Bettina Ehrsam - Rosa-weiße Marshmallows

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Nach einem traumatischen Erlebnis hofft Lisa, auf einer Farm in Wisconsin wieder auf die Beine zu kommen. Ihre Heilung beginnt am Lagerfeuer mit dem Schamanen BigWam. Eines Tages ist sie verschwunden. Ist sie tot oder lebt sie noch? Wird ihre Schwester Caroline sie finden und das Rätsel lösen?

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Rosa-weiße Marshmallows

Roman

Bettina Ehrsam

Wohl dem Menschen, wenn er gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann, und preiszugeben mit Würde, was er nicht retten kann.

Friedrich Schiller

Für Elly

Copyright: Bettina Ehrsam, 2020

Umschlaggestaltung, Illustration: Goldconsult GmbH, rosa Verlag

Lektorat: ABER RELATIONS, Korrektorat: Punkt & Komma

Verlag: Goldconsult GmbH, rosa Verlag, 9100 Herisau, Schweiz

ISBN e-Book: 978-3-033-07945-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

2006

1

Lisa zählte beim Gehen jeden Schritt. Ihre langen, schlanken Finger glitten über den Handlauf. Da war die vertraute Unebenheit, die leicht kratzte, als sie darüberfuhr. Ohne mit dem Zählen aufzuhören, ging sie den verlassenen Flur weiter entlang. Ein feiner Geruch von Desinfektionsmittel hing in der Luft und ließ sie nie vergessen, wo sie war. Die Deckenlampe flackerte. Vor Dr. Birds Türe blieb sie eine Weile stehen und horchte. Hinter ihr fielen Tropfen auf das Fensterblech. Ploc, ploc, plic, ploc, écoute, écoute, le bruit des gouttes.

Caroline hatte diesen französischen Kindervers von der Nachbarin gelernt. Zu Beginn hatte Lisa es süß gefunden, wie ihre kleine Schwester mit vier Jahren dazu durchs Zimmer getanzt war. Doch irgendwann, als sie nicht damit aufhören wollte, war es auch Lisa zu viel geworden.

Vorsichtig klopfte Lisa an. Sein tiefes „Herein“ drang gedämpft durch die Tür.

„Ich habe gesehen, dass noch Licht in Ihrem Büro brennt. Haben Sie eine Minute für mich?“ Lisa hielt die Türklinke fest in der Hand. Wäre sie nicht schon lange bei ihm in Behandlung gewesen, hätte sie ihren Satz mit den Worten „Ich hoffe, ich störe Sie nicht“ begonnen.

Dr. Simon Bird klappte das schwere Buch zu und verstaute es in der Schublade. „Kommen Sie herein.“ Er lehnte sich zurück. Ein müdes Knarren füllte den Raum, als wäre der Sessel es leid, fremdes Gewicht zu tragen. Mit der linken Hand zeigte Dr. Bird auf den Stuhl vor seinem Pult, mit der rechten drückte er sein Haar, so kraus und fest wie Stahlwolle, in die Stirn, als wollte er es zwingen, die kahl gewordene Stelle auf dem Kopf zu verdecken. Die goldgefasste Brille war bis ans Ende seiner langen Nase gerutscht.

Lisa schaute sich im Raum um. Wie anders sein Büro am Abend wirkte. Die Zeiger der antiken Pendeluhr mit den messingglänzenden Gewichten zeigten Viertel vor acht. Zu Hause hatten sie eine ähnliche Uhr. Jeden Sonntag zog ihr Vater die Gewichte an den Ketten hoch, und, obwohl sie schon seit fast zwei Jahren nicht mehr daheim wohnte, hatte sie noch immer dieses rasselnde Geräusch des Uhrwerks im Ohr.

Sie setzte sich auf die Kante des angebotenen Stuhls. Ihre Hände umklammerten die Lehne. Aufmerksam betrachtete sie den farbigen Rorschachtest hinter Dr. Bird und entdeckte im indirekten Licht der Schreibtischlampe zum ersten Mal zwei Parasiten, die sich von unten in die zarten, blütenblätterähnlichen Formen fraßen.

Lange hatte Lisa nichts im Bild gesehen, dann eine Blume – und jetzt eine Blume mitten im Leben, die ausgesaugt wird. Und weil es der Natur einer Blume entsprach, einfach nur schön zu sein, ließ sie alles mit sich geschehen. Es war der einzige Wandschmuck im Büro. Sonst hingen nur Diplome an der Wand. Sie fühlte Dr. Birds Blick auf sich ruhen. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Konnte er in ihrem Gesicht etwa lesen, was sie in diesem Moment dachte? Sie hörte die Uhr an der Wand. Ihr Ticktack füllte die Stille.

Sie setzte sich gerade hin und schüttelte ihr blondes Haar nach hinten.

