Markéta Pilátová - Mit Baťa im Dschungel
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Ein vielstimmiges, schillerndes Romanmosaik – und zugleich ein Stück Geschichte des 20. Jahrhunderts.
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Als auf meinem Landstück der Urwald besiegt war, beließ ich zu Ehren des so zähen Gegners etwa dreißig Prozent der Wildnis in ihrem vorherigen Zustand. Das Getier sollte darin leben dürfen, wie es ihm beliebte. Zwar warnten mich alle Schlaumeier vor den Jaguaren, aber für Jaguare gab es die Flinte, außerdem wagten sie sich nicht zu den brandgerodeten Weiden vor. Ab und zu erwischte mal einer ein Rind, aber dann war es nicht schwer, ihn aufzuspüren, dafür hatte ich meine Indianer. Und auf dem restlichen Land säte ich Gras aus, das zähe, dicke Halme hatte und so wohlgenährt aussah wie meine weißen und schwarzen indischen Stiere mit ihren Hörnern, für die sich selbst Beelzebub nicht schämen müsste. Und ich baute ein kleines Haus, mit einem roten Ziegeldach wie bei uns in der Heimat, strich es eigenhändig gelb an und zeigte es Lidka. Und Lidka nickte. Ein Moment, der so glücklich war wie der, als ich aus meiner Zelle herauskam. Und dann machte ich weiter. Haute, schlug und hackte mit meiner gewetzten Machete, schoss auf Anakondas, machte duftende Holzkohle aus den tropischen Riesenbäumen, die auf meinem Grundstück keinen Platz hatten. Ich war ein Raubtier, voll der kraftvollen Säfte dieses unendlichen Landes, das mein Land war. Ich verspürte nicht die Trauer des Verbanntseins, nicht die Scham und die Gewissensbisse der widerrechtlichen Eroberer, es war mein Leben und nur meines, und ich hatte nicht die Absicht, es mir durch irgendwelche Eifersüchteleien, Erinnerungen oder andere Spezialitäten verweichlichter Städter mit zarten weißen Händchen verhunzen zu lassen. Ich war kein lächerlicher Lala, der zurückblickte!
Trotzdem musste ich dann eines Tages zurückblicken. Als ich nämlich mit Lidka in die Staaten reiste und mir aus Höflichkeit diesen Tastenhelden anhören musste. Er gab in New York ein Konzert und ich brachte es nicht über mich, Lidka den Konzertbesuch zu verbieten. Also gingen wir dorthin, die ganze Familie. Ich ließ mir nichts anmerken, tat so, als wäre alles vergessen und vorbei, aber insgeheim verspürte ich das tiefe Verlangen, dem Kerl mit dem Bullenkastriermesser die Eingeweide herauszuholen. Und dann wollte Lidka auch noch mit ihm sprechen! Ich wusste, wenn ich jetzt Nein sage, würde es alles nur schlimmer machen. Aber natürlich wurde ich gar nicht erst nach meiner Meinung gefragt, weshalb ich sie auch nicht äußern konnte. Dann verschwand Lidka für eine Ewigkeit mit ihm hinter der Bühne, so lange wie ein endloser Sommer, Herbst und Winter zusammen, und ich dachte, ich komme nie mehr über diese Sekunde völliger Ohnmacht hinweg. Es fühlte sich an wie bei meiner Verhaftung, wie als mir ein SS-Mann in den Magen trat, es war die Todesstrafe, die die ganze Zeit meiner Gefangenschaft über mir geschwebt hatte. Und dann war’s auf einmal vorüber. Als hätten sie mich freigelassen, als hätte ich mich selbst befreit.
