Dörte Maack - Wie man aus Trümmern ein Schloss baut

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Dörte Maack führt das Leben einer schillernden Zirkusartistin – bis sie die Diagnose einer unheilbaren Augenkrankheit wie ein Schlag trifft. Sie fasst zwei Pläne. A: Nicht blind zu werden. B: Wenn doch, sich das Leben zu nehmen. Sie klammert sich an jeden Strohhalm, doch die Erblindung schreitet fort. Am Tiefpunkt angekommen, spürt sie gleichzeitig wieder etwas Boden unter den Füßen. Es reift Plan C: Sie geht als blinde Moderatorin und Rednerin zurück auf die Bühne und lernt mit dem letzten bisschen Sehrest den Mann ihres Lebens kennen, der für sie fortan nicht mehr älter wird.
Bewegend und mit viel Witz schildert Dörte Maack den Prozess dramatischer Veränderungen, die sie mit Mut und Zuversicht selbst in die Hand nimmt. Das Buch inspiriert Menschen in schweren Lebenskrisen, den Hindernissen zu trotzen und in das Leben zu vertrauen.

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Außerhalb von Pinneberg drehte sich das ganze Dating- und Matingthema für mich total um. Die Welt war plötzlich voller attraktiver Männer, denen ich gefiel. Ich war verwirrt, konnte es nicht glauben. Wunderbar strubbelige, dunkelhaarige Männer, so verwegene, großherzige Abenteurer mit jungenhaftem Charme standen plötzlich auf mich. Mir gefielen diejenigen, die sich geschmeidig bewegen konnten und Intelligenz, Leidenschaft und Humor ausstrahlten. Ich mochte die Jungs mit Turnschuhen, alten Jeans und Lederjacken. Die Angeber mit den fantasielosen Statussymbolen wie Uhren, Autos oder teuren Klamotten interessierten mich dagegen überhaupt nicht.

Ständig knisterte es in alltäglichen Begegnungen, überall elektrisierende Augenblicke. Pausenlos war ich verliebt und berauscht davon, dass mein Begehren jetzt fast immer erwidert wurde. Pascal war lange der Schwarm meiner Mitbewohnerin Carina, einer atemberaubend hinreißenden Schwedin. Sie war die sexuell umtriebigste Frau, die ich kannte. »Das ist nur so lange so, bis ich Pascal bekomme«, gestand sie mir. Sie bekam ihn nie. Nachdem ich in eine neue WG gezogen war, begann er heftig um mich zu werben. Kurz bevor er in die Schweiz zog, fingen wir eine stürmische Liebesgeschichte miteinander an. Carina nahm mir das zum Glück nicht übel. »Er hat sich einfach anders entschieden«, meinte sie und heiratete Hals über Kopf einen Jurastudenten im zwanzigsten Semester mit Potenzstörungen.

In der Liebe hatte ich jetzt zwar Glück, aber keine Ahnung, wie es geht. Ich rannte immer einfach drauflos, egal ob für kurz oder ein bisschen länger. Immer loderte mein Herz. Zeiten im siebten Himmel, kleine und größere Dramen wechselten sich ab. »Bei dir muss es immer gleich mit Liebe sein«, beschrieb meine Freundin Dunja später ziemlich treffend mein romantisch-verklärtes Balzverhalten.

So intensiv die Zeit von Pascal und mir war, so schnell war sie auch wieder vorbei. Nach Lausanne hatte ich endgültig genug Drama, wollte einfach auch mal eine ganz normale feste Beziehung. »Aber wie geht das?«, fragte ich mich.

Felix lernte ich beim Jongliertreff in der Uni kennen. Er spielte mit seinem Jonglierpartner Nils in der Mitternachtsshow des Schmidt ­Theaters. Das Varieté-Theater auf der Reeperbahn hatte gerade erst eröffnet. Die frechen Shows wurden von Ernie Reinhardt in der Kunstfigur der alternden Diva Lilo Wanders, die später einem breiten Fernsehpublikum bekannt wurde, moderiert. Felix und Nils betteten ihre Jongliernummer in das biblische Gleichnis von den Talenten ein: »Auch wenn du nur eine Keule hast, du kannst sie immer noch auf der Nase balancieren«, meinte Felix, während er genau das vorführte. Es war ein bisschen bizarr, von der Bühne des verruchten Theaters etwas über ein christliches Gleichnis zu hören. »Hach, herzallerliebst, geradewegs aus dem Konfirmandenunterricht auf die Bühne«, seufzte Lilo Wanders in der Abmoderation. Felix kam aus Bad Godesberg und war für ein Lehramtsstudium mit den Fächern Mathe und Physik nach Hamburg gekommen. In der Godesberger Kirchengemeinde hatte er mit einer Jugendgruppe die Teestube organisiert. Vermutlich brachte er von dort die Idee mit dem Gleichnis mit.

Er wohnte in einer WG am Altonaer Bahnhof und kam wie viele andere manchmal bei meinem Eiscafé vorbei, denn für Freunde machten wir natürlich immer besonders viele und besonders große Eiskugeln.

