Christoph Franceschini - Geheimdienste, Agenten, Spione

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Selten erhält man einen so tiefen Einblick in die Arbeit von Agenten, Informanten und Spionen: Decknamen und deren Träger, Treffpunkte und Übergabemethoden, Korrespondenzen und Augenzeugenberichte.
Nach 1945 ist Südtirol ein Hotspot der Nachrichtendienste. Die Stadt Bozen wird zum Schauplatz länderübergreifender Operationen US-amerikanischer, italienischer, österreichischer und deutscher Geheimdienste. Aber auch östliche Nachrichtendienste ziehen von hier aus ihre Fäden. In der heißen Phase der Attentate in den 1960er-Jahren spitzt sich diese Situation deutlich zu.
Akribisch hat Christoph Franceschini Akten ausgewertet, zum Großteil Dokumente aus bisher verschlossenen Archiven. Dieses Buch deckt Doppelagenten auf, zeigt die Verflechtung der Dienste und legt viele Namen offen.
" Journalistisch packend erzählt
" Neue Fakten aus internationalen Archiven

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Es ist selbstverständlich, daß ich alle mit Ihrer Reise nach ČSR zusammenstehenden Auslagen u. Reisekosten ersetzen werde. Wenn Sie sich um mein Angebot ernst interessieren, bitte ich Sie um eine postwendende Antwort, in der Sie mir auch Ihren, kurzen Lebenslauf mitteilen wollen .

Ich erwarte, daß Sie diese außerordentliche Gelegenheit, die Ihnen angeboten wird, ausnützen. Ich ersuche Sie jedoch um eine rechtzeitige Antwort die ich bis zum 12.12.1948 erwarte .

Ich bitte Sie dieses geschäftliche Schreiben als vertraulich zu halten. 1

Für die Rückantwort gibt der Briefschreiber eine Deckidentität in Brünn an: „Karel Vlasaty, Zábrdovice 21, Brno, Arbeiterjournalist“ . Noch vor Weihnachten 1948 trudelt dort ein Brief auf Tschechisch aus Innsbruck und am 6. Jänner 1949 dann ein weiteres Schreiben aus Bozen ein. Der Absender der beiden Briefe: Hans Morandell, Venedigerstraße 37, Bozen.

Hans Morandell, der zu diesem Zeitpunkt in Innsbruck studiert und dort unter der Woche bei einem Onkel wohnt, erklärt in dem handschriftlichen Brief, dass er bewusst aus Italien schreibe. Der Grund: In Südtirol gibt es im Gegensatz zum damals noch französisch besetzten Nordtirol keine Briefzensur. Denn der Inhalt des Briefes, den der damals 24-jährige Südtiroler schreibt, ist durchaus brisant. Hans Morandell zeigt sich am Angebot aus Brünn nämlich sehr interessiert.

Ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich bereit bin zur persönlichen Verhandlung unseres Geschäftes zu Ihnen zu kommen. Ich muss Ihnen aber auch mitteilen, dass ich ohne Ihre Hilfe eine Reise in die ČSR nicht durchführen kann, weil die Beschaffung eines Visums Ihres Landes mit beträchtlichen finanziellen Auslagen verbunden ist, für welche ich im Augenblick leider nicht aufkommen kann. […] Es wäre natürlich angenehm zu erfahren, was für eine Art erträglicher Beschäftigung Sie mir anbieten möchten. Auf jeden Fall interessiert mich ihr Angebot außerordentlich, weil mir die von ihnen vorgeschlagenen Geschäftsreisen Gelegenheit geben würden meine Freunde und Freundinnen in der ČSR aufzusuchen. 2

