Vollkornnudeln, Vollkorngrieß,
Naturreis, Grünkern, Kleieflocken.
Roggenbrot wird mit Sauerteig hergestellt. Beim Backen wird das an Phytin gebundene Phosphat durch das Enzym Phytase freigesetzt.
4.Phosphathaltige Zusatzstoffe
Phosphathaltige Zusatzstoffe sind gesetzlich erlaubt. Sie werden nahezu zu 100 % vom Darm aufgenommen.
Alltägliche Lebensmittel mit zugesetztem Phosphat |
Verzichten Sie gänzlich auf |
Zu ersetzen durch (Beispiele) |
Schmelzkäse: Streichkäse, Kochkäse, Aufschnittware, in Torten- und Pastetenform |
Siehe Käsetabelle auf hier |
Meiden Sie |
Brühwurst und gekochten Schinken |
Brühwurst bzw. gekochten Schinken ohne zugesetztes Phosphat |
Dosenmilch |
Kaffeesahne, evtl. ein kleiner Schuss Milch |
Normales Backpulver (mit zugesetztem Phosphat) |
Weinstein-Backpulver (kaliumreich) Selbst gemachtes Backpulver: Natron + Säureträger „Globus Backpulver phosphatfrei, glutenfrei“ |
Fertigprodukte: Suppen, Soßen, Desserts etc. |
Frische Zutaten nehmen und selber kochen. Soßen mit hellem Mehl binden. |
Cola-Getränke (E 338) |
Selbst hergestelltes Erfrischungsgetränk (z. B. kalter Früchtetee mit Zitronensaft)Käufliche Zitronen- bzw. Orangenlimonade, z. B. Schwip Schwap oder Mezzo Mix |
Verzichten Sie vor allem auf folgende phosphathaltige Zusatzstoffe:
E 338 – Orthophosphorsäure
E 339 – Natriumorthophosphate
E 340 – Kaliumorthophosphate
E 341 – Calciumorthophosphate
E 343 – Magnesiumphosphate
E 450 – Diphosphate
E 451 – Triphosphate
E 452 – Polyphosphate.
Der Phosphor-Eiweiß-Quotient hilft, sich für geeignete Lebensmittel innerhalb einer Lebensmittelgruppe zu entscheiden. Angaben finden Sie in einer Nährwerttabelle. Achten Sie auf einen möglichst niedrigen Quotienten.
Rechenbeispiel: 165 (mg P) : 12,5 (g E) = 13,2. |
Lebensmittel auswählen |
Pro 100 g |
P/E-Quotient |
|
mg Phosphor |
g Eiweiß |
|
Quark, 20 % Fett |
165 |
12,5 |
13,2 (+) |
Gouda, 48 % Fett |
443 |
24,7 |
17,9 (+) |
Emmentaler, 45 % Fett |
627 |
28,9 |
21,7 (-) |
Den ungefähren Phosphorgehalt abschätzen
Eine dialysegerechte Lebensmittelauswahl weist einen durchschnittlichen Phosphor-Eiweiß-Quotienten von 12–15 mg pro Gramm Eiweiß (Erfahrungswert) auf.
Eiweißbedarf in g pro Tag |
P/E-Quotient einer dialysegerechten Ernährung |
Phosphorgehalt in mg pro Tag |
65 |
12 |
780 |
65 |
15 |
975 |
70 |
12 |
840 |
70 |
15 |
1.050 |
75 |
12 |
900 |
75 |
15 |
1.125 |
80 |
12 |
960 |
80 |
15 |
1.200 |
Bei einer erforderlichen Eiweißmenge von mehr als 75–80 g pro Tag sollte über den Einsatz diätetischer eiweißreicher Lebensmittel nachgedacht werden.
5.Phosphathaltige Stärkungsmittel
Lezithinhaltige Stärkungsmittel sind besonders phosphatreich. Sie sind im Handel in flüssiger Form oder als Kapseln erhältlich, z. B. Buerlezithin, Hansa-Lezithin, Doppelherz.
Eine mögliche Einnahme unbedingt mit dem Arzt absprechen.
Phosphathaltige Zusatzstoffe sind darin nur beschränkt erlaubt:
in pflanzlichen Lebensmitteln: Monokalziumphosphat (E 341) und Lezithin (E 322),
in Milcherzeugnissen: Lezithin.
Wenn Sie keine üblichen Lebensmittel ohne phosphathaltige Zusatzstoffe bekommen, können Sie Bio-Ware einkaufen.
Der Kalzium- und Phosphathaushalt steht in einem engen Zusammenhang. Kalzium ist hauptsächlich in den Knochen und Zähnen enthalten. Bei chronischer Nierenerkrankung ist die Balance gestört.
Der Kalziumbedarf für einen gesunden Erwachsenen liegt bei 1.000 mg pro Tag. Eine ungenügende Kalziumaufnahme ist für Dialysepatienten in der Regel ungewöhnlich, da kalziumhaltige Phosphatbinder (Kalziumacetat, Kalziumcarbonat) und der Kalziumgehalt der Dialysatflüssigkeit mit in die Kalziumbilanz einfließen und damit die Zufuhr, im Vergleich zu einem Gesunden, teilweise sogar erhöht ist.
Kalzium in Essen und Trinken
Eine gemischte Kost mit Fleisch, Fisch, Wurst, Brot, Nudeln, Reis, Gemüse, Obst etc. enthält cirka 300–350 mg Kalzium pro Tag. Hierbei sind Milch, Milchprodukte und Käse nicht enthalten.
Die wichtigste Kalziumquelle in der Ernährung von Dialysepatienten ist Käse.
Geeignete Käsesorten sind, z. B. Butterkäse, Gouda, Weichkäse wie Camembert und Brie, Speisequark und Frischkäse.
Schnittkäse enthält am meisten Kalzium. Wählen Sie Käse vielseitig aus.
Nehmen Sie die Käse-Tabelle zur Hilfe, um gleichzeitig den Phosphatgehalt zu beurteilen, siehe hier
.
Gemüse wie Chinakohl, Okra, Lauch, Schwarzwurzeln, Weißkohl und Wirsing sowie Kräuter enthalten, im Vergleich zu anderen Gemüsesorten, mehr Kalzium.
Auch Mineralwasser stellt eine gute Kalziumquelle dar. Vergleichen Sie verschiedene Sorten miteinander und achten Sie aber darauf, dass der Natriumgehalt möglichst niedrig ist (bis 20 mg/l).
Hinweis: Der Kaliumgehalt von Mineralwasser ist in der Regel niedrig.
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