Markus Bundi - Die letzte Kolonie

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Abenteuerroman, Dystopie und philosophischer Thriller in einem: Markus Bundi erzählt die Geschichte der letzten menschlichen Kolonie, die unter Tage in einem permanenten Dämmerzustand lebt. Doch ein Experiment lässt einige der Unterdrückten aufbegehren … Leserin und Leser finden sich wieder in der futuristischen Vision einer von Kapitalismus, Umweltschäden und Pandemien gezeichneten Menschheit, die sich unter ihren Füßen eine zweite Welt geschaffen hat. Aber was passiert, wenn die Unteren nach oben streben und die Oberen nach unten expandieren wollen?
In einer präzisen, lakonischen und treibenden Sprache schaltet Bundi virtuos zwischen Unter- und Oberwelt hin und her. Er beschreibt fantastische Gegenden, abenteuerliche Fluchten und merkwürdige Rituale. Geheimnisvolle Figuren geben Rätsel auf: Was weiß der graue Mann? Warum tötet die Walküre? Welche Rolle spielen die Goner, und wie leben die Toffler und Pilzer? Bundis Roman ist lesbar als Tragikomödie oder als absurdes Theater, denn Ernst und Spiel lassen sich zuweilen nur schwer voneinander unterscheiden.
"Was andere Autoren auf einer ganzen Seite nicht erzählen, erzählt Markus Bundi in einem einzigen Satz."
Matthias Politycki

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Es atmet und pulsiert, Summen und Singen sind also Ausdruck der Seele, zog Florio ein vorläufiges Fazit. Dann aber schien es ihm wieder, als hätte er nur seinerseits einen weiteren Ballon aufgeblasen.

Der Boden begann zu zittern, gefolgt von einem anschwellenden dumpfen Geräusch, ein mechanisches Stampfen. Da war viel Kraft, viel Gewicht im Anrollen. Keine Überratte, die Bahn donnerte heran. Ein Stampfen, Schnauben und Tosen. Jetzt galt es, die Nerven zu behalten.

Gregor hatte Florio den Ablauf anhand eines gefüllten Wodkaglases und einer grünen Eile-mit-Weile-Figur auf der Theke des Spect veranschaulicht: Wenn der Zug an dir vorbei ist, springst du von der Bank, sprich aus dem Stollen, und eilst den Rücklichtern mit einer Doppelsechs nach – so schnell, dass du den Zug nicht mehr aus den Augen verlierst.

Die Lichter wischten an Florio vorbei, er wagte sich weiter nach vorne, und als ihn der letzte Waggon passiert hatte, sprang er aus dem Stollen, landete zwischen den Gleisen und rannte.

Achte auf die Schienen, die Schweißnähte, die Querverstrebungen, finde einen Rhythmus, schau nicht auf die Schlusslichter!

Florio war das Rennen nicht gewohnt. Selbstredend hatte er auf Anweisung Gregors trainiert, sich über das in den Chargen Notwendige hinaus bewegt, war ein wenig um die Flure und Korridore gezogen, schneller als sonst, doch hatte er letztlich keine Vorstellung davon, was Rennen wirklich bedeutete. Als Untersch ging man nicht an die physischen Grenzen, schon deshalb, weil man keine Ahnung hatte, wo diese Grenzen lagen. Man ging seinen Pflichten nach und hernach ins Spect.

Sein Körper wehrte sich, die Lunge, das Herz, er durfte nicht stolpern, nicht hier, nicht jetzt. Schon bog das Ungetüm in eine Kurve, drohte vor seinen Augen zu verschwinden. Sein Tempo war weit entfernt von einer Doppelsechs; Florio stellte sich den Schimpansen vor, wie er ihm auf den Fersen war, wie er mit gefletschten Zähnen Meter um Meter gutmachte, die Distanz zwischen ihnen verringerte, schon spürte er dessen Atem in seinem Nacken. – Das half, denn er beschleunigte, sein Puls raste, und in seinem Kopf hämmerte es. Florio sprintete, wie er es nie für möglich gehalten hätte, und dann hörte er das Quietschen, das Einsetzen der Bremsen. Der Schimpanse verschwand, der Rückstand auf die Lichter vor ihm verringerte sich, bald würde er das Klacken der Türen hören. Stillstand. Durchatmen und warten, bis die Letzten ausgestiegen waren …

Gregor trank den Wodka aus, füllte das Glas nach und hielt es ihm unter die Nase. Florio zögerte nicht, stürzte den Wodka in sich hinein, worauf sein Freund das Glas abermals füllte und sagte, dass in etwa so viel Zeit verstreiche, bis der Zug sich wieder in Bewegung setze.

… sich an der Seite hochziehen, und zwar bevor die Bahn wieder losfuhr, zur Gruppe der Verteiler, so hießen jene, die in diesen Waggons unterwegs waren, aufschließen und einer von ihnen werden. Gregor ließ das Holzfigürchen sachte ins Glas gleiten. Das geht ganz leicht, glaub mir, du wirst von den andern gar nicht beachtet werden, es sei denn, du keuchst und japst wie einer kurz vor dem Exitus.

Kein Japsen, doch in Florio rumorte es inwendig. Als habe er eben mehrere Gläser Wodka auf leeren Magen gekippt und müsse diese nun postwendend wieder freigeben. Nicht die Gläser, freilich. Und die Beine. Sie hatten gehorcht, hatten ihn bewegt. Die Seele ist ein Selbstbewegendes, ging es ihm durch den Kopf – … und du spürst also den Schmerz?

