Jährlich zwischen Geburts- und Todestag Hesses: der Gerbersauer Lesesommer vom 2. Juli bis 9. August mit Lesungen, Musik und literarischen Spaziergängen.
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Calw
Startpunkt: Stadtinformation Calw
Sparkassenplatz 2
75365 Calw
07051 167399
www.calw.de
2 Kurort und Kulturdenkmal
Calw: Kloster Hirsau
Drei Kilometer flussabwärts von Calw ragt auf der linken Nagoldseite rotbraun leuchtend der Eulenturm in den Abendhimmel. Durch den unteren Torbogen betritt der Besucher die Ruinen der ehemaligen Benediktineranlage St. Peter und Paul und taucht ein in die über 1.100-jährige Geschichte. Die Ursprünge des Klosters Hirsau liegen allerdings am anderen Ufer der Nagold, wo schon 830 die erste Klosterkirche geweiht wurde. Dort bietet heute das Klostermuseum Einblicke in die alte Klosterkultur.
Später entstand dort die heutige Aureliuskirche, die im 16. Jahrhundert teilweise abgebrochen wurde und später als Scheune, Schafstall, Turnhalle und Garage diente. Erst 1955 wurde die Ruine restauriert und wieder als katholische Pfarrkirche geweiht.
Die Weihe der dreischiffigen Basilika im neuen Kloster St. Peter und Paul erfolgte im Mai 1091, sie war eine der größten romanischen Kirchen des 11. Jahrhunderts in Deutschland. Ein Jahr später verließen dann die Mönche das alte Aureliuskloster und zogen auf die linke Nagoldseite in die größere Klosteranlage. Nach der Reformation wurde das Kloster in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, und die württembergischen Herzöge errichteten im Klosterareal jenes dreiflügelige Renaissanceschloss, dessen Ostflügel noch heute als Ruine steht und mit der gotischen Marienkapelle und dem alles überragenden Eulenturm ein beeindruckendes historisches Ensemble bildet. Bis 1988 stand dort auch die vom schwäbischen Dichter Ludwig Uhland in einem romantischen Gedicht verewigte »Ulme zu Hirsau«.
Musikliebhaber genießen die beeindruckende Klosterkulisse bei den alljährlichen Open-Air-Konzerten des Calwer Klostersommers (Juli/August). Öffentliche Klosterführungen finden in den Sommermonaten statt, Gruppenführungen ganzjährig.
Abendliche Fackelführung für Kinder von acht bis zwölf Jahren (Oktober bis März), mit Geschichten über das Leben der Hirsauer Mönche. Anmeldung erforderlich.
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Kloster Hirsau
Klosterhof 9
75365 Calw-Hirsau
www.kloster-hirsau.de
3 Krokusblüte und Kurbad
Bad Teinach-Zavelstein: Therme und Fachwerk im Teinachtal
Aus fünf verschiedenen Quellen sprudelt das Heilwasser der Bad Teinacher Hirschquelle. Der Sage nach soll die erste Quelle von einem Hirsch entdeckt worden sein. »Die Seele baumeln lassen? Das können Sie bei uns im Tal prima!«, sagt Dietrich Morlock. Über 170 Nudelsorten hat er in seiner Bad Teinacher Nudelmanufaktur im Angebot, dazu Müslimischungen nach eigener Rezeptur und »Schokofinessen«. Schon die württembergischen Herzöge hatten den heutigen Kurort im Teinachtal zu ihrer Sommerresidenz erkoren, noch heute kann man seine Gesundheit in der Mineraltherme Bad Teinach fördern. Zur Erholung im Innenbecken mit 31°C kommt im Außenbecken mit immerhin 29°C die frische Schwarzwald-Luft dazu, ergänzt vom 36°C Grad warmen Feuerpool und dem Kaltwasserpool, in dem das Wasser aus 1.000 Meter Tiefe sprudelt.
Ein kunsthistorischer Schatz befindet sich in Bad Teinachs Dreifaltigkeitskirche: der Flügelaltar, die Kabbalistische Lehrtafel aus dem 17. Jahrhundert, gestiftet von der württembergischen Prinzessin Antonia. Von April bis Oktober finden öffentliche Führungen statt. Sollte die Kirche geschlossen sein, kann man den Schlüssel in der Apotheke oder im Pfarramt abholen.
