Max Kretzer - Herbststurm

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Wie ein zweiter Vater hat Werner seinen 20 Jahre jüngeren Bruder mitaufgezogen, ihm sogar einmal das Leben gerettet. Immer noch schaut Walter zu dem so viel älteren auf. Dabei hätte Werner es ohne ihn nie geschafft. Nach dem Tod der Eltern lässt er sich treiben und wird beinahe unehrenhaft aus der Armee entlassen. Walter aber geht zielgerichtet sein Leben an. Ehrgeizig verdient er schon früh sein eigenes Geld. Bald wird er sogar Partner des Fabrikdirektors, bevor auch er zum Militär geht. Ohne Erwartungen unterstützt er seinen bewunderten Bruder, der immer knapp bei Kasse ist und ohne sein Einkommen gar nicht leben könnte. Wenn auch Werner jetzt dank seinem Bruder in besseren Verhältnissen lebt – seine Trägheit kann er nicht überwinden. Doch die Harmonie der Brüder zerbricht. Unsterblich verliebt sich Walter in die Verlobte seines Bruders. Erst heimlich, dann immer offensichtlicher will er seinem Bruder Konkurrenz machen. Und auch Rita entdeckt manche Ähnlichkeit zwischen ihnen. Unausgesprochen schwelt der Konflikt zwischen den beiden Brüdern, bis Werner dem Druck nicht mehr standhält …Max Kretzer (1854–1941) war ein deutscher Schriftsteller. Kretzer wurde am 7. Juni 1854 in Posen als der zweite Sohn eines Hotelpächters geboren und besuchte bis zu seinem 13. Lebensjahr die dortige Realschule. Doch nachdem der Vater beim Versuch, sich als Gastwirt selbstständig zu machen, sein ganzes Vermögen verloren hatte, musste Kretzer die Realschule abbrechen. 1867 zog die Familie nach Berlin, wo Kretzer in einer Lampenfabrik sowie als Porzellan- und Schildermaler arbeitete. 1878 trat er der SPD bei. Nach einem Arbeitsunfall 1879 begann er mit der intensiven Lektüre von Autoren wie Zola, Dickens und Freytag, die ihn stark beeinflussten. Seit dem Erscheinen seines ersten Romans «Die beiden Genossen» 1880 lebte Kretzer als freier Schriftsteller in Berlin. Max Kretzer gilt als einer der frühesten Vertreter des deutschen Naturalismus; er ist der erste naturalistische Romancier deutscher Sprache und sein Einfluss auf den jungen Gerhart Hauptmann ist unverkennbar. Kretzer führte als einer der ersten deutschen Autoren Themen wie Fabrikarbeit, Verelendung des Kleinbürgers als Folge der Industrialisierung und den Kampf der Arbeiterbewegung in die deutsche Literatur ein; die bedeutenderen Romane der 1880er und 1890er Jahre erschlossen Schritt für Schritt zahlreiche bislang weitgehend ignorierte Bereiche der modernen gesellschaftlichen Wirklichkeit für die Prosaliteratur: das Milieu der Großstadtprostitution (Die Betrogenen, 1882), die Lebensverhältnisse des Industrieproletariats (Die Verkommenen, 1883; Das Gesicht Christi, 1896), die Salons der Berliner «besseren Gesellschaft» (Drei Weiber, 1886). Sein bekanntester Roman, «Meister Timpe» (1888) ist dem verzweifelten Kampf des Kleinhandwerks gegen die kapitalistische Konkurrenz seitens der Fabriken gewidmet. Während Kretzer anfangs der deutschen Sozialdemokratie nahestand, sind seine Werke nach der Jahrhundertwende zunehmend vom Gedanken eines «christlichen Sozialismus» geprägt und tragen in späteren Jahren immer mehr den Charakter reiner Unterhaltungsliteratur und Kolportage. Er starb am 15. Juli 1941 in Berlin-Charlottenburg.-

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Als der Kutscher hält, will sie einsteigen, aber ich komme ihr zuvor. Ernüchtert über diesen Irrtum, tritt sie wieder an die Haltestelle, wo ja sozusagen internationaler Schutz für Damen ist. Da sage ich galant wie immer: ‚Bitte, meine Gnädige, steigen Sie nur ein, ich kann warten.‘ Und sie tut es natürlich, nachdem sie dem Kutscher Strasse und Hausnummer zugeraunt hat. Dann aber, als ich wie ein bedrippter Gentleman die Tür schliessen will und mir der Regen dabei in den Nacken läuft, packt mich erst der ganze Ärger, und ich sage frech wie Oskar: ‚Zum Dank könnten Sie mir eigentlich Ihren Schirm pumpen.‘ Und was soll ich dir sagen, mein Junge: sie reicht mir den Schirm heraus und flötet gemütlich: ‚Mit Vergnügen, Herr Ulten. Sie können ihn ja morgen bei Frau von Steckel abgeben, vielleicht lassen Sie gleich die Krücke machen, sie ist etwas wacklig.‘

