Hans Fallada - Hans Fallada – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Fallada - Hans Fallada – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Hans Fallada – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Hans Fallada – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Hans Fallada (21. Juli 1893–5. Februar 1947), eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, war ein deutscher Schriftsteller. Sein nüchterner, objektiver Stil, in dem er seine fiktionalen Berichte über meist scheiternde Gestalten verfasste, macht ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der «Neuen Sachlichkeit».Zu seinen wichtigsten Werken zählen: «Jeder stirbt für sich allein», «Der Trinker», «Wer einmal aus dem Blechnapf frisst», «Ein Mann will nach oben», «Kleiner Mann – was nun?» und «Der eiserne Gustav» – diese Werke, neben vielen anderen, finden Sie auch auch in dieser Sammlung.Null Papier Verlag

Hans Fallada – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Hans Fallada – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Bei die­sem Mor­gen­spa­zier­gang, der von zehn bis elf Uhr dau­er­te, sang Dr. Reich­hardt vor sich hin. Meist summ­te er nur ganz lei­se, denn vie­len Auf­se­hern war kaum et­was Gu­tes zu­zu­trau­en, und Quan­gel hat­te sich dar­an ge­wöhnt, die­sem Sum­men zu lau­schen. So we­nig er auch von der Mu­sik hal­ten moch­te, er merk­te doch, dass die­ses Sum­men ihn be­ein­fluss­te. Manch­mal mach­te es ihn mu­tig und stark ge­nug, je­des Schick­sal zu er­tra­gen, dann sag­te Reich­hardt wohl: »Beetho­ven«. Und manch­mal mach­te es ihn auf eine un­be­greif­li­che Art leicht und fröh­lich, wie er es nie in sei­nem Le­ben ge­we­sen war, dann sag­te Reich­hardt: »Mo­zart«, und Quan­gel wuss­te nichts mehr von sei­nen Sor­gen. Und wie­der­um kam es dun­kel und schwer von des Dok­tors Mun­de, dann war es manch­mal wie ein Schmerz in Quan­gels Brust und wie­der, als säße er als Jun­ge mit sei­ner Mut­ter in der Kir­che: das gan­ze Le­ben lag noch vor ihm, und das war et­was Gro­ßes. Reich­hardt aber sag­te: »Jo­hann Se­bas­ti­an Bach«.

Ja, Quan­gel, der im­mer wei­ter we­nig von der Mu­sik hielt, konn­te sich doch nicht ganz ih­rem Ein­fluss ent­zie­hen, so pri­mi­tiv das Sin­gen und Sum­men des Dok­tors auch war. Er ge­wöhn­te sich dar­an, auf ei­nem Sche­mel sit­zend, ihm zu lau­schen, wie er dort auf und ab ging, meist ge­schlos­se­nen Au­ges, denn die Füße kann­ten den schma­len, kur­z­en Zel­len­weg. Quan­gel sah dem Mann ins Ge­sicht, die­sem fei­nen Herrn, mit dem er drau­ßen in der Welt nicht ein Wort zu re­den ge­wusst hät­te, und manch­mal ka­men ihm Zwei­fel, ob er denn sein ei­ge­nes Le­ben wohl auf die rich­ti­ge Art ge­führt hät­te, ge­trennt von al­len an­de­ren, ein Le­ben selbst­ge­woll­ter Ve­rein­ze­lung.

