Bettina Ehrsam - Rosa-weiße Marshmallows

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Rosa-weiße Marshmallows: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach einem traumatischen Erlebnis hofft Lisa, auf einer Farm in Wisconsin wieder auf die Beine zu kommen. Ihre Heilung beginnt am Lagerfeuer mit dem Schamanen BigWam. Eines Tages ist sie verschwunden. Ist sie tot oder lebt sie noch? Wird ihre Schwester Caroline sie finden und das Rätsel lösen?

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Draußen vor der geschlossenen Tür ließ sie die Schultern hängen. Ihre Mutter würde kommen und ihr beim Packen helfen. Sie würde wissen wollen, wie lange sie gedenke, auf der Farm zu bleiben, würde die Adresse aus ihr herausquetschen und sie dann im Abstand von drei Wochen regelmäßig besuchen kommen. Lisa legte die Hand, diesmal die linke, auf den Handlauf und ging den Weg zurück. Nach fünfundzwanzig Schritten fühlte sie die unebene Stelle.

Der Koffer lag offen auf Lisas Bett. Dana summte, öffnete eine Reisetasche, die sie von zu Hause mitgebracht hatte, und zog ein Paar rote Gummistiefel mit hellgrünen Tupfen heraus. „Auf der Farm brauchst du solche. Gefallen sie dir?“ Ihr warmes Lächeln hätte alle anderen zum Schmelzen gebracht.

Lisa saß in der Ecke am Boden und starrte mit schlaffen Wangen auf die schneeweißen Zähne ihrer Mutter.

„Und hier habe ich dir neue Sneakers gekauft. Vielleicht gehst du mal aus.“ Dana zeigte ihr ein Paar helle Stoffschuhe mit Strasssteinen.

Ein falscher Blick, eine unbedachte Bewegung, und Danas gute Laune würde kippen. Sie würde laut Luft holen, sich an die Stirn fassen und erst ganz leise mit Wimmern beginnen. Lisa schloss die Augen, lehnte den Kopf an die Wand und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Sie beschloss, dass es ihr heute egal war, ob ihre Mutter eine Migräne bekam. Sie hoffte sogar, dass sie endlich ginge und sie allein ließ. Sie konnte auch mit geschlossenen Augen förmlich fühlen, wie ihre Mutter wartete. Niemand konnte so warten wie Dana. Die Spannung stieg und zerrte an Lisas Nerven. Die Handgelenke begannen zu brennen. „Danke Mama, die sind wirklich schön“, sagte sie schließlich und hasste sich selbst für ihre Schwäche. Und gleichzeitig hasste sie ihre Mutter dafür, dass sie noch immer die Größe ihrer Füße wusste. Immerhin hatte sie sich getraut, die Augen geschlossen zu halten. Zwischen den Wimpern hindurch blickte sie zu ihrer Mutter. Sie sah sie doppelt, über zwei Packlisten gebeugt. Die Lippen ihrer Mutter waren noch nie anders geschminkt gewesen als in diesem dezenten Rosa. Der Mund bewegte sich, als sie mit dem Finger auf dem Notizzettel Zeile für Zeile nach unten rutschte. Lisa hätte ihre Sachen auch selbst packen können. Sie senkte die Lider wieder und wünschte sich augenblicklich nach Wisconsin auf die Farm.

„Ich habe eine Überraschung für dich.“ Dana machte eine Pause.

In Lisas Ohren begann es zu rauschen. Warum tust du das? Hör endlich auf, hätte sie am liebsten geschrien. Stattdessen öffnete sie nur ein Auge und schaute zu ihrer Mutter.

Dana zog eine rosa verpackte Schachtel mit einer weißen Schleife aus ihrer Handtasche. „Hier.“ Sie streckte ihr das Geschenk hin. „Die SIM-Karte ist schon drin. Und deine Nummer beginnt wie die Postleitzahl von Springfield.“ Ihre blauen Augen, dieselben, die sie ihren beiden Töchtern vererbt hatte, glänzten erwartungsvoll.

„Ich nehme kein Handy mit. Ich brauche die Zeit für mich und für mein neues Leben. Das weißt du. Ich habe es dir mehrmals erklärt“, sagte Lisa und schloss das eine Auge wieder.

„Lisa, Liebes ...“, Dana ließ die Hand mit dem Geschenk in ihren Schoß fallen. „Ich weiß nicht, wie ich dir sonst noch helfen kann.“ Sie kniff die Augen zusammen und massierte sich mit Daumen und Mittelfinger den Nasenrücken. Die schwarzen Ringe unter den Augen begannen unter der Schminke durchzuschimmern. „Ich halte das einfach nicht mehr aus.“ Dana warf das Geschenk in den Koffer, stand auf, riss die Tür auf und verließ mit kurzen, schnellen Schritten das Zimmer. Das Klappern der Absätze entfernte sich und war auf einmal nicht mehr zu hören. Lisa konnte nicht abschätzen, wie weit ihre Mutter gegangen war. Sie wollte auch keinen Blick in den Flur riskieren und ihr triumphierendes Gesicht sehen. Sie wartete und horchte. Auf dem Korridor blieb es still. Egal. Es musste reichen. Schnell und leise stand sie auf. Fischte aus dem Koffer wahllos ein paar Strümpfe, zog aus ihrer Trainingshose ihr geheimes Prepaidhandy, stopfte es in eine Socke und legte alles an den Platz zurück, nahm das rosa Geschenk aus dem Koffer und stellte es auf den Nachttisch. Dann setzte sie sich wieder auf den Boden. Sie fühlte sich großartig und wusste nicht genau, warum.