Er hätte Gregor verfluchen wollen; nein, noch war da kein Schmerz, doch Florio war sich sicher, dass dieser kommen würde, wie ihm jetzt die Stimmen durcheinandergerieten, die Stimmen und die Bilder, und da kehrte auch das Gefühl in den Waden und in den Oberschenkeln allmählich zurück. Eine Reaktion auf die Überbeanspruchung kündigte sich an, eine heftige Reaktion, und vielleicht hatte die Seele ja tatsächlich auch etwas mit Schmerz zu tun, mit Leid, mit Hoffnung, mit Trost … Wenn du dir deiner selbst gewahr bist, spürst du sie, du spürst dich, das ist dasselbe.

Florio konzentrierte sich aufs Atmen, drückte den Rücken durch, stellte sich aufrecht hin und übte den teilnahmslosen Blick. Tatsächlich gab es an dieser Station keine Kontrollen mehr, keiner wandte sich nach ihm um. Er war ein bunter Ballon, den alle sahen, der keinen störte. Er durfte jetzt nur nicht platzen. Diese Gefahr bestand jedoch nicht, das glaubte er zumindest, die Luft war raus, dennoch fand er in ein Gleichgewicht, in eine Ruhe, die womöglich nur seinem Ausgeliefertsein geschuldet war – darüber nachzudenken, fehlte Florio die Kraft. Die Reibungslosigkeit seines Unterfangens gab keinen Anlass für neuerliche Anstrengungen, weder denkend noch handelnd, er war Teil eines Prozesses, er konnte sich, wollte er die Mission nicht gefährden, nur hingeben, im Fluss bleiben, atmen und auftanken, durchatmen und Zuversicht üben, nicht wegtreten, nicht auffallen, sich treiben lassen, aufmerksam und unauffällig zugleich.

Da öffnete sich Florio durch die Waggonfenster der Blick in eine Halle, wie er noch keine gesehen hatte. Die Bahn verlangsamte die Fahrt, kam schließlich zum Stillstand. Die Höhe des Raumes verursachte ihm Schwindel. Das hintere Ende der Halle war nicht zu erkennen, die Sicht von aufeinander gestapelten Kartons verstellt, der Weg versperrt von allerlei Stoff, der an Stangen hing, Bekleidung für alle Körperpartien. Das also war eines der Warenlager, über die er bislang nur Gerüchte kannte. Irgendwoher stammten all die Dinge. Hier war einer der Orte, zu denen nur wenige Untersch Zutritt hatten. Die Verteiler, die vor ihm den Raum betreten hatten, verliefen sich, jeder schien zu wissen, wo er hinwollte, wusste, was er brauchte.

Florio blieb unschlüssig vor einem der Kartons stehen. Er war randvoll mit Schuhen gefüllt. Unterschiedliche Größen, Formen und Farben, gebrauchte und neue. Wenn er schon mal hier war, konnte er die Gelegenheit doch nutzen, sich neu auszustatten. Seine alten Treter waren zwar bequem, fielen allerdings allmählich auseinander. Er griff wahllos nach einem der Schuhe, der mit seinem Gegenstück verschnürt war. Wohl nicht seine Größe, aber in gutem Zustand. Er blickte um sich, dann langte er tiefer, die Ware schien vorsortiert, in den unteren Schichten fanden sich die leichteren, jene, die er schon immer bevorzugte. Was er beim zweiten Versuch herauszog, kam seinen Füßen schon näher, und da das, was er in Händen hielt, weit mehr herzugeben schien als das, womit er gekommen war, bückte er sich. Die Schuhe passten, und er ließ sein altes Paar achtlos in den Karton plumpsen, erschrak im selben Moment, denn neben ihm machte sich ein Buckliger an derselben Kiste zu schaffen.

Der Mann grinste, also grinste er zurück. Immer das spiegeln, was dir unerwartet entgegentritt, das war einer jener Ratschläge, an die zu halten er sich allmählich gewöhnen wollte. Es galt, den Durchgang in die andere Halle zu finden. Wie er sich vom Buckligen abwenden wollte, raunte ihm dieser ein »Allesgueti« entgegen. Florio erwiderte den Gruß, wie es sich für einen Spiegelfechtermeister gehörte, da ergänzte der andere: »chunt vu obbe, dänk!« – Waren Bucklige nicht Glücksbringer? So oder so, der Mann schien fürs Erste zufrieden und begann seinerseits, die Ware zu prüfen. Florio ging weiteren Gesprächsansätzen aus dem Weg, ließ dem Mann noch ein freundliches Nicken zukommen und tauchte tiefer in die Halle ein.

Bliebe er in Bewegung, würde er nicht mehr angesprochen, er war ein Verteiler wie jeder andere in diesen Hallen, befugt und berechtigt, auf der Suche nach der passenden Ware, er durfte sich umschauen, auch wenn er die zweite Halle nicht sogleich fände. Eile mit Weile, nur nicht im Kreis gehen, das Glück nicht unnötig strapazieren.

Florio betrat den nächsten Raum. Weiter gehen, weiter gehend die nächste Ecke meistern, darum ging es. Sein Blick fiel auf ein Rohr, das von der Decke ragte, dessen schwarze Öffnung ihn anzustarren schien. Eine schwarze Öffnung ist eine schwarze Öffnung, sagte er sich, ist ein schwarzes Loch, das mir jetzt hinterherschielt, nur schielt, blöde schielt, mich nicht aufsaugen wird.

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