Der Dr. Reich­hardt sag­te auch manch­mal: »Wir le­ben nicht für uns, son­dern für die an­de­ren. Was wir aus uns ma­chen, ma­chen wir nicht für uns aus uns, son­dern nur für die an­de­ren …«

Ja, es war kein Zwei­fel: über die fünf­zig hin­aus, ge­wiss ei­nes na­hen To­des, wan­del­te sich Quan­gel noch. Er sah es nicht ger­ne, er wehr­te sich da­ge­gen, und doch merk­te er im­mer stär­ker, dass er sich wan­del­te, nicht nur durch die Mu­sik, son­dern vor al­lem durch das Bei­spiel des sum­men­den Man­nes. Er, der sei­ner Anna so oft den Mund ver­bo­ten hat­te, der Stil­le um sich für den er­stre­bens­wer­tes­ten Zu­stand hielt, er er­tapp­te sich da­bei, dass er sich da­nach sehn­te, der Dr. Reich­hardt möge doch end­lich ein­mal das Buch aus der Hand le­gen und wie­der ein Wort zu ihm spre­chen.

Meist ge­sch­ah es dann nach sei­nem Seh­nen. Plötz­lich sah der Dok­tor vom Le­sen hoch und frag­te lä­chelnd: »Nun, Quan­gel?«

»Nichts, Herr Dok­tor.«

»Sie soll­ten nicht so viel sit­zen und grü­beln. Wol­len Sie es nicht doch ein­mal mit dem Le­sen ver­su­chen?«

»Nein, da­für ist es zu spät für mich.«

»Vi­el­leicht ha­ben Sie recht. Was ha­ben Sie sonst ge­trie­ben nach Ih­rer Ar­beit? Sie kön­nen nicht die gan­ze Zeit, wenn Sie nicht in der Werk­statt wa­ren, ta­ten­los zu Haus ge­ses­sen ha­ben, ein Mann wie Sie!«

»Da habe ich mei­ne Kar­ten ge­schrie­ben.«

»Und frü­her, als noch kein Krieg war?«

Quan­gel muss­te erst rich­tig über­le­gen, was er frü­her ge­tan hat­te. »Ja, ganz frü­her habe ich ger­ne ge­schnitzt.«

Und der Dok­tor sag­te nach­denk­lich: »Tja, das wer­den sie uns frei­lich nicht er­lau­ben: Mes­ser. Wir dür­fen den Hen­ker doch nicht um sei­ne Ge­büh­ren brin­gen, Quan­gel!«

Und Quan­gel, zö­gernd: »Wie ist das, Dok­tor, Sie spie­len Schach im­mer mit sich al­lein? Man kann das doch auch zu meh­re­ren spie­len?«

»Ja, zu zwei­en. Hät­ten Sie Lust, es zu ler­nen?«

»Ich glau­be, ich bin zu dumm da­für.«

»Un­sinn! Wir wol­len es gleich ein­mal ver­su­chen.«

Und der Dr. Reich­hardt klapp­te sein Buch zu.

So lern­te Quan­gel noch das Schach­spiel. Er lern­te es zu sei­ner Über­ra­schung sehr schnell und ohne alle Schwie­rig­kei­ten. Und er er­fuhr wie­der ein­mal, dass et­was, was er frü­her ge­dacht hat­te, grund­falsch war. Er hat­te es ein biss­chen al­bern und kin­disch ge­fun­den, wenn er in ei­nem Kaf­fee­hau­se ge­se­hen hat­te, wie zwei Män­ner Holz­stück­chen zwi­schen sich hin und her scho­ben, er hat­te es Zeit tot­schla­gen ge­nannt, et­was für Kin­der.

Nun er­fuhr er, dass dies Hin- und Her­schie­ben von Hölz­chen auch et­was wie Glück ge­ben konn­te, eine Klar­heit im Kopf, die tie­fe, ehr­li­che Freu­de über einen schö­nen Zug, die Ent­de­ckung, dass es sehr we­nig dar­auf an­kam, ob man ge­wann oder ver­lor, dass viel­mehr die Freu­de an ei­ner schön ge­spiel­ten ver­lo­re­nen Par­tie weit grö­ßer war als die über ein Spiel, das er durch einen Feh­ler des Dok­tors ge­won­nen hat­te.

