Ralf Mühe - Wie das Leben so schräg spielt

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Diese Sammlung bereits erschienener Artikel bietet eine Fundgrube für alle, die eine feine Beobachtung und eine pointierte Sprache mögen. Das Leben ist so vielfältig wie die Charaktere der Menschen. Darum bietet es eine Fülle an Geschehnissen, über die wir von Herzen lachen können. Merke: «Fröhlichkeit ist gut für die Gesundheit» (Sprichwörter 17,22).

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Apropos Trauerspiel und „Mann”. Wissen Sie, was so ziemlich das Schlimmste sein kann? Ein kranker Mann. Wenn den Ehemann meiner Bekannten ein Grippchen ereilt, dann erkennt sie es schon daran, dass er seine Worte unüberhörbar in Moll intoniert. Sein leidvoller Blick und die gebeugte Körperhaltung unterstreichen eindrucksvoll sein Geschick. Mit welcher Macht hat es ihn doch in die Fürsorge seiner treuen, mitfühlenden Frau gerissen! Die wiederum scheint das ganze Ausmaß des Leides gewöhnlich viel zu gering einzuschätzen. Bald schon nimmt sein alles vereinnahmendes Schweigen bei Tisch pietätvolle Züge an ... Wehe, wenn der Getreuen nun der Geduldsfaden reißt! Dann durchpflügen ihre Worte, er solle sich gefälligst nicht so hängen lassen, mit elementarer Gewalt die Wogen seiner Pein. Für ihn reicht dieser Frevel an das biblische Zeugnis von Hiobs Frau heran: „Sage Gott ab und stirb” (Hiob 2,9). Tödlich beleidigt flieht daraufhin der Gescholtene in das selige Vergessen des Schlafes. Danach erhebt er sich meist wundersam genesen wie ein Phoenix aus der Asche. Damit ist die alljährliche Inszenierung des Trauerspiels „Kranker Mann” gewöhnlich geschafft. Und die Ehefrau noch viel mehr.

Lernen ist mühsam

„Schätzen Sie mal, wie alt ich bin!“ Die reife Dame strahlte mich herausfordernd an – und ich tappte wie ein Tölpel in die Falle. „65!“, antwortete ich ohne Umschweife. Oh, da hatte ich etwas gesagt ... Ihr Gesichtsausdruck verdunkelte sich wie der Sommerhimmel bei einem Gewitter. „Sie unverschämter Kerl“, donnerte sie los und fand kaum ein Ende. Das war vor vielen Jahren. Seither habe ich es mir verkniffen, je wieder das Alter einer Frau unbedacht nach Augenschein auszusprechen. Wenn überhaupt, greife ich bewusst ein Jahrzehnt unter den Schätzwert, Meist ernte ich dann ein dankbares Lächeln. Ich habe eben gelernt!

Irgendwann verschlug es mich in das Haus eines süddeutschen Pfarrers. Als Israelfreund hatte er einen Spruch in hebräischer Sprache im Hausflur, den ich halblaut las: „Bereschit bara elohim ...“ – „Oh, Sie können Hebräisch?“, lobte mich der Gastgeber. Ehe ich nachdachte, hörte ich mich eitel ein uneingeschränktes „Ja!“ antworten. Als wir ins Esszimmer kamen, wurde mir unheimlich. Da hingen noch mehr hebräische Schriftzitate. Und es kam, was ich befürchtete. „Lesen Sie doch mal ...“ mir gefror das Blut in den Adern. Es war seine holdselige Frau, die mich rettete. Ihr „Aber Hans, mer wellet doch jetzt esse!“ versetzte mich in eine jähe Gebetsstarre. Mehr als Bescheidenheit habe ich gelernt, Anweisungen zu befolgen.

Oder auch nicht. Gesetzt den Fall, die liebste aller Ehefrauen sagt mir, ob ich nach rechts oder links fahren soll, belebt das häufig unsere Ehe. Hat eine Straße nur eine Querstraße nach rechts und sie sagt „links“, dann weiß ich, dass sie eigentlich rechts meint. Geht aber eine Straße nach links und nach rechts ab, stehe ich vor einer echten Gewissensentscheidung. Fahre ich bei der Anweisung „links“ nach rechts ab, gelte ich als Zyniker, der ihr keine Lernfähigkeit zutraut. Spure ich mich tatsächlich nach links ein, dann hätte ich eigentlich wissen müssen, dass sie oft rechts sagt, wenn sie links meint. Ich werde das vermutlich nie kapieren.

Während einer Freizeit beschloss der Leiter mit einem Ehepaar fortgeschrittenen Semesters gemeinsam Kanu zu fahren. Sollte das junge Volk sich die anderen Kanus teilen. Sie jedenfalls wollten es ruhig und vor allem trocken angehen lassen. Vermutlich werden Sie schon ahnen, wer zuerst kopfüber im nassen Element planschte: jene begnadeten Drei. Bei der Weiterfahrt rezitierten sie feucht, aber fröhlich die Moral von der Geschicht: „Alter schützt vor Torheit nicht.“

Hören und staunen

„Kommst du oder kommst du nicht?“ Die Frau, die so fragte, redete mit ihrem Boxerrüden. Ich war gespannt, wie die einfache Kreatur darauf antworten würde. Nur mühsam verkniff ich mir den Hinweis, dass der Hund die Frage rein rhetorisch aufgefasst haben könnte, denn er reagierte nicht. Stattdessen schnüffelte er ungerührt weiter nach dem Motto: nächste Frage!

