„Und was würdest du vorschlagen, Ernest? Wie sollen wir uns verhalten?“ fragte Harold. Er verspürte bereits wieder dieses vertraute Brennen in den Lenden, und er wünschte sich, diesen Unsinn so schnell wie möglich hinter sich zu bringen und zum wirklichen Zweck dieser Zusammenkunft zu kommen. Hoffentlich würde die neue Stripperin bei ihrem Eintreffen nicht zu viel zu seiner Frau sagen. Nicht daß Harold sich deswegen große Sorgen zu machen brauchte … Enid Jordan war eine bestens trainierte und bewußt naive Frau, wie er sie sich besser gar nicht wünschen konnte. Aber es gefiel Harold ganz einfach nicht, daß irgendeine Frau, die er sich zum Vergnügen bestellt hatte, mit seiner Ehefrau sprechen würde.
„Tja, also …“, sagte Ernest, „ich glaube, daß es für uns Zeit wird, strengere Maßnahmen zu ergreifen. Wir könnten zum Beispiel verbieten, daß Frauen in der Handelskammer sitzen. Wir könnten auch eine Verordnung über die Rocklänge herausgeben und so weiter. Eben nur so ein paar Dinge, um den Frauen zu zeigen und zu beweisen, daß wir es durchaus ernst meinen.“
„Gut gedacht, Ernest“, sagte Lewis. „Es hat mir sowieso nie gepaßt, daß diese Nan Davis Mitglied der Handelskammer ist.“
Nan Davis war die einzige Frau, die je der Handelskammer von Salad Brooke angehört hatte, und die Männer hatten es ihr nie verziehen, daß sie es verstanden hatte, sich dieses Privileg zu sichern.
„Aber man kann sie auch nicht so ohne weiteres abschieben, oder? Ich meine, so vollkommen ohne jeden Grund?“ fügte Lewis beunruhigt hinzu.
Harold nickte.
„Als Bürgermeister kann ich natürlich eine entsprechende Verordnung erlassen“, sagte er ziemlich pompös. „Und da ihr alle ja den Stadtrat bildet, braucht uns um das Ergebnis einer Abstimmung nicht bange zu sein. Und wenn wir schon dabei sind … ich denke, daß wir gleichzeitig eine Art Ausgehverbot oder zumindest Sperrstunde für die Frauen einführen sollten.“
„Das geht zu weit“, meinte Sidney. „Damit würden wir niemals durchkommen.“
Harold grinste.
„Und ob ich das werde! Ich werde behaupten, daß es nur zum Schutze unserer Frauen geschieht, weil wir gehört haben, daß ein paar Sexualverbrecher ihr Unwesen treiben sollen.“ Er langte nach unten und schüttelte seinen Penis. „Aber nun genug von diesem Verwaltungskram“, fuhr er fort. „Sehen wir uns lieber ein paar Filme an.“
Niemand protestierte gegen diesen Vorschlag. Bald waren Leinwand und Projektor aufgestellt. Der erste Film handelte von zwei Mädchen, von denen jedes drei Brüste hatte. Wegen dieser physischen Verunstaltung waren sie dazu verurteilt und verdammt, sich allerlei niederträchtige Behandlungen gefallen zu lassen. Die Trick-Fotografie war ausgezeichnet, und schon bald beschäftigten sich alle anwesenden Männer sehr intensiv mit ihren Genitalien, während sie fasziniert beobachteten, wie die beiden Mädchen mit den drei Brüsten auf jede nur erdenkliche Art und Weise gestreichelt, geküßt, von vom und von hinten gefickt und anderen perversen Foltern unterzogen wurden.
Der zweite Film — über eine Bande sexbesessener Pfadfinder — war erst zur Hälfte abgelaufen, als diskret an die Tür geklopft wurde.
Harold beleckte sich die feuchten Lippen, stand auf und ging nachsehen.
„Da ist eben eine Miß Lissome gekommen, die dich sprechen möchte, mein lieber Harold“, sagte Enid und sah ihn scheu an. „Sie sitzt vom im Wohnzimmer.“
„Schick sie rein, schick sie rein“, sagte Harold und rieb sich die Hände.
Enid verschwand und kehrte kurz darauf mit einer Blondine zurück, die von der Natur mit den größten Brüsten ausgestattet worden war, die Harold je in seinem Leben gesehen hatte.
„Sie ist da!“ rief er und lief zum Projektor, um ihn abzuschalten. „Sie ist da! Und was für ein Darling sie ist! Seht sie euch nur mal richtig an! Da … seht nur!“ Stolz präsentierte er den anderen seine Neuerwerbung.
Eine so gut aussehende Frau hatte man wirklich schon lange nicht mehr gehabt.
Miß Lissome zog ihren leichten Mantel aus und seufzte.
