Pavel Kohout - Tango mortale

Здесь есть возможность читать онлайн «Pavel Kohout - Tango mortale» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tango mortale: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tango mortale»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Julia, die ehemals gefeierte Primaballerina, ist in die Jahre gekommen. Die Heirat mit einem italienischen Fürsten hat ihr ein Millionenvermögen beschert. In Prag, ihrer Heimatstadt, begegnet sie dem jungen Leo, der seine Position in einer IT-Firma aufgegeben hat, um sich als bezahlter Taxi-Dancer bei Tango-Partys durchzuschlagen. Sein Aussehen, seine Jugend und seine tänzerische Virtuosität machen ihn zu einem geeigneten Kandidaten für ihren raffinierten Plan: Um ihr Vermögen vor der Verwandtschaft zu schützen, soll Leo adoptiert und so der Alleinerbe werden. Aber Leo hat in Prag einen fatalen Deal abgeschlossen, der ihn bis nach Italien verfolgt… Prag, Rom und Capri sind nur einige Stationen des neuesten Romans von Pavel Kohout, dessen Episoden Vergangenheit und Gegenwart Europas berühren. Ein Roman, der nicht nur alle Kohout-Fans in seinen Bann ziehen wird. «Hinter diesen flachen Hügeln», sagte sie, «liegt Rom. Und alles, was du siehst, wenn du dich umschaust, ist die Regione Mortadini. Mein Fürstentum.»
AUTORENPORTRÄT Pavel Kohout, 1928 in Prag geboren, ist als Schriftsteller und Dramatiker international bekannt geworden. Als einer der Wortführer des «Prager Frühlings» von 1968 wurde er aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und über zwanzig Jahre totgeschwiegen. Mitverfasser der «Charta 77», daraufhin 1979 ausgebürgert. Zu seinen bekanntesten Werken gehören: «August August, August» (1968); «So eine Liebe» (1969); «Wo der Hund begraben liegt» (1987) und «Sternstunde der Mörder» (1995). Bei Osburg erschienen «Die Schlinge» (2009) und «Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel» (2010) und «Der Fremde und die schöne Frau» (2011). Pavel Kohout lebt heute in Wien und Prag.

Tango mortale — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tango mortale», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die mährischen Schönlinge pressten Leo noch immer zwischen zwei Urinalen an die Wand, als plötzlich der schwarzhaarige Mann in seiner von Muskeln aufgebauschten Livree auftauchte und sie erstarren ließ. Noch war an ihren Gesichtern abzulesen, welche Prügel sie Leo zu verpassen vorhatten, als die Dame persönlich mit der Mokkatasse in der Hand das Pissoir betrat.

»Guten Tag!«, sagte sie eiskalt, »wenn ihr meinem Neffen auch nur ein Haar krümmt, bringe ich euch bis vor ein internationales Gericht. Leo, bist du fertig?«

Als er wie betäubt nickte, befahl sie: »Dann komm.« Sie verließ als Erste den gefliesten Raum, Peppino ließ Leo den Vortritt, ehe er sich selbst bediente, während die schlappen Rächer vorsichtig Richtung Saal entschwanden. Sie beschloss, auch dies nicht zu kommentieren und tanzte eine weitere Stunde durch, doch sie machte sich bewusst, dass sie beide morgen ein langer und schwerer Tag erwarten würde, und so forderte sie weit vor Mitternacht zu einem Rückzug vom Parkett auf. Im Wagen gelangte sie zu der Einsicht, dass sie doch mit ihm reden müsse. Als er dann ihren Schlüssel nahm, um ihr das Zimmer zu öffnen, und »Gute N...« sagte, unterbrach sie ihn: »Nimmst du bei mir einen Schlaftrunk?«