Oben auf dem Berg wartet in waldreicher Umgebung die einst kleinste Stadt Süddeutschlands. »Zwergstadt« wird Zavelstein daher noch heute genannt, von Victor von Scheffel in seinem Gedicht »Zavelstein« so beschrieben: »Kleine Burg für wenig Mannen, / Städtlein rußig, eng und schmal, / Rings des Schwarzwalds Edeltannen, / Unten tief das Teinachtal«. Berühmt ist der beschauliche Ort mit seinem denkmalgeschützten Fachwerk für die Blüte des aus der Mittelmeerflora stammenden Wilden Krokus. Der Zavelsteiner März ist ein blauviolettweißes Farbenspiel. Am besten zu erleben auf dem 4,5 Kilometer langen Krokusweg im Naturschutzgebiet Zavelsteiner Krokuswiesen.
164 Stufen führen auf den 28 Meter hohen Turm der Burgruine Zavelstein. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf das Teinachtal, die bewaldeten Höhenzüge bis zur Schwäbischen Alb und auf das entzückende »Städtle und Ämbtlein« Zavelstein mit seinen blumengeschmückten Fachwerkhäusern.
Wanderer entdecken die über 600 Stufen der Mathildenanlage bei einer ausgiebigen Runde auf dem neuen Premiumwanderweg Der Teinacher .
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Bad Teinach-Zavelstein
Startpunkt: Mineraltherme Bad Teinach
Otto-Neidhart-Allee 5
75385 Bad Teinach
07053 290
www.therme-bad-teinach.de
Teinachtal – Touristik
Rathausstraße 9
75385 Bad Teinach-Zavelstein
07053 9205040
www.bad-teinach-zavelstein.de
www.teinachtal.de
4 Heimatnah – in style
Bad Teinach-Zavelstein: Berlins KroneLamm
Der Blick reicht über den Rötenbach hinüber zu den waldigen Höhen des Nordschwarzwalds, zur Stauferburgruine und zur Wolfsschlucht. Ob vom Außenpool des Wellnessbereichs, von der Panoramaterrasse des Restaurants Lamm oder von der neun Meter hohen Hochsitzsauna, die Aussicht ist unbezahlbar. Dessen ist sich auch Küchendirektor Franz Berlin bewusst, denn neben den »regionalen Genüssen« seiner Sterneküche im Gourmetrestaurant Berlins Krone sind die »traumhaften Aussichten« ein Markenzeichen des Naturparkrestaurants Berlins Lamm. Hier sorgt Restaurantleiter Roland Berlin für das Wohl der Gäste. Die Küche offeriert Baden-Württembergs »Schmeck-den-Süden«-Spezialitäten wie Schnitzel vom Schwarzwälder Schweinerücken, »Krone-Maultaschen« nach »eigenem Hausrezept« oder heimisches Wild. Spargel kommt aus dem nur 30 Kilometer entfernten Bondorf und die Forellen aus dem Würzbachtal in Bad Wildbad.
Begonnen hat die Geschichte von Berlins KroneLamm, als Rolf und Gudrun Berlin 1989 das Wanderheim in Zavelstein pachteten, später den Dorfgasthof Krone erwarben und schließlich mit dem benachbarten Höhengasthof Lamm auf dem Zavelstein zu Berlins Hotel KroneLamm erweiterten. Das nur 900 Meter vom Hotel entfernte Wanderheim mit seinem Biergarten ergänzt seit 2005 wieder den Hotelbetrieb und bietet neben Schwarzwaldspezialitäten auch Grillevents, Fondue und Hüttenparty.
Das Gourmetrestaurant Berlins Krone wurde mit 17 Punkten im Restaurantführer Gault & Millau und einem Michelin-Stern ausgezeichnet und bietet »auf dem Sockel klassisch-französischer Haut-Cuisine regionale Eindrücke und internationalen Köstlichkeiten« erklärt Franz Berlin, wie »Maibock« aus heimischer Jagd und »Confierten Steinbutt« mit Couscous. Gemütlich und stylisch ist der Berliner Platz gestaltet, mit einer kleinen, fast dem Reichstag nachempfundenen Glaskuppel und der Aufschrift »… du bist so wunderBAR, Berlin …« an der Treppe, die von der Bar zur Lounge hinaufführt.
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