Bedeutende Samier der Antike:
♦Pythagoras (570-510 v. Chr.), Philosoph und Mathematiker
♦Polykrates (570-522 v. Chr.), Tyrann von Sámos
♦Epikur (341 v. Chr.), Philosoph
♦Äsop (6. Jh. v. Chr.), Dichter, berühmt für seine Fabeln
Antike Baudenkmäler
Allein die Ausdehnung der antiken Denkmäler und Überreste auf Sámos zeugen von Macht und großem Reichtum ihrer Erbauer. Herodot nannte Sámos in seiner Blütezeit die berühmteste Stadt ihrer Zeit.
Der Tunnel des Eupalinos: Oberhalb des Städtchens Pythagório ließ Baumeister Eupalinos vor zweieinhalb Jahrtausenden diesen über einen Kilometer langen Tunnel quer durch den Berg treiben - von zwei Seiten wurde gemeißelt, und man traf sich fast genau in der Mitte! Dieses Meisterwerk der Baukunst, das den Zeitgenossen als Weltwunder galt, versorgte mehr als tausend Jahre lang die Stadt mit Wasser. Der Tunnel kann erst seit 2018 in ganzer Länge besichtigt werden. Ebenfalls sehenswert sind die Reste der antiken Stadtmauer in der Nähe.
Das Heraíon: Am südwestlichen Ende der Bucht von Pythagório breitet sich die wichtigste antike Stätte der Insel aus. Auf dem großen Tempelbezirk, noch zur Römerzeit über eine sechs Kilometer lange „Heilige Straße“ mit der Stadt verbunden, stand einst der größte Tempel Griechenlands, von Herodot ebenfalls unter die Weltwunder eingereiht. Heute erinnert nur noch eine einsame, kaum auf halbe Höhe aufragende Säule an den Monumentalbau. Dennoch lohnt ein Besuch des weitläufigen Geländes.
Kirchen und Klöster
Über die gesamte Insel sind die Sakralbauten verstreut. Ihr Reiz besteht jedoch in aller Regel eher in ihrer schönen Lage als in herausragenden Kunstschätzen. Doch einige der zahlreichen Gebäude stechen heraus.
Klöster Timíou Stavroú und Megális Panagías: Das Kloster Timíou Stavroú, an der Hauptstraße von Chora Richtung Pirgos gelegen, ist schon wegen seiner holzgeschnitzten Ikonostase, den kostbaren Ikonen und den schönen Fresken sehenswert. Nur 15 Autominuten entfernt trifft man bei Koumaradéi auf das vielbesuchte Kloster Megális Panagías, dessen Kirchenmöbel und Ikonostase beeindrucken. Beide Klöster wurden Ende des 16. Jahrhunderts gegründet.
Agía Matróna: Die Kreuzkuppelkirche bei Vourliótes zeigt faszinierende Fresken, die man gesehen haben muss.
Moní Spilianís: Eine kleine Kapelle ist die Attraktion dieses ungewöhnlichen Klosters in der Nähe des Eupalinos-Tunnels - sie wurde mitten in eine Grotte hineingebaut.
Moni Vronta: Sehenswert ist auch das älteste Kloster der Insel, das südwestlich von Vourliótes in 450 m Höhe liegt.
Panagía Makriní: Die Höhlenkirche an den Westhängen des Kerkis-Massivs verdankt ihre Berühmtheit den beeindruckenden Fresken aus dem 14. Jahrhundert.
Museen und Sammlungen
Die Zahl der Museen und Sammlungen ist klein, doch was sie dem Besucher an Schätzen der Insel präsentieren, beeindruckt. Gespannt sein darf man auch auf das neue Schiffsbaumuseum.
Archäologisches Museum in Sámos-Stadt: Die Funde aus dem Gebiet des Heraíons und der Heiligen Straße sind in diesem hervorragenden Museum der Hauptstadt dokumentiert. Zu den Prunkstücken zählen die Figurengruppe einer wohlhabenden Familie sowie eine fast fünf Meter hohe, rund vier Tonnen schwere Jünglingsstatue (Kouros), die einst an der Heiligen Straße stand. Für den Kouros wurde eigens der Boden des Gebäudes um zwei Meter gesenkt und die Raumdecke angehoben.
