Nun hoffe ich, dass Sie meine Worte über das Selbststudium nicht gelangweilt haben. Ich hätte wohl darauf verzichten können, Ihnen diese Anleitungen zu geben, aber ich glaube, dass Sie daraus Vorteile ziehen können, und deshalb habe ich sie trotz ihrer Trockenheit gebracht.
Etwas über den Begriff: I D E E
Im Laufe dieser Erfolgsmethode gebrauche ich das Wort: „Idee“ immer und immer wieder. Deshalb wollen wir es zuerst einmal ganz klar und eindeutig verstehen lernen.
IDEE bedeutet so viel wie geistiges Urbild.
Ein Urbild einer tatsächlichen Gegebenheit, das im Geiste des Menschen entsteht. Zum Verständnis dessen nehmen wir einen Baum als Beispiel. Er kann tatsächlich in der Natur bestehen und er kann auch im menschlichen Geiste als Idee bestehen. Er ist in der Natur sichtbar und kann auch mit den geistigen Augen wahrgenommen werden. Versuchen Sie es bitte einmal! Stellen Sie sich ganz lebhaft irgendeinen Baum vor! Sie können denselben innerlich sehen, obwohl er nur in Ihrer Phantasie besteht.
Der Baum in der Natur ist Wirklichkeit und der Baum, den Sie sich innerlich vorstellen, ist die Idee eines Baumes. Betrachten wir jetzt eine menschliche Erfindung. Zum Beispiel die Uhr. Bevor sie geschaffen wurde, war sie erst einmal im Geiste des Erfinders als Idee vorhanden. Also genau umgekehrt wie beim Baum. Dieser war zuerst in der Natur vorhanden und dann erst konnte sich der Erfinder den Baum im Geiste als Idee vorstellen. Die Uhr war schon vor ihrer Schaffung im Geiste vorhanden und dann erst entstand sie in Wirklichkeit. Menschliche Schöpfungen können zuerst in der Idee bestehen und dann erst werden sie Wirklichkeit.
So war jedes Werk des Menschen, jede Erfindung, jede künstlerische Schöpfung usw. erst einmal im Geiste eines Menschen als Idee vorhanden. Das fertige Werk ist dann lediglich die Wirkung der Idee. Die Idee ist also die Ursache des menschlichen Werkes und das Werk ist die Verwirklichung der Idee. Wir können also sagen, dass menschliche Werke und Schöpfungen die Wirkung von Ideen sind. Und damit haben wir bereits den ersten grundlegenden Lehrsatz der IDE-O-MATIC. Der erste grundlegende Lehrsatz der IDE-O-MATIC ist:
DIE URSACHE MENSCHLICHER WERKE SIND IDEEN!
Will also ein Mensch ein Werk vollbringen, so muss er zuerst die betreffende Idee in sich erzeugen. Das kann unbewusst wie auch bewusst geschehen.
Bei Erfindungen kommen die entsprechenden Ideen oft sozusagen von selbst. Man beschäftigt sich eingehend mit einem Problem und auf einmal ist die Idee da.
Vorhin haben wir die Idee eines Baumes, also eines Gegenstandes, als Beispiel genommen. Studieren wir jetzt einmal die Idee eines Gefühles. Zum Beispiel die Idee der R U H E. Stellen Sie sich vor, dass Sie ganz r u h i g sind. Lenken Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf diese Vorstellung der Ruhe und Sie werden bemerken, dass Sie damit tatsächlich das Gefühl der Ruhe in sich erzeugen. Die Idee verwirklicht sich.
Nun ein anderes Beispiel: Stellen Sie sich vor, wie Sie eine große, saftige Zitrone nehmen und hineinbeißen. Was ist das Ergebnis?
Es läuft Ihnen das Wasser im Munde zusammen. Die Idee verwirklicht sich und die Speicheldrüsen sondern Flüssigkeit ab, was Sie sofort bemerken können.
Was sagen und lehren diese Beispiele?
Sie lehren, dass sich Ideen verwirklichen können, wenn wir unsere gesamte Aufmerksamkeit auf sie lenken. Wenn sie also in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gelangen.
Nun haben wir wieder einen grundlegenden Lehrsatz der IDE-O-MATIC und er heißt:
IDEEN, WELCHE IN DEN MITTELPUNKT DER AUFMERKSAMKE1T KOMMEN, VERWIRKLICHEN SICH AUTOMATISCH!
Dass es tatsächlich so ist, beweisen die Erfolge der Suggestion und Autosuggestion und die Hypnose-Experimente.
