Manfred Matzka - Hofräte, Einflüsterer, Spin-Doktoren

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Hofräte, Einflüsterer, Spin-Doktoren: краткое содержание, описание и аннотация

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Ob Kaiser oder Kanzler: Sie alle hörten auf ihre Einflüsterer, die mit ihrem Rat die Geschicke des Staates beeinflussten. Mancher Hofrat entschied über Krieg oder Frieden. Einige Schattenfürsten übertrafen ihre Herrscher an Macht. Andere versetzten der Demokratie den Todesstoß. Und dann gab es jene, die Ämter anhäuften – und verarmt starben.
Manfred Matzka, Kenner des politischen Betriebs in Hofburg und Kanzleramt, holt die grauen Eminenzen vor den Vorhang. Von den Beratern Maria Theresias bis zum Expertenkabinett von Kanzlerin Bierlein erhellt Matzka in ebenso tiefgehenden wie kurzweiligen Porträts ihre Strategien und analysiert den Einfluss moderner Berater: der anonymen Spin-Doktoren und Consulter. Eine kenntnisreiche Geschichte der Hintergründe der Staatsmacht, erzählt mit der 40-jährigen Erfahrung eines Spitzenbeamten, der die Mechanismen der Macht präzise zu verstehen und zu nutzen gelernt hat.

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Bundeskanzleramt Wien Sitz der Staatskanzler Bundeskanzler und Außenminister - фото 2

Bundeskanzleramt Wien, Sitz der Staatskanzler, Bundeskanzler und Außenminister

Der Leopoldinische Trakt der Wiener Hofburg Arbeitsstätte der habsburgischen - фото 3

Der Leopoldinische Trakt der Wiener Hofburg, Arbeitsstätte der habsburgischen Herrscher und Amtssitz der Bundespräsidenten

Die österreichische Ausprägung dieser Akteure im politisch-administrativen System führt den schönen Titel „Hofrat“. Ein Rollentypus, der die Systeme und Jahrhunderte überdauerte mit einer Titulierung, die nur in unserem josephinisch geprägten Land Sinn ergab und ergibt und weit über die berufliche Stellung hinausgeht, indem sie soziale und kulturelle Eigenschaften, ja sogar eine typische Sprachmelodie miteinbezieht.

Dieses Buch porträtiert bedeutende oder bloß wichtige Vertreter dieser Spezies. Über die Jahrhunderte hinweg schmückte dieser Titel den Leiter einer obersten Behörde, das ist bis heute so geblieben. Ausnahmen gibt es, manchmal wird jemand auch zum Hofrat ernannt, ohne etwas zu leiten. In der Verwaltung eines Bundeslandes wurde dieser Unterschied einmal fein ziseliert, indem die wirklichen Leiter als „vortragende“ Hofräte bezeichnet wurden. Der Bürokratentratsch machte daraufhin prompt jene, die nur den Titel trugen, zu „nachtragenden“ Hofräten.

Das Buch erzählt auch von Sektionschefs. Das sind die Leiter der großen Teile eines Ministeriums, der Sektionen. Lange Zeit waren sie die wahren Mandarine in unserem Regierungssystem, direkt und nur dem Minister unterstellt, nahezu allmächtig in ihrem Wirkungsbereich, beeindruckende Persönlichkeiten, die auch ihre gesellschaftliche Stellung im Sozial- und Kulturleben der Stadt behaupteten. Seit es Generalsekretäre in den Ministerien gibt und die Minister von Scharen ehrgeiziger Adepten und Satrapen in Ministerbüros abgeschottet werden, ist ihre Bedeutung allerdings merklich gesunken.

Das Pendant zu den Sektionschefs sind im Auswärtigen Dienst die Botschafter. Sie vertreten üblicherweise das Land in einer anderen Hauptstadt, sie führen diesen Titel allerdings auch, wenn sie hohe Leitungsfunktionen im Inland ausüben. Früher hieß man sie Gesandte, und jene, die sich auf eine der beiden Positionen vorbereiteten, waren Legationsräte.

Die Leiter der Ministerbüros sind die Kabinettschefs, wobei diese Bezeichnung früher nur dem Kanzlerbüro vorbehalten war. Mittlerweile hat dessen inflationäre Verwendung selbst den Vorzimmermann eines Staatssekretärs zum „KC“ aufgewertet.

Wer nicht zum angestellten Personal der Verwaltung gehört, dem sind derlei Titel nicht oder nur unter ganz besonderen Umständen zugänglich. Er oder sie muss sich mit einem Professorentitel begnügen, den man hierzulande nicht nur durch Berufung als Lehrer an einer Universität erlangt, er kann auch als „Berufstitel“ vom Staatsoberhaupt verliehen werden – obwohl in diesen Fällen gerade nicht der Lehrberuf ausgeübt wird. Da mag man Parallelen zum Honorarprofessor und Honorarkonsul sehen, auch sie sind bloße Ehrenbezeichnungen, die nicht mit einem Honorar verbunden sind.

