Elsbeth Schneider-Schöner - P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben

Здесь есть возможность читать онлайн «Elsbeth Schneider-Schöner - P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

1942. Der ehemalige Sportreporter Tomasz wird bei einer Razzia in Warschau von der Wehrmacht aufgegriffen und als Zwangsarbeiter nach Württemberg verschleppt. Er landet in einem Dorf nahe Tübingen bei einer Bauernfamilie, die aus Mitläufern, Skeptikern und fanatischen Nazis besteht. Tomasz hat nur ein Ziel: Er und sein naiver, junger Mithäftling Jan sollen den Krieg überleben. Aber der kleinste Fehltritt kann beide ins Verderben führen.

P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Geduld, Kleiner. Wenn wir erst hier raus sind, wird es besser.«

Janek sah ihn aus verklebten Augen an. »Was denkst du, wie lange das dauern wird?«

»Keine Ahnung. Aber ich glaube, die brauchen uns dringend zum Arbeiten, sonst hätten sie uns ja nicht hierhergeschleppt. Wahrscheinlich wollen sie uns so schnell hier durchschleusen wie möglich.«

Weil jeder nur ein Stück Brot bekam, ging es zügig voran, fast waren sie schon an der Ausgabestelle angelangt. Viele hatten ihr Brot schon aufgegessen, wenn sie zu ihrem Platz zurückkehrten.

»Ich habe eigentlich noch nie richtig gearbeitet …«

»Haben sie dich nicht eingezogen?«

»Doch, schon. Um die Arbeitspflicht kommt man nicht herum. Aber mein Vater kennt jemanden bei der Stadtverwaltung, der hat mir eine Aushilfsstelle gegeben, so dass ich wenigstens auf dem Papier etwas nachweisen konnte und eine Arbeitskarte hatte. Eigentlich hatte ich da aber nichts zu tun, sondern konnte anfangen, Altgriechisch zu lernen.«

Altgriechisch, was zum Teufel!, dachte Tomasz. Was für eine Vorbereitung auf das Leben als Hilfsarbeiter unter Tage oder wo auch immer! Er riss seinen Brotkanten in zwei Teile und nahm sich vor, ein Stück davon für später zu verwahren und den Rest so langsam zu essen wie möglich.

»Antreten, los, los!«

Tomasz schreckte von seiner Pritsche hoch. Seit drei Tagen waren sie jetzt im Lager, und er hatte sich noch nicht daran gewöhnt, ständig darauf gefasst zu sein, irgendeinem Befehl zu gehorchen. Ein Befehl rief die Deportierten in die Duschräume und hieß sie danach frierend und nackt darauf warten, dass ihre Kleidung aus der Entwesungsanlage kam, ein Befehl trieb sie durch die ärztliche Untersuchung, zum Lagerfotografen und zu der Stelle, wo ihre Fingerabdrücke genommen wurden wie von Kriminellen; ein Befehl klebte an der Ausländerkennkarte und erst recht an den fünf P-Abzeichen, die an der Kleidung anzubringen waren und jeden darüber informierten, dass der Träger ein polnischer Arbeiter war und somit jedem Deutschen zu Gehorsam und Demut verpflichtet. Tomasz besaß gar keine fünf Kleidungsstücke, um alle Abzeichen vorschriftsmäßig anzunähen; ein einziges hatte er an seiner eingelaufenen Jacke angebracht. Er zog sich die Schuhe an (noch ein, zwei Entwesungen, schätzte er, dann würden sie komplett auseinanderfallen) und lief mit den anderen Barackenbewohnern nach draußen auf den zentralen Platz. Niemand hielt sich freiwillig hier auf, denn von der Latrine, einem riesigen Loch in der Lagermitte mit Querpfählen darüber, auf denen man sitzen musste, um seine Notdurft zu verrichten, ging ein bestialischer Gestank aus, der Fliegen in großer Anzahl anzog. Wenigstens konnten sich auch die Lagerwärter, die entlang des Platzes Aufstellung bezogen hatten, dem Gestank nicht entziehen.

»Antreten!«

Sie stellten sich vor den Baracken auf wie befohlen; Tomasz schaffte es, sich neben Janek zu platzieren. Der Junge hatte in den letzten Tagen kaum ein Wort mit ihm gesprochen; die weißblonden Haare hingen strähnig um sein Gesicht, das immer noch von Ungezieferstichen angeschwollen war. Wieder und wieder hatte Tomasz versucht, ihn aufzumuntern und seinen Kampfgeist anzustacheln, aber Janek zog sich immer weiter in sich selbst zurück wie ein kleines Tier, das sich vor Feinden schützen will. Ein typisches Opfer, dachte Tomasz beunruhigt, ein Opfer, das durch seine Schwäche andere geradezu zu Gewalt einlädt.