Du, so baff war ich in meinem Leben noch nicht, und ich danke meinem Schöpfer, dass kein Momentphotograph in der Nähe war. Denn ohne Zweifel wäre die Galerie der dummen Gesichter vermehrt worden. Die Spitzenumrahmung hing ihr bis an die Nase, und so sah ich nur noch ein paar dunkle Punkte, die ich für Augen hielt, und bemerkte so etwas wie weisse Zähne. Dann aber bekam ich meine Geistesgegenwart wieder. Ich zog den Hut und wünschte ihr glückliche Fahrt, woraus der Kutscher sicher auf engere Bekanntschaft schliessen durfte. Und was soll ich dir weiter sagen: ich dachte an keine Mokka mehr, auch an keinen Regen, und ging wie ein Betäubter, den eine liebliche Sphinx soeben gekratzt hat, die Linden entlang. Erst am Brandenburger Tor fiel mir ein, dass ich einen zugeklappten Schirm neben meinem Stock trug, ein leichtes und feines Ding mit einem silbernen Sezessionsgriff, der allerdings bedenklich wackelte. Da spannte ich ihn schliesslich auf und ging so weiter wie ein Träumender, durch den Tiergarten bis zur Potsdamer Brücke. Und von dort gondelte ich allmählich bis nach Hause. Es ging eben ein Fluidum von dem seidenen Dach aus, das meine Gedanken benebelte und die Beine mechanisch ihre Arbeit verrichten liess. Natürlich war ich schon am andern Nachmittage bei Frau von Steckel, die schon von allem wusste und sich köstlich amüsierte. Du lieber Himmel, wer merkt sich auch die kleinen Mädels alle, die so in der Gesellschaft herumwimmeln und Tagebücher über die wohlgepflegten Schnurrbärte führen. Erst wenn sich eine durch irgend etwas besonderes hervortut, fällt sie einem auf, und ist sie obendrein witzig, kriegt sie eine Eins von uns. Und die hat nun eben Rita Keith weg von mir ... Du, die steht in meinem Lebensbuche extra verzeichnet, lach’ nicht mein Junge, glaube es mir.“

Walter lachte auch gar nicht, denn er glaubte es ihm, der aus dem leichten Ton plötzlich in bewegte Worte übergegangen war, die den Jüngeren gewissermassen ergriffen. Schweigend suchte er wieder des andern Hand, im Stillen nur bestrebt, das späte Herzensglück nach seiner Weise zu fördern.

Und es klang wie Inbrunst, als der Ältere dabei sagte: „Du, das hätte der Alte noch erleben müssen, wie wir beide jetzt so Hand in Hand auf unsrer Höhe dahinrollen. Ich glaube, er hätte noch Verzeihung für alle meine Sünden gehabt. Und die gute Mutter erst ...“ Aber sofort wurde er andrer Meinung. „Eigentlich aber ist es besser, dass sie von diesem ganzen tollen Unsinn des Herrn Habenichts keinen Hauch mehr verspüren. Sollte ich noch mal in den Adelsstand erhoben werden, so werde ich befürworten, mich Werner von Walters Gnaden zu nennen ... Weiss schon, weiss schon mein Junge, was du sagen willst! Ich will dir keinen Schmerz bereiten; aber ich bin nun einmal die personifizierte Selbstverspottung. Das habe ich vom Alten, der, nebenbei gesagt, auch kein Geld leiden konnte. Na, und die Schürzen waren vor ihm auch nicht sicher. Und dann, siehst du, schrie er noch Zeter und Mordor, als ich in seine Fusstapfen trat ... Du schlägst mehr nach der Mutter. Vielleicht bist du auch ein Gemisch von beiden. Die gute Alte konnte ja auch manchmal heftig werden, bis zur Besinnungslosigkeit, als sie noch jünger war. Da gab es Szenen aus Eifersucht zwischen beiden, ich sage dir! Das hast du alles nicht mehr erlebt. Aber Mutter konnte nichts nachtragen; schliesslich kam sie wieder von selbst und machte alles gut. Na, und sollte ich dir mal Veranlassung zum Zorn geben, dann sei ebenso gnädig zu mir ... Da sind wir ja schon.“

Unter einem grauen Zeltdach führte ein Läufer bis zur Haustürtreppe hinauf, über deren letzte Stufe man gerade noch ein paar weissbeschuhte Füsschen unter einer rosigen Spitzenwolke huschen sah. Der Dame voran schritt ein langer, würdiger Herr, der einen hohen Chapeau claque ältesten Jahrganges trug und den Aufstieg sehr bedächtig nahm. Man sah sozusagen den hohlen Rücken und die steifen Beine.