Zum Begriff der Idee gehören auch zwei weitere Begriffe, über die wir uns ganz klar sein müssen:
Vorstellung und Einbildung
Was versteht man unter einer Vorstellung? Ich meine hier nicht eine Theatervorstellung oder die Vorstellung einer Person bei Gesellschaften. Ich meine die geistige Art der Vorstellung. Zum Beispiel wenn man sagt: “Stellen Sie sich vor, wie schön…“ oder dergleichen. Wollen wir gleich zum Kern der Sache kommen. Sich etwas vorzustellen, bedeutet so viel wie eine Idee, ein Urbild, VOR den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit STELLEN.
Sie können tatsächlich ein Bild, das an der Wand hängt, vor sich hinstellen und es betrachten. Genauso können Sie ein Bild, eine Idee vor den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen, so dass Sie es innerlich sehen.
VORSTELLEN IST DIE TÄTIGKEIT, SICH EINE IDEE VOR DEN MITTELPUNKT DER AUFMERKSAMKEIT ZU STELLEN!
In Büchern über Suggestion, Hypnose usw. liest man, dass sich Vorstellungen verwirklichen. Diese Ausdrucksweise ist etwas unklar. Es müsste richtiger heißen, dass sich Ideen verwirklichen, welche man vor den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt.
Gehen wir jetzt zum Begriff: EINBILDUNG über. Was bedeutet es, wenn man sagt: „Ich bilde mir ein, dass…“? Im Grunde genommen ist dieser Begriff einfach zu erklären, denn das Wort sagt es ja schon: EIN - BILDEN, sich also etwas hinein - bilden. Sich selbst ein Bild in das Bewusstsein bringen.
Sie haben sicher schon so genannte eingebildete Kranke gesehen. Solche Leute bringen das Bild, die Idee, einer Krankheit in ihr Bewusstsein hinein. Sie bilden sich also ein, an der betreffenden Krankheit zu leiden. Wir wissen jetzt schon, dass sich Ideen, Urbilder, die sich in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit einschleichen, verwirklichen. Wenn wir jetzt das Wort: einbilden so verstehen, dass sich eine Idee in das Bewusstsein hineinbildet, dann können wir eingebildete Kranke verstehen. Diese leiden daran, dass sich die eingebildete Idee einer Krankheit verwirklicht und sie tatsächlich krank werden.
EINBILDUNG IST DIESELBE TÄTIGKEIT WIE VORSTELLUNG!
Nur dass dabei die Idee ganz einfach als Bild bezeichnet wird, was ja tatsächlich auch stimmt. Unter Einbildung und Vorstellung versteht man also die Tätigkeit des Geistes, eine Idee (UR - BILD) in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu bringen.
Diese Begriffe sind grundlegend für das richtige Verständnis der gesamten IDE-O-MATIC. Studieren Sie daher diesen Lehrbrief mit Ihrer gesamten Aufmerksamkeit. Der Erfolg dieser Methode wird Ihnen dann die aufgewandte Mühe lohnen.
Lieber Studienfreund!
Das, was der erste Lehrbrief brachte, war nicht gerade spannend. Ich glaube aber, dass es Sie trotzdem nicht gelangweilt hat. IDEE, VORSTELLUNG und EINBILDUNG sind wichtige Begriffe für Menschen, die ihr eigener Herr werden und das Steuer des Lebensschiffes in die eigene Hand nehmen wollen. Diese drei Begriffe sind grundlegend für das Verstehen der gesamten IDE-O-MATIC. Darum will ich auch diesen 2. Lehrbrief diesem Thema widmen. Die Grundlagen müssen erst fest verankert sein, dann erst kann man auf ihnen etwas aufbauen, was von Dauer ist und den gewünschten Erfolg bringt.
Sie haben sicher schon etwas von Hypnose gehört. Vielleicht haben Sie sogar schon Bücher darüber gelesen oder einen Fernkurs studiert. Interessant sind vor allem die hypnotischen Experimente. Mit ihrer Hilfe kann man vieles erforschen und verstehen lernen.
Hypnose wird heute dadurch erzeugt, dass man versucht, einer Person die Idee des SCHLAFENS in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu bringen. Kommt sie dort an, so verwirklicht sie sich und die betreffende Person, genannt Versuchsperson, schläft tatsächlich ein. Allerdings ist das oft nicht leicht. Die Versuchsperson zweifelt erst einmal und der Zweifel verhindert, dass eine Idee tatsächlich in den Mittelpunkt, man könnte auch sagen, in den Brennpunkt, der Aufmerksamkeit kommt. Daher bleibt die Idee des Schlafens zuerst einmal mehr oder weniger weit vom Mittelpunkt der Aufmerksamkeit entfernt. Mit der Zeit aber rückt sie immer mehr und mehr in Richtung auf den Mittelpunkt und wenn sie tatsächlich dort ankommt, verwirklicht sie sich und die Versuchsperson schläft ein. Die Hypnose ist eingetreten.
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