Ralf Mühe - Wie das Leben so schräg spielt

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Diese Sammlung bereits erschienener Artikel bietet eine Fundgrube für alle, die eine feine Beobachtung und eine pointierte Sprache mögen. Das Leben ist so vielfältig wie die Charaktere der Menschen. Darum bietet es eine Fülle an Geschehnissen, über die wir von Herzen lachen können. Merke: «Fröhlichkeit ist gut für die Gesundheit» (Sprichwörter 17,22).

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Bekehrungskampfsportler Bekehrungskampfsportler Sein Eifer ehrte ihn. Nicht jedoch die Art und Weise, wie er versuchte, andere und mich zu bekehren. Es war bei einer Großveranstaltung, bei der sich Missionswerke präsentierten. Ich nahm als Mitarbeiter des Bibellesebundes daran teil. Bei einem Gang durch die Ausstellungshallen entsprach mein Blick wohl nicht der Norm wahrer christlicher Demut. Ein Mann schien mich für einen verlorenen Sünder zu halten und nahm sich ohne Zögern meines Heils an. Seine Worte peitschten wie Maschinengewehrsalven an meine Ohren. Lediglich die Notwendigkeit, dass auch jener Eiferer Luft zum Atmen holen musste, gab mir Gelegenheit einzuwerfen: „Aber ich bin doch schon ...“ Ich hätte „ein bekehrter und wiedergeborener Christ“, gesagt, wenn jener Kämpfer mich wenigstens hätte ausreden lassen. „Viele denken, sie seien Christen ...“, schmetterte er mich ab. „Ich stimmte ihm (durch Kopfnicken!) zwar grundsätzlich zu, wollte aber dennoch klarstellen, dass ich ... Keine Chance. Erneut holte er zu verbalen Attacken aus. Dabei verschärfte er den Ton. Da half nur eines: Ich knallte das Neue Testament auf den Tisch, das er mir gerade gönnerhaft als Geschenk in die Hand gedrückt hatte, und ließ ihn stehen. Mein Verhalten musste ihn schmerzlich davon überzeugt haben, dass die Endzeit hereingebrochen war, in der keine Buße mehr geschieht. Für mich hatte dieses Erlebnis eine heilende Wirkung. Ich wurde an meine eigene Unvernunft der frühen Jahre erinnert ... Es war in der Schweiz, als ich einen Anhalter in meinen Wagen mitnahm. Damals hatte ich noch einen Fahrstil, der meine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod eindrucksvoll unterstrich (1. Petrus 3,15). Ich erkannte sofort, dass der Herr mir den jungen Mann in die Hände gegeben hatte. Nun galt es, Salz der Erde zu sein (Matthäus 5,13) und das fade Namenschristentum mit der Kraft des Evangeliums zu würzen (Kolosser 4,6). Ohne Umschweife kaufte ich die Zeit aus (Epheser 5,16). Schließlich wollte ich nicht dafür verantwortlich sein, wenn er verloren ging (Hesekiel 3,18). Als einer, der selbst vor harschen Wahrheiten nicht zurückschreckt, ließ ich das meinen Beifahrer auch deutlich wissen. Als er schließlich wie betäubt ausstieg, hatte ich mich vermutlich gerichtsreif evangelisiert. Damals glaubte ich jedoch, den guten Kampf gekämpft zu haben, der mir aufgetragen war (2. Timotheus 4,7). Wie gut, dass Gott sich auch über geistliche K.-o.-Schläger erbarmt, denn auch sie wissen nicht immer, was sie tun.

