Karina Kehlet Lins - Einführung in die systemische Sexualtherapie

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Um mit den veränderten Beziehungs- und Familienmodellen der Menschen Schritt halten zu können, braucht auch die Sexualtherapie zeitgemäße Konzepte. So legt z. B. die Dynamik, mit der das LGBTQ-Spektrum vom Rand in die Mitte der Gesellschaft rückt, einen Perspektivenwechsel nah. Wo nicht mehr ausschließlich in männliche und weibliche Sexualität getrennt wird, wo Vielfalt als Bereicherung erlebt wird, profitieren auch heterosexuelle Paare von einer Beratung.
Der defizitären Sicht, was in der Sexualität nicht gut «funktioniert», stellt Karina Kehlet Lins ein ressourcenorientiertes und selbstbestimmtes Narrativ gegenüber, das die Partner jeder für sich bzw. gemeinsam entwickeln.
Die Einführung gibt eine Übersicht über den therapeutischen Umgang mit den häufigsten sexuellen Problemen. Zugleich vermittelt sie, welches Denken hinter einer systemischen Intervention in der Sexualtherapie steht. Beispielinterventionen, etwa zu sexueller Lustlosigkeit, illustrieren den Transfer in die eigene Praxis.

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Frauen können außerdem schnell das Gefühl bekommen, dass es sich hierbei nur um kleine Opfer handelt, die man um des lieben Friedens willen bringt. Aber wenn diese aufopferungsvolle Einstellung sich auf die Sexualität bezieht, ist dies ein sicherer Weg, um auf die Dauer sexuell uninteressiert zu werden und am Ende gar kein Begehren mehr zu spüren. Wenn jemand sich selber ein paar Mal so in die zweite Reihe gestellt hat, indem er oder sie nur das macht, was der Partner möchte, kann ein Mangel an sexuellem Vergnügen zu einem Teufelskreis werden (Hall 2004).

Abb 1 Teufelskreis Dazu kommt noch die Tatsache dass sehr viele Frauen - фото 2

Abb. 1: Teufelskreis

Dazu kommt noch die Tatsache, dass sehr viele Frauen frühe Erfahrungen mit übergriffigem Verhalten haben, das vielleicht keine direkte Kinderschändung oder Vergewaltigung, aber trotzdem grenzüberschreitend war und dazu beigetragen hat, dass sie glauben, dass Männer von Frauen vor allem Sex wollen. Und zu viele Mädchen und Frauen haben Sex mit dem Ziel, ein Verhältnis zu beginnen, zu bewahren oder wiederzubeleben. Dann ist Sex kein intimer Akt mehr, sondern wird instrumentalisiert, als Mittel zum Zweck (Hall 2004). Manche Frauen können es kaum aushalten zu wissen, dass ihr Mann sich schwer damit tut, sexuell abgewiesen zu werden, und meinen dann, sie müssten seinetwegen bald Sex haben. Das Problem bei solchen Gedankengängen (und noch mehr bei deren Umsetzung) ist, dass es die Frau noch weiter von ihrer eigenen Lust entfernt und einem erstickenden Pflichtgefühl für Sex näherbringt.

1.1.4Frauen kommen zu kurz

Die meisten Menschen tun nicht das, wonach sie sexuell verlangen, sondern das, von dem man ihnen beigebracht hat, dass sie es tun sollten (Perel 2016). Ein Mangel an Lust bedeutet z. B. nicht unbedingt einen Mangel an Sexualität: Ein großer Teil der heterosexuellen Frauen hat mehrmals im Monat Sex, ob sie daran interessiert sind oder nicht. Viele Frauen fühlen sich unter Druck gesetzt, Geschlechtsverkehr in ihren intimen Beziehungen zu haben, und der Druck wird durch die Betonung des Sexuellen in unserer Gesellschaft unterstützt (Hall 2004). Hinzu kommt, dass bis heute noch viele Frauen sich damit schwertun, dem Partner Anleitungen für ihre Befriedigung zu geben oder zu signalisieren, dass sie bisher keinen Orgasmus hatten (von Sydow u. Seiferth 2015).

Dies mag auf den ersten Blick vielleicht etwas übertrieben wirken. Aber die Forschung zeigt, dass heterosexuelle Frauen im wahrsten Sinne des Wortes immer noch zu kurz kommen. Während die Kriterien für sexuelle Dysfunktionen zum größten Teil immer noch auf den Geschlechtsverkehr zielen, haben mindestens zwei Generationen von Sexualforschern belegt, dass ungefähr drei Viertel der Frauen durch Geschlechtsverkehr nicht befriedigt werden, sie brauchen klitorale Stimulation und ein sogenanntes Vorspiel (Ogden 2008). Seit dem Kinsey-Report weiß man, dass es beim Koitus große Unterschiede in puncto Häufigkeit des Orgasmus von Frauen (27 %) und Männern (80 %) gibt, wozu sogar Kinsey schon äußerte, dass dies »von erheblicher sozialer Bedeutung ist« (Kinsey 1953, S. 398). Diese »Orgasmuskluft« ist, obwohl sie seit mehr als einem halben Jahrhundert bekannt ist, leider weiterhin sehr prominent: Moderne Studien zeigen immer wieder, dass nur ein Viertel der heterosexuellen Frauen einen Orgasmus beim Geschlechtsverkehr hat, im Gegensatz zu ca. 90–95 % der Männer. Gleichzeitig erleben ungefähr 50 % der Frauen gelegentlich Schmerzen beim koitalen Sex und 10 % jedes Mal (van Lunsen e. Laan 2017). Wenn sie zudem nicht mit der Freude am Orgasmus belohnt werden, lernen sie also nicht, dass Sex etwas Schönes ist. Wie sähe es mit der Lust der Männer aus, wenn die Zahlen umgekehrt wären, d. h., wenn die meisten Frauen beim Geschlechtsverkehr Orgasmen hätten, aber drei Viertel der Männer dabei frustriert und unerfüllt blieben? Vielleicht lässt sich so besser verstehen, wie der Mythos, dass Frauen im Vergleich zu Männern weniger Lust haben, entstehen konnte.

