Niels Brunse - Der Meermann

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Auf einmal passiert es. Beim segeln. Mitten in der Nordsee. John Vivilt, 35 Jahre alt und Radioredakteur, wollte eigentlich nur ein wenig segeln und befindet sich plötzlich mitten im England des 17. Jahrhunderts wieder. Genauer gesagt im England des Jahres 1647. Genau die Zeit als Cromwell gerade seine Schreckensherrschaft errichtet. Vivilt macht das beste aus seiner Situation als gestrandeter Zeitreisender, verschafft sich eine zeitgenmäße Identität und versucht in den Lauf der Weltgeschichte einzugreifen. Ob das eine so gute Idee ist?.– Spannender Historienroman über das England des 17. Jahrhunderts.-

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Darüber hinaus gehörte es zu meinen Pflichten, mich als Sehenswürdigkeit bereitzuhalten, wenn der Pastor Gäste empfing. Meist handelte es sich um Kollegen aus den Nachbargemeinden oder Adlige, die den Feudalherrn des Dorfes besuchten. An einem der ersten Tage, nachdem ich in den Stall des Pfarrhofes gezogen war, erschien der Gutsherr persönlich. Es war das einzige Mal, dass ich Pastor Strongworth unterwürfig erlebte. Es hieß »Mylord« hier und »Mylord« da, und der Baron wandte sich mit seinem feisten, rotfleckigen Gesicht jedes Mal an den Pastor, wenn er mich etwas fragen wollte, worauf der Pastor die Frage für mich zu wiederholen hatte, als wäre es unter Mylords Würde, mit einem Geschöpf meiner Art direkt zu sprechen.

Die Besucher stellten mir die sonderbarsten Fragen und völlig schwachsinnige Aufgaben – so sollte ich zwei und zwei zusammenzählen, die Frage beantworten, wie der erste Mensch hieß, oder spitzfindige naturwissenschaftliche Probleme lösen: Woher kommt das Wasser im Meer oder was lässt den Wind wehen. Einige wollten mehr über das Land hören, aus dem ich stammte, andere wollten meine Arme oder meine Zähne prüfen. Ich wurde entweder behandelt wie ein an Land gespülter Idiot, dessen Intelligenz man als zweifelhaft anzusehen hatte, oder als eine Art Fabelwesen, das ein übernatürliches Wissen besaß. Sehr bald schon war es nicht mehr lustig – jedenfalls nicht für mich.

Es gab eine Ausnahme. Eines Tages, kaum ein paar Wochen nach meiner Ankunft, wurde ich vom Feld geholt, weil wieder einmal ein Gast eingetroffen war. An diese Begegnung erinnere ich mich noch sehr gut, denn mit diesem Gast sollte ich später mehr zu tun bekommen. Es handelte sich um einen großen kräftigen Mann mit einer starken, dominanten Ausstrahlung – Hugh Peters, ein Feldgeistlicher im Heer des Parlaments. Strongworth saß neben ihm und schien auf der Hut zu sein. Peters nahm mich ernster und war offensichtlich besser informiert als die meisten, er unterzog mich geradezu einem Verhör über Dänemark und die dänischen Verhältnisse. In jenen Wochen hatte ich mir das Gehirn zermartert, um mich an alles über Christian IV. und die Zeit danach zu erinnern; viel war mir nicht eingefallen, aber von Hugh Peters fühlte ich mich provoziert und so berichtete ich das meiste. Um einen Trumpf zu landen, erzählte ich ihm, dass König Christian nächstes Jahr sterben und sein Sohn Frederik III. ihm auf dem Thron folgen werde, außerdem würde Dänemark bald einen Krieg mit Schweden beginnen und seine dominierende Position im Norden verlieren. Und wenn Peters von einem Mann namens Corfitz Ulfeldt gehört hätte, dann sollte er wissen, dass dieser Mann sich als ein Verräter erweisen würde.

»Ulfeldt? The Lord Senechal? «, fragte Peters und hob die Augenbrauen. Ich konnte mich nicht mehr an Ulfeldts Titel erinnern, aber der Name war offenbar bekannt und die Information hinterließ Eindruck. Ich bestätigte es.

Peters blickte mich durchdringend an und wollte mich weiter befragen, als Pastor Strongworth sich einschaltete und erklärte, dass Master John an gewissen Wahnvorstellungen leide und sich einbilde, die Zukunft zu kennen, aber mit Gottes Hilfe würde er Master John schon wieder auf den rechten Weg bringen. Die angespannte Atmosphäre zwischen den beiden Geistlichen, die ich bereits bemerkt hatte, als ich eintrat, verschärfte sich, und nach einem weiteren Versuch und einer weiteren Einmischung von Strongworth brach Peters das Gespräch ab und verabschiedete sich kühl.

Als er fortgeritten war, packte Pastor Strongworth mich hart am Arm und fuhr mich an: »Du sollst nicht prophezeien, Master John, das kann dich das Leben kosten. Auf dem Scheiterhaufen.« Dann schickte er mich wieder hinaus aufs Feld.

