Max Halbe - Die Tat des Dietrich Stobäus

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Der Diplomat und Schriftsteller Waldemar Lewerenz hat sich nach dem Ersten Weltkrieg in München niedergelassen, fernab von dem väterlichen Gut Barkoschin nahe Danzig und getrennt lebend von seiner Frau Sabine. Das München der Zwanziger Jahre ist in Bewegung geraten. Revolution, okkultistische Treffen, rauschende Feste wecken die Geister. In dieser Phase lernt Waldemar Angele Moradelli kennen und lieben, bis dass Sabine in München auftaucht.AUTORENPORTRÄTMax Halbe (1865-1944) studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und promovierte 1888 in München. Anschließend ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. Er gehörte zu den wichtigen Exponenten des deutschen Naturalismus. 1895 übersiedelte Halbe nach München und gründete das 'Intime Theater für dramatische Experimente'. Ebenso wurde er Mitbegründer der 'Münchner Volksbühne'. Mit Ludwig Thoma und Frank Wedekind pflegte Halbe eine Freundschaft.-

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Ich bedeutete ihm, sich zu schonen, indem ich den Finger auf den Mund legte, winkte ihm zu und ging. Seine Worte klangen mir in den Ohren nach, ohne daß ich mir Rechenschaft ablegte, warum. Es war ja nichts darin, was ich nicht selbst längst gewußt hätte. Aber ihren tiefsten Sinn empfinde ich doch erst heute, wo ich im eigenen Schicksal den Schlüssel dazu gefunden habe. So gehen wir alle schablonenmäßig mit dem Leben zu Werke, schwatzen mechanisch hunderterlei Wahrheiten und Tatsachen nach, die in Wirklichkeit nur die Tatsachen und Wahrheiten anderer sind, und merken erst, was hinter der simplen Wirklichkeit eines Ziegelsteines steckt, wenn er uns auf den Kopf gefallen ist.

Am Bahnhof fand ich meinen neuen Verdeckwagen mit den beiden dreijährigen Fuchsstuten, die erst seit kurzem in meinem Stall standen, und hatte gerade noch Zeit, mir von dem diskret lächelnden Klaus das bereitgehaltene Rosenbukett geben zu lassen. Gleich darauf schnaufte der Zug herein. Karola stand am offenen Fenster eines der vorderen Kupees und nickte mir lächelnd zu.

Sie trug ein blaugewürfeltes Reisekleid mit gleichem Paletot, in dem sich ihre biegsame, ebenmäßige Gestalt sehr vorteilhaft abzeichnete, und einen Schäferhut mit schwarzen Bändern, wie es damals Mode war. Die Türen wurden aufgerissen und ich half ihr über das steile Trittbrett auf den Boden, wobei sie sich ein wenig auf meinen Arm stützte, so daß ich den elastischen Druck ihres wohlgeformten Busens fühlte. Eine heiße Blutwelle durchschoß mich, und ich zog die Operation etwas länger, als gerade nötig war, hinaus. Karola ihrerseits schien es willig hinzunehmen, ja, sich noch dichter an mich anzuschmiegen. So standen wir ein paar kurze, selige Augenblicke ganz ineinander versunken, während das Bahnhofsgetriebe uns umdrängte.

Ihr Blick fiel auf das Bukett in meiner linken Hand.

„Ach, und die wunderschönen Rosen!“ rief sie. „Sind die für mich?“

„Natürlich!“ bejahte ich. „Für wen denn sonst?“

„Oh, sind die schön! Sind die schön! Ganz wunderschön!“ wiederholte sie mit einem Tone aufrichtigen, kindlichen Entzückens, der mein ganzes Herz hinnahm, und drückte die Rosen tiefatmend gegen ihr Gesicht. „Das tut gut! Das tut gut nach der langen, heißen, staubigen Fahrt! Die kühlen weichen Rosenblätter! ... Und daß Sie daran gedacht haben! Ich habe Sie gar nicht für so aufmerksam gehalten.“

„Warum denn nicht?“ fragte ich erstaunt.

„Ich weiß nicht, Sie haben so etwas Finsteres, so etwas Verschlossenes im Gesicht. So etwas ... wie soll ich sagen ... fast etwas Verächtliches. Ich meine, als wenn Sie einen verachten würden.“

„Ich Sie verachten? O Karola! Kind ...!“

„Nicht nur mich! ... Alle Menschen überhaupt.“

„Schon möglich!“ warf ich ein. „Außer Ihnen. Sie nicht, Karola, Sie niemals.“

Die Kleine warf mir über ihr Bukett hin einen schalkhaften Blick zu.

„Was? Alle Menschen verachten Sie? Bloß mich nicht? Das ist drollig.“

„Nicht so sehr, Sie kleine Spitzbübin, Sie!“ sagte ich und drohte ihr mit dem Finger.

Sie lächelte und vergrub ihr Gesicht wieder in das Rosenkissen.

„Ich glaube, man muß Sie erst kennen lernen. Sie sind ja gar nicht so schlimm.“

Wir waren während des Gespräches langsam nebeneinander her und durch den Bahnhof geschritten und standen vor meinem Kutschwagen, dessen Schlag Klaus, jetzt mit steinerner Miene, geöffnet hielt.