„Meine Mutter kommt und will mir beim Packen helfen.“

„Wollen Sie denn keine Hilfe beim Packen?“ Dr. Bird nahm seine Brille ab und steckte sie in die Brusttasche seines weißen Kittels. Er trug nicht das anzügliche Grinsen im Gesicht wie manche anderen Männer. Nur seine Augen flackerten gelegentlich kurz auf.

„Nein, ich will das nicht“, sagte sie leise. Sie drehte den Kopf zum Fenster. Draußen war es schon früh Nacht geworden. Sie sah auf den dunklen Charles River. Auf der anderen Seite des Flusses war der Verkehr zum Stillstand gekommen. Das Einkaufszentrum lockte mit seinem grellen Licht die Menschen wie Motten an. Da blickte ihr vom Fenster her ihr blasses Gesicht entgegen – mit zwei dunklen Höhlen, als wären die Augen entfernt worden.

„Warum wollen Sie nicht, dass Ihre Mutter kommt?“, drangen seine Worte zu ihr durch.

Lisa hasste es, wenn Dr. Bird mit dieser Stimme sprach. Kräftig rieb sie sich den Arm und räusperte sich. „Ich will nicht, dass sie meine Sachen berührt.“

„Darf denn jemand anderes Ihre Sachen berühren?“

Lisa betrachtete wieder das Bild hinter ihm, und bevor er die Frage stellen konnte, wer alles ihre Sachen berühren dürfe, löste sie den Blick und schaute ihn an. Auf seinem linken Nasenflügel saß das Muttermal, das die Form eines Halbmonds hatte. „Ich habe kein Problem, wenn Maude, Caroline, mein Vater oder Sie meine Sachen berühren.“ Da war es wieder, dieses kurze Flackern in seinen Augen. Rasch senkte sie den Kopf. Das letzte Mal, als sie allein gewesen waren, hatte er ihr die Hand auf die Schulter gelegt. Die Berührung dauerte nicht lange an. Trotzdem war sie erleichtert gewesen, als er seine Hand wieder weggenommen hatte. „Ich dachte, dass Sie vielleicht meiner Mutter ...“, Lisa brach mitten im Satz ab und schwieg.

Dr. Bird tippte mit zäher Bewegung die Fingerspitzen gegeneinander. „Wir haben das schon ein paarmal besprochen. Stimmt’s?“ Er wartete, bis sie nickte. „Sie haben doch gelernt, den eigenen Raum einzunehmen?“

„Ja, habe ich“, sagte sie, reckte das Kinn und verschränkte die Arme vor der Brust. Es lief mal wieder nicht so, wie sie es sich ausgemalt hatte.

„Also, wo liegt das Problem genau?“ Seine Mundwinkel zuckten kurz nach unten.

Sehen Sie denn nicht, wie meine Mutter mich behandelt? Sie denkt für mich, trifft Entscheidungen für mich. Alles muss immer so sein, wie sie es will, hätte Lisa ihm gerne einmal mehr gesagt. Sie ließ es jedoch bleiben, weil er nie etwas anderes erwiderte als sie sei dreiundzwanzig und müsse lernen, Grenzen zu setzen. Lisa seufzte in sich hinein. Ihre Mutter war nicht ihr eigentliches Problem. Was sie lange kaum hatte weiterleben lassen, war das Unglück an der Metrostation gewesen. Anfangs hatte sie bereits beim Gedanken an viele Menschen in engen Räumen keine Luft mehr bekommen.

In einer Woche würde sie nach Walworth reisen. Sie schloss die Augen und stellte sich die Farm vor, wie sie sie von Maude Miller, ihrer besten Freundin, immer wieder geschildert bekommen hatte. Sie sah die Hühner vor sich, die Kühe im Stall, die grüne Weide, roch die vielen Blumen, die es dort nach Maudes Erzählung gab. Sie entspannte sich. Alle Einwohner von Walworth fänden hier in Boston allein im John Hancock Tower Platz.

„Geht es um die Farm? Sind Sie doch noch nicht so weit?“, fragte Dr. Bird.

Lisa war nun lange genug hier gewesen. Sie wusste, dass sie sich dem Leben wieder stellen musste. Mit erhobenem Kopf und durchgestrecktem Rücken zeigte sie ihm, dass sie bereit war für das Abenteuer in Wisconsin. „Sie haben recht, es ist kein Problem.“ Sie stand auf und lächelte ihn an. Nicht zu scheu, aber auch nicht zu lang. Dieses Lächeln hatte sie nicht in der Klinik gelernt. Das hatte ihr ihre Mutter bereits beigebracht, als sie noch ein kleines Kind gewesen war. „Danke, dass Sie Zeit für mich hatten“, sagte sie und stand auf. Mit sicherem Schritt und ohne sich nochmals zu Dr. Bird umzudrehen, verließ sie das Büro.

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