Norbert Kröll - Wer wir wären

Здесь есть возможность читать онлайн «Norbert Kröll - Wer wir wären» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Wer wir wären: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Wer wir wären»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Student Albert ist fasziniert, als er den etwas verschrobenen Künstler Klaus kennenlernt. Zwischen den beiden entwickelt sich rasch eine tiefe Freundschaft – bis sich Klaus zu verändern beginnt. Er sendet seltsame Signale aus, fühlt sich von ominösen Menschen verfolgt und isoliert sich zusehends. Albert erkennt die Symptome der beginnenden Schizophrenie erst spät und kann nicht damit umgehen. Er zieht sich zurück und stürzt sich in die Beziehung mit Elisabeth. Doch der Gedanke, dass er seinen besten Freund im Stich gelassen hat, lässt sich einfach nicht abschütteln, und Albert erkennt, dass er eine Entscheidung treffen muss.
Norbert Krölls tiefsinniger Roman ist eine poetische Sinnsuche mit Umwegen, wie sie nur das Leben vorgibt.

Wer wir wären — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Wer wir wären», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Du meinst, um zu beten?«, fragte ich. »Aber das kann man doch überall.«

»Das stimmt«, meinte Klaus, »aber erzähl das mal denen im Vatikan. Kunstwerke sehen und machen, das kann man auch überall, und trotzdem strömen die Leute wie Fremdgesteuerte in die Museen, um dieses eine Gemälde zu sehen, als hätten sie sonst die Stadt nicht wirklich erfasst, als kämen sie sonst mit leeren Händen oder leeren Augen nach Hause.«

»Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe«, sagte ich, »du willst also nicht, dass die Menschen ins Museum gehen?«

»Ganz im Gegenteil«, sagte er, »nur sollen sie dorthin, um die Kunstwerke nicht nur anzuschauen, sondern vor allem zu sehen , versteht du, was ich meine? Sie sollen mit offenen Augen durch die Ausstellungen schlendern, die Werke unbekannter Künstlerinnen und Künstler entdecken, anstatt in diese eine Ebene zu pilgern und in diesen einen schummrig beleuchteten Raum, um eine Stunde an diese eine Wand zu starren, an der das sogenannte Meisterwerk hängt.«

»Du meinst, wie auf einen Berg zu gehen, nur damit man den Ausblick vom Gipfel genießen kann, nein, nicht genießen, sondern fotografieren, aber auf dem Weg hinauf und hinunter sieht man nichts, keine Tiere, keinen Grashalm, keine Blume, keinen Stein?«

Klaus richtete sich auf, nickte und sagte: »Amen.«

Wir lachten und sprachen anschließend noch eine gefühlte Stunde über den neuesten Marvel-Film, den wir am Vortag in einem großen, hässlich gestalteten Kino in Villach angeschaut hatten. Ich sagte, dass ich mir wünschte, es gäbe einen Heldenfilm, in dem der Bösewicht gewinnen würde, ich meine wirklich gewinnen, nicht nur scheinbar in einem ersten Teil. Es sollte ein hoffnungsvoller Film sein, wie alle anderen dieser Art, damit die Zuschauer sich in Sicherheit fühlen und mitfiebern mit den großen, tapferen Helden, die bestimmt – und warum auch nicht? – in letzter Sekunde gewinnen würden, denn so war es immer und so wird es immer sein, nicht wahr? Aber dann, ganz zum Schluss, käme es anders, und die Helden, siehe da, würden verlieren, sie würden alle nach heroischen Kämpfen getötet werden oder sie töteten sich selbst, und das Böse würde gewinnen. Und es gäbe keine Auflösung nach dem Abspann, keinen Hoffnungsschimmer, der dem Publikum mit nach Hause gegeben würde, damit sie sich denken könnten: Ach, da gibt es dann bestimmt einen zweiten Teil, wo dann das Gute gewinnt. Nein, hier wäre wirklich das Allerschlimmste eingetroffen. Es ginge bergab ins Dunkle und kein Mensch, kein Held und keine Heldin, würde zur Rettung erscheinen; es wäre vorbei, wir wären am Ende der Erzählung angelangt und niemand würde jemals zurückkehren, die Zeit könnte nicht zurückgedreht werden, es gäbe kein alternatives Ende, kein paralleles Universum, wo der Kampf zu einem positiven Ende führen würde. Es wäre der absolute, fatale Schlusspunkt. Die Herzen wären im Keller, und dort blieben sie, weil niemand käme, um die Wunden zu heilen, und weil niemand mehr da wäre, um geheilt zu werden. Da wäre nur noch Abgrund, Angst und Schrecken. Und so, sagte ich, mit diesem Gefühl würde ich das Publikum gerne den Kinosaal verlassen sehen. Mit dem Wissen, dass es keine Fortsetzung gäbe, nicht im Jahr darauf und auch nicht in zehn Jahren. Dass der Film wirklich so konzipiert sei, dass es nicht gut ausgehe. Wir wünschen es uns so sehr, aber das Wünschen wäre umsonst. Weil es doch nicht immer gut ausgehen kann, dieses eine Mal nicht.

