Max Halbe - Die Tat des Dietrich Stobäus

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Der Diplomat und Schriftsteller Waldemar Lewerenz hat sich nach dem Ersten Weltkrieg in München niedergelassen, fernab von dem väterlichen Gut Barkoschin nahe Danzig und getrennt lebend von seiner Frau Sabine. Das München der Zwanziger Jahre ist in Bewegung geraten. Revolution, okkultistische Treffen, rauschende Feste wecken die Geister. In dieser Phase lernt Waldemar Angele Moradelli kennen und lieben, bis dass Sabine in München auftaucht.AUTORENPORTRÄTMax Halbe (1865-1944) studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und promovierte 1888 in München. Anschließend ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. Er gehörte zu den wichtigen Exponenten des deutschen Naturalismus. 1895 übersiedelte Halbe nach München und gründete das 'Intime Theater für dramatische Experimente'. Ebenso wurde er Mitbegründer der 'Münchner Volksbühne'. Mit Ludwig Thoma und Frank Wedekind pflegte Halbe eine Freundschaft.-

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„Ich dächte, grade!“ warf ich ein.

„Mehr als so eine reiche Gans gewiß!“ erwiderte sie eifrig und machte dabei so ein drolliges Gesicht, daß ich unwillkürlich auflachen mußte.

„Was haben Sie denn?“ fragte sie verwundert. „Sie lachen ja beinahe so wie der Konsul.“

„Lacht der so?“

„Ja, ich kann sagen, was ich will, er lacht! Fast über jedes Wort von mir lacht er! Wenn ich zum Beispiel von Mama spreche, daß Mama von so vornehmer Familie stammt, väterlicherseits, als uneheliches Kind, und daß sie sie beinahe als rechtmäßiges Kind angenommen hätten, wenn sie nicht zum Theater gegangen wäre, aus Liebe zur Kunst ... verziehen Sie nicht schon wieder das Gesicht! Jedes Wort davon ist wahr! Ich schwör’s bei meiner Seele!“

„Ich glaub’s Ihnen ja, liebes Kind,“ sagte ich lächelnd und ergriff unter dem Spritzleder ihre kleine, weiche Hand, die sie mir willig überließ.

„Dabei lachen Sie in einemfort!“ sagte sie unmutig und runzelte die dunkeln Brauen. „Aber das ist noch gar nichts gegen den Konsul. Der lacht, daß ihm der dicke Bauch nur so wackelt. So nett er sonst ist, aber das ist wirklich eine häßliche Angewohnheit.“

Sie wollte noch etwas sagen, schwieg aber und sah höchst unzufrieden vor sich hin.

„Ein Beweis eben, daß Sie ein komisches Talent ersten Ranges sind, liebste Karola!“ sagte ich nach einem Augenblick etwas zerstreut, indem ich ihre Hand drückte.

„Finden Sie? Meinen Sie?“ rief sie lebhaft mit einem Gegendruck und strahlte über das ganze Gesicht. „Ja, ich glaube selbst, ich habe Talent. Ich bin so fest überzeugt, ich werde noch mal eine berühmte Schauspielerin oder Sängerin. Oder beides zugleich. Ich muß nur meine Stimme noch richtig ausbilden lassen.“

„Ja, davon wollen wir jetzt einmal reden, von Ihrer Stimme und von der Bühne. Überhaupt von dem allen!“

„Ach, dazu ist immer noch Zeit,“ meinte sie. „Jetzt wollen wir erst ruhig sitzen und in die Bäume sehen. Man genießt sonst gar nicht das Fahren. Und ich fahre so leidenschaftlich gern. Wenn ich einmal reich und berühmt bin, werd’ ich den ganzen Tag im Wagen liegen.“

Sie brach ab und bettete sich wieder bequem in ihre Ecke zurück. Ich rückte ein wenig dichter zu ihr, so daß ich ihre warme Nähe fühlte, und behielt dabei ihre Hand in der meinen. So rollten wir eine Zeitlang schweigend in leichtem Trab unter den dunkeln hundertjährigen Linden dahin, zwischen deren leise flüsternden Wipfeln hier und da ein Stückchen tiefblauen Himmels herunterlächelte.

Wie wohl das tat nach dem Fieber und der quälenden Unruhe, die tagelang mein Blut erhitzt und meine Nerven gepeitscht hatten! Noch auf dem Wege zum Bahnhof — erinnerte ich mich — hatte mir das Herz bis zum Halse geklopft bei der immer wiederholten sorgenvollen Frage: Kommt sie oder kommt sie nicht? Hat sich der Konsul vielleicht einen Spaß erlaubt und statt des Mädchens steigt er selbst oder einer seiner Bekannten aus dem Zug? Oh, ich weiß nicht, wie ich es ertragen hätte! Es hätte mich umwerfen, mich um den Verstand bringen können! Ich wäre fähig gewesen, irgend etwas zu tun! Irgend etwas ...!