Wenn jetzt der Dr. Reich­hardt las, saß Quan­gel ihm ge­gen­über, das Schach­brett mit den schwar­zen und wei­ßen Fi­gu­ren vor sich, da­ne­ben den Re­clam-Band: Duf­res­ne, Lehr­buch des Schach­spiels, und er übte sich in Er­öff­nun­gen und End­spie­len. Spä­ter ging er zum Nach­spie­len gan­zer Meis­ter­par­ti­en über, sein kla­rer, nüch­ter­ner Kopf be­hielt mü­he­los zwan­zig, drei­ßig Züge, und schnell kam der Tag, da er der über­le­ge­ne Spie­ler war.

»Schach und matt, Herr Dok­tor!«

»Da ha­ben Sie mich also wie­der dran­ge­kriegt, Quan­gel!«, sag­te der Dok­tor und neig­te sei­nen Kö­nig grü­ßend vor dem Geg­ner. »Sie ha­ben das Zeug zu ei­nem sehr gu­ten Spie­ler in sich.«

»Ich den­ke jetzt manch­mal, Herr Dok­tor, zu was al­lem ich wohl das Zeug in mir habe, von dem ich frü­her nichts wuss­te. Erst seit ich Sie ken­ne, erst seit­dem ich zum Ster­ben in die­sen Ze­ment­kas­ten ge­kom­men bin, er­fah­re ich, wie viel ich in mei­nem Le­ben doch ver­passt habe.«

»Das wird je­dem so ge­hen. Je­der, der ster­ben muss, und vor al­lem je­der, der wie wir vor sei­ner Zeit ster­ben muss, wird sich über jede ver­trö­del­te Stun­de sei­nes Le­bens grä­men.«

»Aber bei mir ist es doch noch ganz an­ders, Herr Dok­tor. Ich hab im­mer ge­dacht, es ist ge­nug, wenn ich mein Hand­werk or­dent­lich tue und nichts ver­lum­pe. Und nun er­fah­re ich, ich hät­te noch ’ne gan­ze Men­ge an­de­re Din­ge tun kön­nen: Schach spie­len, nett zu den Men­schen sein, Mu­sik hö­ren, ins Thea­ter ge­hen. Wirk­lich, Herr Dok­tor, wenn ich vor mei­nem Ster­ben noch einen Wunsch äu­ßern dürf­te, ich möch­te Sie mal mit Ihrem Stöck­chen in so ei­nem großen Sym­pho­nie­kon­zert se­hen, wie Sie’s nen­nen. Ich bin neu­gie­rig, wie das aus­sieht und wie es auf mich wir­ken wür­de.«

»Kei­ner kann nach al­len Rich­tun­gen le­ben, Quan­gel. Das Le­ben ist so reich. Sie wür­den sich zer­split­tert ha­ben. Sie ha­ben Ihre Ar­beit ge­tan und sich im­mer als gan­zer Mann ge­fühlt. Als Sie noch drau­ßen wa­ren, hat Ih­nen nichts ge­fehlt, Quan­gel. Sie ha­ben Ihre Post­kar­ten ge­schrie­ben …«

»Aber sie ha­ben doch nichts genützt, Herr Dok­tor! Ich habe ge­dacht, es haut mich hin, wie der Kom­missar Esche­rich mir be­weist, dass von 285 Kar­ten, die ich ge­schrie­ben, 267 in sei­ne Hän­de ge­ra­ten sind! Nur 18 nicht er­wi­scht! Und die­se 18 ha­ben auch nichts ge­wirkt!«

»Wer weiß? Und Sie ha­ben doch we­nigs­tens dem Schlech­ten wi­der­stan­den. Sie sind nicht mit schlecht ge­wor­den. Sie und ich und die vie­len hier in die­sem Hau­se und vie­le, vie­le in an­de­ren fes­ten Häu­sern und die Zehn­tau­sen­de in den KZs – sie wi­der­ste­hen alle noch, heu­te, mor­gen …«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Hans Fallada – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Hans Fallada – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Hans Fallada – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Hans Fallada – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x