„Okay, was liegt also an?“ fragte sie Harold. „Soll das Gruppensex werden? Oder soll’s reihum gehen?“ „Wir sind eine Gruppe“, sagte Sidney lüstern und schnallte bereits seinen Hosengurt auf. „Wir stellen uns in einer Reihe auf, und Sie machen sich an die Arbeit. Na, wie hört sich das an?“
„Deutlich genug“, sagte Miß Lissome und verdrehte die runden, blauen Augen. „Aber ich darf doch wohl annehmen, daß niemand von Ihnen eine Krankheit besitzt?“
Alle schüttelten spontan den Kopf. Das brüske, derbe Benehmen der Frau erregte sie nur noch mehr. Innerhalb unglaublich kurzer Zeit standen alle — von den Hüften abwärts nackt — in einer Reihe da. Schenkel, Bäuche, Hodensäcke und vor allem Hintern strotzten von Fett. Aus den Penissen quoll bereits Flüssigkeit. Keiner dieser Männer hatte je gelernt, sich zu beherrschen, wenn es um die Befriedigung sexueller Triebe ging. Für die Männer von Salad Brooke war es nicht nötig, davon etwas zu wissen oder gar zu verstehen.
Miß Lissome zog sich ebenfalls aus und enthüllte enorme, nur leicht hängende Brüste, deren Warzen beinahe dunkelblau schimmerten. Bis auf ihr strammes Hinterteil war ihr Körper ansonsten sehr schlank und geschmeidig, wie es ihr Beruf nun einmal verlangte. Der Arsch war allerdings ein bißchen zu rundlich und zu stark ausgeprägt, um als schick bezeichnet werden zu können. Aber für ihren Job war er gerade von der richtigen Größe.
Sie ließ sich auf die Knie nieder und räusperte sich ein paarmal. Dann packte sie ohne jede Warnung Harold bei der Taille und nahm seinen Penis tief in den Mund. Natürlich dauerte es bei Harolds Zustand nur zwei Sekunden bis zur Ejakulation.
Miß Lissome verschwendete keine Minute Zeit. Sie ließ Harold los und packte Sidney, der allerdings ein paar Minuten länger als Harold brauchte, doch dann kam es auch ihm sehr schnell.
Die restlichen Männer waren ebenfalls bereit für einen schnellen Höhepunkt, und als Miß Lissome mit dem letzten fertig war, langte sie rasch nach ihrem Mantel und schien offensichtlich erleichtert zu sein, daß alles nur so wenig Zeit in Anspruch genommen hatte.
„Warten Sie einen Moment“, sagte Harold. „Sie sind noch nicht fertig, Miß Lissome. Wir … ich … äh … wir hatten eigentlich auf eine weitere Runde gehofft.“
Miß Lissome knöpfte ungerührt ihren Mantel zu. „Hören Sie, meine Herren, für mich ist Zeit Geld. Ich werde beim Theater gebraucht. Sie werden sich also schon nach einem hiesigen Mädchen umsehen müssen, falls Sie noch nicht genug haben.“
Harold dachte kurz daran, sie mit Gewalt zurückzuhalten, aber dieser Gedanke gefiel ihm herzlich wenig. Sollte sie dabei irgendwie verletzt werden, könnte es einen Skandal geben. Außerdem hatte er das untrügliche Gefühl, daß Miß Lissome sich sehr energisch zur Wehr setzen würde. So stand er hilflos herum und beobachtete, wie Miß Lissome die Schultern zuckte und hinausging.
„Gottverdammte Nutte!“ knirschte Sidney. „Na, ist nicht zu ändern. Was ist, wollen wir Clara rufen? Ich bin gerade so schön in Schwung gekommen.“
„Weil wir gerade von Clara sprechen“, sagte Lewis, „wir sollten sie wirklich ein wenig mehr in Schach halten … vielleicht in finanzieller Hinsicht? Miß Lissome — der Teufel soll sie holen! — hat uns ja eben ein perfektes Beispiel geliefert, was aus Frauen werden kann, wenn man sie nicht von vornherein scharf an die Kandare nimmt.“
Die übrigen Männer stimmten zu.
Harold ging zum Telefon.
Clara litt unter den üblichen Menstruationsbeschwerden, als das Telefon läutete. Sie hörte, wie Tante Sadie aus dem Bett aufstand und zum Apparat ging. „Oh, hallo, Bürgermeister Jordan!“ rief Tante Sadie. „Ja, natürlich ist Clara hier. Das arme Ding hat ein bißchen typisch weiblichen Kummer … ein Besuch von Ihnen würde sie bestimmt aufheitern, darauf möchte ich wetten … was?! … Sie bringen auch alle anderen mit? … Oh, gut … es gibt doch nichts Besseres als eine kleine Party, um für gute Stimmung im Haus zu sorgen … Ja … Sicher, ich erinnere mich an eine Gelegenheit, da hatte Claras Mutter … oh, ja, schon gut … ja, in Ordnung … Sie können sofort herkommen … ja, natürlich … gut, wir erwarten Sie.“
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