Ewald Nowotny - Geld und Leben

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Wenige Menschen haben in ihrem Berufsleben so vielfältige Lebenswelten erleben können wie Ewald Nowotny. In diesem Buch geht es ihm nicht nur um die Analyse zentraler wirtschaftlicher Ereignisse der letzten Jahrzehnte, sondern auch um die Darstellung der handelnden Personen und ihrer Motive. Es ist ein Bericht aus österreichischer und internationaler Perspektive über persönliche Erfahrungen aus den Bereichen der Wissenschaft, der Politik und des Bankwesens. Gleichzeitig ist es auch eine persönliche Erzählung über den Werdegang, das Umfeld und die gesellschaftspolitischen Überlegungen eines international anerkannten österreichischen Ökonomen.

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Es beginnt mit der banalen Frage: „Was ist Geld?“ Die Antwort der Wirtschaftswissenschaft ist – zunächst – sehr einfach: Alles was anerkannt wird, um die Geldfunktionen zu erfüllen. Diese Geldfunktionen sind zuerst die Funktion als Recheneinheit, das heißt, als Voraussetzung dafür, dass für ein Gut ein Preis genannt werden kann, hinter dem ja eine Fülle von Einzelinformationen steht. Zum Zweiten die Transaktionsfunktion, das heißt: Geld als Grundlage für wirtschaftliches Handeln zwischen den Wirtschaftssubjekten. Schließlich die Wertaufbewahrungsfunktion, die Möglichkeit, ökonomische Transaktionen über längere Zeiträume hinweg zu verschieben und damit Kreditbeziehungen aufzubauen. „Vollwertiges“ Geld muss alle diese volkswirtschaftlichen Funktionen erfüllen. Ist dies nicht der Fall, entstehen volkswirtschaftliche Fehlsteuerungen. Bei einer Hyperinflation verliert etwa Notenbankgeld seine Transaktionsfunktion – niemand ist mehr bereit, dieses „Geld“ für die Abgabe von Gütern anzunehmen, und es kommt zu einer Regression in ein System des Naturaltausches. Unter aktuellen Aspekten betrachten Notenbanken zum Beispiel Bitcoins nicht als Geld, sondern als „Spekulationsgut“. Sie sind zu unsicher, um eine Transaktionsfunktion zu erfüllen, und weisen zu große Wertschwankungen auf, um der Wertaufbewahrungsfunktion zu genügen.

Die Geschichte des Geldes ist elementar mit dem menschlichen Fortschritt verbunden. Es ist dies zuerst der lange Weg vom Tauschhandel zum Münzgeld, im westlichen Kulturraum verfügbar seit etwa 700 vor Christus in Form von Münzen aus Metall, speziell Gold und Silber. In der Antike entstand dann die Funktion der Banken beziehungsweise der Bankiers und damit die Möglichkeit, längerfristige Projekte friedlich – und nicht durch Raubzüge oder Unterdrückung – zu finanzieren. Die „Kulturrevolutionen“ des Christentums und des Islam führten dann zum Verbot, Geld gegen Zinsen zu verleihen, und damit zu einem weitgehenden Ende der Kreditwirtschaft, was wieder Jahrhunderte wirtschaftlicher (nicht notwendigerweise kultureller) Stagnation mit sich brachte. Erst die Renaissance in ihrem wichtigen Aspekt des Geldwesens schaffte wieder die Möglichkeit umfassender Kreditbeziehungen, die zum Aufbau von Handelsflotten genützt werden konnten – aber auch zur Finanzierung großer Heere. Auch diese Systeme beruhen auf Edelmetall-Grundlage, was, je nach Verfügbarkeit, zu Knappheitskrisen oder, nach dem Einströmen von Gold und Silber aus dem neu entdeckten Amerika, zu Inflationsentwicklungen führte. Die Notwendigkeit der Staatsfinanzierung führte 1668 zur Gründung der Schwedischen Riksbank, 1694 zur Gründung der Bank of England, die nun Papiergeld ausgaben, das auf Gold- und Silberdeckung beruhte. Das Ausmaß der Deckung variierte aber bald, und es begann das Zeitalter des Papiergeldes.

In Anspielung auf die Erfahrungen mit den geldpolitischen Experimenten des Ökonomen und Abenteurers John Law und der Assignatenwirtschaft der Französischen Revolution zeigt Goethe im „Faust II“ die Entstehung des Papiergeldes als ein Werk des Mephisto. Mephisto bringt den unter massiver Geldnot leidenden Kaiser dazu, „Zettel“, das heißt Papiergeld, mit folgender Erklärung zu unterschreiben: „Zu wissen sei es jedem ders begehrt: Der Zettel hier ist tausend Kronen wert. Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand, Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland. Nun ist gesorgt, damit der reiche Schatz, sogleich gehoben, diene zum Ersatz.“

