Ralf Mühe - Wie das Leben so schräg spielt
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Eiskalt erwischt Eiskalt erwischt Nicht jeder hat das Vorrecht, sein Eis an einem Kiosk kaufen zu können, wo es weit und breit die größten Portionen gibt. Ich gehörte mit meiner Familie während eines Aufenthaltes an der Küste zu den Glücklichen. Allerdings waren wir nicht allein. Es gab dort eine drangvolle Enge in der Menge von Leichtbeschürzten. Mir dämmerte, was es heißt, Berührungsängste zu bekommen. Die nahe Umgebung war ein einziger Werbeträger. Waffelstücke und dahinschmelzende Eisreste, wohin das Auge blickte. Dazwischen selbstvergessene Genießer. Als wir uns bis zum Überdruss die Kalorien auf die Problemzonen leckten, kam der eigentliche Unterhaltungswert der Eiszeit. Ein etwas ungelenker Junge im Alter von etwa acht Jahren, nennen wir ihn mal Michael, weckte unsere Aufmerksamkeit. Er hielt – nein er stemmte – gleich zwei gigantische Eisportionen in den Händen. Während er seinen Weg an Badematten, Luftmatratzen und Strandmuscheln vorbei suchte, bahnte sich das Unglück schon an, denn nicht nur er lief, sondern auch das Eis zur Linken und zur Rechten. Auch Michael XXL schien die zunehmende Unsicherheit des Kleinen zu bemerken. Er gab hilfreiche Anweisungen, wie: „Halt das Eis gerade!” oder „Schau, wo du hinläufst!” ohne dabei selbst seine nicht geringe Leibesfülle aus der Horizontalen zu bewegen. Der Junge strauchelte und fing sich. Hielt mal das eine, dann das andere Eis zu schräg. Fuhr mal hastig links, dann mal rechts mit der Zunge über Finger und Handgelenke. Die Handlung spitzte sich zu. Und eine Wolke von Zeugen hing mit den Augen wie gebannt auf dem tapferen Akteur. Der Junge änderte seine Taktik. Er wollte schneller sein als das Eis und verfiel in einen tänzelnden Laufschritt. Aber ach! Etwa zwei Meter vor dem Ziel erwischte es ihn eiskalt: Er stolperte und die beiden Waffeltüten folgten unbarmherzig dem Weg der Schwerkraft. Fast zeitgleich war Michael XXL auf den Beinen. Zu spät: Das Eis war buchstäblich in den Sand gesetzt. Ein vielleicht hundertfaches „Oh!” bezeugte eine allumfassende Anteilnahme und übertönte das jämmerliche Geschrei des Jungen. Es waren herrliche Portionen, die da so gut wie unbeleckt einfach wegschmolzen. Doch die finanzielle Ausgabe hatte sich dennoch gelohnt. Wo sonst hätte man für diesen Betrag eine derart große Zuschauermenge in Spannung halten können? Eiszeiten können durchaus unterhaltsam sein, finde ich.