Der Herr des Zorns Der Herr des Zorns Da kenne ich jemand, der als Negativbeispiel geradezu brilliert. Nennen wir ihn mal „M“, um ihn nicht bloßzustellen. Er ist ein Meister darin, seinen Zorn zu beherrschen. Wenn andere ihm allzu forsch kommen, bleibt ihm nämlich die Spucke weg. Selbst an schlagende Gegenargumente erinnert er sich in solchen Situationen nicht mehr. Er wirkt dann nach außen hin so wunderbar friedlich. Ja, es scheint geradezu, als beseelte ihn eine heilige Gelassenheit. Aber in Wirklichkeit kocht es in ihm. Er ist nur nicht fähig, punktgenau den Dampf abzulassen. Erst zu Hause ändert sich das. Etwa wenn seine Frau ihn mit unüberhörbarem Vorwurf fragt: „Warum hast du dieses oder jenes nicht gesagt?“ Es ist ihm eben nicht eingefallen! Warum, warum nur hatte er sich an eben dieses Argument nicht erinnert? Das Gehirn war wie umnebelt. Was er öffentlich versäumt hat, holt er in privaten Scheingefechten nach – Argument und Gegenargument. Bis tief in die schlaflose Nacht. Es hat „M“ beileibe nicht an Vorbildern gefehlt. Voller Staunen hatte er schon erlebt, wie eine Kollegin loslegte, wenn sie wütend wurde: mit einer Wortflut, die schon fast den Tatbestand der Körperverletzung erfüllte, und mit Argumenten, deren bizarre Logik seiner spröden Fantasie vermutlich für immer verschlossen bleiben wird. Wie einsilbig fühlte er sich jeweils, wenn er aufgefordert wurde: „Jetzt sag du doch auch mal etwas!“ Was sollte er noch hinzufügen? Es war weit mehr als alles gesagt. Wenn „M“ im Zorn schweigt, erntet er Kritik. Redet er, ergeht es ihm auch nicht besser, denn dummerweise greift er in der höchsten Bewegung seines Gemütes oft zu wahllos in die Armut seines Wortschatzes. Dabei kommen dann Worte zutage, die zu scharf, zu derb oder beleidigend sind. Wie demütigend, wenn er später auf diese Art gewonnene Wortgefechte durch eine schnöde Entschuldigung wieder annullieren muss! Wen wundert’s, dass er da die hohen Weihen eines Zeitgenossen nur mit gewissem Neid bestaunt! Wo andere heftig reagieren, gereicht es bei jenem nur zu tiefer Traurigkeit. Dieser Seelenzustand war in der Vergangenheit allerdings stets mit dem akuten Bedürfnis verbunden, sie auch möglichst weit zu streuen. „M“s Chef erhielt stets auch eine Trauerbekundung, wenn „M“ sich wieder mal verfehlt hat. Man hat gehört, dass „M“ inzwischen geflüchtet sei – zum Sarkasmus, dem kleinen Bruder des Zorns. Hoffentlich eckt er damit nicht auch so an.

„Fragen, vom Leben selbst gestellt“ „Fragen, vom Leben selbst gestellt“ Offene Fragen gehören zum leidvollen Jetzt unseres Jammertals. Doch Antworten nicht weniger. Die Frage stellt sich, was von beidem schlimmer ist ... Es scheint sie – trotz gegenteiliger Behauptung – doch zu geben: die ausgesprochen dummen Fragen. Nur allzu gut erinnere ich mich, wie ich im zarten Alter von 10 Jahren unseren Kaplan aus der Fassung brachte. Dabei wollte ich lediglich wissen, ob der Papst nun evangelischen oder katholischen Glaubens sei. Eine klare Antwort bekam ich auch damals nicht. Ich vermutete deshalb, dass meine Frage allzu persönlich gewesen sein musste. Es gibt aber auch Fragen, die benötigen gar keine Antwort. Als zum Beispiel mein Kollege H. die Telefonnummer eines Kunden in die Rechenmaschine tippte, wunderte er sich, dass die Verbindung nicht zustande kam. Der gleiche Herr trug auch schon mal einen Aktenordner in die Speisekammer. Die Frage, was er dort damit wollte, ließ er einfach offen. Ob man mit offenen Augen beten oder sie schließen sollte, hat mir völlig undogmatisch das Leben selbst beantwortet. Beim gemeinsamen Essen in der Mensa verschwanden einst immer wieder mal auf wundersame Weise meine Fleischportionen, während ich betete. Es war die Hand des Herrn, die ich schließlich mit offenen Augen erspähte – die des Herrn W. zu meiner Rechten. Andererseits wäre ich nie Zeuge geworden, wie sich einmal ein recht prachtvolles Exemplar von Spinne über einem Beter abseilte, wenn ich wie er die Augen geschlossen gehalten hätte. Manche Fragen haben eher experimentellen Charakter. Etwa die, was passiert, wenn man gegen einen Elektrozaun uriniert. Niemand musste dafür je Worte verschwenden: der Tanz des Mannes war höchst eindrucksvoll und Antwort genug. Auch auf die Frage, wie sich ein Hamster im Käfig anfühlt, fand ich mit einem perforierten Finger früh eine Antwort. Die Frage, ob die Schwerkraft noch funktioniert, hatte ich nicht gestellt, und doch wusste ich die Antwort, als ich bei einem Sturz unsanft den Asphalt küsste. Diese wenigen Beispiele sollten genügen, um uns davon abzuhalten, Sklaven unserer menschlichen Neugierde zu werden. Wie oft meinen wir, mit unbeantworteten Fragen nicht leben zu können. „Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält“ (Sprüche 25,2).