Dementgegen wird die Sexualität von Männern zu einer unaufhaltsamen und unwillkürlichen Kraft reduziert, die vom Kontext unberührt bleibt. Die Daten unterstützen diese Unterscheidung nicht, genauso wenig wie die Erfahrungsberichte aus der klinischen Welt. Außerdem ist die Etablierung einer eigenen Triebtheorie für Männer eine sozial gefährliche. Auch der männliche Sexualtrieb, obwohl er stärker zu sein scheint, wird von sozialen Kräften, Beziehungen und dem Selbstwertgefühl beeinflusst, und der vermeintlich spontane Wunsch der Männer ist keine rein biologische Kraft, die nach einem Ventil sucht. Die Sexualität von Frauen scheint zwar beziehungsorientierter zu sein, verschiedene Untersuchungen stellen diese Annahme jedoch wieder infrage (Meana 2010). Die Botschaft, mit der sehr viele weiter aufwachsen, ist »Richtige Männer landen Treffer« und »Brave Mädchen tun es nicht«, eine Dynamik, die die Leidenschaft bei unzähligen Paaren zerstört (Ogden 2008). Es geht hier nicht darum zu diskutieren, inwieweit die Sexualität von Männern und Frauen gleich ist, es geht darum, die Ungleichheiten der sozialen Kontexte im Auge zu behalten, weil diese einen wesentlichen Teil des Problems darstellen.

Trotzdem liegt bis heute den Abbildungen und Texten im Biologieunterricht eine Vorstellung der Komplementarität von Mann und Frau zugrunde, die weder dem aktuellen Forschungsstand entspricht noch für das sexuelle Erleben der Frau günstig ist (Beck 2016). Es geht um die Vorstellung, dass Penis und Vagina gleichgestellt sind, obwohl es die Klitoris ist, die das eigentliche sexuelle Organ der Frau darstellt. Sie ist übrigens viel größer als der äußerlich sichtbare Teil.

1.1.5Die »Neuentdeckung« der Klitoris

Im Jahr 1559 behauptete der italienische Anatomieprofessor Colombo, die Klitoris in ihrer ganzen Fülle entdeckt zu haben. Aber der Anatom Falloppio bestand darauf, dass er die Klitoris zuerst erblickt hatte. Beide erhielten im 17. Jahrhundert Kritik vom dänischen Anatomen Bartholin (Junior), der sagte, die Klitoris in ihrer ganzen Ausdehnung sei bereits seit dem zweiten Jahrhundert bekannt. Im Jahr 1844 wurde sie dann vom deutschen Anatomen Georg Ludwig Kobelt wiederentdeckt (Laqueur 1990). Trotz dieses Wissens wurde der ganze Umfang der Klitoris bis vor Kurzem in Anatomiebüchern immer wieder ignoriert. Und so war es eine »Überraschung«, als die australische Anatomin Helen O’Connell 1998 die gesamte Klitoris mit modernen Techniken »entdeckte«.

Wenn die Klitoris beim Geschlechtsverkehr mit einbezogen wird, so verdoppelt sich der Prozentsatz von Orgasmen bei Frauen (van Lunsen e. Laan 2017). Das komplementäre Bild von Penis und Vagina ist veraltet und gehört in die Zeiten, in denen man Sex ausschließlich für reproduktive Zwecke haben durfte. Aber der häufigste Sex, der heute auf der Welt geschieht, findet nicht zur Fortpflanzung statt, sondern im Gegenteil: Viele versuchen eine Schwangerschaft gerade zu vermeiden. Außerdem lässt sich eine Befruchtung heutzutage im Reagenzglas durchführen, dafür braucht man keinen Koitus mehr.

1.1.6Sexualität jenseits alter Reaktionen

Unsere Klienten sehen Sexualität oft noch im Schatten alter Ideen, wie Sexualität zu sein habe. Aber sie begrüßen die Möglichkeit, sich sexuell kompetenter zu fühlen, auch wenn sie etwas Zeit brauchen, ihre eigenen Reaktionen oder die des Partners nicht zu bewerten und keinen Druck zu machen, um eine »richtige« sexuelle Reaktion zu erschaffen (Iasenza 2010). Es ist deshalb erfreulich, dass mehr und mehr Forscher die Meinung teilen, dass es mehr Übereinstimmungen als Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Das ist eine gute Nachricht für uns alle: Nur wenn wir die Rigidität begrenzter Geschlechtsauffassungen verlassen können, wird es möglich, vor allem Langzeitbeziehungen von den limitierenden sexuellen Szenarien zu befreien, die für so viele charakteristisch sind und zu sexueller Langeweile führen (Schnarch 1997).

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