Neu werden Neu werden Wie oft habe ich mir gewünscht, im Turbo-Gang neu zu werden. Gern würde ich am Abend als ungeduldiger Mensch zu Bett gehen, um den nächsten Tag langmütig und mit bewundernswerter Demut zu beginnen. Ansätze dazu reichten meist nur bis auf den Weg zur Arbeit: „Warum fährt die da vorn nicht los? Worauf wartet sie eigentlich noch? Da wär ich schon dreimal rübergekommen ...“ Gleich darauf presche ich um so rasanter über die Kreuzung. Ein entsprechender Kommentar von der liebsten aller Ehefrauen zwingt mich zur aufgebrachten Rechtfertigung. Die Bemerkungen der Tochter auf dem Rücksitz ignoriere ich einfach. In ihrem Alter weiß sie doch immer alles besser! Drehzahlmesser und Puls sind bereits deutlich erhöht. Doch schon kommt die nächste Prüfung. Vor mir kriecht jemand aus einer Seitenstraße mit seinem garagengepflegten Wagen auf meine Spur. Parkende Autos umfährt er grundsätzlich mit Blinken, natürlich nicht, ohne zuvor ängstlich abgebremst zu haben. Er fürchtet wohl, der Fahrtwind reißt ihm die Außenspiegel ab. Immer wieder keimt in mir die Hoffnung auf, der Kerl könnte abbiegen und die Straße freigeben. Aber nein, er bummelt über einige Kilometer provozierend knapp vor meiner Stoßstange her. Der Weg, den ich normalerweise in friedvoller Ausgeglichenheit dahingleite, wird zur endlosen Teststrecke für meine alte Natur. Beim Überholen zuckt es mich in den Armen. Aber nein, das, was in mir neu geworden ist, gewinnt gerade noch die Oberhand. Ich belasse es bei abschätzigen Blicken für den Fahrer. Im Übrigen registriere ich befriedigt, wie beherrscht ich doch geworden bin ... Umgestaltungsprozesse gehen wohl grundsätzlich nicht ohne Prüfungen ab. Einst im Frühjahr wurde die Außenwand der Bibellesebund-Zentrale mit einem Hochdruckreiniger bearbeitet. Just überkam einer Kollegin ein kühler Schauer – denn es gab eine undichte Stelle! Aber es war ein Leiden um der guten Sache willen. Als später die Fenster mit Folien verklebt wurden, hatten die Herren Arbeiter zwar freie Blicke in die Toiletten, aber das, was sich dort an Aroma entfaltete, konnte nicht mehr nach draußen gelangen. Auch hier bewahrheitete sich meine Binsenwahrheit über das Neuwerden. Einen besonderen Respekt habe ich vor elektrischen Haarschneidemaschinen entwickelt. Sie ermöglichen es selbst biederen Normalbürgern, unversehens zu Irokesen zu mutieren. Die Alternative dazu heißt dann nur noch Skinhead. Wer sagt da, dass Leute mittleren Alters keinen Mut mehr zu Neuem hätten? Nur preisgünstig muss es eben sein. Das entschuldigt alles.
Trauerspiele Trauerspiele Sie hätten den besten aller Ehemänner mal sehen sollen, als er kürzlich seine Vier-Jahreszeiten-Bettdecke für die entsprechende Saison „modifizierte”. Aus dem Überzug heraus war das Ding, bestehend aus zwei Decken, ja gleich. Aber das Einziehen dauerte doch etwas länger. Nicht, dass es die Gattin an sich störte. Nur die Uhrzeit war eben etwas unpassend. So kurz vor Mitternacht war ihr eher nach Augenpflege zumute. Ausgerechnet jetzt entdeckte ihr Mann, dass die Kombination aus einer „pflegeleichten Herbstdecke” und einer ebensolchen „pflegeleichte Frühlingsdecke” besteht. „Da sieht man mal wieder”, murmelte er, „Made in Taiwan oder so.” Und dann grübelte er wortreich darüber nach, in welcher Kombination die Decken wohl zu einer Sommerdecke würden. Ein Ergebnis blieb ihm ebenso verborgen wie das obere Ende des Überzugs. Das konnte ja nichts werden, denn er versuchte allen Ernstes, die Zudecke quer in den Überzug zu stopfen. In dem Maße, wie er hantierte, um den Überschuss an Material zu bändigen, wuchs das Selbstwertgefühl der Hausfrau. Sie konnte sich angesichts des Trauerspiels eine Bemerkung darüber nicht verkneifen. Und er stimmte ihr zu! Schade, dass der baldige Schlaf sie nicht länger die innere Genugtuung auskosten ließ. Apropos Trauerspiel und „Mann”. Wissen Sie, was so ziemlich das Schlimmste sein kann? Ein kranker Mann. Wenn den Ehemann meiner Bekannten ein Grippchen ereilt, dann erkennt sie es schon daran, dass er seine Worte unüberhörbar in Moll intoniert. Sein leidvoller Blick und die gebeugte Körperhaltung unterstreichen eindrucksvoll sein Geschick. Mit welcher Macht hat es ihn doch in die Fürsorge seiner treuen, mitfühlenden Frau gerissen! Die wiederum scheint das ganze Ausmaß des Leides gewöhnlich viel zu gering einzuschätzen. Bald schon nimmt sein alles vereinnahmendes Schweigen bei Tisch pietätvolle Züge an ... Wehe, wenn der Getreuen nun der Geduldsfaden reißt! Dann durchpflügen ihre Worte, er solle sich gefälligst nicht so hängen lassen, mit elementarer Gewalt die Wogen seiner Pein. Für ihn reicht dieser Frevel an das biblische Zeugnis von Hiobs Frau heran: „Sage Gott ab und stirb” (Hiob 2,9). Tödlich beleidigt flieht daraufhin der Gescholtene in das selige Vergessen des Schlafes. Danach erhebt er sich meist wundersam genesen wie ein Phoenix aus der Asche. Damit ist die alljährliche Inszenierung des Trauerspiels „Kranker Mann” gewöhnlich geschafft. Und die Ehefrau noch viel mehr.
