf nicht überraschen. Dass sie in einem Schreibkurs wieder lebendig werden, noch weniger.

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Danach widmet sich Heinrich den Ressorts Innenpolitik und Wirtschaft. Zuletzt das Feuilleton, niemals Sport. Sport ist etwas für Plebejer, hatte der Alte gesagt. Den Alten wird er auch nicht mehr los. Die Seite mit dem Sudoku, das er gerne lösen würde, ist immer herausgerissen, wenn ihm die Zeitung ausgehändigt wird. Sie ist dann schon durch die Hände von Schwiegermutter und Frau gegangen und weist Frühstücksspuren auf. Quittengelee von der Schwiegermutter, grauer Hildegard-von-Bingen-Brei von der Frau. Früher gab es auch noch die Fettflecken vom Schwiegervater, doch wird seit seinem Tod kein Frühstücksspeck mehr zubereitet. Eine Verbesserung, wenn man so will.

An manchen Tagen wünscht sich Heinrich, dass als Nächstes das Quittengelee verschwindet, an anderen der Brei. Die Bilanz der Verwünschungen ist ziemlich ausgewogen. Im Innersten zweifelt er daran, es zu erleben. Nicht einmal die Quitten, denkt er, wenn er düster gestimmt ist. Über solchen Überlegungen sind die Blätter wieder in ihre richtige Reihenfolge gebracht, ein erster Überblick gewonnen. Die Morgenlektüre, und mit ihr der erfüllteste Teil des Tages, kann beginnen.

Leider sind Störungen häufig. Heute schon beim ersten Absatz des ersten Artikels. Es wäre um die Offensive der Mauretanier in Subsahara gegangen. Auch sie ist stecken geblieben.

Heinrich lässt die Zeitung sinken, als er seinen Namen hört. Es würde den Konflikt nur vertiefen, wenn er nicht reagierte. Das Aufstehen gerät zu keinem Akt der Levitation. Heinrich schlurft zwei Zimmer weiter. Das ist neu. In der Rolle als Pensionär macht er Fortschritte.

Die Störungsgründe sind immer lächerlicher Natur. Diesmal ist es ein Braunton, der dringend benötigt wird. Kein Haarfärbemittel, das hätte im Fall Isoldes die Tönung ranziger Butter. Es geht um Jod- oder Tundra- oder Sudanbraun. Er wird es, kaum, dass es ausgesprochen ist, schon wieder vergessen haben. Das Braun ist nur in einem sogenannten Künstlerbedarfsgeschäft erhältlich, das am anderen Ende der Stadt liegt. Er wird gebraucht, er ist der Einzige, der einen Führerschein hat. Einer der Gründe, warum ihn diese Familie noch nicht umgebracht hat. Vorläufig.

Dritte Wahrnehmung

Ehe sie aufgebrochen sind, hat sich Isolde mit einem Eau de Toilette eingesprüht. Es ist das ihrer Mutter. Ein seifiges Altweiberwasser, wie ausgerauchter Lavendel, Heinrich hasst den Geruch. Als ob man ihr die Jahre nicht deutlich genug ansehen würde. Es ist im Auto kaum auszuhalten, aber auf die „Luftzug!“-Tiraden, die er mit dem Öffnen des Fensters auslösen würde, kann er verzichten. Heinrich atmet flach durch den Mund. Isolde blickt starr geradeaus. Am Rückspiegel baumelt ein kleiner Fez.

Die Fahrt verläuft, abgesehen von einer zu seinen Ungunsten ausgegangen Diskussion, auf welchem Parkplatz das Auto abgestellt werden soll, schweigend. Es ist ja schon alles gesagt. Er wird die Wagentür heftiger zuschlagen, als eigentlich nötig.

Im Künstlerbedarfsmarkt entspannt sich Isolde sichtlich; ihre Bewegungen wirken nun weniger hölzern. Heinrich, der den Einkaufskorb hinter ihr herträgt, ergeht sich in düsteren Überlegungen. Zwei Stunden wird ihn der Erwerb dieser Farbtube kosten, zwei Stunden mindestens, und da sind An- und Abfahrt noch nicht einmal eingerechnet. Sie bleibt ja überall stehen. Auf der ganzen Welt gibt es niemanden, der so ausdauernd auf Spachteln, Pinsel und Leinwände starren kann wie sie. Und natürlich erblickt Isolde bei den Keilrahmen dann auch noch eine Bekannte. Augenscheinlich eine Frau, der vom Arzt künstlerische Betätigung als Mittel gegen ihre Depression verschrieben wurde. Vielleicht hätte man es erst einmal mit Psychopharmaka versuchen sollen …

Bei Isolde ist es ähnlich verlaufen. Nur, dass es bei ihr Eigentherapie war. Sie ist Anfang, Mitte vierzig gewesen, als sie sich in die Malerei gestürzt hat. Ein Versuch, dem Gefühl der Langeweile und der Lebensleere zu begegnen. Klassisch. Andere fangen an, zu reiten. Viele ihrer Bekannten haben es so gehalten. Sie musste dann natürlich auch. Einen verregneten Oktober und einen trüben November lang hat er sie jedes Wochenende zu diesem elenden Reiterhof chauffieren müssen. Während der Lektion ist er dann durch aufgeweichte Wiesen voller Pferdedung gewatet, damit ihm ihr Anblick hoch zu Ross erspart blieb. Ganz war es ohnehin nicht zu vermeiden. Es hat, groß und knochig, wie sie nun einmal ist, starke Anklänge an den Apokalyptischen Reiter gehabt.