Wie viele unterschiedliche Wörter brauchen wir für eine Unterhaltung? Ich behaupte, drei. Tatsächlich wurde ich Zeuge eines Gespräches, das diese pralle Summe nicht überschritt. Die Unterhaltung fand auf der Weg zur Arbeit statt, von einer Straßenseite zur anderen hinweg. Dabei faszinierte mich auch, welche Freiräume die Männer für Interpretationen ließen. Sie wissen schon: Das sind jene Gedankenergüsse, wie sie rächtschreibeschwachen Abbituhrienten oft abverlangt werden.

A sieht B und erkundigt sich wortreich: „Wie?“

B lenkt bescheiden von sich ab und fragt zurück: „Wie?“

A bleibt hartnäckig: „Gut?“

B gibt endlich sein Befinden preis: „Gut!“

A folgert erleichtert: „Alla!“

B kontert gewohnt ausdrucksstark: „Alla!“

Alla ist bei Pfälzern eine Art Schlussformel, deren jeweilige Bedeutung man nur intuitiv erfassen, aber nie erlernen kann. Sie lässt sich mit dem „Amen“ beim Gebet vergleichen.

Ein weiteres Hörerlebnis stammt aus Berlin. Ein Junge erzählt seinem Vater, dass er mit seinem Freund gerauft habe, und bringt es auf den Punkt: „Mal war ick unten, mal war er oben.“ Das ist doch ausgleichende Gerechtigkeit!

Wer zuhört, verlernt nie das Staunen. Wer es nicht tut, weiß bald, was es heißt, wenn einem die Sinne schwinden und der Schweiß mit Urgewalt aus allen Poren tritt. Ich weiß, wovon ich rede denn irgendwann geriet ich an einen Großmeister der langen Rede. Seine hohe Wortdichte ließ von meiner Seite nur ein gelegentliches Ja oder Nein zu. Bald klinkte ich mich innerlich aus und nickte nur noch. Leider einmal an der falschen Stelle und dazu noch mit einem völlig überflüssigen „Na klar!“. Was mir entgangen war: Mein Gegenüber wollte von mir wissen, ob auch ich ihn für einen ausgemachten Trottel hielte ... Nun hatte ich reichlich Gelegenheit zum Reden, wo ich doch lieber geschwiegen hätte!

Echte Klebekraft

An I-love-you-Romanzen bin ich nie interessiert gewesen. Aber das ist noch nicht alles. Zu ausgelassenen Schenkelklopfern gereicht immer wieder das Eingeständnis, dass meine Ehefrau die erste Frau überhaupt ist, die ich je geküsst habe. Nun gut, da war noch jene Tante, die mich bei ihren Besuchen nahezu gewalttätig an ihre Persönlichkeitshülle drückte. Doch trennte uns stets ihre millimeterdicke Schutzschicht aus Lippenstift und Make-up. Wie lobe ich mir da das Rouge natur (sprich: Ruhsch natür) meiner Ehefrau.

Wissen Sie, was meine Frau und ich mit den Störchen gemeinsam haben? Die Kinder (es sind fünf nach der Zahl der Finger an einer Hand zum leichteren Rechnen) sind es nicht. Nein, es ist die monogame Erlebniswelt. Sie sei lebenslang, sagt man, zumindest, was die Vögel betrifft. Bei uns währt sie nun schon 40 Jahre. Und das, was sie zusammenhält, ist zweifellos ein Geschenk.

„Deshalb wird ein Mann ... an seiner Frau kleben “ heißt es in 1. Mose 2,24 wörtlich. Und was echte Klebekraft bringt, erlebte ich sehr anschaulich in einem Gottesdienst. Eigentlich wollte ich zum Gebet nur die Brille absetzen. Doch sie schien auf wundersame Weise mit meinen Ohren verwachsen zu sein. Geradezu ungläubig zog ich mehrfach an den Bügeln und bewegte damit den ganzen Schopf. Es war keine Sinnestäuschung: die Brille saß bombenfest. Jetzt erst fiel mir ein, dass ich vor dem Verlassen des Hauses noch schnell mit Sekundenkleber eine kleine Reparatur an der Brille durchgeführt hatte. Offensichtlich klebte ich mir dabei das optische Gerät an den Kopf. Na toll, nun waren wir eins. Die Brille und ich. Was sollte ich tun? Im Schutz der Gebetsstille riss ich sie mir schließlich vom Leib. Das ging nicht ganz ohne Wunden ab. Und ich gebe zu, dass der Trennungsschmerz mir unweigerlich die Tränen in die Augen trieb. Mochten die Mitchristen denken, ich hätte eine besonders innige Erfahrung gehabt. In gewissem Sinne war es ja auch so. Nur eben ein wenig anders.

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