Die Drei-Burgen-Wanderung führt auf einem Weg von 14 Kilometern von Altensteig aus über Wiesen und durch Wald oberhalb des Köllbachtals zunächst zur Burg Hornberg und über die Baiermühle im Köllbachtal am Waldrand entlang bis Berneck und wieder zurück zum Alten Schloss in Altensteig.
Alle zwei Jahre (ungerade Zahl) erleuchtet beim Seenachtsfest ein Brillantfeuerwerk die historische Kulisse.
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Burg Berneck
Kirchgasse 8
72213 Altensteig
11 In 60 Metern Höhe über dem Abgrund
Bad Wildbad: Biker-Eldorado und Baumwipfelpfad
Manfred Gehrig aus Münster kommt jedes Jahr im Sommer nach Bad Wildbad. Den pensionierten Musiklehrer zieht es zum Belcantofestival Rossini in Wildbad. 1856 weilte der Komponist für mehrere Wochen im Enztal und logierte im Bären. Seit 1989 widmet der Kurort seinem berühmten Gast alljährlich im Juli das weit über den Schwarzwald hinaus bekannte Musikfestival.
Seine Entstehung verdankt das heutige Bad Wildbad dem Grafen Eberhard II., genannt der Greiner, der nach einem misslungenen Räuberüberfall das »Wiltbade« befestigen ließ. Nach ihm wurde das Graf-Eberhard-Bad benannt, das heute als Palais Thermal mit seiner Maurischen Halle orientalisches Flair im Schwarzwald verströmt. Dazu der Duft der Rosen im Rosarium …
In weniger als sieben Minuten Fahrt mit der Standseilbahn (Wagen mit Panoramadach) ist man auf dem 731 Meter hohen Sommerberg. Von der Bergstation gelangt man zum Märchenpfad und zum 1250 Meter langen Baumwipfelpfad mit seinem 40 Meter hohen Aussichtsturm, der in luftiger Höhe einzigartige Ausblicke über den Schwarzwald ermöglicht, ständig das Gefühl, in Wipfelregionen zu schweben. Ganz in der Nähe spannt sich die abenteuerliche Hängebrücke WildLine über eine Länge von 380 Metern schwindelerregend über den Abgrund. Für Mountainbikefreaks ist der Northwave Bikepark zum Eldorado mit anspruchsvollen Downhillrouten geworden. Insgesamt erschließt die Mountainbike-Arena Murg-Enztal ein rund 800 Kilometer langes beschildertes Streckennetz, von Bad Wildbad aus bieten sich die Würzbachtour oder der Enzmarathon über Enzklösterle an.
Dort locken mit dem Adventure Golfpark, dem Waldklettergarten und der 1.500-Meter-Abfahrt der Riesenrutschbahn Poppeltal weitere Freizeitangebote.
Eine schöne Aussicht über die Dächer von Bad Wildbad genießt man von den Terrassen der Olgabad Rehaklinik, einem Kleinod mit asiatischem Flair.
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Baumwipfelpfad Schwarzwald
Peter-Liebig-Weg 16
07081 9250940
75323 Bad Wildbad – Sommerberg
www.baumwipfelpfade.de
Touristik Bad Wildbad
König-Karl-Straße 5
75323 Bad Wildbad
07081 10280
www.bad-wildbad.de
12 Moor and more im Wildseemoor
Gernsbach: Kaltenbronn
»Bei uns sind sie meistens schwarz, die Einheimischen sagen auch Höllenotter«, antwortet die Mitarbeiterin vom Infozentrum Kaltenbronn auf die Frage nach der Kreuzotter. »Durch die schwarze Farbe nimmt sie hier oben mehr Wärme auf.« Mit etwas Glück sieht man eines der scheuen Tiere bei der Wanderung ins Wildseemoor. Doch Erschütterungen durch hartes Auftreten auf dem Bohlenweg vertreiben die Reptilien beim Sonnenbad. Also nicht trampeln!
Wie zwei tiefblaue Augenpaare in einem dunkelgrünen Waldgesicht liegen Wildsee und Hornsee im Bannwald Wildseemoor, ein Stückchen südwestlich der Kleine und der Große Hohlohsee. Beide Moorgebiete sind auf drei bis neun Kilometer langen ausgeschilderten Rundwegen von den Parkplätzen auf dem Kaltenbronn bequem zu erkunden. »Nur Moos und Torf findet man hier; ein See ohne Fisch, eine Luft ohne Vögel, eine Gegend ohne lebendiges Wesen«, schrieb der Philosoph Ludwig Roeder 1822, doch das Gegenteil ist der Fall: Die nacheiszeitliche Hochmoorlandschaft ist Lebensraum zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen, wie Wollgras, Sonnentau, Kreuzotter, Bergeidechse, Auerhahn und Fichtenkreuzschnabel.
