Walter Laufenberg - Mensch in Menschenmassen - Ein Chinaroman

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Mensch in Menschenmassen - Ein Chinaroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein amüsant ironisch – auch selbstironisch – erzählter Gesellschaftsroman voll informativer Überraschungen. Im Zentrum steht der von allen nur Happy genannte Reiseleiter einer deutschen Studiengruppe auf Rundfahrt in China. Dieser überlegene Typ macht wirklich happy und präsentiert durch seine Erinnerungen an andere große Reisen den Lesern eine Welt voller Abenteuer und Liebeleien.
Der 1935 geborene Walter Laufenberg ist ein deutscher Schriftsteller und Blogger. Als studierter Jurist und Volkswirtschaftler sowie promovierter Sozialwissenschaftler hat er in unterschiedlichen Berufen gearbeitet, u.a. als Verlagslektor, Filmemacher, Fernsehredakteur und Werbeleiter. Er hat eine Vielzahl an Büchern veröffentlicht, darunter «Hitlers Double», «Tage des Terrors» und «So schön war die Insel», alle bei Saga Egmont erhältlich.

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Die beiden älteren Damen, die zusammen ein Doppelzimmer gebucht hatten, ergaben noch kein klares Bild. Die üblichen kleinen, grauen Schwundmenschen, die ihre Rente verleben. In der Unterhaltung beschränkten sie sich auf die gängigen Höflichkeitsformeln. Sie belästigten nicht mit Privatdingen, und sie stellten keine Fragen. Und beides gekonnt. Ohne die Mitreisenden damit vor den Kopf zu stoßen. Was jahrzehntelange Übung in guten Umgangsformen doch ausmacht. Die beiden Damen hatten den Benimm zu so was wie Tarnkappen ausgebaut. Oder geht das Bild zu weit? Vielleicht könnte man eher von Kaffeewärmern sprechen, sorgsam über die beiden bauchigen Kannen mit dem lauwarmen Rest Muckefuck gestülpt.

Die Familie - Vater, Mutter, Söhnchen von vielleicht zehn und Töchterchen von vielleicht dreizehn Jahren - fiel auf, weil sie die einzige Familie war. Wer eine aus der Mode gekommene Lebensform vorführt, kann noch so leise auftreten, er fällt auf. Die beiden Kinder machten vor allem dadurch auf sich aufmerksam, daß sie keinen Ton von sich gaben, ihre Eltern dadurch, daß sie darin auf die Vorbildfunktion setzten. Die Familie trat als Die Vier Adretten auf.

Dann waren da noch die beiden einzelnen Herren von vielleicht Mitte dreißig, der eine grau in grau auf konservativ getrimmt, mit dezenter Krawatte und goldener Krawattennadel, der andere mit Schnäuzer und auch sonst betont modisch aufgemacht. Beide besonders morgens sehr penetrant duftend. Sie taten zwar so, als wären sie sich fremd. Aber wie der eine tänzelnd zu gehen pflegte, der andere bemüht staksig, und wie sie sich ansahen, manchmal, wenn sie sich unbeobachtet fühlten, das schien Happy doch eine intimere Bekanntschaft zu verraten.

Dann gab es da noch ein paar weitere Pärchen, bisher konturlos geblieben. Nur eines von ihnen hatte sich wenigstens schon dadurch bemerkbar gemacht, daß der Mann kein S sprechen konnte und seine Frau überhaupt nicht sprach. Das typische Bild einer schönen Frau, bei der man leider nur fünfzehn Jahre zu spät kommt, fiel Happy sofort auf. Wir sind schon unverschämt, wir Männer. Tun einfach so, als ginge es bei einer Frau immer nur um die Restsüße, wie bei einem Wein. Nun gehört sie diesem Lispelmann. Radiomoderator sei er, hatte er gleich am ersten Tag gesagt. Sein Name sei ihnen ja sicher geläufig. Und seine Zuhörer mußten dieses Wörtchen -icher mit dem nur angehauchten S erst mal als sicher identifizieren. Und dann sich das Lachen verbeißen bei dieser affektierten Sprechweise. Das S sei der Todfeind des Mikrophons, hatte er gesagt. "De-halb mu- e- auch in der Alltag--prache augerottet werden." Den Namen des Radiomannes würde er sich nie merken, war Happy klar. So was lief bei ihm unter Gedächtnishygiene.