Ein paar Wochen nach meinem Debüt als Straßenkünstlerin in Lausanne fuhren wir mit einer Truppe von zwanzig Akrobaten und Jongleuren aus Hamburg und Nijmegen in einem alten Reisebus nach Frankreich. Wir entwickelten eine große Straßenshow, tourten durch die Städte an der Atlantikküste und traten zum krönenden Abschluss in Paris vor dem Centre Pompidou auf. Am ersten Tag dieser Tour brach mein Nasenbein. »Ein Zahnarzt fiel mit seinem Hintern auf meine Nase«, schilderte ich später den Unfall. Und das stimmte wirklich. Kai war ein junger Zahnarzt und ehemaliger Leistungsturner, der Teil unserer Truppe war. Bei den Proben stand er im gegrätschten Handstand, als ich mit einer Flugrolle über ihn sprang. Leider sprang ich zu knapp, riss ihn um und er landete mit seinem Steißbein auf meiner Nase. »Jo, die is ab«, befand Kai sachlich, als er am nächsten Morgen die Nase in meinem blauverquollenen Gesicht befühlte. Im Krankenhaus ergab das Röntgenbild, dass der Bruch ohne Weiteres heilen würde und ich nach ein paar Tagen weiterturnen könnte. Zum Glück, denn die Tour und das Leben in der Truppe hätte ich auf keinen Fall verpassen mögen.

Felix und ich kamen uns in Frankreich ganz langsam näher und irgendwann richteten wir unsere Schlafplätze im Bus nebeneinander ein. Frisch verliebt mit großartigen Menschen im sonnigen Frankreich Zirkus machen: Für mich hätte es nichts Schöneres geben können.

Als Felix und ich nach dem Rausch der Tour das erste Mal allein in seinem WG-Zimmer saßen, fragte er schüchtern: »Ich habe meiner Mutter erzählt, dass ich eine neue Freundin habe. Siehst du das auch so?« Ja, das sah ich auch so. Nun musste ich nur noch lernen, wie feste Beziehung geht. Felix wusste das, er war kein Mann für Affären. Über seinem Schreibtisch hingen die Fotos von Karin und Ingrid, seinen beiden verflossenen Freundinnen. Das fand ich erstaunlich. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich von meinen Lovern gar keine Fotos aufhängen können. Ich hatte schlichtweg keine. Felix und ich waren in vielen Dingen verschieden, aber die Leidenschaft für Zirkus hatten wir schon mal gemeinsam. Das war ein Anfang.

Wir fallen nicht

Als Jongleure waren wir von der Lust am Gelingen angetrieben und wussten, dass sich auf dem Weg dahin scheitern nicht vermeiden lässt. Wir warfen Dinge in die Luft, fingen sie auf oder sahen sie zu Boden fallen, immer wieder, so lange, bis wir das neue Muster beherrschten. Gemeinsam mit vielen anderen Akrobaten und Jongleuren mieteten wir eine Fabriketage in der Bleicherstraße auf St. Pauli und trainierten dort fast jeden Tag.

Während ich bunte Bälle warf, warfen meine Mitbewohner mit Steinen und sorgten für Krawall und Remmidemmi in unserem Stadtviertel. Während ich batikbunt gekleidet in meinem Zimmer auf dem Schlappseil balancierte, hörten Hartmut und seine Kumpel den Polizeifunk ab und zogen ihre schwarzen Straßenkampfrüstungen an. Am 1. November wurde die Flora, ein einst prunkvolles und nun zerfallendes Gebäude, besetzt. Später traten Felix und ich in der »Roten Flora« mit unserer Jongliershow auf. Für uns zählte nicht das besetzte Gebäude, sondern dass wir dort auftreten konnten, wo in den 1920er-Jahren die besten Artisten der Welt ihre Galashows präsentierten. Die Flora hatte zu Enrico Rastellis Zeiten mehr Glamour, aber er jonglierte auch besser als wir.

Am Abend des 9. Novembers kam ich aus unserer Trainingsetage zurück in meine WG am Pferdemarkt. Uwe und Martina saßen vor dem Fernseher und schauten die Tagesschau. Auf dem Bildschirm sah man Menschen auf einer Mauer tanzen. Dann wurde ein Mann eingeblendet. »Das trifft nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich«, stammelte er. Das war SED-Politbüromitglied Schabowski. Wir starrten fassungslos auf die Bilder. Die Grenze war offen, die Berliner Mauer wurde eingerissen. Von jetzt auf gleich war die Welt eine völlig andere. Wir saßen auf dem Sofa und schauten einfach zu, wie Weltgeschichte passiert. Einfach so. Später am Abend zogen wir auf die Reeperbahn und entdeckten dort einen ersten Trabbi – mit Blumen geschmückt. »Lasst uns nach Berlin fahren. Wir müssen das miterleben«, versuchte ich meine Mitbewohner für eine spontane Berlinreise zu begeistern. Am nächsten Tag fuhren Martina, Uwe, seine Freundin Birgit, Felix und ich mit Uwes altem Ford Richtung Berlin. Unterwegs überall Party: bunte Transparente, geschmückte Autos, jubelnde Menschen. In Berlin schliefen wir bei Felix’ Schwester in Kreuzberg. An vielen Ecken wurde das Begrüßungsgeld ausgegeben, hundert Deutsche Mark für jeden Besucher aus der DDR. Die Stadt vibrierte, eine neue Zeitrechnung begann. Die linksautonome Szene war völlig verwirrt. War jetzt endlich eine Diktatur gestürzt worden? Hatte jetzt der Kapitalismus endgültig gesiegt? Vermummte Menschen liefen den Kudamm auf und ab und riefen sinnlose Parolen: »Begrüßungsgeld ist nicht genug, knackt die Banken, das ist gut!«

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