Bis zu diesem Morgen hatte er sich in ihr nur nicht ausgekannt, seit dem Besuch im Wettbüro war er vollends verwirrt. Dort hatte sie sich verhalten, als sei sie unzurechnungsfähig, doch auf dem Herren-WC hatte sie einen Auftritt hingelegt, der eines Racheengels würdig gewesen wäre, um gleich darauf mit der Präzision eines Tanzmeisters Tango zu tanzen, sie wäre sicher in der Lage, mannesgleich einen schwächeren Partner zu führen! Ihr zweites Gesicht entsprach eher der Vorstellung, die sich die Truppe gebildet hatte, er hatte diese übernommen, und so lag er stets auf der Lauer, wann die seltsame alte Dame mit offenen Karten spielen würde. Er war den ganzen Tag durch die Stadt gestreift, in der er kein Mädchen kannte, und um eines zu finden, war keine Zeit. Er zwang sich dazu, seine Mutter anzurufen, um sie mit der Nachricht zu erfreuen, dass er zum letzten Mal solide mit dem Tanzen Geld verdiene, ihm dies aber auch selbst keinen Spaß mehr mache, und deshalb freue er sich auf sein Treffen mit Robert, das er nur ein kleines bisschen habe aufschieben müssen. Eigentlich war er der alten Dame für diesen ruhigen Abend dankbar, und deshalb hatte er sich ihr auf dem Parkett gewidmet, soweit er dazu in der Lage war. Die Episode auf dem WC präsentierte ihm nicht nur sie in einem neuen Licht, sondern auch den Chauffeur, der von einem unterwürfigen Diener, der die Mütze zog, mit einem Mal zu einem Mafioso mutiert war. War er vielleicht sogar ihr Liebhaber? Dann bleibt für mich wirklich nur die Tänzerrolle übrig! atmete er auf.

Die unerwartete Einladung auf ihr Zimmer überraschte ihn. Sollte vielleicht doch?? Darauf hatte er wirklich keine Lust, aber ... die Jungs hatten recht, er schuldete ihnen viel, wo sie ihn doch unter sich aufgenommen hatten. »Schalte deinen Magen auf Schwanz, Spacko!« erinnerte er sich an Mireks guten Rat aus dem Casino, doch er war sich nicht sicher, ob er dazu fähig sein würde. Herrgott, warum habe ich die Jungs nicht um Viagra gebeten?? Die Vorstellung der wahrscheinlich schon beginnenden Peinlichkeit brachte ihn durcheinander, er setzte sich begriffsstutzig auf den Platz, den sie ihm auf dem Ledersofa anbot, und blickte blind auf die leuchtende Stadt hinter dem breiten Fenster. Sie holte aus der Minibar zu den Gläsern auf dem Tisch ein großes Wasser und vier kleine Flaschen mit verschiedenen Destillaten, dann setzte sie sich neben ihn.

»Ich trinke lieber Wasser als Null-acht-fünfzehn-Whisky. Du such dir was aus.«

Er goss sich also französischen Cognac ein, und als sie mit ihm angestoßen und sie getrunken hatten, beschloss er, von selbst zu beginnen, um Herr der Lage zu sein.

»Warum hast du seit dem Lottogeschäft kein Wort mehr mit mir gesprochen?«

»Weil ich dich jetzt eingeladen habe, um es dir zu erklären. Der Jude war mein Ersatzvater, nachdem mein richtiger meine Mutter und mich gleich nach der Geburt im Stich gelassen hat. Dieser war Arzt, er hat meine Mutter wieder glücklich gemacht, mich hat er nach allen Kinderkrankheiten wieder aufgepäppelt, und ehe er sich von ihr scheiden ließ, entdeckte er noch, dass ich schon als Kind tanzen konnte.«

»Also noch ein Arschloch!«

Sie rollte die Augen: »Warum soll er ein Arschloch gewesen sein?«

»Na, warum schon ... der Judenbruder hat euch doch auch im Stich gelassen, oder?« Im selben Moment hatte er das Gefühl, dass sie ihn anschaute wie ein unbekanntes Tier.

Wenig später stand sie auf und zeigte auf die Fläschchen mit den Schnäpsen: »Trink das lieber bei dir drüben aus und lass dazu einen Porno laufen!« Sie ging mit ihrem Glas Wasser ins Schlafzimmer nebenan, und er verstand etwas verspätet, dass sie ihn eigentlich rausgeschmissen hatte.