LUDMILA
Augen und Briefe
Rudi hat mir gestern geschrieben. Einen Brief, der so resigniert wie gefasst klingt. Ich bin außer mir. Wie kann er nur so wenig kämpfen? Wie kann er solche Briefe schreiben!? So voller Liebe, hinter der ich Gleichgültigkeit spüre. Ich spüre sie auf wie ein Jagdhund den Fuchs, der zitternd im Dunkel des Holunderbuschs kauert und nicht weiß, in welche Richtung er fliehen soll. Auch Rudis Schrift sieht danach aus. Klein, zusammengedrängt, schwer leserlich, und auch der Schmerz lässt sich nur schwer herauslesen, über den er so ergeben und gefasst schreibt, dass er papieren wirkt. Ist das überhaupt wahr oder nur eine verfeinerte Art von Höflichkeit? Warum kann die Weltbegabung Rudolf Firkušný nicht der Räuber Nikola Šuhaj sein, der mich entführt, der sich durch Flüsse und Meere, Ozeane und Kontinente hindurchschlägt, um sich mit mir in einer kalten Höhle zu verstecken, wo wir über einem Feuer Fladen rösten und das noch rohe Fleisch des Wildes verzehren, das wir über Berg und Tal gehetzt und dann mit bloßer Hand erlegt haben?
Rudi ist ein Künstler. Ein berühmter, auch wenn sein Stern noch im Aufgehen ist. Er schreibt mir auf dem feinen Briefpapier teurer amerikanischer Hotels. Und ich bin die Tochter eines Großunternehmers im Exil, des Pioniers eines weltweiten Schuhimperiums, den die Welt langsam, aber sicher vergisst. Noch schreibe ich auf ähnlichem Briefpapier wie Rudolf, aber mit der Zeit werde ich damit aufhören. Und mein Vater braucht mich, Vater liebt mich und liebt mich mehr und inniger, als Rudi das je vermocht hat. Ganz gleich, dass es eine väterliche Liebe ist – sie ist einfach stark. Gebieterisch zwar, aber ich kann mich auf sie stützen, sie bricht nicht einfach wie die von mir gemalte, misslungene Birke unter dem Ansturm der Schneeflocken. Darum schreibe ich Rudi, was ich schreiben muss. Ich schreibe ihm, dass unser Versprechen nicht mehr gilt. Wir haben es uns gegeben, als ich noch ein junges Mädchen war und er ein Wunderkind am Klavier, das so sehr dem jungen Mozart glich. Und er? Er protestiert nicht. Nimmt es ergeben an. Voller Demut! Ich bin so wütend! Ich dachte, er würde mich umzustimmen versuchen, mit einem Satz wie »Liebste Lidka, tu das nicht«. Stünde dort doch nur: »Lidunka, ich beschwöre dich bei der Liebe Gottes, überlege es dir noch einmal!!!« Aber es steht nicht da. Das ist so demütigend. Das Einzige, was mir geblieben ist, ist unser gemeinsames Musizieren. Unser gemeinsames Lied, unsere Melodie. Das ist womöglich etwas Stärkeres als Vaters Liebe, als die Tatsache, dass Vater mich hier braucht, hier, im tropischen Exil, wo ich einen Mann heiraten soll, der sich bestmöglich um den Verkauf kümmert. Vielleicht muss ich ja noch nicht einmal heiraten, ich könnte auch das Unternehmen selbst leiten, wenn ihm die Kräfte dafür ausgehen. Das spricht Vater zwar nicht aus, aber ich bin mir dessen gewiss, bin mir gewiss, dass er sich sicher ist, dass ich seine wahre, die einzig wahre Erbin bin. Das spricht er freilich ebenfalls nicht aus. Aber er muss es wissen, denn mein Bruder Jan ist als männlicher Nachkomme zwar der rechtmäßige Erbe, aber letztlich hat er nichts von ihm geerbt. Ich meine, was die Begabung angeht. Immerhin kenne ich mich außer mit der Musik auch mit Zahlen, mit Menschen und mit Schuhen aus. Ich bin im Zeichen des Merkur geboren, des Gottes der Fülle und des Handels. Ich bin die Tochter meines Vaters, woran auch die