Dietrich Schulze-Marmeling - Davidstern und Lederball

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Jüdische Sportler und Mäzene spielten in den frühen Jahren des Fußballs eine wesentliche Rolle – vor allem in Deutschland, Österreich und Ungarn. Jüdische Pioniere waren an prominenten Vereinsgründungen wie Bayern München, Austria Wien oder Eintracht Frankfurt beteiligt, jüdische Kicker verstärkten die Nationalmannschaft, jüdische Förderer trugen dazu bei, den Fußball zur Massensportart zu machen. Dieses Engagement, das ab 1933 ein gewaltsames Ende fand und seither in Vergessenheit geriet, wird von den Autoren erstmals ausführlich beschrieben. Dabei thematisieren sie auch die Diskriminierung, der jüdische Fußballer vielfach noch heute ausgesetzt sind.

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Inzwischen aber gab es im deutschen Lager Querelen um Bensemanns internationales Engagement. Sie nährten sich zum einen aus persönlichen Animositäten – der ehrgeizige Bensemann betrieb seine Privatdiplomatie an den mittlerweile gegründeten Verbänden vorbei – sowie aus nationalistisch gefärbten Ressentiments. Einflussreiche Kreise unter den Fußballern plädierten dafür, der Fußball müsse sich zunächst als »deutsches Spiel« etablieren, bevor man sich mit ausländischen Gegnern messen und der Gefahr einer schmachvollen Niederlage aussetzen könne.

Der Streit eskalierte, als es Bensemann 1899 überraschend gelang, die ehrwürdige englische Football Association für eine Tournee in Deutschland zu gewinnen. Es war die erste Reise eines englischen Auswahlteams auf den Kontinent und daher eine sportpolitische Sensation – und dennoch hatte Bensemann Mühe, ein Team zusammenzustellen. Sein Hauptgegner war der Süddeutsche Fußball-Verband, an dessen Spitze der konservative Friedrich-Wilhelm Nohe sowie der streitbare Gus Manning standen. Manning, Sohn eines jüdischen Kaufmannes, störte sich vor allem an Bensemanns Eigenmächtigkeiten, an dessen Hang zu ausschweifenden Feierlichkeiten sowie einem allzu lockeren Umgang mit Geld. Den alsbald von Nohe betriebenen Rausschmiss Bensemanns aus dem Süddeutschen Verband rechtfertigte Manning: »Wenn ich auch lebhaft bedauere, dass eine solche Arbeitskraft diesem Organismus verloren gegangen ist, so werde ich stets, als entschiedener Gegner der Ausübung des Fußballsportes mit dem obligaten Freibier, Commersbegeisterung, Champagnersoupers etc., die keiner bezahlt, in unserem süddeutschen Verbande darauf achten, dass diese und ähnliche Tendenzen (…) nicht wieder Eingang finden.« 4

Bensemann polemisierte seinerseits gegen die kleinmütige »Boppeles-politik« der Verbände und antwortete zudem mit einer programmatischen Erklärung, in der er sein Verständnis einer fortschrittlichen Sportpolitik definierte: Es gehe darum, den »klaffenden Gegensatz der Stände« zu mildern, es gehe um sozialpolitische Aufgaben, und es gehe um »das Bemühen, die Begriffe der Freiheit, der Toleranz, der Gerechtigkeit im inneren Sportleben, des Nationalgefühls ohne chauvinistischen Beigeschmack dem Auslande gegenüber zu wahren«. 5

Diese Programmatik sollte Bensemann in seiner Zeit als »Kicker«-Her-ausgeber später entschieden vertiefen; in seinen jungen Jahren wirkte sie zuweilen wie eine ideologische Verbrämung für seinen ungestümen Tatendrang und persönliche Profilierungssucht. Das Arrangement mit der F.A. beispielsweise stand auf äußerst wackligen Beinen – noch unmittelbar vor der Anreise der Engländer verfügte er weder über eine halbwegs repräsentative Mannschaft noch über die den Engländern zugesagten finanziellen Garantien. Erst als der Berliner Verband seine Unterstützung zusagte, erst als sich Karlsruher Spieler entgegen dem Verbot ihres Verbandes zur Teilnahme bereit erklärten und erst als Ivo Schricker finanziell aushalf, konnten die Begegnungen stattfinden. Sie wurden zu einem Meilenstein in der deutschen Fußballgeschichte. Die Deutschen verloren zweistellig – doch sie erhielten erstmals einen prägenden Anschauungsunterricht über die taktischen und spielerischen Potenziale des modernen Fußballspiels. 6

Die »pazifistische Sportidee«

Wenige Wochen später erfolgte die Gründung des Deutschen Fußball-Bundes, an der auch Bensemann mitwirkte, indem er als Delegierter teilnahm und für den Namen des neuen Verbandes verantwortlich zeichnete. Sein Antrag, den DFB an einer Teilnahme am Fußballturnier der Olympischen Spiele 1900 in Paris zu bewegen, wurde allerdings abgelehnt, obwohl sogar sein bisheriger Gegner Manning ihn unterstützte.