Rund vier Wochen später ist es dann soweit. Hans Morandell kommt am Abend des 3. Februar mit dem Zug nach Unterretzbach in Niederösterreich und überschreitet dort illegal die grüne Grenze in die Tschechoslowakei. Am Bahnhof von Šatov wird er abgeholt und in das Hotel Drei Kronen (U tri Korun) in Znojmo gebracht. Dort in Zimmer Nr. 17 wird der junge Bozner als Agent der wenige Monate zuvor aus der Taufe gehobenen neuen tschechoslowakischen Staatssicherheit StB angeworben. Drei Tage lange wird Hans Morandell von Männern des tschechoslowakischen Geheimdienstes im Hotel verhört und in seine neuen Aufgaben eingewiesen. Als er in den frühen Morgenstunden des 6. Februar 1949 auf demselben Weg über die grüne Grenze nach Österreich zurückkehrt, hat Morandell nicht nur 1.400 Kronen und 700 Schilling in der Tasche, sondern er hat auch eine handschriftliche Verpflichtungserklärung unterzeichnet. 3Hans Morandell erhält in der StB-Registratur den Decknamen „Korsičan“, was soviel wie „der Korse“ heißt. Geführt wird der junge Bozner Agent von Anfang als „duverník resident“ , als ein Informant oder Agent, der ein ausländisches Netzwerk leitet. Genau das sollte auch die Aufgabe von Morandell sein. Er beginnt mit dem Aufbau eines Agentennetzes für den StB, an dem in Italien und in Österreich weit über ein Dutzend Agenten, Informanten und Zuträger hängen. Der Großteil von ihnen sind Südtiroler und Südtirolerinnen.

StBAgent Hans Morandell alias Korsičan im Uhrzeigersinn Als Balilla - фото 6

StB-Agent Hans Morandell alias „Korsičan“ (im Uhrzeigersinn): Als Balilla (faschistische Jugendorganisation) mit Mutter; in der Hitlerjugend; in der Uniform der deutschen Reichsbahn (Bologna 1944) und mit seinem ersten Auto .

Gut sieben Jahre lang arbeitet das Netzwerk für den ČSR-Geheimdienst und liefert vor allem militärische Informationen aus Österreich, Italien, Holland, Skandinavien, Spanien, Griechenland, der Türkei und sogar aus Chile. Schon bald wird das Südtiroler Netz jedoch vom italienischen Militärgeheimdienst „Servizio Informazioni Forze Armate“ (SIFAR) unterwandert und einige der StB-Zuträger beginnen für die Nachrichtendienste gleich mehrerer Länder zu arbeiten. Für einen von ihnen endet dieses Doppelspiel in einem Prager Gefängnis, wo er acht Jahre lang einsitzen wird.

Die Arbeit der StB-Agenten in und um Südtirol ist bisher ein völlig unbekanntes Kapitel der Südtiroler Zeitgeschichte. Es ist eine Geschichte, in der sich auch einige bekannte Namen finden und einige Gestalten, die uns an unterschiedlichen Schauplätzen noch durch dieses Buch begleiten werden.

Der Sekretär von Friedl Volgger

Hans Morandell ist eine Figur, die für die Welt der Geheimdienste wie geschaffen scheint. Das beginnt bereits bei seinen Namen. „Als Kind hat mich beeindruckt, dass er im Laufe der Zeit seinen Vornamen gewechselt hat“, erinnert sich sein Enkel, der Wiener Journalist und Historiker Marco Sostero im Gespräch mit dem Autor. „Eine Zeitlang mussten wir ihn Hans nennen und dann plötzlich nur mehr Giovanni.“ In den 1980er-Jahren schreibt er seinem Sohn Marc einen Brief, in dem er offiziell erklärt, endlich den ihm „verhassten Namen Johann“ abgelegt zu haben. Er möchte ab sofort nur mehr Hans Georg genannt werden. 4

Aus den Akten des StB und des italienischen Innenministeriums, aber vor allem aus den Erinnerungen seiner Familie lässt sich der Lebenslauf des Südtiroler StB-Agenten nachzeichnen. Giovanni (Hans) Morandell wird am 25. Februar 1925 in Bozen als Sohn von Licurgo Sostero und der Schneiderin Hedwig Morandell geboren. Die Mutter stammt aus einer Weinbauernfamilie aus Kaltern, der Vater ist ein Angehöriger des italienischen Heeres. Licurgo Sostero erkennt seinen Sohn aber lange nicht an und vor allem verschwindet er schon bald nach der Geburt aus Südtirol. Die Mutter tut sich später mit Pino Ruffino zusammen, der die Zollwache in Innichen leitet. Hedwig Morandell selbst führt jahrelang das Hutfachgeschäft Elite in der Bozner Silbergasse. Hans Morandell erleidet das Schicksal, das damals den meisten unehelichen Kindern in Südtirol blüht: Die Mutter muss arbeiten und er wächst bei einer Art Pflegfamilie auf, in seinem Fall bei einer Familie auf dem Ritten. Nach der Grundschule besucht er in Bozen das „Istituto Tecnico Governativo Commerciale e per Geometri Cesare Battisti“ und macht dort auch sein Abitur.

