Ольга Токарчук - Letzte Geschichten

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Gerade ist nach langer Ehe Paraskewias Mann gestorben, in ihrem Haus hoch oben auf dem Berg, das im tiefsten Winter
von der Außenwelt abgeschnitten ist. Und so schreibt sie die Nachricht von seinem Tod in großen Buchstaben in den Schnee, damit die Menschen unten im Tal davon erfahren. Ihre Enkelin Maja erlebt das Sterben ganz anders. Im Urlaub auf einer heißen Südseeinsel begegnet sie einem schwerkranken Zauberkünstler, in dem sie ihren Vater zu erkennen glaubt. Der Tod kommt schnell, plötzlich. Majas Mutter Ida möchte noch ein Mal ihr Elternhaus sehen. Im Schneetreiben verunglückt sie mit dem Auto
und findet Unterschlupf bei einem älteren Ehepaar, das eine Sterbeklinik für Tiere unterhält, und begegnet auch ihrer Mutter Paraskewia – in einer mythischen Vision.

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Anschließend führte man sie in eine kleine Cafeteria in einem unterirdischen Geschoss dieses Privattempels. Sie bekam einen Kaffee und Croissants. Am Nachbartisch saß seitlich zu ihr eine andere Frau. Im Profil war ihr schmaler zusammengekniffener Mund sichtbar, der sich bei jedem Biss wie ein Eidechsenmaul öffnete. Daran erinnert sie sich noch genau. Sie blickten einander mit ausdruckslosem Lächeln an und aßen schweigend weiter.

Ein paar Tage später ging sie wieder hin. Eine junge Ärztin, ein Mädchen noch, sah einen Stapel Blätter mit Resultaten durch und sagte dasselbe wie der erste Arzt: Ida sei gesund.

»Vielleicht könnte man beim Hämoglobin Bedenken anmelden, das ist das Einzige, was mir auffällt,« sagte sie. »Aber abgesehen davon ist Ihr Körper völlig in Ordnung, beneidenswert.«

Bestimmt hatte sie erwartet, dass die Patientin sich freute, dass sie erleichtert aufatmen und freudig hinaus in die regennasse Stadt gehen würde, um Weihnachtseinkäufe zu machen. Sie hatte mit Erleichterung bei der Patientin gerechnet, aber offenbar hatte sie sich getäuscht. Ida dankte und ging. Die junge Ärztin blieb in ihrem Sprechzimmer zurück, wo sie sicher Pythia gleich auf den nächsten Patienten wartete, dem sie vielleicht dasselbe sagen würde. Oder auch nicht – womöglich bereitete sie ein Todesurteil vor und würde der Frau mit dem Eidechsenmaul sagen: Sie sind todkrank und werden sterben. Wir können nichts für Sie tun. Es entspräche ja auch der Wahrheit, wenn sie jedem, der vor ihr Platz nahm, einfach sagen würde: Sie werden sterben, meine Dame, und Sie werden sterben, mein Herr, du wirst auch sterben, liebes Kind, und ich werde auch sterben. Wir werden alle sterben und sollten uns darauf vorbereiten, wir sollten eine Gesellschaft zur Unterstützung des Sterbens ins Leben rufen und Schulen gründen, in denen man sterben lernt, um wenigstens bei dieser letzten Gelegenheit im Leben nichts falsch zu machen. Im Sportunterricht sollte man üben, wie man stirbt, wie man sich sanft ins Dunkel gleiten lässt, wie man das Bewusstsein verliert und wie man im Sarg adrett aussieht. Es müsste Schauunterricht geben, bestimmt würde sich jemand erbieten, seinen Tod der laufenden Kamera preiszugeben, damit ein Unterrichtsfilm gedreht werden könnte. In diesem Kurs müsste es auch Ethnographie geben, alles Wissenswerte über den Tod, was man über ihn denkt, wie er verstanden wird, warum er einmal als Frau und einmal als Mann auftritt, wohin man nach dem Tod kommt und ob man überhaupt irgendwohin kommt. So wie Biologie ein Abiturfach ist, müsste auch die Thanatologie eines sein, es müsste Tests geben, die für das Halbjahreszeugnis gelten würden, und Noten auf dem Versetzungszeugnis. »Ich glaub, ich werd Thano verhauen«, würden die Schüler bei der verbotenen todbringenden Zigarette auf der Toilette sagen, und dann würden sie bis zum Morgen alle möglichen Definitionen, Diagramme und Zahlen pauken. Und alle wären dankbar für diese Mahnung und Lehre.

Idas Herz interessiert sich nicht für die Untersuchungsergebnisse. Von Zeit zu Zeit startet es nachts kleine Provokationen. Es bleibt einen Augenblick lang stehen, wie in einer Geste der Rebellion – es hat genug von dieser Schaumschlägerei.

Ida hört Lärm auf dem Hof, die großen Scheunentore quietschen. »Dort stecken die Wirtsleute sicher«, denkt Ida. Sie vermutet, dass sie in dieser Scheune etwas züchten, vielleicht Füchse für Pelze, vielleicht Nerze oder bloß Hühner. Für diese wird die Grütze gekocht. Olga ist bestimmt so alt, wie Idas Mutter jetzt wäre. Nein, jünger, vielleicht ein bisschen jünger. Das Haus ist leer. Ida steht über der erhitzten Herdplatte und wärmt sich die Hände. So ein Herd ist ein Goldstück. Sie denkt daran, dass sie Holz nachlegen und Wasser in den Wasserkessel nachgießen muss. Die Hündin hebt leicht den Kopf und verfolgt ihre Bewegungen.

