307Hoffmann, Natur und Gnade, 46–82,
308Hoffmann, Natur und Gnade, 49.
309Es verstanden die Väter die Ausführung dieser Idee (Gen 2,7), so, »daß die Einhauchung des Lebensodems als Einhauchung der vom Heiligen Geiste erfüllten und belebten Seele per modum unius die Einhauchung der geschöpflichen Seele und die des Heiligen Geistes in sich schließt.« (D III n 993) Augustinus habe zwar diese Interpretation der Genesis bestritten, in der Sache aber noch schärfer betont dass »die Bestimmung zur übernatürlichen Gemeinschaft mit Gott … zum konkreten Begriffe des Ebenbildes Gottes«, wie es vom Schöpfer intendiert worden, gehört und er betrachte die Gnade als integralen Bestandteil »wahren, d.h. der göttlichen Idee entsprechenden, Natur, (rechne) sie zur Integrität der natura instituta.« (ebd.). Vgl. dazu auch Valković L’uomo., 5–23. Zum Ganzen s. 5.4.2.
310S. dazu 5.4.2.3.
311Pancheri erörtert dies intensiv und, 1956, im Schatten von »Humani generis« (1950), auf der Linie der u.a. durch de Lubac (ausdrücklich erwähnt) Wiederentdeckung des »desiderium naturale«, in: Pensiero teologico 35–49. »La capacità e il desiderio di Dio nel modo più perfetto possibile, è dunque il fondamento ontologico e psicologico per l’unione dei due ordini, secondo Scheeben.«, a.a.O. 47. Ähnlich Valković: Es ist eine dem Menschen spezifische und grundlegende (»radicale«) Tendenz des Menschen »di unirsi a Dio il più possibile«, in: L’uomo, la donna e il matrimonio nella teologia di Matthias Joseph Scheeben, 19 f.
312Man könnte etwas pathetisch sagen: In Scheebens Schöpfungslehre reichen sich Augustinus und Dionysius Areopagita gewissermaßen die Hand, beide vielfach vermittelt, nicht zuletzt durch die, wie man früher oft sagte, »Fürsten der Scholastik«, Thomas und Bonaventura. Das gilt erst recht für die Anthropologie.
313N. Hoffmann, Natur und Gnade 77–82; E. Paul, Denkweg 47 ff. u. 281–288.
314E. Paul, Denkweg, 49.
315GS 22 – vgl. dazu Gerhard Ludwig Müller Katholische Dogmatik, Freiburg 1995,127.
316Vgl. bes. D II n 498, dazu E. Paul, Denkweg, 62 f. u.ö.
317N. Hoffmann, Natur und Gnade, 61 f. »Kernstück der Scheebenschen Imagolehre ist … die Geistigkeit der Seele, betrachtet allerdings im Licht des Teilhabe-Gedankens«. u. E. Paul, Denkweg 37 u.ö.
318D I n 7 f.
319E. Paul, Denkweg, 49 in Verbindung mit 62 f. u.ö.
320Dabei ist zu beachten, dass wie immer man die Position des Augustinus und die anders gerichtete des Thomas von Aquin ansieht, sie beide eine Position vor jener Art von Formaltrennung einnehmen, von der Scheeben zunächst ausgeht. In Bezug auf die Väter wird Scheeben dies später expressis verbis bestätigen (s. 3.2.9). Aber Scheeben hat auch, wie gesehen, bemerkt, dass Thomas vom desiderium naturale in visionem beatam her denkt.
321Vgl. D I (Glaubensanalyse) bes. 6.1.10 und D II Gotteserkenntnis, s. dazu 6.4
322Vgl. bes. D III n 521.
323Nicht zu übersehen ist, dass diese Position, wenn sie denn aussytematisiert würde, zu einer wirklichen Verdopplung der Ordnungen führen kann, wie dies H. de Lubac in seinem »Surnaturel« konstatiert hat. S. H. de Lubac, Die Freiheit der Gnade, I, Das Erbe Augustins, Einsiedeln 1971, 249–284: Das Problem der Seligkeit, erster Untertitel: Von der übernatürlichen zur natürlichen Seligkeit, 249–268. Ebenfalls ließe sich hier ein Doppel zur Gnadenordnung entwickeln, das pelagianische Züge enthält. Allerdings hat bei Scheeben bereits diese natürliche Tätigkeit dank des erwähnten augustinischen Hintergrunds Züge gnadenhafter Erleuchtung.
324Vgl. die Auseinandersetzung um »Surnaturel« in: Hans Urs von Balthasar, Karl Barth, Darstellung und Deutung seiner Theologie, Köln ²1962, 306–313, Karl Rahner, Über das Verhältnis von Natur und Gnade, in: SW 5/1, 66–83.
325S. dazu 5.4.2.3.
326S. dazu 3.2.10.
327Es handelt sich um bloß 30 Seiten in den GS (31–60) von insgesamt 214 Seiten, in der etwas anders gesetzten Erstausgabe Mainz 1861 sind es 39 (33–71) von 262 Seiten.