Lernen ist mühsam Lernen ist mühsam „Schätzen Sie mal, wie alt ich bin!“ Die reife Dame strahlte mich herausfordernd an – und ich tappte wie ein Tölpel in die Falle. „65!“, antwortete ich ohne Umschweife. Oh, da hatte ich etwas gesagt ... Ihr Gesichtsausdruck verdunkelte sich wie der Sommerhimmel bei einem Gewitter. „Sie unverschämter Kerl“, donnerte sie los und fand kaum ein Ende. Das war vor vielen Jahren. Seither habe ich es mir verkniffen, je wieder das Alter einer Frau unbedacht nach Augenschein auszusprechen. Wenn überhaupt, greife ich bewusst ein Jahrzehnt unter den Schätzwert, Meist ernte ich dann ein dankbares Lächeln. Ich habe eben gelernt! Irgendwann verschlug es mich in das Haus eines süddeutschen Pfarrers. Als Israelfreund hatte er einen Spruch in hebräischer Sprache im Hausflur, den ich halblaut las: „Bereschit bara elohim ...“ – „Oh, Sie können Hebräisch?“, lobte mich der Gastgeber. Ehe ich nachdachte, hörte ich mich eitel ein uneingeschränktes „Ja!“ antworten. Als wir ins Esszimmer kamen, wurde mir unheimlich. Da hingen noch mehr hebräische Schriftzitate. Und es kam, was ich befürchtete. „Lesen Sie doch mal ...“ mir gefror das Blut in den Adern. Es war seine holdselige Frau, die mich rettete. Ihr „Aber Hans, mer wellet doch jetzt esse!“ versetzte mich in eine jähe Gebetsstarre. Mehr als Bescheidenheit habe ich gelernt, Anweisungen zu befolgen. Oder auch nicht. Gesetzt den Fall, die liebste aller Ehefrauen sagt mir, ob ich nach rechts oder links fahren soll, belebt das häufig unsere Ehe. Hat eine Straße nur eine Querstraße nach rechts und sie sagt „links“, dann weiß ich, dass sie eigentlich rechts meint. Geht aber eine Straße nach links und nach rechts ab, stehe ich vor einer echten Gewissensentscheidung. Fahre ich bei der Anweisung „links“ nach rechts ab, gelte ich als Zyniker, der ihr keine Lernfähigkeit zutraut. Spure ich mich tatsächlich nach links ein, dann hätte ich eigentlich wissen müssen, dass sie oft rechts sagt, wenn sie links meint. Ich werde das vermutlich nie kapieren. Während einer Freizeit beschloss der Leiter mit einem Ehepaar fortgeschrittenen Semesters gemeinsam Kanu zu fahren. Sollte das junge Volk sich die anderen Kanus teilen. Sie jedenfalls wollten es ruhig und vor allem trocken angehen lassen. Vermutlich werden Sie schon ahnen, wer zuerst kopfüber im nassen Element planschte: jene begnadeten Drei. Bei der Weiterfahrt rezitierten sie feucht, aber fröhlich die Moral von der Geschicht: „Alter schützt vor Torheit nicht.“
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