Der kluge St. Gallener Nationalökonom Hans Christoph Binswanger hat aus dieser Schlüsselszene Goethes Sicht der Wirtschaft als einen „alchemistischen Prozess“ abgeleitet – die Suche nach dem künstlichen Gold mit anderen, modernen Mitteln. 1Üblicherweise wird die „Geld-Szene“ im „Faust“ als Warnung vor Inflation gesehen. Die Darstellung der Geldschöpfung und ihrer Wirkungen in Goethes Faust ist aus meiner Sicht aber ambivalent. Denn das dank des Vertrauens in den Kaiser (den Staat) neu geschaffene Geld führt ja tatsächlich zur Finanzierung produktiver Investitionen des nun als Unternehmer tätigen Dr. Faust: „Eröffn’ ich Räume vielen Millionen, nicht sicher zwar, doch tätig-frei zu wohnen.“ Dieses große Projekt Fausts scheitert zwar, aber nicht durch eigenes Versagen, sondern durch von Mephisto herbeigeführte, von außen kommende Katastrophen – die Natur als Grenze des menschlichen Strebens?

Goethe selbst hat sich ja als Berater und Finanzminister in seinem kleinen Herzogtum durchaus erfolgreich betätigt, hat sich aber auch umfassend mit den theoretischen Aspekten von „Geld“ beschäftigt, wie in einer Ausstellung und Publikation des Goethe-Hauses in Frankfurt eindrucksvoll belegt wurde. 2Und Goethe hat im „Faust“ wie stets in seinem Leben die zentrale Rolle des menschlichen Handels, der „Tat“, hervorgehoben: „Das ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.“

Auch für die Verwendung von Papiergeld spielte im „Gold“- oder „Silber“-Standard bis zum Ersten Weltkrieg der Edelmetall-Bestand der Notenbank die entscheidende – und begrenzende – Rolle als „Deckung“ einer Währung. Wie Stefan Zweig in seinem schönen und nostalgischen Buch „Die Welt von Gestern“ beschreibt, wurde der Goldstandard als Garant der wirtschaftlichen Freiheit – jedenfalls der besitzenden Klassen – gesehen. Auch heute gibt es ja unter rechts-orientierten und „libertären“ Politikern und Ökonomen die Sehnsucht nach einem „entpolitisierten“, nicht beeinflussbaren Geldsystem auf Goldbasis. Der marktradikale Ökonom Friedrich August Hayek hat sich aus einer ähnlichen Sicht für die Aufhebung des staatlichen Geldmonopols und für den Wettbewerb privat emittierter Währungen ausgesprochen.

Tatsächlich hat die monetäre Stabilität des Systems der Goldwährungen zu einer massiven Instabilität der realen Wirtschaft geführt. Da das Geld-Angebot von den Zufälligkeiten des Gold-Angebotes bestimmt war, konnten die Notenbanken auf die realwirtschaftliche Entwicklung nicht reagieren, was sich in langen und tiefen Phasen von „Wirtschaftskrisen“ auswirkte. Wie es im Slogan einer amerikanischen Protestbewegung hieß: „Die Wirtschaft war angenagelt an ein Kreuz aus Gold.“

Der Erste Weltkrieg zeigte, dass nationalistischer Furor im Zweifel stärker ist als die besitzbürgerliche Liebe zum Gold. Dies galt für die Privatpersonen, die – mit allerdings mäßigem Erfolg – mit dem Slogan „Gold gab ich für Eisen“ aufgefordert wurden, sich von ihren Goldbeständen zu trennen. Dies galt mit nachhaltiger Wirkung aber vor allem für den Staat. Eines der ersten „Opfer“ war in allen kriegsführenden Staaten die Gold-Verankerung der jeweiligen Währung, da die gewaltigen Finanzierungserfordernisse eines Weltkriegs nur mit massiven, direkten Finanzierungen („Gelddrucken“) durch die Notenbank bewältigbar waren. Dies führte in Kriegszeiten zunächst zu einer durch Rationierung – halbwegs – zurückgestauten Inflation. Im Chaos der Nachkriegszeit brach diese Inflation aber in den Verliererstaaten in dramatischer Weise aus. Auf die bis heute wirkenden Folgen dieser Zeit, in der „Geld“ in traumatischer Form „Leben“ bestimmte, wird dieses Buch noch eingehen.

Die Nostalgie nach der „guten, alten Zeit vor dem Weltkrieg“ führte speziell bei konservativen Wirtschaftspolitikern zu den Versuchen, nach dem Ersten Weltkrieg möglichst rasch wieder zum Geldsystem des Goldstandards zurückzukehren. Der spektakulärste Versuch in dieser Richtung war die vom damaligen konservativen Schatzkanzler Winston Churchill 1925 durchgeführte Rückkehr des Britischen Pfundes zum Goldstandard. Wie von John Maynard Keynes richtig vorausgesagt, 3endete dieser politisch motivierte Versuch in einem wirtschaftlichen Desaster. Mit Ausbruch der großen Weltwirtschaftskrise brach die internationale Herrschaft des Goldstandards endgültig zusammen.

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