Nun sah ich auf all das zurück wie auf eine böse und schleichende Krankheit. Julius Schwarzwald fiel mir ein. Ja, so ähnlich wie der in seinem Stuhl lag und die Wonne des Genesens nach schwerer Lungenkrisis auskostete, so lehnte ich hier in der weichen Wagenecke, atmete befreit die feuchte Kühlung, die mir durch die schnurgerade Allee entgegenstrich, und genoß in tiefster Seele die glückhafte Leichtigkeit und die warme sichere Nähe meines neuen Besitzes.

Aber da zog auch schon ein Schatten über die lichte Helligkeit des Bildes. Wie lange mochte es denn dauern, bis ein neuer, vielleicht ein allerletzter Anfall über den Schwindsüchtigen kommen und ihm den Garaus machen würde? So lauerte auch für mich hinter der sieghaften Heiterkeit dieser jugendlichen Stunde wieder die altvertraute Urahne Melancholie, um mich in ihre Arme zurückzuziehen und ihren fahlen Geistermantel um mich zu schlagen.

Und noch etwas anderes war da, was ihr von jetzt ab die Herrschaft über mich streitig machen würde, etwas Schlimmeres noch als die graue Muhme selbst: das würde die Angst sein. Die Angst um das, was ich soeben noch meinen sichern Besitz genannt hatte und was der nächste Augenblick mir doch wieder nehmen konnte. Und was würde dann sein? Wie würde dann erst die dumpfe Schwermut des Daseins auf diese soeben entlastete, kaum schon aufatmende Seele drücken! Nein, das durfte um nichts in der Welt geschehen. Dieses hingeschmiegte zauberische Menschenbild an meiner Seite, mit dem Jugendglanz um Stirn und Wangen, mußte mein bleiben, und wenn ich darum auf Tod und Leben zu kämpfen hatte! Also würde doch wieder die Angst wie ein aufgehängtes Schwert über mir sein, und das Fieber, das meine letzten Tage und Nächte geschüttelt hatte, würde wieder- und immer, immer wiederkommen ...

„Was halten Sie vom Leben, Karola?“ fragte ich plötzlich und unvermutet in die einlullende Stille.

Karola fuhr mit einem kleinen Schrei zusammen.

„Mein Gott, bin ich erschrocken!“ sagte sie und schien leise zu zittern.

„Recht so, Sie kleines furchtsames Täubchen, Sie!“ rief ich und preßte ihre beiden Hände in den meinen. „Recht so! Sie sollen auch erschrecken! Sie sollen Angst haben vor mir! Und jetzt schnell: Was halten Sie vom Leben? Glauben Sie nicht auch, es wäre besser, man lebte nicht? Oder man machte ein Ende beizeiten?“

„Um Gottes willen!“ meinte sie ganz verdutzt und erhob bittend ihre Hände. „Nur nicht vom Sterben sprechen! Ich mag gar nicht an den Tod denken. Es muß schrecklich sein, zu sterben. Bitte, bitte, nicht!“

„Und doch werden wir nicht darum herumkommen, ums Sterben, kleine, schöne, einzige, süße Karola du!“

Eine wilde Lustigkeit hatte mich erfaßt. Ich schlang meinen Arm um ihre Hüften und drückte sie fest und heiß an mich.

„Bitte, bitte, nicht! Ich fürchte mich so!“ hauchte sie, und man wußte nicht, fürchtete sie mich oder den Tod.

12

Auf Zeidlershöhe war die Stille des Montags. Gestern, an dem schönen Herbstsonntag, mochten Scharen von Spaziergängern sich vor die Tore der Stadt ergossen und hier ihren Nachmittagskaffee mit den berühmten Waffeln genommen haben. Da pflegten die Backeisen über dem Feuer keinen Augenblick zu rasten, das Kuchenschmalz tropfte prasselnd auf die glühenden Herdringe, und Tassen und Kannen klapperten auf der Veranda draußen, von wo man den Blick hinüber nach der fernen See genießt.

Ich vermied es im allgemeinen, mich unter dieses kaffeetrinkende und kuchenschmausende Sonntagspublikum zu mischen. Die Nähe des schwatzenden und schmatzenden Familienglücks, das sich an den Gartentischen breit machte, war mir von jeher in der Seele zuwider, und wenn die Blicke der eifrig strickenden Tanten und Basen über den Wollstrumpf weg in die Runde flogen und die Stricknadeln rhythmisch dazu klirrten, so klang es mir immer wie das feine blutgierige Surren von Stechmücken, die auf Beute gingen.

Welch ein nicht auszudenkender Gedanke, mich einmal eines Sonntags mit Karola in diese Spießbürgerwelt zu wagen, wo jeder einzelne Clan gegen den andern auf der Lauer lag, und doch alle zusammen wie durch einen geheimen Schwur gegen den Eindringling von außen verbunden schienen! Konnte da nicht aus der Mückenschar, deren Stiche nur juckten, ein Wespenschwarm werden, der tödlich zu stechen verstand?

Der Gedanke reizte und belustigte mich, während wir in den totenstillen Wirtschaftshof einfuhren. Hier schien man nach den Mühen des gestrigen Tages in den üblichen sechstägigen Wochenschlaf versunken, denn weder der Hausknecht erschien, noch selbst der Hofhund Karo, ein riesiger und gefährlicher Neufundländer, schlug an.

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