Dörte Maack - Wie man aus Trümmern ein Schloss baut

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Dörte Maack führt das Leben einer schillernden Zirkusartistin – bis sie die Diagnose einer unheilbaren Augenkrankheit wie ein Schlag trifft. Sie fasst zwei Pläne. A: Nicht blind zu werden. B: Wenn doch, sich das Leben zu nehmen. Sie klammert sich an jeden Strohhalm, doch die Erblindung schreitet fort. Am Tiefpunkt angekommen, spürt sie gleichzeitig wieder etwas Boden unter den Füßen. Es reift Plan C: Sie geht als blinde Moderatorin und Rednerin zurück auf die Bühne und lernt mit dem letzten bisschen Sehrest den Mann ihres Lebens kennen, der für sie fortan nicht mehr älter wird.
Bewegend und mit viel Witz schildert Dörte Maack den Prozess dramatischer Veränderungen, die sie mit Mut und Zuversicht selbst in die Hand nimmt. Das Buch inspiriert Menschen in schweren Lebenskrisen, den Hindernissen zu trotzen und in das Leben zu vertrauen.

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Ein sehr besonderer Kurs in meinem Abiturjahr war der Religionskurs bei Frau Höfmann. Ich hätte diesen Kurs, wie es fast alle anderen taten, einfach abwählen können, aber meine Lehrerin lockte mich mit dem Versprechen: »Wir werden uns mit feministischer Theologie auseinandersetzen.« Da konnte ich nicht ablehnen und saß ein weiteres halbes Jahr wöchentlich zwei Stunden nur mit Thomas, Stefanie und Frau Höfmann zur Besprechung theologischer Themen zusammen. Die Literatur zur feministischen Theologie verschlang ich gierig und natürlich würde ich dazu ein Referat halten. Zu meiner Überraschung wollte auch unser Schulleiter Herr Hallberg dieses Referat hören. Keine Ahnung, was den älteren Herrn am Feminismus interessierte. In meinem Referat ging es um die These der Forschung, dass die ersten Menschen glaubten, Kinder entstünden durch die Frau allein. »Dies glaubte man deshalb, weil zwischen der Zeugung und den ersten deutlichen Anzeichen einer Schwangerschaft so viel Zeit liegt, dass der Zusammenhang nicht offensichtlich ist«, erläuterte ich diese These. An dieser Stelle hatte mein Schulleiter eine Zwischenfrage, die mich bis heute irritiert: »Also, der … ähm … Beischlaf wurde aber trotzdem vollzogen?«

Ich antwortete sachlich: »Ja, davon ist auszugehen.«

»Pinneberg ist einfach nur total hinterm Mond. Nichts wie weg von hier!«, dachte ich immer häufiger.

Trunkene Tage

»Berufswunsch: Journalistin, Poetin, Weltreisende, Barbesitzerin, Unternehmerin und ich will Zirkus machen«, war neben meinem Namen in der Abi-Zeitung zu lesen. Diese Liste hatte ich spontan erstellt und wäre mehr Platz gewesen, hätte sie noch viel länger sein können. »Wer kommt wohl als Erstes ins Gefängnis?«, war eine der Abstimmungsfragen für dieses Blatt. Als Mitglied der Redaktion zählte ich die Stimmen der Befragung aus und staunte. Die Namen, die bei dieser Frage am häufigsten genannt wurden, waren: Laurenz, Sundeep und Dörte. Laurenz und Sundeep machten irgendwas mit Drogen, aber warum sollte ich auf einer Anklagebank sitzen? Ich hatte nur eine Rede über einen fiktiven Drogentest gehalten und einmal im Übermut eine Farbspraydose im öffentlichen Raum benutzt. »Ich bin viel zu harmlos, um in den Knast zu kommen«, war ich sicher. Ich konnte nicht ahnen, dass ich viel später tatsächlich in eine Justizvollzugsanstalt kommen würde, und das auch noch begleitet von einem Fernsehteam.

»Solange ich mich nicht entscheiden kann, was ich werden will, ist es am besten, Studentin zu sein«, dachte ich und schrieb mich erst einmal für Germanistik und Anglistik ein. Die Uni war eine totale Enttäuschung: viel zu verkopft und trocken. Trotzdem ging ich fleißig in die großen anonymen Vorlesungen und Seminare, bestand Klausuren, schrieb Hausarbeiten und sammelte ordentlich Scheine. Wozu das gut sein könnte, würde sich gewiss irgendwann zeigen.