Lust auf den Himmel? Lust auf den Himmel? O ja! In Offenbarung 21 werden Dinge genannt, die einmal nicht mehr sein werden. Und darin liegt ein tiefer Trost. Ich könnte die Liste dessen, was nicht mehr sein wird, um einiges verlängern, was irdisch und damit unvollkommen ist. Ich denke da an einen Kollegen. Als er an der Ampel anhielt, beobachtete er staunend, wie er von der Radkappe des eigenen Wagens überholt wurde. Das Ding rollte in elegantem Bogen auf die Kreuzung zu und dann war Ende der Vorstellung. Ein Lastwagen machte sie platt. Ein anderes Beispiel irdischen Jammers bot unsere Putzfrau. Im Eifer ihrer Tätigkeit stieß sie einen Kaktus vom Tisch und fing ihn auch gleich auf – mit bloßen Händen. Sie fackelte nicht lange und versuchte, die Stacheln zu ziehen – mit den Lippen! Ziemlich bald wurde ihr klar, dass sie nur noch stichelnd reden konnte. Die Bemerkungen des Arztes beim anschließenden Geduldsspiel waren nicht weniger spitz. Voller Mitgefühl denke ich an den 8-jährigen „R“. Er war nie ein Held, aber durch und durch Selbstdarsteller. Als er bemerkte, dass eine ältere Frau am Fenster lehnte und ihm beim Rollerfahren zuschaute, schlug seine Stunde. Er übte plötzlich Kunststücke. Immer wieder vergewisserte er sich, dass er in ihrem Blickfeld blieb. Da schlang er ein Bein über den Lenker. Gar nicht übel. Aber nun sollte die Krönung folgen: das zweite Bein auch über den Lenker. Die Frau sollte das Schaustück so schnell nicht vergessen – er vergaß es nie! Schneller als er denken konnte näherte er sich dem Asphalt. Er küsste ihn mit einer Heftigkeit, dass der Boden rot wurde. Noch heute trägt „R“ eine kleine Narbe, um der eitlen Ruhmsucht willen. Aber auch das wird nicht mehr sein. Es war auf den letzten Metern zu einer Gemeinde. Vor mir lief eine Frau mit knielangem Rock. Irgendwie hatte der Wind es an diesem Morgen eiliger als wir. Er packte kräftig in unsere Rücken, und unvermittelt wusste ich, was ein Wickel rock ist: ein Kleidungsstück, das sich bis in Gesichtshöhe erheben und einen Schleier vor Augen bilden kann. Allerdings waren es nicht meine Augen, die solcherart gehalten waren. Im Himmel wird es so etwas nicht mehr geben. Da werden Frauen keine Röcke mehr tragen, sondern biblische Gewänder – denke ich zumindest.

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