Auffällig ist, dass Hans Morandell seit seiner Jugend fast schon natürlich zwei Identitäten lebt. Weil die Eltern nicht verheiratet sind, trägt er zuerst den Namen der Mutter, nimmt dann aber, kaum volljährig, den Namen des Vaters an, zumindest zeitweilig. So etwa wird der Mann in den Akten der Bozner Quästur und des italienischen Innenministeriums noch im Sommer 1968 als Giovanni Sostero geführt. 5Damit wird klar, dass der Südtiroler StB-Agent jahrelang in Österreich als Hans Morandell auftrat, während er in Italien als Giovanni Sostero agierte. Dazu kommen im Laufe der Jahre noch weitere Aliasnamen, unter denen er operiert. Vereinfachend soll der Mann hier Hans Morandell genannt werden.

Morandell spricht und schreibt drei Sprachen perfekt: Deutsch, Italienisch und Englisch. Darüber hinaus spricht er Französisch und im Laufe seines Lebens kommen noch mindestens drei weitere Sprachen hinzu.

1944 wird Hans Morandell eingezogen und zur Deutschen Reichsbahn in Italien versetzt. Er ist in Bologna stationiert. Laut eigenem Lebenslauf arbeitet er ab April 1945 in Italien als Dolmetscher für die Engländer und Amerikaner. Doch schon bald erhält der junge Mann einen besonders interessanten Job. 1946 befindet sich die Südtiroler Volkspartei (SVP) organisatorisch noch im Aufbau. Über Friedl Volgger kommt Hans Morandell zur SVP. Dort übernimmt er als Verwaltungssekretär den SVP-Bezirk Bozen und arbeitet zwischen 1946 und 1948 für die Volkspartei. In dieser Funktion wird Hans Morandell dann auch indirekt Gegenstand einer öffentlichen Polemik. Im Spätsommer 1947 greift die Bozner Tageszeitung „Alto Adige“ in einer Artikelserie mehrmals die SVP scharf an. Vor allem Leo Sofisti, der später in den überregionalen Tageszeitungen „Corriere della Sera“ und „Il Giornale“ die rechte Hand des berühmten Journalisten Indro Montanelli werden wird, veröffentlicht in mehreren Artikeln vermeintliche Interna aus der Volkspartei. So schreibt Sofisti am 9. Oktober 1947 u. a. über die verdächtigen Kontakte und Reisen von Friedl Volgger nach Jugoslawien und behauptet in diesem Artikel, „dass Friedl Volgger, seinen Privatsekretär, einen gewissen Morandell, im August 1947 zu einer Weltjugendtagung nach Prag geschickt habe“ . Die SVP-Landesleitung entgegnet mit einer Stellungnahme, die Friedl Volgger zwei Tage später im „Volksboten“ abdruckt, garniert mit einem langen Artikel mit dem Titel „Was soll diese Hetze?“ in dem Volgger selbst zu den Enthüllungen Stellung nimmt. „Herr Sofisti lügt mit dieser Behauptung“ , dementiert Volgger die Entsendung Morandells nach Prag. 6Dass die Behauptung Sofistis nicht an den Haaren herbeigezogen war und der Journalist also über gute Informationen verfügte, zeigt sich heute. Denn 70 Jahre später finde ich im Akt des Agenten „Korsičan“ im StB-Archiv in Prag nicht nur den damaligen „Volksbote“-Artikel, sondern auch eine genaue Personenbeschreibung des Journalisten, SVP-Gründers und späteren Parlamentariers Friedl Volgger. Morandell benutzte diesen politischen Kontakt als einen seiner Trümpfe bei der Anwerbung durch den StB. 7

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