Alina Frey - Von Vermietern-Tante Sofia und anderen Querelen

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Meine Erfahrung mit Vermietern, Kotzbrocken ala Carte und einer nörgelnden alten Dame, brachten mich manchmal an meine Grenzen. Da es überwiegend um ältere Menschen ging, war meine innere Einstellung schwer angekratzt. Der Respekt alten Menschen gegenüber brachte mich ganz schön ins Schleudern, wollte ich nicht auch noch den Respekt vor mir selber verlieren. Also musste ich diplomatisch vorgehen – nicht immer mit Erfolg.

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Alina Frey

Von Vermietern-Tante Sofia und anderen Querelen

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Inhaltsverzeichnis Titel Alina Frey Von VermieternTante Sofia und anderen - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Alina Frey Von Vermietern-Tante Sofia und anderen Querelen Dieses ebook wurde erstellt bei

Von Vermietern - Tante Sofia und anderen Querelen

Umzug mit Reue

Ist Fred ein Monster?

Strom weg – Wasser weg

Namensänderung

Herr Fischer

Ein Umzug steht an

Schmittchen Schleicher

Auszeit

Nett…aber laut

Kölle Alaaf

Ja wo bin ich denn…?

High Heels oder Netzstrümpfe?

Fremde Männer im Haus

Hausmannskost

Späte Einsicht

Noch ein Abschied

Ein tolles Angebot

Impressum neobooks

Von Vermietern - Tante Sofia und anderen Querelen

Eigentlich hatte ich meine Tante Sofia sehr gerne. Sie war stets gut gelaunt, ständig am Singen und total positiv eingestellt. Da sie keine Kinder hatte und ihr Mann bereits von ihr gegangen war, sprang ich sofort ein als sie krank wurde. Zuerst rettete ich sie vor ihrer Vermieterin. Die nette Dame fuhr einige Tage in Urlaub und stellte die Heizung einfach ab. Tante Sofia wärmte sich mit einem Heizkissen den Allerwertesten auf und fror sich einen Ast ab. Ich war stinksauer. So geht man nicht mit einem alten Menschen um. Und dann noch einfach abhauen. Wütend ging ich in den Keller und stellte die Heizung wieder an. Tante Sofia war nie krank, aber dadurch wurde sie krank. Ich erfuhr von ihr, dass dieser Zustand schon lange so war. Na warte, Madame…komm du wieder nach Hause. Von Arzt erfuhr ich, dass Tante Sofia wohl nicht mehr alleine leben konnte. Sie war mittlerweile 82 Jahre und drohte zudem noch zu erblinden. Ich brauchte nicht lange zu überlegen bis mein Entschluss feststand. „Was hältst du davon, wenn wir uns eine größere Wohnung suchen und zusammenziehen?“ Tante Sofia machte große Augen: „Wirklich? Würdest du das wirklich machen?“ „Na klar, ich lebe auch alleine…warum also nicht?“ Meine Gedanken gingen zu meiner Mutter, sie war Tante Sofias Schwester und leider schon mit 65 Jahren verstorben. Meine Mutter sagte stets, dass die Familie immer für den anderen da sein sollte. Naja, und Tante Sofia war immer gut zu mir. Würde ich ihr jetzt nicht helfen, müsste sie ins Altersheim. Von Natur aus habe ich einen Heiden Respekt vor alten Menschen und würde mich niemals frech und aufmüpfig ihnen gegenüber verhalten. Das sollte mir später sehr schlecht bekommen. Einige Tage später tauchte die Vermieterin wieder auf und machte einen Riesenlärm. „Was fällt Ihnen ein die Heizung einfach anzustellen?“ „Und was fällt Ihnen ein sie einfach auszustellen und abzuhauen? Meine Tante bezahlt dafür und sie könnte sie anzeigen!“ Drohend baute ich mich vor ihr auf. Madame verzog ihr Gesicht: „Sie haben nichts an der Heizung verloren!“ Wütend antwortete ich: „Wenn Sie die Heizung wieder abstellen, rufe ich

