Karina Kehlet Lins - Einführung in die systemische Sexualtherapie

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Um mit den veränderten Beziehungs- und Familienmodellen der Menschen Schritt halten zu können, braucht auch die Sexualtherapie zeitgemäße Konzepte. So legt z. B. die Dynamik, mit der das LGBTQ-Spektrum vom Rand in die Mitte der Gesellschaft rückt, einen Perspektivenwechsel nah. Wo nicht mehr ausschließlich in männliche und weibliche Sexualität getrennt wird, wo Vielfalt als Bereicherung erlebt wird, profitieren auch heterosexuelle Paare von einer Beratung.
Der defizitären Sicht, was in der Sexualität nicht gut «funktioniert», stellt Karina Kehlet Lins ein ressourcenorientiertes und selbstbestimmtes Narrativ gegenüber, das die Partner jeder für sich bzw. gemeinsam entwickeln.
Die Einführung gibt eine Übersicht über den therapeutischen Umgang mit den häufigsten sexuellen Problemen. Zugleich vermittelt sie, welches Denken hinter einer systemischen Intervention in der Sexualtherapie steht. Beispielinterventionen, etwa zu sexueller Lustlosigkeit, illustrieren den Transfer in die eigene Praxis.

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1.1Die heteronormative Erzählung

Die Gründer der Sexualwissenschaft haben ein Modell der Sexualität konstruiert, dem wir nur schwer entkommen. Sie haben ein Modell angeboten, das insofern normativ war, als es heterosexuell, zeugungsfordernd und vor allem männlich orientiert war. Die weibliche Sexualität wurde stets als zweitrangig und responsiv gegenüber der männlichen Sexualität gesehen. Die Annahme war, dass es zwei deutlich voneinander abgegrenzte Kategorien gibt, nämlich Männer und Frauen, eine Dichotomie von Interessen, und diese »Wahrheit« wird in der heterosexuellen Struktur von Gesellschaft aufrechterhalten, wo alles andere als Abweichung von der Norm verstanden wird (Weeks 2017).

Obwohl Sex ein ständig präsentes öffentliches Thema ist, gibt es bei vielen Menschen weiterhin massive Wissenslücken (von Sydow u. Seiferth 2015). Viele Menschen messen Eigenschaften immer noch einem bestimmten Geschlecht zu. So wird beispielsweise Fürsorglichkeit als ein »weibliches« Verhalten bezeichnet. Wenn es als Persönlichkeitsmerkmal von Geburt an vorhanden ist, wird es durch den aktuellen Zeitgeist bei Jungen ignoriert oder ruft sogar negative Assoziationen vorher, während es bei Mädchen bestätigt und belohnt wird. Wenn dann das Sexualverhalten später außerhalb der Geschlechterrollenstereotypen verläuft, stellen Menschen oft ihre eigene Identität und Sexualität infrage. Theorien, Überzeugungen und Mythen über die Unterschiede zwischen Frauen und Männern ergeben fast eine Karikatur von »männlicher« und »weiblicher« Sexualität, in der sich Männer allein für Sex interessieren und Frauen nur durch liebevolle Intimität sexuell erregt werden können. Als ob Männer nicht auch Zärtlichkeit bräuchten und Frauen keinen Sex haben könnten, ohne dass er beziehungsorientiert ist. Trotzdem wird der Mann oft als der sexuell aktive Part dargestellt und die Frau als sexuell passiv.

»Maskulin« und »feminin« sind im Grunde relative Begriffe, weil sie miteinander in Beziehung stehen, sie ergeben nur Sinn im Vergleich zum anderen. Es wird dann unvermeidbar, dass auch normative Definitionen von Sexualität durch diese Beziehung strukturiert werden und eine Privilegierung von Heterosexualität nach sich ziehen. Es kommt dadurch zu einer Art institutionalisierter Heterosexualität. Bei Menschen, die den durch diese Begriffe geprägten scheinbaren Rahmen von Männlichkeit und Weiblichkeit verletzen oder gar sprengen, indem sie zum Beispiel einen mehr androgynen oder nonbinären Eindruck vermitteln bzw. sich transgeschlechtlich fühlen, geht es um die ultimative Grenzüberschreitung, die auf viele so herausfordernd wirkt (Weeks 2017). Es geht gegen alles, was wir gelernt haben. Aber auch die große Mehrheit der anderen leidet unter dieser heterosexuellen Norm, die z. B. beinhaltet, wie ein »echter« Mann zu sein hat. Wir sind irgendwie alle Abweichungen von dem perfekten Ideal, der uns vorgeführt wird, versuchen uns aber so gut wie möglich anzupassen.

1.1.1Es gibt nur ein Geschlecht

Gerade die weibliche Sexualität war dabei schon immer ein Problem und für viele Sexualwissenschaftler im Westen ein Rätsel. Von der Antike bis ins 18. Jahrhundert gab es außerdem nur ein Geschlecht, nämlich das männliche, und Frauen wurden als umgekehrte Version der Männer gesehen (Laqueur 1990). Historisch betrachtet ist also das Verständnis von zwei Geschlechtern relativ neu. Seit dem 18. Jahrhundert gilt vorrangig die Sichtweise, dass Frauen – und ihre Sexualität – grundlegend anders seinen als Männer, aber ihre Sexualität im Prinzip die männliche ergänze. Das heißt reaktiv vs. spontan, responsiv vs. aktiv, hervorgerufen durch einen »Fortpflanzungsinstinkt« oder durch die Kompetenz des Werbers (Weeks 2017).