Musik nichts zu ändern scheint. Vater muss es schon deshalb wissen, weil ich in Batatuba die Produktion gerettet habe. Es war ein schlechtes Jahr, Vaters Betriebe standen weiterhin auf der schwarzen Liste der Alliierten, und mein Cousin Tomík, der Sohn von Onkel Tomáš, dem Firmengründer, begann in Kanada seine Hörner zu zeigen und gegen Vater zu prozessieren … Es sah gar nicht gut aus. Da dachte ich mir aus den bunten Lederresten, die Vater eines Tages aus der Fabrik mitbrachte und wegwerfen wollte, diese Blümchensandalen aus. Sandalen, deren Riemchen oben verschlungen waren und eine kleine Blume bildeten, mehrfarbige Sandalen, die vor allem unglaublich günstig waren, da man sie aus Resten anfertigen konnte. So etwas hatte es in Brasilien vorher nie gegeben. Ich war so stolz auf mich! Die Sandalen gingen weg wie geschnitten Brot, und die Produktion war gerettet. Und damit wir alle! Auch Vater war stolz, wenn er mich auch eigentlich nie gelobt hat. Das mag mich gegrämt haben, nun gut, aber es war nicht so schlimm wie diese windelweichen Briefe von Rudolf.
Karels Briefe waren ganz anders. Roh und voller männlichem Trotz und Schweiß. Er erzählte von dem japanischen Konzentrationslager, in dem er gesessen hatte. Berichtete, dass alle ihm bekannten Bat’a-Leute es überlebt hätten. Karel Aster, meine erste Liebe. Schon in Zlín hatte ich eine Schwäche für ihn, und nicht nur ich. Als wir uns dann in Amerika wiederbegegneten, folgte eine Zeit, die ich insgeheim »große amerikanische Verwirrung« genannt habe und aus der ich schnell wieder nüchtern hervorging, denn Karel war ein ausgemachter Frauenheld, ein Schürzenjäger, wie er im Buche steht. Es war in seinen Augen zu lesen, an seiner Körperhaltung zu erkennen, daran, wie er gleich und sofort alles wollte. Karel, der Eroberer. Trotzdem denke ich gern an ihn zurück. Er war ein famoser Kerl. Famos – ein Wort, das ich mit zwanzig fortwährend verwendete. Aber Karel war wirklich famos. Er war wie frisches Frühlingsgras, in das man sich nur hineinlegen musste, er roch nach Luft, dem Staub der Prärie, dem aufgewühlten Meer. Vielleicht als Einziger hat er daran geglaubt, dass ich großes Talent besitze und Konzertpianistin sein könnte. Alle anderen versuchten es mir eher behutsam auszureden, und nachdem ich Rudi auf Konzerten hatte spielen hören, redete ich es mir ebenfalls kleinmütig aus. Niemals würde ich so sein können wie er. Und mein Perfektionssinn – angeboren oder Ergebnis der Bat’a-Erziehung – gebot mir natürlich, nichts zu tun, was nicht vollkommen ist. Nur Karel sah in mir die Pianistin, die professionelle Musikerin, und als wir in Amerika waren, versuchte er für mich eine Musikhochschule zu finden. Aber auch seine Briefe waren verräterisch, die selbstbewusste Handschrift, die heißblütige Leidenschaft, die er mehr gekonnt stilisierte als wirklich empfand. Ich witterte hinter dieser Schrift den Herzensbrecher. Nicht dass ich so eine großartige Graphologin wäre, aber man sah es einfach. Wenn ich die Briefe nebeneinanderlegte, war es geradezu frappierend, wie Karels großspuriges Anpreisen seiner selbst neben der schmalen, fast unleserlichen Handschrift des genialen Pianisten ins Auge stach. Auch Karels Briefe waren in teuren Hotels und auf erstklassigem Briefpapier geschrieben worden. In der Garage hatte er ein teures Auto, im Bett eine schöne Frau. Und ich war weit weg, von beiden.
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