„Das ist der Gymnasialprofessor Töppert mit seiner kinderlosen, sehr lebenslustigen Frau, ein Schwager unsrer lieben Gastgeberin,“ raunte Werner dem Bruder zu, als sie im Treppenlichtglanz langsam hinterdrein stiegen, um das knatternde Seidenrauschen oben erst verschwinden zu lassen. „Eine Leuchte der Wissenschaft, die die Menschen in zwei Arten teilt, in solche, die Mathematiker sind, und in solche, die es nicht sind. Ausserdem hat er die Angewohnheit, jeden Nächsten während eines Gesprächs mit seinem Zeigefinger zu erdolchen. Bewahre dir also dein Leben. Wahrscheinlich weicht ihm aus diesem Grunde auch seine Frau stets aus ... Um Himmelswillen, lach’ nicht so laut, sonst platzt hier der falsche Marmor von den Wänden. Auch eine Errungenschaft Gross-Berlins, diese speckglänzenden Säulen, die uns Carrara, Porphyr und Malachit vorlügen und mit Goldschaum garniert sind. Oben wirst du dasselbe bei den Leutchen finden: alles fein poliert, nach echter Weise geschliffen, aber wenn man dran klopft, klingt’s hohl.“

Und bevor sie die letzten Stufen nahmen, gab er ihm Verhaltungsmassregeln: „Tritt den Damen die Schleppen nicht ab, denn dann verwandelt sich die Frömmste in eine Furie. Und wenn du der Gnädigen die Hand küsst, dann tu es möglichst oben am Gelenk, schon aus hygienischen Gründen, denn bis dahin verirren sich die wenigsten. Rede auch nicht zu viel, denn sonst giltst du sofort für weise und musst mit deinem Geist das Gehirndunkel andrer erleuchten. Im übrigen lege die Wahrheitsliebe mit der Garderobe ab und lächle bei jeder Anrede verbindlich. Du kannst es dir leisten, denn du hast gesunde Zähne. Und das kleidet einen jungen Mann. Man sieht nun einmal gern beim Sprechen jeden Menschen auf den Mund. Das wissen die Zahnärzte am besten, und deshalb werden sie immer nnverschämter mit ihren Preisen.“

„Du, ich habe Angst,“ fuhr Walter dazwischen, aber diesmal klang es scherzhaft, mehr im Übermut eines Menschen, der nun keinen Rückzug mehr sieht.

„Mit mir, mein Junge?“ spottete Werner. „Bleib’ nur immer an meiner Seite, ich werde dich schon heraushauen im Wortgefecht. Na, und dann ist ja eine da, die ganz so denkt wie wir beide, und sie wird dich bald unter ihre Fittiche nehmen. Du, ich bin mächtig vorgedrungen in ihr Seelenlabyrinth, denn ich kann dir sagen: die Irrgänge in diesem Wundergeschöpf sind gross.“

Schon im geräumigen, hellgetäfelten Entree, das mehr einer sogenannten Diele glich, bekamen sie an den Überkleidern und Gummischuhen eine Ahnung von der Zahl der Besucher. Es roch nach Regennässe und den verflüchteten Resten der von den Damen zusammengetragenen Parfüms, woraus die Wärme einen süsslichen Backgeruch gemacht hatte, der die verfeinerte Gesellschaft schon verriet, ohne dass man sie sah.

„Betrachte die Fusskähne und du wirst die Parkettschwimmer danach taxieren können,“ geistreichelte Werner im geheimen weiter, als er nun vor dem Spiegel seinen Schnurrbart strich, nachdem Albert, der frühzeitig dünnhaarig gewordene Livreegeist, seine Handdienste geleistet hatte. Durch eine kleine Seitentür war gleichzeitig Toni erschienen, das saubere Zimmerkätzchen, das stets dabei sein musste, um die Kopftücher und Hüte der Damen nebenan unterzubringen und den Schönen sonstige Toilettengefälligkeiten zu erweisen. Neugierig beäugelte sie Walter, und aus ihren wässerigen Augen im stets lachenden Gesicht sprach deutlich die Verwunderung über die Ungleichartigkeit der beiden Brüder, deren Gemeinschaft sie sich nicht zusammenreimen konnte. Aber der Kleine gefiel ihr besser, denn er sah frisch und kernig aus, bis zur Stirne gebräunt von Wind und Wetter.

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