Über eine kleine Brückenkonstruktion erreicht man das Infozentrum mit seiner lebendigen Ausstellung. Auf zwei Stockwerken warten seltene Insekten unter der Lupe, es ertönt der Balzruf des Auerhahns, und auf Tastendruck veranschaulichen moderne Präsentationen das empfindliche Ökosystem des Hochmoors.
Vom Kaiser-Wilhelm-Turm hat man aus über 1.000 Metern Höhe einen fantastischen Blick über das Waldmeer zwischen Murg und Enz, einem Dorado für Wanderer. Teilweise entlang des 260 Kilometer langen Westwegs führt der Premiumweg Murgleiter in Bergetappen von Gernsbach bis Baiersbronn. Ein Teufelchen als Symbol begleitet den 13 Kilometer langen Gernsbacher Sagenweg
(acht Stationen ab Klingelkapelle Gernsbach), seine kleine Variante führt über fünf Kilometer unter anderem zur Erzgrube und Schloss Eberstein.
Naturerlebnisweg zum Wildsee mit abzweigenden Trollpfaden für Kinder. Weiter zur Waldgaststätte Grünhütte und dort Heidelbeerpfannkuchen genießen.
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Infozentrum Kaltenbronn
Kaltenbronn 600
76593 Gernsbach-
Kaltenbronn
07224 655197
www.infozentrum-kaltenbronn.de
13 Route des Wohlbefindens
Bad Liebenzell: Schwarzwald-Bäderstraße
Die komplette bayrische Brotzeit mit Brezen, Radieschen, Weißwürsten und Senf – aus Marzipan! Daneben grinsen rosarote Ferkel. Seit 1976 vertreibt die Liebenzeller Marzipan & Schokoladenmanufaktur figürliches Marzipan und bietet Führungen mit Schauproduktion und Verkostung an. Außerdem kann im Ladengeschäft die Produktion verfolgt werden. Eine süße Verführung, nicht nur für die Kurgäste.
Die genießen in Bad Liebenzell die Paracelsus-Therme (34 °) mit der Pinea-Saunalandschaft und den Blick von der Burg Liebenzell ins Nagoldtal. Von hier führt die Schwarzwald-Bäderstraße (270 Kilometer) Richtung Enztal ins ehemalige Waldhufendorf Schömberg mit seinem Heilklimapark, der auf knapp 80 Kilometern Länge »Heilklimawandern« anbietet.
Schon die württembergischen Herzöge kamen im 18. Jahrhundert zur Sommerfrische nach Bad Teinach. Die Hirschquelle gilt auch heute noch als Gesundbrunnen, und in der Mineraltherme (34 °) ist Erholung garantiert. Entlang der Großen Enz spaziert man in Bad Wildbad zur Vitaltherme (34 °). Zu den Besonderheiten im edel-sinnlichen Palais Thermal (35 °), als Graf-Eberhard-Bad erbaut, zählen die »Klangentspannung« im Orientalischen Ruheraum und, einmal monatlich in der kalten Jahreszeit, ein »Klangwassercocktail« mit Klangschalentönen und Didgeridoo. Über die Sonnenterrasse des Dobel führt die Route hinunter nach Bad Herrenalb. Die ehemalige Kaltwasserheilanstalt verfügt mit Siebentälertherme (35 °) und Prießnitz Spa über eine ausgedehnte Bade- und Saunalandschaft. Das höchstgelegene Mineral- und Moorbad im Schwarzwald (bis 950 Meter) ist Bad Rippoldsau-Schapbach (32 °). Die einstige Sommerhauptstadt Europas, Baden-Baden, verbindet Tradition und Moderne auch in der Badelandschaft (bis 38 °): Im Flanierbereich des Bäderviertels liegen die Caracalla-Therme – ehemals Augustabad – und das Friedrichsbad. »Hier vergessen Sie nach 10 Minuten die Zeit und nach 20 Minuten die Welt«, schrieb Mark Twain über das Friedrichsbad Baden-Baden. Dieses römisch-irische Thermalbad pflegt heute Freikörperkultur.
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