Vor etwa 300 Jahren wurde am Wiener Ballhausplatz jenes Verwaltungssystem ins Werk gesetzt, das, mehrfach umgebaut, erweitert und professionalisiert, in unserem Staat, unserer Gesellschaft, unbestritten eine zentrale Rolle spielt. Das gilt ebenso für die Eliten und Experten dieses Machtapparats. Die – formell etikettierten oder informell bestehenden – obersten Ränge und Entscheidungsträger der Wiener Bürokratie haben das Habsburgerreich, Österreich und teilweise sogar die europäische Entwicklung und Geschichte mitgeprägt.

Seit im frühen 17. Jahrhundert der Kapuziner Père Joseph wegen der Farbe seiner Kutte als Erster „graue Eminenz“ genannt wurde, geistert dieser Rollentypus durch die Geschichte der Politik und Verwaltung. In Österreich, genauer dem Kaiserreich des 18. Jahrhunderts, berieten brillante Persönlichkeiten, begnadete Schreiber, umtriebige Universalgelehrte die Herrscher. Sie kamen mitunter aus dem Ausland, genossen internationales Ansehen, Ruhm in der Geisteswelt außerhalb der Staatsapparate und Ansehen bei Hof und Volk. Sie waren gefallsüchtig, geldgierig, vielsprachig, kulturinteressiert, Bohemiens und verkehrten mit den Monarchen auf Augenhöhe.

Die ersten Jahrzehnte ab 1800 kennen noch einige wenige dieser Stars, danach wird vermehrt auf die Rekrutierung aus dem eigenen Apparat gesetzt. Vor allem nach 1848 werden zahlreiche Beamtenkabinette eingesetzt, der Beamte Eduard Graf Taaffe war mit 14 Jahren Amtszeit der längstregierende Ministerpräsident, nach 1895 machten gewissermaßen nur noch Staatsdiener Politik, von 16 Unterrichtsministern waren 13 Beamte. Die meisten dieser Hofrats-Minister waren in ihrer kurzen Amtszeit zweifellos mächtig, ansonsten aber vor allem eitel, formalistisch und ihrem Stand sowie der Bewahrung des Status quo verpflichtet.

Auch in der Ersten Republik formierten sich unter Johann Schober drei Kabinette mit insgesamt mehrjähriger Dauer vorwiegend aus Staatsdienern. Die politischen Umbrüche und Katastrophen ab Ende der 1920er-Jahre spülten hingegen Berater aus dem Apparat oder externe Einsager nach oben, die klar die ideologische Position der Machthaber teilten und die Fähigkeit hatten, diese am Ballhausplatz durchzusetzen. Rasche Auffassungsgabe, effektive Durchsetzung, ein scharfer Geist sowie kometenhaft aufblitzender und wieder verglühender Einfluss kennzeichnen diese Karrieren. 1938 teilten sie sich in zwei Gruppen – die einen gingen in die innere Emigration, die anderen biederten sich den neuen Machthabern an.

Nach 1945 nahmen zunächst die Präsidialchefs, jene Beamten, die dem Minister am nächsten waren, zentrale Beraterfunktionen ein. Sie bildeten die Schwelle zum Minister, eine Isolierschicht zwischen ihm und den übrigen Sektionen, nahmen über Budget, Finanzen und Organisation Einfluss auf das ganze Haus. Im Präsidium hatten selbst junge Beamte in unteren Rängen einen überdurchschnittlichen Einfluss. Externe Ratgeber konnte und wollte man sich nicht leisten. Diese Sektionschefs waren fast wieder wie vom alten Schlag der Jahrhundertwende – nur mangels begüterter Herkunft stärker materiell interessiert.

Erst mit den Alleinregierungen 1966 und 1970 bildeten sich Beraterstäbe rund um die Kanzler, die nicht aus dem Ministerium kamen – die Sekretäre. Je stärker diese Regierungen inhaltliche Reformen ins Auge fassten, umso stärker griffen sie auf externe Experten zurück. Als ab Mitte der 1990er-Jahre eine zunehmende Entpolitisierung des Regierens Platz griff, verzichtete man weitgehend auf inhaltliches Fachexpertenwissen. Fortan waren spezielle Fähigkeiten im Verkauf, im Marketing, im Spin und nicht uneigennützige Herrschaftstechniken wichtiger. Dementsprechend wandelten sich bis ins Heute herauf die Akteure: bestens vernetzt, smart, eloquent, slim, überheblich, strahlende Verkäufer, vor allem ihrer selbst.

Diese Entwicklung in der Stellung der Ratgeber zeichnet dieses Buch über drei Jahrhunderte hinweg nach. Frauen sind, bis auf einige wenige Ausnahmen, in der ersten Reihe nicht anzutreffen. In der Monarchie sahen sie sich auf informelle Aufgaben beschränkt – auch wenn sie klug, mächtig und unentbehrlich waren. In der Ersten Republik waren sie noch mehr auf Nebenrollen zurückgedrängt – unter den 300 Sektionschefs in dieser Zeit findet sich keine einzige Frau. Erst nach 1945 vollzog sich ein Wandel – langsam, und vom einflussreichen katholischen Cartellverband gebremst. Ein wirklicher Durchbruch ist nur bei den Ministerpositionen gelungen – auch wenn es nach Maria Theresia 239 Jahre dauern sollte, bis mit Brigitte Bierlein wieder eine Frau ganz vorne stand.

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