Er hat ja recht, dachte ich unterwegs erschüttert. Im siebzehnten Jahrhundert wurden Hexen und Hellseher noch verbrannt.

Strongworth ehrte den Sonntag und heiligte ihn. Wenn wir am Sonntag den Besuch des Gottesdiensts hinter uns hatten, verlangte er nichts mehr von mir. Am ersten Sonntag war ich überrascht, als ich ihn und seinen Hausstand in die graue Kirche begleitete, deren mächtiger viereckiger Turm in der flachen Landschaft so weit zu sehen war. Der Innenraum der Kirche erschien mir nicht sonderlich groß, aber sie war bis zum letzten Platz gefüllt; ich hatte den Eindruck, als wäre die gesamte Gemeinde erschienen, in den Reihen erkannte ich auch meine Fischerfreunde. Nach dem Gottesdienst bemerkte ich Strongworth gegenüber, dass er ein bekannter Geistlicher sein müsse, wenn so viele Gläubige seine Kirche aufsuchten. Er erwiderte trocken, dass sie kämen, um Gottes Wort zu hören, nicht seines, und im Übrigen wäre es gesetzlich verboten, dem sonntäglichen Gottesdienst fernzubleiben.

Dass er der Worte mächtig war, erfuhr ich dennoch Sonntag für Sonntag. Wenn er auf die Kanzel humpelte und zu predigen begann, bekam seine ohnehin schon klangvolle Stimme ein noch größeres Volumen, er schmetterte die Konsonanten und ließ die tiefen Vokale in Worten wie » alMIGHty GOD «, »CHRIST the LORD«, »deVOURing FIRE« und »eternally DAMNed« zwischen den Steinwänden dröhnen. Es gab nicht eine Bibelstelle, die er nicht so interpretierte, dass sie von der Sünde aller irdischen Pracht und Herrlichkeit handelte; von der Strafe, die auf die Eitlen und diejenigen wartete, die Gottes Allgewalt über die eigene unbedeutende Macht hier auf Erden nicht anerkannten; und von der Belohnung der Seligen für ihre Demut und mäßige Lebensweise. Die Kirche war spartanisch und frei von jeglichem Bilderschmuck und die Lieder erklangen einstimmig und eintönig. Es gab nicht einmal eine Orgel.

Pastor Strongworth war Puritaner, zweifellos. Ich versuchte mich zu entsinnen, was ich in dem Semester, als ich den Kurs über Milton besuchte, über den Puritanismus gelesen hatte. Leider erinnerte ich mich am besten an einige von Miltons Versen; doch mir dämmerte, dass wir uns mitten im englischen Bürgerkrieg befinden mussten, in dem die Puritaner und das Parlament gegen den König und die Royalisten kämpften. Der König – Karl I.? – wurde hingerichtet und Cromwell übernahm die Macht als Lordprotektor, bis Karl II. sechzehnhundert und wasweißdennich zurückkehrte … Hätte ich den ganzen Stoff doch bloß besser gepaukt!

Wieder wurde mir das Absurde meiner Situation klar, während ich mich in der Dorfkirche zurechtzufinden versuchte, gestrandet in Zeit und Raum. Es gab keine andere sinnvolle Erklärung, und doch war es sinnlos und meine Einsamkeit fürchterlich. Die Männer auf den Bänken neben mir – denn die Gemeinde saß sittsam getrennt nach Männern und Frauen auf je einer Seite des Mittelganges – schauten mich verstohlen an und glaubten wahrscheinlich, mich hätten die Worten des Pastors ergriffen. Aber wenn ich die Augen zusammenkniff und nicht zu weinen versuchte, dachte ich nur an mich selbst.

Nach dem Gottesdienst aßen wir am ersten Sonntag im Pfarrhaus, und hinterher erklärte der Pastor mir, ich könne mich ausruhen oder spazieren gehen. Allerdings sollte ich am Abend wieder zurück sein, doch ein Gebet unter freiem Himmel wäre Gott ebenso genehm wie ein Gebet in der Kirche. Ich ging, aber ich betete nicht. Meine erste Wanderung führte mich zum Strand, um dem Fischer John die geliehenen Kleider zurückzugeben. Ich hatte vom Pastor zwei Hemden, ein Paar Hosen, vier Paar Strümpfe, ein Paar Schuhe und eine Art lange Jacke bekommen, alles abgenutzt, aber heil und sauber. Außerdem hatte er mir eine kleine alte Kiste gegeben, um die Kleider in meiner Box im Stall zu verwahren. Das war großzügiger, als mir zu diesem Zeitpunkt bewusst war, denn obwohl es sich um die ältesten Kleidungsstücke des Pastors handelte, hatte er seine Garderobe dadurch im Grunde halbiert. Alles war ein wenig zu klein und die Schuhe drückten – auf dem Weg zum Strand zog ich deshalb Schuhe und Strümpfe aus –, aber es war eindeutig eine Verbesserung.

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