Elsbeth Schneider-Schöner - P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben
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»Du könntest bei uns einziehen, das weißt du ja, dann hättest du es nicht so weit. Wir haben in der Küche doch das Schlafsofa stehen. Antonia würde sich freuen, nicht immer nur mit mir zu streiten.«
»Nein«, antwortete er, ohne den Professor anzusehen. Zurück nach Warschau? Wo sie gemeinsam gewohnt hatten. Wo jede Straße, jeder Park an sie erinnerte, die süße Juniluft und der Herbstwind und die ersten Schneeflocken, die quietschenden Türen der Straßenbahnen und das Läuten der Glocken und das Klappern der Milchkannen am Morgen. Zurück nach Warschau.
»Auf keinen Fall. Ich komme zum Markt hierher, das reicht. Und ich wohne gut bei Andrzej, er käme ohne mich gar nicht mehr zurecht.«
Barteczko zog die Augenbrauen hoch. »Hattest du nicht gesagt, du schläfst dort im Treppenhaus? Auf einem Teppich? Und du brauchst eine Stunde, um bis zu deinem Arbeitsplatz zu kommen?«
»Na und! Dafür ist es ruhiger dort, und ich bin schneller auf dem Land draußen! Außerdem kann ich im Depot schlafen.«
»Ist ja gut. Brauchst dich nicht aufzuregen, ich versteh schon.«
Es war nicht richtig, dass sich all seine Wut plötzlich auf Barteczko richtete, einen alten, freundlichen Mann, dessen einziges Verbrechen darin bestand, dass er mit seiner Antonia immer noch in einer winzigen Wohnung im Warschauer Stadtzentrum wohnte. Es war nicht richtig. Tomasz holte tief Luft und versuchte sich zu entspannen. »Wie geht’s Antonia?«
»Geht so. Die Bronchitis hat sie irgendwie überstanden, aber sie ist fast wahnsinnig vor Sorge wegen Halina. Wir haben jetzt wochenlang nichts von ihr gehört, und Antonia stellt sich immer das Schlimmste vor.«
Das Schlimmste. Was für Antonia wohl das Schlimmste war? Ihre Tochter Halina lebte mit ihrem russischen Mann in Moskau und war mit ihrem ersten Kind schwanger; seit dem Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion hatten sie nur sehr sporadisch von ihr gehört.
»Ist gar nicht gesagt, dass es sich unter sowjetischer Herrschaft schlechter lebt als unter deutscher«, sagte Tomasz. »Ich zumindest kann’s mir nicht vorstellen.«
»Und ich dachte immer, als Journalist braucht man Fantasie«, bemerkte Barteczko trocken.
In dem Augenblick spürte Tomasz, wie in dem Markttreiben um sie herum eine eigenartige Unterströmung einsetzte, eine Bewegung ohne Ziel und Richtung. Dann hörte er das Geräusch schwerer Maschinen, Schritte, die im gleichen Rhythmus näher kamen, gebrüllte Befehle, zu weit entfernt noch, um ein Wort zu verstehen. Der ganze Markt wurde von einer Art Fieber erfasst; Händler rafften in größter Hast ihre Waren zusammen, Frauen zerrten ihre Kinder hinter sich her, jemand schrie, und die Ersten begannen zu laufen.
»Hast du das gehört, Tomek? Was ist da los?« Barteczko war bleich geworden, bleich und grau wie alter Schnee.
»Die Deutschen«, antwortete Tomasz. »Sie machen eine Razzia auf dem Kercelak.«
Mittlerweile waren die Soldaten unübersehbar aufmarschiert, die Waffen im Anschlag, und riegelten den Platz ab. Eine Gewehrsalve knatterte zu ihnen herüber, gefolgt von panischem Geschrei; Menschen rannten wild durcheinander, versteckten sich in den hölzernen Buden, drückten sich in Kellereingänge, versuchten sich an den Fenstern der umliegenden Häuser hochzuziehen. Wenn es noch eine Chance zu entkommen gab, dann jetzt, sofort. Er wusste das, aber ein Gefühl der Lähmung hatte ihn überfallen; es war, als ob nicht er selbst dort am Rande des Platzes stünde, sondern jemand anderer, den er dabei beobachtete: ein schlecht rasierter kräftiger Mann in einem schäbigen Armeemantel, daneben Barteczko, der sich an seine Bücher klammerte. Er wollte dem alten Mann den Arm um die Schultern legen und ihm etwas Tröstliches ins Ohr flüstern, einen Satz voller Zuversicht und Tiefe, aber ihm fiel nichts ein, nicht ein Wort.
»Es hat uns erwischt, alter Freund«, sagte er schließlich. Kurz schoss es ihm durch den Kopf, dass er die letzte Zigarette doch hätte rauchen sollen. Stattdessen griff er zu einer der Wodkaflaschen, schraubte sie auf und hielt sie Barteczko hin. »Auf Warschau!« Barteczko nahm die Flasche und nickte. Tränen liefen ihm über das Gesicht und ließen ihn aussehen wie einen kindischen Greis. Er trank einen Schluck und reichte die Flasche zurück.
»Auf Warschau.«
Soldaten und Sicherheitspolizisten drängten die panischen Menschen jetzt in Richtung Lesznostraße, wo eine Reihe von Lastwagen vorgefahren war. Barteczko fing an, hektisch in seinen Jackentaschen herumzuwühlen.