Mit der Konstituierung des DFB war die Zeit der in eigener Initiative handelnden Sportdiplomaten vorbei. Bensemann, der sich in weiser Selbstbeschränkung um keine Verbandsfunktion bewarb und den inzwischen offenbar auch Geldsorgen drückten, ging nach Großbritannien, wo er 13 Jahre lang als Sprach- und Sportlehrer an verschiedenen Internaten tätig war. Zwar tauchte er 1908 am Rande des ersten offiziellen DFB-Länderspiels in der Schweiz auf, wo er, obwohl inoffiziell und ungeladen anwesend, die Regie des Rahmenprogramms übernahm, doch sein Rückzug aus der deutschen Fußballszene war unübersehbar. Ganz offensichtlich hatte er sich auf Dauer in England eingerichtet und verfasste begeisterte Hymnen auf das britische Erziehungswesen und den Sportsgeist der an Public Schools geschliffenen Gentlemen.

Der Erste Weltkrieg zwang ihn, vermutlich ungewollt, nach Deutschland zurück. Er erlebte diesen Krieg zwischen allen Fronten stehend: »Ich habe ihn doppelt empfunden: Es waren Jahre der Trauer um meine eigenen Landsleute, deren Pyrrhussiege mir das Ende nicht verschleiern konnten; Jahre der Trauer um liebe Kollegen, liebe Schüler aus meiner … Tätigkeit in England.« 7 Bensemanns Konsequenz war die Ablehnung engstirnigen Nationaldenkens: »Auf den Geburtsort eines Menschen kommt es so wenig an, wie auf den Punkt, von wo er in den Hades fährt.« 8 Seine Hoffnung war, dass die Eigendynamik eines grenzüberschreitenden Sportverkehrs friedensstiftend wirken könnte: »Der Sport ist eine Religion, ist vielleicht heute das einzige wahre Verbindungsmittel der Völker und Klassen.« 9

1921 schrieb er über den wieder in Gang kommenden Spielbetrieb: »Wenn man aber die Unmenge der internationalen Spiele betrachtet…, möchte man fast doch daran glauben, dass wir endlich wieder in unserem zerfleischten Europa einen wirklichen Frieden haben; nicht mehr den, der nur ein verdeckter Krieg ist, sondern einen wirklichen, wahrhaftigen Frieden. Unser Fußballsport hat den Frieden gemacht – das ist einmal gewiss.« 10 Um bittere Erfahrungen reicher und um einige Unbesonnenheiten ärmer war Bensemann nach dem Weltkrieg wieder an jenem Punkt angelangt, der ihn bereits vor 1900 umgetrieben hatte: der Förderung internationaler Begegnungen und Propagierung einer »pazifistischen Sportidee« 11 . Als er 1920 seine Zeitung gründete, den »Kicker«, beschrieb er dessen Leitmotiv in vielfachen Varianten so: »Der ›Kicker‹ ist ein Symbol der Völker-Versöhnung durch den Sport.« 12

Der »Kicker«

Während seiner langjährigen Abwesenheit war Bensemann in Teilen der süddeutschen Fußballszene zu einer legendären Figur geworden; man pries ihn als den »Mann, der sich wohl die größten Verdienste um den deutschen … Fußball erworben hat«. 13 Zugleich verfügte er mittlerweile über hervorragende internationale Kontakte, die vor allem nach Ungarn, Tschechoslowakei, Österreich, in die Schweiz und die Niederlande reichten. Diese beiden Umstände – sein Renomee in Süddeutschland und sein Ansehen im Ausland – sorgten dafür, dass der »Kicker« trotz schwierigster Startbedingungen überlebte.

Anfangs war die wöchentlich erscheinende Zeitung ein reines Ein-Mann-Unternehmen, chaotisch verwaltet und von ewiger Geldnot verfolgt. Ihre Kernregion war Süddeutschland; die Redaktion residierte zunächst in Konstanz, dann in Stuttgart, Ludwigshafen und schließlich in der Fußball-Hochburg Nürnberg. Einen Großteil des Inhalts füllten regionale Beiträge, doch für Profil und Aufsehen sorgten vor allem die fundierten Korrespondentenberichte aus dem Ausland sowie die Leitartikel, die Bensemann allwöchentlich als »Glossen« veröffentlichte. Diese »Glossen« waren oft journalistische Meisterstücke, in denen Elemente der Nachricht, der Reportage, des Kommentars, der Satire, des Reiseberichts und der Leseransprache kühn miteinander vermengt wurden – nicht selten auf durchaus intellektuellem Niveau und immer wieder garniert mit Auskünften über die privaten Befindlichkeiten des Verfassers. Es waren »ungewöhnliche Arbeiten«, urteilte 50 Jahre später der bekannte Sportpublizist Richard Kirn, »das Bedeutendste, was je ein deutscher Sportjournalist geschrieben hat«. 14 Im Nachhinein erschließt sich aus diesen »Glossen« nicht nur eine wichtige Epoche deutscher Fußballgeschichte, sondern auch das atemlose Leben eines »Weltbürgers«, über den Kirn schrieb: »Er war in den Luxusherbergen Europas zu Hause, Mittelpunkt jeder gastlichen Tafel, schwermütiger Wanderer, … nie in einer bürgerlichen Wohnung zu Hause.« 15 In Eisenbahnwaggons fast pausenlos unterwegs zu den kontinentalen Fußballhochburgen, residierte Bensemann daheim in Nürnberg wie ein Patriarch fast sieben Jahre lang im Grand Hotel Fürstenhof, wo er regelmäßig zu üppigen Dinners lud und mit deutschen und internationalen Kickergrößen parlierte.

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