Zur Gruppe gehörte auch noch eine einzelne ältere Reisende, eine große Erscheinung. Zwar verkargt wie ein Abreißkalender im November, aber mit wachen Augen und so elegant gekleidet und mit designergestyltem Schmuck veredelt, daß man sie nur als eine Dame der besseren Gesellschaft bezeichnen konnte. Was Happy insgeheim auch gleich tat. Sie hatte, nicht zu übersehen, die teuersten Gepäckstücke. Ihr halbkölscher Ausruf „Quittejelb“ bei den Pekinger Taxis war ihm aufgefallen. Im übrigen zählte sie zu denen, die noch nicht über den Status als bloße Namen auf seiner Liste hinausgewachsen waren. Die einzige alleinreisende jüngere Teilnehmerin dagegen schon. Ja, Penni. Und ob. Aber das war eine andere Geschichte.

Am deutlichsten ins Bild gesetzt hatte sich gleich am ersten Abend ein untersetzter, wenn nicht sogar kleiner Mann mittleren Alters, geschmacklos praktisch gekleidet, Cargohose und Anorak, dazu schlecht rasiert, als er hinter seinen Koffern her war. In berechtigter Empörung. Nun hatte man sich schon den ganzen Tag in der Stadt herumgetrieben, während die Koffer gleich zum Hotel transportiert worden waren. Aber auf den Zimmern waren sie am frühen Abend immer noch nicht. Schließlich will man sich doch mal frischmachen und umziehen. Ein paar passende Worte zu den Mädchen, die herumstanden. Die natürlich nichts verstanden. Dann laut nach dem Manager verlangt. Und dem Mann mit seinen leider nur drei Brocken Englisch sehr laut soviel zur Erweiterung seines Wortschatzes serviert, bis hin zu Flüchen und Injurien, wie sie nur Insider kennen, daß der Manager für diesen Nachhilfeunterricht eigentlich hätte dankbar sein müssen, aber nur völlig hilflos war. Die zugehörige Frau, groß, hager und weit weg von ihrem nicht einmal mehr zu vermutenden Blühen, bemühte sich hinterher vor der Gruppe, den Rauhbeineindruck glattzupolieren: "Mein Mann war zwei Jahrzehnte in Afrika, wissen Sie, und da lernt man sich durchsetzen. Da wird man etwas lauter. Man kann die Bimbos nicht anders ansprechen, das kommt bei denen gar nicht an." Und erzählte von Ostafrika, wo ihr Mann als Schiffsingenieur gearbeitet habe. Und jeder hörte ihr höflich zu. Vorsichtshalber kommentarlos. Wenn der Mann schon nicht gemerkt hatte, daß Chinesen keine Bimbos sind, wer weiß, ob er bei den mit ihm reisenden Mitteleuropäern klarer sieht.

„Wenn der Mann nur nicht so fürchterlich sprechen würde. Genau wie Ulbricht“, hatte Penni am Abend gesagt, als Happy auf ihrem Zimmer war. Als sie Wichtigeres schon hinter sich hatten, sich wieder wie erwachsene Leute unterhalten konnten. Daß diese Sprache fürchterlich sei, das konnte Happy so nicht stehenlassen.

„Das ist sächsisch. Die Leute kommen von drüben. Vermutlich hat der Mann in Ostafrika für eine der sozialistischen Regierungen als eine Art Entwicklungshelfer gearbeitet, hat geholfen ein Flottenprogramm zu verwirklichen. Vielleicht hat er auch nur Polizeiboote repariert. Oder er hat Kanus rot angestrichen und mit Hammer und Sichel bemalt. Jedenfalls muß er ein strammer Kommunist gewesen sein, bei dem nicht die Gefahr bestand, daß er abhaut; sonst hätte man ihn nicht ins Ausland geschickt.“

„Eine schreckliche Art zu sprechen. Nicht anzuhören.“

„Das ist halt der Dialekt der Leute dort.“

„Ein scheußlicher Dialekt.“

„Das kann man doch so nicht sagen, Penni. Du sprichst ja auch Dialekt.“

„Aber einen schöneren.“

Happy lachte über diese naive Äußerung, die ihm wieder so typisch Penni schien: Ungeschützt ehrlich dahingesagt, was sich vorwitzig auf die Zunge drängt.