Maude hatte ihr, kurz nachdem sie eingeliefert worden war, ein kleines zusammenklappbares Handy besorgt. „Die SIM-Karte ist bereits drin“, flüsterte sie ihr zu, als sie ihr das Nokia zusteckte.

Ein Handy zu haben, war in der Klinik nicht verboten. Es wurde manchmal kontrolliert und nur in ganz seltenen Fällen auf unbestimmte Zeit weggesperrt.

Beim nächsten Besuch brachte Maude das Ladegerät mit. Wie Lisa ihre Freundin für diese Geheimnistuerei liebte! Täglich schickten sie einander Nachrichten oder telefonierten, und niemand erfuhr davon. Hier, in diesem Gebäude, auf diesem Stock, hatte sie ihr ganzes Innenleben ausbreiten müssen. Jede ihrer Äußerungen wurde aufgeschrieben, man hat ihr ihre Gedanken und Gefühle erklärt, bis sie sich ganz nackt und dumm vorkam. Und es hätte sie nicht verwundert, wenn alle Angestellten bis hin zur Empfangsdame davon erfahren hätten.

Dank des Nokias hatte sie ihre kleinen Momente, in denen sie nicht überlegen musste, was sie sagte. Ein einziges Mal war Maude der Geduldsfaden gerissen: Sie hatte Lisa angeschrien, sie solle sich endlich am Riemen reißen – sie habe sich weiß Gott lange genug selbst bemitleidet. Das war eine Ohrfeige im richtigen Moment mit der richtigen Heftigkeit gewesen. Von da an ging’s besser.

Die Tür schwang auf, und noch bevor Dana, gefolgt von Dr. Bird, ins Zimmer trat, legte sich die alte Trägheit wie ein Schutzschild auf Lisas Schultern.

„So, bald ist es so weit. Sind Sie aufgeregt?“, fragte der Arzt.

Lisa stand ungelenk auf, presste den Handrücken auf den Mund und unterdrückte ein Gähnen. Sie reichte ihm artig die Hand. „Dr. Bird, wie schön, dass Sie vorbeikommen. Ja, ich bin sehr aufgeregt. Dana will mich unbedingt nach Wisconsin begleiten.“ Lisa wusste haargenau, wie sehr ihre Mutter es hasste, wenn sie sie beim Vornamen nannte. Sie warf ihrer Mutter einen verstohlenen Blick zu und biss sich auf die Innenseite der Wange, als sie deren verkniffenen Mund sah. Jetzt zufrieden zu lächeln, traute sie sich nicht.

„Ich dachte, Maude würde mit Ihnen reisen? Ist sie nicht auf dieser Farm aufgewachsen?“, fragte Dr. Bird. Er nahm seine Brille ab und reinigte sie mit einem Stofftaschentuch. Links und rechts auf seinem Nasenrücken leuchteten rote Druckstellen.

„Ja, das habe ich ihr auch gesagt, doch sie will nichts davon wissen. Dabei nimmt sich Maude deswegen extra frei.“ Lisa blickte gebannt zu ihrer Mutter.

Danas Gesichtszüge wurden hart, und noch bevor sie zu Wort kommen konnte, streckte Dr. Bird seinen Arm nach ihr aus und sagte:

„Dana, bitte begleiten Sie mich einen Moment nach draußen.“

Lisa hatte sich keinen Zentimeter bewegt, und doch stand sie da, als wäre sie in der kurzen Zeit, während ihre Mutter mit Dr. Bird auf dem Flur gesprochen hatte, einmal um die ganze Welt gereist. Sie konzentrierte sich auf ihre Beine, den kräftigsten Teil ihres Körpers, und ließ zu, dass ihre Mutter ihr Gesicht, die Arme und die Position der Hände, die Beine und die Füße, die nur in Strümpfen steckten, musterte. Die Ringe unter Danas Augen waren mittlerweile so dunkel, dass keine Schminke der Welt sie hätte abdecken können.

„Wir kommen morgen und verabschieden uns noch von dir. Bitte fahr nicht ohne uns. Wir ...“ Dana brach ab und schluckte laut, als würde sie die restlichen Worte hinunterwürgen. Ihr Kinn zitterte unter ihrem Lächeln. Sie hängte sich die Tasche um und verharrte einen Moment. „Lisa, was habe ich dir getan?“

Lisa hatte ihrer Mutter mehrmals versucht zu erklären, dass sie nicht helfen konnte. Doch die Worte perlten an Danas Lächeln ab. „Vergiss das Handy nicht. Ich werde es nicht mitnehmen.“

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