Neben der Unterstützung durch meine Eltern verdiente ich meinen Lebensunterhalt als Kellnerin. »Aushilfe gesucht«, hatte ich schon in der 11. Klasse auf einem Aushang im Fenster einer Eisdiele am Altonaer Spritzenplatz gesehen. Ich hatte sofort im Laden nachgefragt und Rolf Tamm, der Inhaber, hatte mich gleich dabehalten. Meine Karriere hatte ich beim Abwasch begonnen. In den kommenden Wochen, Monaten und Jahren hatte ich mich über Fenster links (Außer-Haus-Verkauf nur bei gutem Wetter), Fenster rechts (Außer-Haus-Verkauf an allen Tagen), Kellnerin 2, Kellnerin 1 bis zur »Leitenden Buffetkraft« hochgearbeitet. Nun war ich in diesem Eiscafé während meiner Schichten für alles, von der Bestellung über die Personaleinteilung bis hin zur Abrechnung, verantwortlich. Rolf war sehr selten da und wir als sein Team brachten den Laden zum Brummen. Wir waren jung, unbeschwert und entscheidungsfreudig. »Sie finden den Kuchen zu trocken? Kein Problem, ich bringe Ihnen einen anderen«, »Sie finden, dass die Eiskugeln zu klein sind? Kein Problem, ich mache sie größer«, »Sie haben nicht genug Geld? Kein Problem, ich mache es günstiger.« Wir pfiffen auf die betriebswirtschaftlichen Vorstellungen unseres Chefs, der darauf beharrte, dass eine Kugel Eis das Gewicht von vierzig Gramm unter keinen Umständen überschreiten dürfe. Wir machten alle Kunden glücklich. Das sprach sich rum und der Eisladen wurde Kult. Na ja, so viel Kult, wie ein Eiscafé Venezia mit Spaghetti-Eis und Krokantbecher eben sein kann. Ich liebte diesen Job sogar dann, wenn ich an langen, heißen Sommertagen nach Mitternacht völlig verschwitzt und verklebt noch die Stühle anketten und die Sahnemaschine reinigen musste. »Mir kann gar nichts passieren«, dachte ich mir. »Ganz egal, ob ich auf die Nase falle, ich kann mich immer gut mit Kellnern über Wasser halten.«

Ich zog nach dem Abitur in eine große WG mit taxifahrenden Musikern und anderen kreativ-chaotischen Typen in die Eulenstraße. Andreas, einer meiner Mitbewohner, zeigte mir, wie man mit drei Bällen jongliert. Das faszinierte mich vom ersten Augenblick an und ließ mich lange nicht los. Am Sportfachbereich der Hamburger Uni gab es Kurse für Jonglieren und Akrobatik. Das war in den 80er-Jahren ganz neu und genau richtig für mich. In der Akrobatikgruppe wurden wir schnell zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. Schon bald buchten uns Stadtteilfeste für Auftritte. Den Applaus für unser amateurhaftes Können nahmen wir als Ansporn. Wir trainierten, so oft es ging, fuhren für Workshops nach Holland, wo die Partnerakrobatik der Como Brothers schon weit verbreitet war. Bei den Jongliertreffen gab es einige, die als Jongleure schon sehr erfolgreiche Straßenkünstler waren und für bezahlte Auftritte gebucht wurden. Weil die neuen Zirkuskünste noch eine Nische waren, konnten auch blutige Anfänger wie ich schnell Teil der bunten Familie werden. Ich hatte total Feuer gefangen, lernte auch noch Einradfahren und las alles, was ich über Zirkus in die Finger bekommen konnte. Für meine ersten beiden Auftritte wurde ich von mir selbst engagiert: Für den Geburtstag meines Vaters in unserem Wohnzimmer und für die Hochzeit meiner Cousine Gabi im Saal einer Gastwirtschaft in der Elbmarsch. Im Frühsommer 89 verbrachte ich ein paar Wochen in Lausanne bei Pascal, einem belgischen Architekten, mit dem mich eine leidenschaftliche Affäre verband. Mindestens genauso leidenschaftlich wie diese Liebesgeschichte waren meine ersten Auftritte als Straßenkünstlerin auf der Promenade des Genfer Sees. Das war sehr mutig und zugleich sehr naiv. Ich ging an die Sache genauso ran, wie ich es als Kind von Pippi Langstrumpf gelernt hatte: »Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.« Meine Jonglierkunst war kaum besser als mein Schulfranzösisch. Beides hatte einen sehr eigenwilligen Charme und dennoch schauten die Leute mir zu, klatschten Beifall und warfen danach reichlich Geld in meinen Hut. Ich war ganz besoffen davon. Auch das Liebesabenteuer mit Pascal machte mich trunken. Das war immer noch neu für mich. In Pinneberg hatte ich kein Glück in der Liebe. So oft war ich in Jungs verliebt, die umgekehrt nicht in mich verliebt waren. Zielstrebig guckte ich mir immer wieder den einen aus, der sie alle hätte haben können. Leider entschied der sich dann immer für eine andere. Jenne war eine Ausnahme. Mit ihm hatte ich vorm Abi ein paar schöne Monate. Er war ein bisschen übergewichtig, obwohl er Sport als Leistungskurs hatte, außerdem hatte er rote Haare und schlimme Neurodermitis. Das machte ihn nicht weniger begehrenswert und ich fand ihn sehr sexy. Ausstrahlung fand ich anziehender als nur Optik. Ich suchte keinen Posterboy, also nicht so ganz unbedingt.

Jenne erzählte mir oft von einer Gruppe Blinder, die er in einem Sommercamp in England kennengelernt hatte. Er erzählte von Dave, einem blinden Gitarristen, der Spaß daran hatte, bei Kneipenbesuchen sein Glasauge in Biergläsern von nichts ahnenden Leuten zu versenken. Nachdem Jenne das Abi im zweiten Anlauf schaffte, studierte er in Dortmund Blinden- und Sehbehindertenpädagogik. »Ist ja ganz interessant mit diesen lustigen Blinden, aber das hat mit mir gar nichts zu tun«, dachte ich unbeeindruckt und Jenne und ich verloren uns sowieso bald aus den Augen.

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