Wilhelm Huch - Tödliches Nickerchen am Mondsee

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Tödliches Nickerchen am Mondsee: краткое содержание, описание и аннотация

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In Linz treffen sich in regelmäßigen Abständen der Arzt Fabregas, der Anwalt Finda und der Frühpensionist Blassnig zu einem gepflegten Bierchen. Konnten sie dabei früher unbeschwert über Gott und die Welt schwadronieren, so hat sich in letzter Zeit eine graue Gewitterwolke über ihren Köpfen zusammengebraut. Diese Gewitterwolke hat einen Namen: Wolfgang W. Dieser ist ein erfolgreicher Autoverkäufer, der leider das Pech hatte, von Fabregas nicht hundertprozentig erfolgreich operiert worden zu sein und von Finda ein Haus überteuert gekauft zu haben. Beides will Wolfgang W. nicht auf sich beruhen lassen, weshalb er bereits die ersten Schritte gegen Fabregas und Finda eingeleitet hat. Wenn diese Schritte erfolgreich sind, könnten die bisher glänzenden Karrieren des Herzspezialisten Fabregas und des auf Sachwalterschaften spezialisierten Anwaltes bald zu Ende sein. Und da Wolfgang W. auch noch Blassnig dessen letzte Freundin ausgespannt hat, freunden sich Fabregas, Finda und Blassnig langsam, aber sicher mit dem Gedanken eines Auftragsmordes an.

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So überraschend mag der Wunsch, einen Krimi zu schreiben, dann wohl doch nicht gewesen sein. Hätte er Betriebswirtschaftslehre studiert, wäre ihm vielleicht die Idee gekommen, nach den abstoßend-prickelnden Grenzerfahrungen der Finanzkrise seinen Job überhaupt sein zu lassen und in das Investment Banking zu wechseln. Und hätte er sein Geld als Arzt in einem AKH verdient, wäre jetzt sicherlich der Zeitpunkt gekommen gewesen, um in Afrika oder im Regenwald Brasiliens Arzt ohne Grenzen und Verantwortung zu spielen. Aufgrund seiner germanistischen und teils auch germanischen Herkunft blieb ihm aber nichts anderes übrig, als seine blödsinnige und abgeschmackte Idee eines Buches während seiner Urlaubswochen in die Tat umzusetzen. Dabei war zu berücksichtigen, dass er sich dem Thema „Buch“ nicht zum ersten Mal anzunähern gedachte. Zuvor hatte er sich, wie er sich nachträglich einzugestehen hatte, bereits einmal in einem Anfall völliger Verzweiflung über sein automobilabhängiges Dasein an der Paraphrasierung einer kurzen Geschichte Joseph Roths versucht. Dass ihm diese sehr gut gelungen sei, hatte er sich während des Schreibens und kurz danach stets einzureden versucht. Er hatte in diesem Zusammenhang sogar kurzfristig daran gedacht, eine neue Kategorisierung von Büchern in den literarischen Kunstbetrieb einzuführen, etwas, das für Waagner als typisch bezeichnet werden konnte. Er war vom literarischen Kunstbetrieb so weit entfernt wie Österreichs Fußballnationalmannschaft vom Gewinnen der Weltmeisterschaft und dachte bereits an den möglicherweise zu führenden öffentlichen Diskurs über seine noch zu schreibenden Bücher und seine eigenen Beiträge hierzu!

Waagner stellte sich vor, zum Beispiel im Rahmen der Präsentation seines Buches auf der Frankfurter Buchmesse über die verschiedenen Funktionsbücher referieren zu wollen: Dabei würde er Gebrauchsanweisungen als Algebra-Bücher bezeichnen. Juristische Gebrauchstexte, wie zum Beispiel Vertragsauslegungen, wären demnach Geometrie-Bücher gewesen. Vektor-Bücher könnten laut Waagner solche Bücher sein, die von ihren Urhebern nur deshalb geschrieben werden, um damit Geld zu verdienen. Wollte man mit einem Buch unmittelbar das eigene und das Leben nahestehender Personen zu beeinflussen versuchen, so würde Waagner ein solches Buch als Integral-Buch bezeichnen. Und schließlich gab es noch die Differential-Bücher , mit deren Hilfe Autoren persönliche Ereignisse, Verluste und sonstige Tragödien zu verarbeiten und damit zu überwinden trachteten. Als Integral-Buch würde Waagner, hätte er außerhalb des Genfer und des Pariser Autosalons je hierzu die Gelegenheit gehabt, eben seine Paraphrase auf Joseph Roths Legende vom heiligen Trinker sehen wollen. Bei Waagner hieß die Geschichte übrigens Die Legende vom einfältigen Ehebrecher . Als Integral-Buch hätte sie ihm Mittel dazu sein sollen, bestimmte Personen seiner näheren Umgebung im Sinne dieses Buches zu beeinflussen. Der „Erfolg“ war überwältigend gewesen: Marla Tannhäuser, eine von Waagner in Jugendtagen sehr verehrte Studienkollegin, die inzwischen zur angesehenen Literaturkritikerin avanciert war, hatte neben vier Verlagen als Einzige das Buch zu lesen bekommen und verriss es – leider nicht öffentlich – in den höchsten Tönen. Von den Verlagen, die Waagner mit seinem Manuskript belästigt hatte, schrieben ihm zwei einen ingrimmigen Serienablehnungsbrief, einer bedankte sich für die „interessante Geschichte vom einfältigen EINBRECHER“, ein weiterer blieb stumm und die restlichen hundert von ihm nicht kontaktierten Verlage konnten ihr Glück nicht fassen, nichts davon zu wissen, dass sie sich das Porto für das Ablehnungsschreiben erspart hatten. Die Niedergeschlagenheit Waagners ob dieses erstklassigen Nichterfolges seines literarischen Erstlings machte sich gegenüber der Enttäuschung über die Erkenntnis, dass die besten Literaturkritiker den wahren Gehalt eines Buches nicht erkannten, nur minimal aus. Dass er das Buch für Marla Tannhäuser geschrieben hatte, um mit ihr wieder in Kontakt zu kommen, war von dieser mit höchster Ignoranz gewürdigt worden.