„Ist das Ihre Kalesche?“ fragte Karola, und ihr Respekt vor mir schien zu wachsen.

„Allerdings, mein Fräulein! Bitte nur einzusteigen.“

Ich hob sie mit einer fürstlichen Gebärde in den grauen Atlasfond des Wagens. Klaus stand mit tiefgezogenem Hut in abwartender Haltung.

„Du bist entlassen,“ sagte ich ihm. „Zum Abend alles parat halten.“

Klaus verneigte sich zustimmend, und ich sah ihm an, daß er mit mir und meiner Wahl zufrieden war.

„Nach Zeidlershöhe, Jan!“ rief ich dem Kutscher zu. „Außen herum fahren! Nicht durch die Stadt!“

„Sie fürchten sich wohl ein bißchen?“ fragte sie mit einem ironischen Lächeln, das mich ärgerte.

„Ich fürchte mich vor nichts!“ antwortete ich etwas schroff. „Ich bin nur kein Freund von unnützem Aufsehen.“

„Ich ja!“ meinte sie ganz ruhig und warf den Kopf ein wenig zurück. „Warum soll man nicht Aufsehen machen?“

Ich schwieg.

Sie merkte meinen Unmut und legte mir begütigend die Hand auf den Arm.

„Aber Sie haben ja ganz recht. Fahren wir außen herum. Wozu müssen alle die dummen Menschen wissen, was man tut!“

So fuhren wir durch die stillen Gassen längs der Festungsmauer, in denen das Rasseln der Räder und das Aufschlagen der Hufe auf dem holperigen Steinpflaster alle Köpfe aus den Fenstern lockte, und gewannen durch das nächstgelegene Tor, über den breiten moosgrünen Stadtgraben hinweg, den Weg ins Freie und außen um Wälle und Bastionen herum zur großen Allee, die nach Johannistal und Zeidlershöhe führt.

Unter den braungelben Blätterkronen der alten hohen Alleebäume war es um diese Mittagsstunde still und menschenleer. Nur ein paar Husarenoffiziere, die ich vom Ansehen kannte, wie sie mich, ritten mit ihren Burschen an uns vorbei. Gleich darauf hörte ich, wie sie ihre Pferde parierten, offenbar, um uns nachzublicken und Bemerkungen über uns zu machen.

Ich wußte nicht, sollte ich mich ärgern oder mich geschmeichelt fühlen. Ein hübscher Anfang! dachte ich mir. Man wird aufzupassen haben! Wie war das doch vorher mit den Reisetaschen, was Schwarzwald geäußert hatte? Je aparter das Muster, desto leichter kommen sie einem abhanden. Ich schielte von der Seite ein wenig zu Karola hin. Sie lag anmutig hingegossen in ihrer Wagenecke, ein Bild glückseligen Genießens und zugleich einer überraschend selbstverständlichen Sicherheit in der Situation. Zum Teufel ja! Apart war das, was ich da an meiner Seite hatte! So apart, daß sich wohl manche Hand danach ausstrecken würde, vielleicht schon ausgestreckt hatte. Aber was ging das mich an? Noch dazu in dieser Minute. Man würde ja sehen. Die Zeit würde das schon besorgen, irgendwie. Die Zeit verstand sich auf solche Geschäfte. Man konnte sich auf sie verlassen. Für jetzt hieß es, sich dem Augenblick hingeben, es dem hingegossenen Persönchen an meiner Seite nachtun, das sich von den Wellen des leise federnden Wagens wie von einem süßen Walzer hin und her wiegen ließ und dabei eine verliebte Melodie auf den sinnlich geschürzten Lippen zu haben schien.

„Mögen Sie gern Wagen fahren, Karola?“ fragte ich sie lächelnd.

„Oh, für mein Leben gern!“ nickte sie lebhaft. „Leidenschaftlich gern! Aber wann kommt man denn mal dazu? ... Der Konsul hat mich ja öfter Wagen fahren lassen, das ist wahr.“

„Der Konsul? So, so! Hm ...!“

Es mußte wohl etwas in meinem Gesicht oder in meinem Ton liegen. Sie stutzte und sah mich an.

„Ist Ihnen das nicht recht?“ meinte sie ein wenig unsicher.

„Sie kennen wohl den Konsul schon ziemlich lange?“ fragte ich ablenkend.

„Schon einige Zeit. Er hat sich immer sehr nett gegen uns benommen. Gegen Mama und mich. Wir haben ihm sehr viel zu danken. Besonders seit Papa tot ist! ... Finden Sie nicht auch, daß er ein ganz reizender alter Herr ist?“

„O gewiß, liebes Kind! Ganz gewiß! ... Sie haben ihn sicher auch sehr gern?“

Ich hatte die Worte nur so wie beiläufig hingeworfen.

„Aber doch nur väterlich,“ erwiderte sie sehr bestimmt. „Was denken Sie denn von mir! Man wird sich doch nicht mit einem so alten Herrn einlassen.“

„Wollen Sie mir nicht etwas von Ihrem Leben erzählen, Karola?“ sagte ich nach einer Pause.

„Mein Leben?“ meinte sie achselzuckend. „Was gibt es da viel zu erzählen! Was erlebt man denn, wenn man arm ist und kein Geld hat!“

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