„Du mußt dir nur einmal vorstellen, Penni, du wärest zufällig nicht in Bayern auf die Welt gekommen, sondern in Sachsen. Nein, unterbrich mich nicht! Dann hätten deine Eltern sächsisch gesprochen und dir sächsisch beigebracht und nicht bayerisch.“

„Wie schrecklich.“

„Dann würdest du heute sagen: Sächsisch ist ein schönerer Dialekt als bayerisch.“

„Niemals, das glaube ich nicht.“

„Ach, Penni, aller Dialekt ist Mutterlaut, ist weich und voller Wärme, ist anheimelnd, und ist damit dem Hochdeutschen unbedingt überlegen. Und Mutter ist Mutter, da wie dort. Deshalb kann man Dialekte nicht in schöner und weniger schön einteilen.“

„Das mit dem Mutterlaut, das hast du schön gesagt, Odysseus. Das kann ich mir gut vorstellen. – Und trotzdem, wenn dieser Hallodri aus Sachsen lospoltert, also das als Mutterlaut zu bezeichnen, ich weiß nicht.“

Happy verzichtete auf weitere Erklärungen, dachte nur bei sich: Wie soll da wieder zusammenwachsen, was zusammengehört, wie die Politiker so schön sagen? Und mußte sich zugeben, daß er selbst auch gleich Vorbehalte gespürt hatte, als das Ehepaar aus Sachsen sich ihm vorstellte. Aber nicht wegen der Sprache. Das wäre doch zu albern. Weswegen dann das spontane Gefühl der Ablehnung? Weil ich nicht weiß, was die Leute da drüben alles angestellt haben. Wen sie denunziert haben. Ob der Mann nicht einer der Folterknechte war. Oder einer, der Demonstranten niedergeknüppelt, bei der Postzensur Westwaren unterschlagen, bei den Grenztruppen einen Kameraden, der fliehen wollte, niedergeschossen hat. Wo sind sie denn alle geblieben, die zigtausend Täter? Sie leben doch jetzt unter uns, mimen die braven Bürger, beziehen von uns eine Rente oder demonstrieren mit dem Gewerkschaftsfähnchen in der Hand für höhere Löhne. Mein Gott, jetzt bin ich schon bei der Methode der Pauschalverdächtigung angelangt, wie sie die Israelis gegenüber unserer Vätergeneration anwenden. Die keinen deutschen Mann einreisen lassen, der vor 1930 geboren wurde. Oder war es vor 1933? Jedenfalls nur nach Sonderantrag und Sonderprüfung. Nun ja, man kann den Leuten nur immer vor den Kopf sehen. Was da alles drin ist, wer weiß das. Und drehte sich vorsichtig von Penni weg, deren gleichmäßiges Atmen ihm signalisierte, daß sie schon in die Tiefschlafphase gefallen war. Bei ihr ist das anders. Was in diesem putzigen Köpfchen drinsteckt und vor sich geht, das bleibt kein Geheimnis, das gibt sie gerne preis. Dabei schlüpfte er aus dem Bett, fast ohne es in Bewegung zu bringen. Auch jetzt ist das Gehirn unter dem schwarzen Struwwelhaar noch rastlos tätig. Hoffentlich hat sie schöne Träume. Klar, sie wird ja von mir träumen. Ich werde sie morgen fragen, ob sie brav war und die richtigen Träume geträumt hat. Dann wird sie mich wieder so verwirrt anschauen. Dabei zog er sich möglichst geräuschlos an. Ich muß mich noch etwas vorbereiten für morgen, mir ein paar Fakten einprägen, damit ich neben dem Herrn Li nicht ganz so dumm dastehe, dachte er, als er ihre Tür behutsam hinter sich zuzog.

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