328Entsprechend resümiert Hoffmann, Natur und Gnade, 82, bezüglich des desiderium: Allein der Gnade und der damit geschenkten Öffnung auf die visio beata gelinge es, den ganzen psychisch –metaphysischen Dynamismus« des Geistes »völlig zu beruhigen … Wenn daher die visio mitgeteilt würde, träfe sie mit der Gewalt ihrer Gottartigkeit mitten ins Herz der vernünftigen Kreatur, brächte in deren tiefster Innerlichkeit ihre Gottartigkeit für dieselbe zur Geltung …«
329S. dazu 11.1.
330Zur abstrakten Möglichkeit der »Natura pura« in D III 590 f.
331Vgl. dazu auch D III n 591
332S. dazu 11.1.
333Zum Form-Materie- bzw. Seele-Leib-Modell als fundierend für die Christologie bes. 8.7.
334S. dazu 8.4.
335Hier zeigt sich, wie im gesamten Band VI der Dogmatik, noch einmal überragend die Weite und spekulative Kraft Scheebens.
336Zu fides und caritas D VI §§ 296 u.297.
337Es ist nicht ganz eindeutig, ob Scheeben hier auch Thomas im Blick hat, faktisch geht es um die sog. »Spätscholastik« und die Neuscholastik.
338Es geschah zugleich, weil die Väter auch von ihrer heidnischen Umwelt her keinen Grund fanden, hier näher zu differenzieren. Die heidnische Moral habe nämlich auch verleugnet, was eben bei der Erweiterung der Begriffe fides und caritas herausgestellt wurde. Sie verleugnete auch »diejenigen Ideen, welche der übernatürlichen Ordnung mit der natürlichen gemeinschaftlich sind, das ewige Ziel in Gott und durch Gott und die Regelung des Handelns nach dem Willen Gottes; sie leugnete m.e.W. den wahrhaft religiösen Charakter aller wahren Sittlichkeit, welcher im Gegensatz zu derjenigen Lebensauffassung, die bloß in den Geschöpfen Ziel und Regel des Lebens findet, ein übernatürlicher Charakter im allgemeineren Sinne, d.h. ein Charakter der Transzendenz ist, indem er darin besteht, daß die Seele Ziel und Regel des Lebens in Gott als dem übergeschöpflichen Wesen sucht und über alles Zeitliche hinaus zum ewigen Gute emporstrebt.« (D VI n 583)
339Das ist in der Sache das, was Rahner als übernatürliches Existential bezeichnet, Karl Rahner, Über das Verhältnis von Natur und Gnade, in: SW 5/1, 66–83, hier 77–81; vgl. auch Karl-Heinz Menke, Existential; übernatürliches E., in LThK³ 3, Freiburg u.a. 1995, 1115.
340Vgl. DH 1511.
341Vgl. zum Ganzen von Scheebens Sicht des peccatum originale bes. D IV §197.
342Vgl. dazu E. Paul, Denkweg 49–58: »Die Vollgestalt des Lebens: Deus vivus«.
343Vgl. 4.2.
344Vgl. dagegen NG 111.
345J. Höfer in seinem einführenden Beitrag zum ersten Band der GS, »Seine (i.e. Scheebens, H.G.) Bedeutung für die sachliche und sprachliche Grundlegung einer Theologie des Lebens«, a.a.O. XIV–XVII; bes. E. Paul, Denkweg, der Teil B, 40–103 immer wieder und im Kapitel über den Bezug zu Romantik u. den Tübingern 308–319; W. W. Müller, Gnade Christi 41 f.
346N. Hoffmann, Natur und Gnade, 5
347E. Paul, Denkweg, 166.
348Vgl. dazu 2.2; zu Staudenmaier 5.4.1.
349Vgl. H. U. von Balthasar, Herrlichkeit I, 98
350Bei den Nominalisten schließlich bleibe »ein Haufe pulverisierter Atome, die nur äußerlich und arbiträr in Verbindung gesetzt werden« (ebd.). »Jene allgemeine Differenz spiegele sich in fast allen besonderen Lehrdifferenzen ab« (ebd.). Die Theologiegeschichte in D I § 56–59. Ob und wieweit hier Scheeben Duns Scotus wirklich gerecht wird, sei dahin gestellt. Seine Sicht auf Thomas dürfte auch von dem sehr eigenständigen Günther-Schüler Carl Werner (1821–1888) und dessen Arbeiten über Thomas mitbestimmt sein: Carl Werner, Der heilige Thomas von Aquino, 3 Bde., Regensburg 1858/59, neue Ausgabe 1889, ferner ders., Franz Suarez und die Scholastik der letzten Jahrhunderte, 2 Bde., Regensburg 1861; neue Ausgabe 1889; Scheeben erwähnt ihn und diese Werke durchaus positiv in D I n 1072 u. 1115; vgl. auch Briefe, 54 bzw. 59, wo Scheeben Werner lobt, aber nicht ohne Vorbehalte.
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