Sie konnte lange nicht schlafen, so aufgebracht war sie, die üblichen Einschlafübungen halfen nichts. Judenbruder!! Von Kindheit an war dies für sie das schlimmste aller Wörter. Ich will diesen Primitivling nicht mehr sehen!! Da erinnerte sie sich daran, wie sie Viktor einst aus dem Schachklub abgeholt hatte und seinen Lieblingspartner, einen ehemaligen Philosophieprofessor, vernahm, wie er behauptete: »Die Sowjets wären beim Schach Winzlinge, wenn sie nicht ihre genialen Judenbrüder hätten.«

»Und du hast nicht mal mit der Wimper gezuckt!«, wunderte sie sich auf dem Heimweg. »Ich weiß genau, dass er kein Rassist ist, das Wort hat er wohl irgendwann mal in seiner Familie aufgeschnappt, und ich bin nicht Comenius, um ihn zu lehren, weise zu sein.« Warum trug sie diesen Staffelstab der Toleranz nicht weiter? Sie zwang sich, den Verlauf des heutigen Tages Revue passieren zu lassen, so wie ihn wahrscheinlich der junge Mann wahrgenommen hatte. Sie selbst musste ihm, schon seit sie Prag verlassen hatten, vorgekommen sein wie ein berechnendes Weibsbild, die in der Emigration, in die sie nicht mehr als die Jüngste gegangen war, bei der erstbesten Gelegenheit ihren unfähigen Mann gegen einen Millionär eingetauscht hatte, den sie anschließend auch irgendwie losgeworden war, um dann in ihrer alten Heimat das süße Leben genießen zu können, indem sie junges Fleisch kaufte, natürlich!, nach ihrem Verhalten in dem Modegeschäft hätte er auch den absurden Verdacht schöpfen können, dass sie ihn damit fürs Bett abonniere! Und sie suchte stattdessen wie eine Irre eine nicht existierende Synagoge und entdeckte in einem Wettbüro die ehemalige Praxis ihres Vaters, den sie darüber hinaus noch als echten Stiefvater bezeichnete.

Immer und immer wieder verspürte sie das Bedürfnis, sich mit Giorgio zu beraten, doch sie hatte schon am Nachmittag lange mit ihm gesprochen und nun wirklich keinen guten Grund in petto, ihn um Mitternacht zu wecken. Der Verstand sagte ihr, dass diesem jungen Mann Geschichten wie die ihre ebenso fremd waren wie ihr beispielsweise die Französische Revolution. Das Gefühl protestierte leidenschaftlich: Diese Tragödie hatte sich in seinem Land vor so kurzer Zeit ereignet, dass bisher noch nicht alle Beteiligten weggestorben waren, zu denen auch sie zählte! Der Verstand wandte leise ein, es sei ja ihre eigene Schuld, da sie um so vieles die durchschnittliche Lebenserwartung überdauert hatte, dass zwischen ihr und ihm bereits zwei Generationen lagen. Und wenn es fünf wären! rief das Gefühl, wie kann jemand, der eine Hochschule absolviert hat, nicht wissen, dass hier innerhalb von nur drei Jahren ein ganzes Volk ausgestorben war, dass über einhunderttausend Einwohner dieses Landes zu Seife wurden? Mit diesen Gedanken tauschte sie dann irgendwann das Bewusstsein gegen den Schlaf ein.

So nicht! wiederholte er auf dem Weg zu seinem Zimmer, so lasse ich nicht mit mir umspringen! Aus Wut zog er sich wirklich einen dummen Pornofilm rein, der wohl gerade mal einen Jungen, der frisch in die Pubertät gekommen war, erregen konnte, und schon bald nahm er ihn gar nicht mehr wahr, weil er, schnell hintereinander, die Fläschchen mit Gin, Wodka und Whisky ausgetrunken hatte, reifte in ihm ein fester Entschluss: Am Morgen würde er der Tante sagen, dass er kein Fußabtreter sei, auf dem sie ihre Launen abstreifen könne, er würde ihr die módes róbes zurückgeben, mit denen sie wahrscheinlich all ihre Gauchos bestach, und in seinen alten Klamotten mit dem ersten EC nach Prag zurückfahren; Robert würde ihm blitzschnell ein Treffen mit dem Chef arrangieren, der Chef nahm ihn bestimmt gern wieder, und dann konnte sich die Alte ihr Geld sonst wohin stecken, er bekam als IT-Fachmann genauso viel, ohne sich kaputt zu machen ... mitten in diesen Gedanken spielte man irgendwo seine Lebensmaxime »I go my way!« Betrunken wie er war, konnte er sich doch noch vergegenwärtigen, dass er angezogen auf dem Bett lag und das Handy in der Brusttasche des Sakkos steckte. Er fingerte das Gerät hervor und konnte sogar noch die erotischen Seufzer aus dem Fernsehen auf ein Minimum reduzieren. Es war Kája.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tango mortale»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tango mortale» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tango mortale»

Обсуждение, отзывы о книге «Tango mortale» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x