»Meine Arbeitskarte … Wenn sie sehen, dass ich eine Arbeitskarte habe und eine legale Stelle, dann lassen sie mich laufen, bestimmt lassen sie mich laufen, oder, Tomasz? Was meinst du? Das Fernmeldeamt ist doch wichtig, oder? Verdammt wichtig ist das. Sie werden doch niemanden mitnehmen, der dafür sorgt, dass sie ihre Scheißtelegramme rechtzeitig auf den Weg schicken können …« Mit zitternden Fingern zog er schließlich die Papiere hervor, die im besetzten Warschau mehr wert waren als Tausendmarkscheine: die Kennkarte und die Arbeitsbescheinigung. »Hier, ich habe sogar einen Sonderausweis, weil ich beim Fernmeldeamt bin … und den Ausweis, ich habe noch meinen alten von vor dem Krieg, schau, auf dem Foto da, so habe ich damals ausgesehen …« Der alte Professor redete unentwegt, als könnte er auf diese Weise verhindern, dass die Polizeikräfte näher rückten. Tomasz griff nach den Wodkaflaschen und ließ sie eine nach der anderen auf dem Boden zerschellen. Besser so, als dass sie den Deutschen in die Hände fielen. Seine eigenen Papiere brauchte er nicht zu suchen – er trug sie immer in seiner Gesäßtasche mit sich.
»He, ihr, rüber da! …« Deutsche Kommandos, Schlagstöcke, Stiefeltritte; das klapprige Tischchen fiel in den Dreck. Barteczko schrie auf und bückte sich nach seinen Büchern; Tomasz gelang es gerade noch, ihn an seiner Jacke wieder hochzuzerren, bevor die zurückweichende Menge über sie hinwegschwappte und sie mit sich riss. Heute hatten sie nicht einmal die Papiere kontrolliert, schoss es ihm durch den Kopf, während er schon zu einem der wartenden Lkws gedrängt wurde, den schluchzenden Barteczko hinter sich herziehend.
»Ich hab sie verloren … Gerade hatte ich sie doch noch, und jetzt sind sie nicht mehr da!« Der Professor starrte ungläubig auf seine leeren Hände, die vor wenigen Minuten noch die rettenden Papiere gehalten hatten. »Was soll ich denn tun, wenn die mich festhalten? Was soll denn aus Antonia werden? O Gott, Antonia denkt doch, ich bin heute Abend wieder zu Hause …« Der alte Reflex hatte ihn überwältigt; die Unfähigkeit, seine geliebten Bücher im Dreck liegen zu lassen, hatte ihn eine entscheidende Sekunde lang die Papiere vergessen und sich schützend nach der Literaturgeschichte bücken lassen. Eine Sekunde lang, in der er wieder der war, als den seine Familie, seine Studenten ihn kannten: ein bibliophiler Gelehrter und schrulliger Feingeist anstelle eines abgerissenen Schwarzmarkthändlers …
Tomasz biss die Zähne zusammen, um nicht auf ihn einzubrüllen, während der Laster sich in Bewegung setzte. »Reiß dich zusammen, Bartek! Die nehmen deine Personalien auf und schicken dich zurück nach Hause. Du bist zu alt fürs Lager.« Vielleicht stimmte es sogar. Oder vielleicht hatte Antonia noch einen Pelz oder ein Schmuckstück retten können, um ihren Mann damit freizukaufen. Mit Wertsachen war immer noch vieles möglich.
Tomasz wandte sich ab und suchte unter den anderen Verhafteten nach einem bekannten Gesicht, aber niemand außer Barteczko kam ihm vertraut vor. Einige der Leute auf dem Wagen winkten und riefen den Passanten zu, sie sollten ihre Familien benachrichtigen, aber die meisten schienen viel zu schockiert zu sein und klammerten sich nur stumm aneinander. Ein kleines Mädchen schrie aus Leibeskräften, bis eine ältere Frau es hochhob und sein Gesicht gegen ihre Brust drückte. Lesznostraße, Tłomackiestraße, Bielańskastraße, Theaterplatz; Senatorska, Zamkowyplatz, Nowyzjazd. Vor der Kierbedziabrücke gab es einen Aufenthalt; eine Fahrradrikscha war umgekippt und blockierte die Straße. Die Polizisten brüllten auf den unglücklichen Fahrer ein, aber der Mann blutete aus einer Wunde am Kopf und war offensichtlich zu benommen, um sein Fahrzeug allein wieder auf die Räder zu stellen. Ein SS-Mann gab ihm einen Stoß vor die Brust, dass der Mann ins Taumeln geriet, rief dann einen anderen Uniformierten zu Hilfe und schob mit ihm zusammen das Gefährt aus dem Weg. Für ein paar Sekunden war die Aufmerksamkeit der Polizisten abgelenkt. Jetzt. Die Entschlossenheit, die Tomasz eben gefehlt hatte, war plötzlich wieder da, ließ ihn über die Reling hechten und auf die Straße springen. Es gab noch eine Rettung, wenn er nur schnell genug war, schnell genug in einer Seitenstraße verschwinden und sich in irgendeinem Kellerloch verstecken konnte …
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