Von den Pferden, sagte sie, fühle sie sich angenommen. Das seien Tiere, die etwas von Seele verstünden, viel mehr als jeder Mann. Er hat das Gerede nicht weiter beachtet. Sie war schon vor den Pferden immer wieder in Esoterik-Mumpitz abgedriftet, allerdings nie für lange. Und als bald darauf eine unter dem Einfluss von Pillen und Alkohol stehende Mitreiterin abgeworfen wurde und sich dabei krachend das Genick brach, hatte es mit diesem Seelentier-Unfug schnell ein Ende.

Nach den Pferden kam die Malerei. Die Anfänge waren unauffällig, ein Wochenendkurs für Hinterglasmalerei, wenn er sich recht erinnert. Zu Hause fabrizierte sie einige Heilige, die nicht klar zu identifizieren waren. Dann wurde es manisch. In immer kürzeren Abständen belegte sie Seminare für Bauern-, Porzellan-, Acrylmalerei. Stillleben, Alte Meister und von diesen ging es ziemlich unnachvollziehbar ins Abstrakte. Und wer hat sie immer hinbringen und wieder abholen müssen? Er natürlich. Ebenso natürlich waren diese Veranstaltungen immer an Orten mitten im Nirgendwo. Sie ist ja an sich geizig.

Soweit er es überblicken konnte, wurden die Kurse ausschließlich von Frauen gebucht. Die meisten reisten selbst an. Bei denen, die von ihren Männern gefahren wurden, hatte er immer den Eindruck, es seien genauso hoffnungslose Paare wie Isolde und er. Dem wohnte ein eigentümlich tröstliches Element inne. Einer dieser Männer hat ihm am Rückweg zum Parkplatz anvertraut, er bete, dass die Seine hier von den Wölfen gerissen werde. Aber das werde es nicht spielen, hat der Mann, schon halb im Auto noch gesagt, sie sei selbst dem Teufel zu schlecht. Das hat Heinrich beeindruckt. Dass jemand das ausspricht, was er selbst sich nur dachte.

Im Abstrakten blieb Isolde lange hängen. Ins Abstrakte hat sie sich regelrecht verbissen. Er selbst konnte in keiner Richtung, in der sie sich betätigte, auch nur einen Funken von Talent feststellen.

Vor einiger Zeit hat sie mit etwas begonnen, das sich Aurenmalerei nennt. Nun ist sie angekommen. Die Aurenbilder, sagt sie, spiegeln ihr Innerstes.

Das Œuvre ist inzwischen beträchtlich, es füllt das ganze Haus. Und das ist ziemlich groß. Unnötig zu erwähnen, dass die Bilder scheußlich sind. Sie wirken darüber hinaus wie negativ bestrahlt, ziehen das Leben aus einem hinaus. Kein Wunder, falls er eines Tages wahnsinnig wird.

Jetzt unterhalten sich die beiden Schnepfen immer noch. Und er steht da wie ein wartender Dienstbote mit seinem Korb. Hat ihn Isolde dieser Bekannten eigentlich vorgestellt? Er hat nicht aufgepasst. Vermutlich nicht, wozu denn auch einen Dienstboten vorstellen? Nicht, dass er auch nur die oberflächlichste Bekanntschaft mit dieser Person wünscht. Ein malender Unglücksmensch reicht. Doch es gibt Regeln des Anstands. Und wenn die gebrochen werden, muss man Zeichen setzen, Zeichen, die verstanden werden.

„Ich gehe ins Café“, sagt er und dreht sich um. Den Korb lässt er auf dem Boden stehen.

Es wäre normal gewesen, ins Café zu kommen, wenn man etwas gewollt hätte. Jede andere hätte es so gehalten. Nicht so Isolde. Die Melange ist kaum serviert, als sie etwas Neues aus dem Arsenal ihrer Bösartigkeit holt. Lautsprecher knacken, dann wird ein Herr Függe dringend gebeten, in die Rahmenabteilung zu kommen, wo seine Frau auf ihn warte. Natürlich verbrennt er sich zusammenzuckend die Lippen und benimmt sich entsprechend auffällig, zum Amusement der umliegenden Tische. Und ebenso natürlich springt er nicht sofort auf, weil sich die übrigen Gäste umsehen, ob Herr Függe nicht unter ihnen ist, und wenn ja, wie er wohl aussieht. Er trinkt den Kaffee so schnell wie möglich und also viel zu heiß und ruft „Zahlen!“

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