»So, Junge, es geht los!«, flüsterte er Janek zu und hoffte, dass seine Stimme sich ermutigend anhörte. Janek reagierte nicht. »Brust raus, Bauch rein, komm schon, du weißt doch, wie das geht! Und egal, was sie von dir wollen, du musst versuchen, es zu lernen. Je mehr du kannst und je besser du arbeitest, desto mehr werden sie dir zu fressen geben, glaub mir.«

Janek sah ihn unsicher an. »Und du? Du hast doch studiert, hast du gesagt.«

»Immerhin hatten meine Großeltern einen Hof, da habe ich früher jeden Sommer verbracht. Wenn mich einer danach fragt, ob ich Erfahrungen in der Landwirtschaft habe, dann sage ich Ja. Und du auch.«

»Aber …«

»Hier geht es nicht darum, die Wahrheit zu sagen oder fair zu sein oder edel. Es geht nur noch darum, lebend wieder rauszukommen, lebend, mit allen zehn Fingern und allen Zähnen und in der Lage, danach wieder ein normaler Mensch zu sein, verstehst du? Wenn sie dich fragen, ob du Deutsch kannst, dann sagst du Ja. Wenn sie dich fragen, ob du sensen und melken und dreschen kannst, dann sagst du Ja! Und wenn sie dich fragen, ob Hitler ein großer Mann ist und der gottgewollte Führer der Welt …«

»Dann sage ich Ja?«

Tomasz lachte leise und gab dem Jungen einen leichten Klaps.

»Dann hältst du die Klappe. Vergiss nie, dass du ein Mensch bist, auch wenn sie versuchen, etwas anderes aus dir zu machen.«

3

Alles schien ruhig, selbst aus Hermanns Zimmer kam kein Geräusch. Wahrscheinlich war ihr Bruder mit seinen Pimpfen irgendwo unterwegs und sammelte Altmetall oder ließ sie marschieren und mit Schlagbällen auf Vogelscheuchen werfen, um sie so auf den Kampf mit der Handgranate vorzubereiten. Was früher nur notwendig oder sinnvoll gewesen war oder einfach Spaß gemacht hatte, hatte sich in einen Kampf für das Vaterland verwandelt, dachte Charlotte Voss – die Arbeit, die Freizeit, der Schlaf, so als lebte man in einem permanenten Belagerungszustand, in dem schon das Wort »Spaß« unanständig erschien. Sie lauschte noch einmal in die Diele hinaus, bevor sie Briefe und Zigaretten zuunterst in den Korb legte, zwei Äpfel dazupackte und alles mit einem Geschirrtuch abdeckte, um es vor neugierigen Blicken zu schützen. Dann knotete sie sich ein Kopftuch um, griff nach ihrer Jacke und verließ das Haus.

Das Anwesen der Familie Voss war ein repräsentatives, mächtiges Gebäude, das mit seinen Stuckverzierungen und dem schmiedeeisernen Tor überhaupt nicht in das Ortsbild von Laifingen passte. Alle im Dorf wussten, dass Charlottes Mutter Erika aus einer Fabrikantenfamilie stammte und sich schlicht geweigert hatte, in die Dachgeschosswohnung der Schule zu ziehen wie die früheren Oberlehrer. Stattdessen hatte sie ihr umfangreiches Erbe eingesetzt und gemeinsam mit ihrem Mann Arnold dieses Haus bauen lassen, sobald sich abgezeichnet hatte, dass sie die nächsten Jahrzehnte in dem Ort wohnen würden. Wo ursprünglich eine pingelig gestutzte Rasenfläche mit Rosenlaube und Blumenrondell demonstriert hatte, dass hier jemand Besseres wohnte, erstreckten sich seit diesem Frühjahr bescheidene Gemüsebeete mit Karotten, Buschbohnen, Zwiebeln und Salat. Charlottes Vater hatte selbst mit Hand angelegt, um den Boden umzugraben und mehrere Schubkarren voll Mist einzuarbeiten, die der alte Fahrner ihnen vorbeigebracht hatte. Dieser Krieg, so hatte Arnold Voss erklärt, werde nicht nur auf den Kampffeldern in ganz Europa gewonnen, sondern auch an der Heimatfront. Deutschland müsse sich unabhängig machen von Rohstoffeinfuhren aus dem feindlichen Ausland, und er selbst gedenke sich durch die Anlage eines Gemüsegartens an der Erzeugerschlacht zu beteiligen. Der belehrende Tonfall war ihm im Laufe seines Berufslebens so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass es ihm nie ganz gelang, ihn abzulegen, egal, ob er vor einer Schulklasse stand, in irgendeinem SA-Heim einen Vortrag hielt oder einfach nur im Wohnzimmer mit seiner Familie sprach. Bis sie Fahrners näher kennengelernt hatte, war Charlotte davon ausgegangen, dass es gar keinen anderen Tonfall gab, in dem ein Vater mit seinen Kindern umging. Aber es war sinnlos, sich darüber zu beschweren und zu erwarten, von ihm ernst genommen zu werden. Solange sie in diesem Haushalt wohnte, solange du deine Füße unter meinen Tisch steckst , wie ihr Vater es ausdrückte, solange würde sich nichts daran ändern.

Die ausgesäten Gemüsepflanzen sahen bisher nicht vielversprechend aus – kein Wunder, da sich niemand wirklich verantwortlich dafür fühlte. Erika Voss hatte sich mit dem Hinweis, vom Bücken bekomme sie Migräne, geschickt aus der Affäre gezogen, und Hermann war durch seine kriegswichtigen Arbeiten als Fähnleinführer selbstverständlich viel zu eingespannt, um regelmäßig zu gießen oder Löwenzahn auszujäten. Von ihrem Vater selbst ganz zu schweigen – der Dienst für die Partei ließ ihm neben seiner Lehrertätigkeit ja praktisch keine freie Minute! Während sie selbst, Charlotte, doch vorhatte, in einen Bauernhof einzuheiraten. Da war ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn sie sich auch im elterlichen Garten ein wenig nützlich machte?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben»

Обсуждение, отзывы о книге «P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x