Diese Idee hat sich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft durchgesetzt und lässt sich nicht einfach löschen. Auch in mancher Forschung werden biologische Argumente benutzt. Deren evolutionäre Perspektive kennt viele Anhänger und ist gleichzeitig zutiefst konservativ in den Auswirkungen. Obwohl diese Perspektive durchaus nützlich sein kann, ist ihr Wert begrenzt, wenn man damit menschliche Sexualität erklären will. Deren Einzigartigkeit liegt ja gerade darin, dass sie sich weit von der Fortpflanzung entkoppelt hat und man auch in Zeiten, in denen die Sexualität nicht zu Fortpflanzung führen kann, sexuell interessiert und erregt sein kann (von Sydow u. Seiferth 2015).

1.1.2Die evolutionäre Perspektive

Wenn man der biologischen und evolutionären Perspektive folgt, dass Männer einen Trieb besitzen, um für reproduktive Zwecke so viel Samen wie möglich zu verbreiten, und Frauen ein Interesse daran haben, ihre Energie für Schwangerschaften zu bewahren, und deswegen von Natur aus monogam angelegt sind, sind feministische Wünsche nach Gleichberechtigung utopisch und eine klare Rollenverteilung der beiden Geschlechter ergibt Sinn (Weeks 2017). So einleuchtend die evolutionäre Perspektive erscheinen kann, genauso schwierig ist es, ihr Gegenteil zu beweisen.

Aber auch die evolutionäre Theorie ist eben eine solche und nicht beweisbar – sie ist allerdings in höchstem Maße suggestiv. Es stimmt, dass Männer im Durchschnitt sexuell aktiver sind, und vielleicht liegt es an den Genen. Aber es könnte genauso gut etwas mit unserer Kultur zu tun haben. Durchschnittszahlen sind gleichzeitig wahr und dennoch nicht sehr hilfreich. In der realen Welt, in der wir leben, ist alles etwas komplexer (Weeks 2017).

Während einzelne Forscher Erregbarkeit weiterhin dichotomisch verstehen – männliche Erregung als spontan, die weibliche als responsiv –, vertritt die jüngere Forschung die Ansicht, dass Erregbarkeit nicht geschlechtsspezifisch sei. Stattdessen könne Erregbarkeit besser erklärt werden durch die Erregung fördernde oder hemmende Faktoren, wobei die einzige Differenz die Stärke des Stimulus sei (Meana 2010). Aber viele Menschen fühlen sich von dem Thema und den möglichen Folgerungen überwältigt und bevorzugen weiterhin einfache Antworten auf schwierige Fragen.

1.1.3Gesellschaftliche Einflüsse auf das Sexualverhalten

Wenn bei Partnern eine Diskrepanz in Bezug auf das Begehren vorliegt, passiert es vor allem bei heterosexuellen Paaren häufig, dass die Frau Sex nicht unbedingt als etwas sieht, das sie für sich tut. Es hat sehr viel mit der oben genannten »Erzählung« zu tun, dass Männer die sexuell Aktiven seien und Frauen die Passiven. Tatsächlich bewirkt solch eine Vorstellung, dass viele Frauen an Sex als etwas denken, das sie für jemand anderen tun; als Gefallen, um den Beziehungsfrieden nicht zu stören oder um das Ego des Partners zu schützen. Frauen ordnen nicht selten ihre Bedürfnisse denen des Partners unter, und ihre eigene Lust scheint ihnen eine ziemlich komplizierte Angelegenheit zu sein (Stirn u. Pika 2016). Das hat u. a. damit zu tun, auf welche Art viele Mädchen immer noch erzogen werden und welche Werte und Botschaften sie von Haus aus mitbekommen. Zusätzlich verstärkt werden diese durch das dominante Narrativ in den Medien. Jugendliche werden schon vor und während der Pubertät heterosexuellen »Drehbüchern« und Skripten ausgesetzt, in denen schwule, lesbische oder bisexuelle Personen höchstens im Hintergrund auftreten, wodurch die Heterosexualität als Norm umso klarer hervortritt. So kommt es heutzutage zu einer ungewöhnlich frühen expliziten und offensiven heterosexuellen Sozialisation (Schmidt 2014).

Selbstverständlich fördert dies die gefährliche Erzählung, dass für Männer Sex das Wichtigste wäre, für Frauen jedoch die Beziehung. Frauen werden nicht erzogen zu denken, dass Sex für sie gut sei, sondern dass es etwas sei, worin sie gut sein müssen . Ein süßes Mädchen ist eines, das für andere da ist, und entwickelt sich nicht zu einer Frau, die Sex liebt! Und wer kann schon die Leidenschaft am Leben halten, wenn es dein Ziel sein soll, anderen zu gefallen (Ogden 2008)? Wenn man mit der Botschaft groß geworden ist, dass man als Frau eigene Wünsche und Bedürfnisse zur Seite stellen sollte, kann es sehr schwierig werden, mit der eigenen Sexualität in Kontakt zu bleiben. Außerdem haben viele Mädchen schon im jungen Alter sexuelle Beziehungen, um den anderen einen Gefallen zu tun, während sie selber dafür noch nicht bereit sind und nicht wissen, welche Bedingungen für sie wichtig sind, um Sex genießen zu können (van Lunsen e. Laan 2017).

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