Wahrscheinlich war dies auch der Grund, weshalb sich Waagner bei seinem zweiten literarischen Versuch nun in ein Vektor-Buch zu stürzen beabsichtigte, wohlwissend, dass die Chance, damit wirklich Geld zu verdienen, grenzwertig gegen Null ging. Dass er dabei gleich zu Beginn mit den wesentlichen Problemen der Kriminalliteratur konfrontiert war, schien seine diesjährige Sommerurlaubslaune nicht gerade zu fördern. Denn zuerst musste er sich naturgemäß über die Personen seines Krimis klar werden. Es mussten zumindest so viele sein, dass ungefähr fünf bis sieben als potentielle Mörder in Frage kamen. Das war gar nicht so einfach, denn bei so vielen Verdächtigen musste er sich auch ebenso viele Motive aus den Fingern saugen. An klingenden Namen für seine Verdächtigen fehlte es Waagner nicht: Alexis Bubat, ein vom Schicksal stark gebeutelter Installateurgeselle, Laetitia Huncar, eine Zigeunerin mit sieben Kindern, Walter Yvtoncicund David Smeralnov, zwei Freunde von Bubat, ein namenloser Schotteund Josef Kella, der ehemalige Marketingleiter eines Autohauses, der inzwischen einer Werbeagentur vorstand. Zu viele Personen durften es wiederum auch nicht sein, denn sonst wären seine Leser, von deren intellektuellen Fähigkeiten Waagner noch keine genaue Vorstellung hatte, zu schnell überfordert. Durch eine nur bedingt repräsentative Umfrage unter drei Bekannten hatte er in Erfahrung bringen können, was für einen erfolgreichen Krimi ausschlaggebend war: Ein nicht zu komplizierter Aufbau der Geschichte und eine große, leicht lesbare Schrift. Ob er das erste Erfolgskriterium berücksichtigen wollte, erschien ihm eher unwahrscheinlich. Auf das Erscheinen seines Krimis in Großdruck würde er aber größten Wert in den Verhandlungen mit den Verlagen legen, die sich angesichts der unschlagbaren Werbebotschaft Der erste Krimi des letzten Autoverkäufers“ eines hemmungslos großartigen wirtschaftlichen Erfolges sicher sein durften.

Neben den Mordverdächtigen wollte Waagner auch eine gewisse Mindestanzahl von pompös konstruierten Statisten in das Geschehen einführen. Diese sollten nicht, wie er dies in seiner Legende vom einfältigen Ehebrecher angeblich getan hatte, blutleere, von Stereotypen und Klischees triefende Personen sein, die ohne Sinn und Herkunft lieblos in die Landschaft gestellt wurden. Kellner, die eine Geschlechtsumwandlung beabsichtigten, oder Weinbauern, die nur im Weinkeltern ihre Erfüllung sahen, schieden damit als Staffage für seinen Sherlock-Holmes-Fall aus. Auch sich nur über ihren roten Lippenstift und ihren herzbetörenden Duft definierende Frauengestalten waren demnach verpönt. Waagner rang innerlich mit sich, ob es eine gute Idee sein würde, das Personal seines Krimis dem wahren Leben zu entlehnen. In den Sinn waren ihm unter anderen gekommen: Seine Freunde Hardy Leiterund Robert Wullner, der Rechtsanwalt Dr. Oberfettingersowie eine gewisse Adelheid Ripkö, die auch die wandelnde Hausmeisterin genannt werden konnte. Schließlich spielte er auch mit dem Gedanken, Marla Tannhäuserein Denkmal zu setzen, als kleine Revanche für ihre Unwilligkeit oder Unfähigkeit, die wahre Botschaft seiner Legende vom einfältigen Ehebrecher zu entschlüsseln. Der Rückgriff auf die Wirklichkeit hatte aber naturgemäß den Nachteil, dass man seinem Werk nicht den stumpfsinnig-grandiosen Satz voranstellen konnte: „Alle Personen dieses Buches sind frei erfunden und allfällige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig, wenn auch nicht unbeabsichtigt . “Außerdem wäre bei einem gewissen Minimalerfolg des Krimis auch nicht auszuschließen, mit dem Bernhard-Syndrom in Berührung zu kommen: Darin geübte Juristen würden es sich gegebenenfalls verbieten, in Papierform unter die Menschen gebracht zu werden, und deshalb einen Auslieferungsstopp der druckfrischen Bücher einstweilig verfügen lassen.

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