die Polizei. Ja, und außerdem suchen wir uns zusammen eine andere Wohnung…stellen Sie sich schon einmal darauf ein!“ Madame fiel so ziemlich alles aus dem Gesicht. Kein Wunder, so naive Mieter bekommt sie bestimmt nicht mehr. Die Heizung blieb an und Tante Sofia konnte das Heizkissen beiseitelegen. Diese Vermieterin konnte gut als „Halsabschneider“ durchgehen. In der nächsten Zeit suchte ich verzweifelt nach einer neuen Wohnung. Schließlich setzte ich ein Inserat in die Zeitung: „Alte Dame(Pflegefall) mit Nichte sucht passende Wohnung“. Es gab einige Anrufe aber es war nichts dabei, was für uns infrage käme. Dann rief ein Mann an, stellte sich als Fred Mannheim vor und meinte, auch er habe eine Tante in Pflege und noch die erste Etage frei. Leider war das etwas außerhalb, aber es gab nichts anderes. Dieser Fred, etwa um die 60, holte mich am nächsten Tag ab um mir die Wohnung zu zeigen. Der Ort war klein und bergisch. Ich musste schlucken als ich die 30 Treppenstufen sah die zu dem Haus hoch führten. OK, fit war ich noch mit meinen 49 Jahren! Es gab genug Zimmer und eine Etage höher noch ein weiteres Zimmer mit WC und Dusche. Das würde schon einmal passen. Parterre wohnte Fred mit seiner Tante. „Hast du hier kein Bad?“ wollte ich wissen. Das „Du“ hatte er mir sofort angeboten – für mich völlig normal – er war der Ältere. „Doch, ich mache es gerade fertig!“ Seine Tante sei momentan im Krankenhaus, meinte er so nebenbei. Vom Wohnzimmer kam man auf eine kleine Terrasse mit anschließendem Wald. Schön ruhig hier - man kann es hier schon aushalten. Für Einkäufe musste ich mir allerdings ein Mofa anschaffen. Fred war sehr zuvorkommend und bot mir etwas zu Essen und Trinken an. Gut, ich konnte es nicht alleine entscheiden und musste in aller Ruhe mit Tante Sofia darüber reden. Im Jahr 1989 waren Wohnungen sehr schwer zu bekommen. Wohl oder übel müssen wir uns für diese Wohnung entscheiden. Fred benahm sich vorbildlich korrekt…noch! Aber das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Wieder bei Tante Sofia berichtete ich ausführlich über Haus und Wohnung. „Wenn ich arbeite, kannst du das Essen warm machen und mit der Tante von Fred gemeinsam essen. Du wärest in der Zeit auch nicht so alleine“, versuchte ich ihr die Wohnung schmackhaft zu machen. Noch war Tante dazu in der Lage. Ich arbeitete zu dem Zeitpunkt in Bergisch Gladbach als Altenbetreuerin und mit dem Mofa waren es ungefähr 20 Minuten von Untereschbach aus. Ab Mittag konnte ich mich dann wieder auf den Heimweg machen. Müsste eigentlich alles klappen. „Na, was meinst du?“ wollte ich wissen. „Wenn du meinst, Kind! Hoffentlich ist dieser Fred nett!“ Ich winkte ab, wird schon alles klappen. Fred war erfreut als ich zusagte und holte mich den Sonntag darauf ab, um mit mir den Mietvertrag durchzugehen. Wieder benahm er sich sehr vorbildlich und mir kamen keine Bedenken.

Umzug mit Reue

Endlich waren alle Utensilien eingepackt und wir warteten auf den Möbelwagen. Zuerst wurde Tantes Hab und Gut eingeladen und dann ging es zu meiner kleinen Wohnung um auch meine Sachen abzuholen. Die Möbelpacker waren so nett und nahmen uns beide mit. Bevor es losging rief Fred an und meinte, er sei im Krankenhaus bei seiner Tante und den Schlüssel sollte ich mir bei seinem Nachbarn abholen. Na gut, wenn er

meint! Endlich waren wir angekommen. Nachdem ich den Schlüssel abgeholt hatte wurden die Möbel mühsam die 30 Stufen hochgetragen und wir alle kamen gehörig ins Schwitzen. Nach gut zwei Stunden klingelte es und Fred stand unten. Ich beugte mich aus dem Fenster und fragte ihn was los sei. „Hier unten ist ein Dorffest und alle wollen meine neue Mieterin kennenlernen. Habe gesagt, du wärest vom Umzug KO und würdest mir schon einmal das Bett anwärmen!“ „Ich würde was…?“ Entsetzt zeigte ich ihm einen Vogel: „Tickst du noch ganz sauber?“ Er grinste, zog dann aber beleidigt ab. Na bravo…wo sind wir hier nur gelandet. Tantchen fiel aus allen Wolken. „Kind, Kind…was wird jetzt alles auf uns zukommen“, meinte sie entsetzt. „Mit dem habe ich morgen ein paar Takte zu reden“, sagte ich frustriert. Zum Glück ließ er sich an diesem Tag nicht mehr bei mir sehen. Am nächsten Tag zeigte er sein wahres Gesicht. Wegen mir hätte er seine Tante ins Altenheim gegeben um mit mir in der Wohnung zusammen zu leben. Jetzt müsste er unten ohne Bad wohnen. „Aber du hast uns auf meine Annonce diese Wohnung angeboten. Auf meine Frage hattest du mir bestätigt, ein neues Bad unten einzubauen. Was soll das alles? Ich habe dir in keiner Weise irgendeinen Anlass gegeben, so etwas von mir zu denken. Du bist nicht mein Typ und ich habe die Wohnung wegen meiner Tante genommen in dem Glauben, dass sie nicht so alleine ist wenn ich arbeite. Hättest du mir vorher dein wahres Gesicht gezeigt, wären wir jetzt nicht hier!“ Mit eiserner Miene zog er ab. Was für ein Kotzbrocken. Mal gespannt, was jetzt alles auf uns zukommt. Um in die Wohnung zu kommen, müsste man regulär den Weg durch den Wintergarten bei Fred nehmen um zur Treppe zu gelangen. Genau das aber machte ich nicht – ich ging von hinten über die Terrasse in die Wohnung. Und das ärgerte Fred so sehr, dass er die Garage abschloss und mein Mofa vor die Garage stellte. Es stand jetzt ungeschützt am Zaun. Was für ein Stinkstiefel. Am selben Tag kaufte ich mir eine Abdeckung für mein Mofa. Mittlerweile konnte ich von oben sehen, dass Fred schon am Morgen mit der Bierflasche rumlief. Toll – auch das noch. Ob seine Nachbarn blind waren? Regelmäßig fuhr Fred die Mutter des Nachbarn in die nächste Stadt…obwohl er schon fleißig Bier intus hatte.

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