VIER

Ich kannte Klaus seit knapp einem Jahr, als eine Einladung zu seiner Geburtstagsparty im Posteingang meines Mailprogramms erschien. Er hatte in den letzten Wochen schon mehrmals davon gesprochen. Es würde die Party des Jahres werden, scherzte er. Und damit mochte er recht haben, aber ich hatte gerade keine Lust auf Menschen, das heißt: Menschen zu sehen, mit Menschen zu reden, Menschen kennenzulernen. Natürlich wusste Klaus Bescheid. Ich hatte ihn noch am selben Tag davon in Kenntnis gesetzt, was mit meinem Bruder geschehen war, und er hatte mir – so gut es telefonisch möglich war – beigestanden, wobei es nicht darum ging, mir beizustehen, ich sollte Leander beistehen, so sollte es sein, aber wie kann man einem Menschen helfen, wenn man selbst nicht weiß, wie diese Situation am besten anzupacken ist? Andererseits war es nicht so, dass es Leander besser ging, wenn ich ihm die ganze Nacht lang die Händchen hielt. Das machte ohnehin schon meine Mutter. Außerdem war er mit seinen neunzehn Jahren alt genug, selbst zu schlafen, er war ja auch alt genug, sich selbst zu töten oder es zumindest zu versuchen. Trotz alledem, sagte ich mir, wäre es wohl nicht angebracht zu feiern. Gleichzeitig ärgerte es mich, dass Leander mit seiner lächerlichen Tat in den Ablauf meines Lebens eingriff, auch wenn es sich bloß um so etwas Unbedeutendes wie eine Geburtstagsparty handelte. Ich stand nicht an seiner Seite, wenn er etwas zu feiern hatte, warum sollte ich dann an seiner Seite stehen, wenn es ihm schlecht ging? Wann hatte er mich das letzte Mal angerufen? Wann ich ihn?

Es war früher Nachmittag, als ich Klaus anrief, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Er sprach nicht viel, was ich aber zwischen seinen Worten wahrnahm, sagte mir etwas, das nur ohne Worte zu sagen war. Klar würde er sich sehr freuen, wenn ich zu seiner Feier käme. Er fragte mich nicht, und gerade weil er mich nicht drängte, verspürte ich den Drang, ihm diese Freude zu bereiten. Wir waren inzwischen so etwas wie beste Freunde, auch wenn wir diesen Ausdruck niemals in den Mund genommen hatten. Wir wussten es. Das genügte.

So kam es, dass ich wenige Stunden später tatsächlich vor Klaus’ Wohnungstür stand, in meinen nervös zittrigen Händen ein in Zeitungspapier eingewickelter Roman, der, so fand ich, bereits viel zu lange ungelesen in Vaters altem Musikzimmer gestanden hatte: Sanfter Asphalt . Ich kannte das Buch nicht und hatte daher keine Ahnung, ob es gut war. Laut Mutter hatte es kurz vor Vaters Tod den Weg in sein Bücherregal gefunden. Grund genug, so dachte ich, um anzunehmen, dass es einer gewissen literarischen Anforderung entsprach. Man konnte sich, so hatte ich es mir gerne vorgestellt, Vaters Bücherregal wie einen Filter vorstellen, der für ihn Unbrauchbares sofort wieder ausspuckte. Insgeheim war Vater darauf stolz gewesen, auf die Auswahl seiner Bücher und nicht minder auf die klassische Musiksammlung. Schade, dass er sie nicht mitnehmen konnte. An Klaus’ Tür stehend fragte ich mich, ob dieses Buch, wenn mein Vater es denn gelesen hätte, einen fixen Platz in seinem Regal bekommen hätte, um mit der Zeit den Staub des Alltags aufzunehmen, oder, wie so viele andere Romane auch, dem ungewissen Schicksal eines öffentlichen Bücherschranks übergeben worden wäre. Vielleicht würde es mir Klaus beantworten können. Ich klopfte an die Tür, drehte das Buch in meinen Händen und las auf der Verpackung die Schlagzeilen des gestrigen Tages. Jemand hatte jemanden aus Eifersucht erstochen. Ich hätte eine andere Doppelseite zum Einwickeln verwenden sollen. Nun war es zu spät. Klaus würde es hinnehmen müssen. Bevor ich noch länger darüber nachdenken konnte, rief jemand von innen, dass die Tür offen sei. Ich schaute an mir hinab. Täuschte ich mich oder war mein Bauch etwas runder, größer geworden? Mit der Handfläche strich ich das T-Shirt glatt. Es bewirkte nichts. Ich trat ein.

Die Party war, wie man so schön sagt, bereits in vollem Gange. Durch die Tür sah ich ins Wohnzimmer. Klaus stand dort mit dem Rücken zu mir und unterhielt sich lebhaft mit einem seiner Studienkollegen, den ich von der Diplompräsentation her kannte. Aus den Boxen drang ein monotoner, treibender Beat. Ich betrat den Raum, nickte einigen Leuten zu, die ich vom Sehen her kannte und tippte Klaus auf die Schulter. Er drehte sich um. So sah Klaus aus, wenn er sich freute. Genau deshalb war ich gekommen. Bei diesem Anblick war es schwer vorstellbar, dass einem nicht das Herz aufging. Dann hörte er auf, sich zu freuen, schaute mich mitfühlend an und umarmte mich lange.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Wer wir wären»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Wer wir wären» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Wer wir wären»

Обсуждение, отзывы о книге «Wer wir wären» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x