»Was willst du?«, fragt Ida.

Der Hund schaut auf den Teekessel, dann auf die Schüssel. Sie ist leer. Er will etwas trinken.

»Du benimmst dich wie ein Baby«, sagt sie zu ihm und lächelt vor sich hin. Sie hat etwas Dummes gesagt. Sie gießt Wasser in die Schüssel und setzt sie dem Hund vor. Aber der reagiert gar nicht, schaut nur auf die Schüssel, als wollte er sie mit seinen Blicken bewegen, deshalb hebt Ida vorsichtig den Kopf des Hundes. Unter ihren Fingern spürt sie, wie sein Hals leicht zittert und wie schwer der Hundekopf ist. Der Hund verharrt reglos mit der Nase über dem Wasser, als müsse er Kraft schöpfen, dann schlabbert er ein paarmal unbeholfen, verspritzt Wasser und erstarrt wieder in derselben Position mit der Nase über dem Wasser. Ida nimmt mit der einen Hand die Schüssel fort, mit der anderen bettet sie den zotteligen Kopf auf das Lager. Der Hund seufzt. Da streicht Ida ihm über die Wange – wenn man so sagen darf.

Die Hauswirte kehren zurück. Sie stapfen mit den Schuhen, um den Schnee abzuschütteln, denn es hat wieder angefangen zu schneien. Der Nebel ist in kleine Teilchen zerrissen, die sich in Schneeflocken verwandelt haben. Olga wühlt im Kühlschrank, holt den Käse heraus, ein Glas Meerrettich, Mayonnaise. Ida versucht, bei den Vorbereitungen für das Essen zu helfen, und räumt auf dem Tisch auf.

»Ich wollte anrufen und hab es vergessen. Ich weiß nicht, wo meine Gedanken sind«, sagt sie. »Heute hab ich nicht schlafen können. Ich bin im Morgengrauen aufgewacht und konnte nicht wieder einschlafen.«

»Dann herrscht auch so ein seltsames Licht, deshalb war dir nicht gut«, sagt Stefan langsam.

Ida betrachtet aufmerksam sein Gesicht, forscht darin nach einer Erklärung: Ein Lächeln würde heißen, dass es eine Art Scherz war, eine ernste Miene, dass er einfach ein komischer Kauz ist, vielleicht hat er auch Probleme mit dem Gedächtnis, vielleicht liegt es am Alter, obwohl er nicht nach einem gebrechlichen Alterchen aussieht. Sie begegnet Olgas Blick. Sie macht eine winzige Bewegung mit den Augenbrauen, die vielleicht nur Anführungsstriche andeuten soll: »Versteh alles, was er sagt, in Anführungsstrichen.«

Der Mann gibt eine Dose Hundefutter in den Topf mit der Grütze und vermischt das Ganze mit einem Holzlöffel.

»Meiner Meinung nach sehen Sie prächtig aus. Wir haben hier gute Luft und gutes Wasser. Das verjüngt die Leute.« Stefan nimmt den Topf mit der Grütze in beide Hände und schlurft zur Tür.

Ida öffnet die Tür für ihn.

»Komm dann sofort zum Frühstück. Und setz deine Mütze auf!«, ruft ihm seine Frau hinterher.

Beide schneiden Scheiben von dem Käse und legen sie auf den Teller. Dazu eine saure Gurke.

Olga fragt: »Woher kommst du? Du hast es mir sicher schon mal gesagt, aber ich weiß es nicht mehr. Aus Wrocław?«

»Aus Warschau«, erwidert Ida.

»Aha, aber wie bist du hierhergekommen?«

Ida erzählt noch einmal geduldig ihre Geschichte.

»Und die Eltern, leben deine Eltern noch?«, fragt Olga.

»Nein, sie leben nicht mehr. Das Haus wurde verkauft«, sagt Ida und verspürt plötzlich den verzweifelten Wunsch zu fliehen. In Gedanken prüft sie, ob sie alles bei sich hat – Schlüssel, Papiere, wo haben sie ihren Mantel hingehängt? Sie wirft einen Blick auf das Telefon, sie muss sofort anrufen. Sie wird sich auf den Weg machen, sie hat sich wieder gefangen. Von diesen Leuten hat sie jetzt genug – sie wird bei ihnen noch ganz durcheinander. Energisch tritt sie näher an den Kalender mit dem Fisch, heute ist also Samstag. Samstag oder Freitag? Am Montag hat sie in Warschau einen Arzttermin. Am Mittwoch muss sie bei der Arbeit sein.

Olga gießt Tee in die Gläser, aus einem Beutel macht sie zwei Tassen.

»Also, mir scheint es, als hätten wir immer hier gewohnt«, erklärt sie. »So viele Leute sind in dieses Haus gekommen und wieder gegangen. Ich hab ihm ja gesagt«, mit einer Bewegung der Brauen deutet sie auf die Tür, »er soll so ein Schild machen, ›Ferien auf dem Bauernhof‹, und es an der Straße aufstellen, denn das Haus selbst kann man von der Straße aus nicht sehen. Aber man findet uns auch ohne Schild. Und du, was machst du denn da in Warschau? Hast du Familie? Du siehst mir nach einer gescheiten Frau aus.«

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