Archäologisches Museum in Pythagório: Das 2010 eröffnete großzügige Museum präsentiert rund 3000 weitere Funde aus der Inselgeschichte vom Neolithikum bis in die Byzantinische Zeit. Im Erdgeschoss sind Keramik, Schmuck, kleine Figurinen und ein sehr wertvoller byzantinischer Münzschatz ausgestellt. Besonders beeindrucken die zahlreichen Skulpturen im Obergeschoss des Gebäudes.
Paläontologisches Museum in Mytiliní: Hier sind Millionen Jahre alte Fossilien urweltlicher Tiere zu besichtigen - und das berühmte „Kaplani”, eine präparierte Raubkatze, die bei den Einheimischen Kultstatus genießt ...
Museum Nikoláos Dimitriou: Das Volkskundemuseum, in einer Hotelanlage nahe Pythagório untergebracht, dokumentiert die Lebensbedingungen, die vor den Weltkriegen auf Sámos Alltag waren. Ähnliche Exponate zeigt das sympathisch-altmodische Volkskundemuseum von Karlóvassi, wo auch ein Gerbereimuseum zum Besuch einlädt.
Schiffsbau-Museum in Iraíon: Ein nagelneues Museum, das die Geschichte der samiotischen Schiffbauerkunst erzählt, könnte eventuell schon bald nach Erscheinen dieser Auflage eröffnet werden.
Zwischen Sandstrand und Gebirge
Natur & Strände
Von einem der höchsten Berge der Ägäis über einsame Bergdörfer, märchenhafte Wälder bis hin zu malerischen Buchten und kilometerlangen Sandstränden - das landschaftlich vielfältige Sámos ist für Wanderer genauso spannend wie für Bade-urlauber. Die Ausblicke auf das Inselinnere und das Meer, das im Norden ganz anders ist als im Süden, auf die Nachbarinseln und die nahe Türkei sind pure Schönheit.
♦Vígla (Kérkis-Massiv): 1434 m
♦Profitis Ilias (Ampelos-Massiv): 1150 m
♦Die höchstgelegenen Bergdörfer: Kosmadéi (588 m), Plátanos (520 m), Manolátes (350 m), Vourliótes (320 m)
Die Regionen im Überblick
Sámos besitzt einen solchen Schatz an Naturschönheiten und faszinierenden Landschaftsräumen, dass es nicht leicht fällt, einzelne Gebiete herauszuheben. Deshalb hier eine subjektive und sicher auch nicht vollständige Auswahl:
Ost-Sámos: Das Hügelland am „Schwanz des Delphins“ bietet herrliche Ausblicke auf die stark gegliederte, buchtenreiche Küste - bis hinüber in die Türkei. Wunderschöne Panoramen öffnen sich z. B. vom Profítis Ilías, dem Hausberg der Hauptstadt, vom Kloster Zoodóchos Pigíund von der Straße oberhalb der Bucht von Posidónio.
Bucht von Marathókampos: Die trockenste Region der Insel. Vielleicht wegen des Kontrastes zum fruchtbaren Rest von Sámos faszinieren die sonnendurchglühten Hänge und Olivenhaine sowie die langen, schattenlosen Strände - nirgendwo auf Sámos ist so intensiv spürbar, dass man sich im Süden befindet.
Kérkis-Massiv: Auch die kahlen, schroffen Felsstürze des höchsten Inselbergs tragen ihren Teil zur Atmosphäre der Bucht von Marathókampos bei. Wer den 1433 m hohen Hauptgipfel Vígla besteigt (→ Wanderung 5), wird mit herrlichen Ausblicken über ganz Sámos und die Inseln im Süden und Westen belohnt.
Ámpelos-Massiv: Etwa in der Inselmitte erhebt sich das zweite große Gebirge von Sámos. Seinem Namen (Ámpelos - Weinberg) macht es an den grünen Nordhängen alle Ehre. Dort liegt die bevorzugte Wanderregion der Insel und locken kleine Bergdörfer wie Vourliótes zur Einkehr.
Tal der Nachtigallen: Unweit der nördlichen Küste, ganz in der Nähe von Ágios Konstantínos, schmiegt sich das wasserreiche Nachtigallental in die Nordhänge des Massivs. Mit seinen Platanenwäldern und murmelnden Bachläufen ist es eine wahre Oase.
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