Wilhelm Rotthaus - Ängste von Kindern und Jugendlichen

Здесь есть возможность читать онлайн «Wilhelm Rotthaus - Ängste von Kindern und Jugendlichen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ängste von Kindern und Jugendlichen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ängste von Kindern und Jugendlichen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Angststörungen gehören im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten psychischen Störungen. Fast jedes zehnte Kind leidet daran, und es gilt als erwiesen, dass sich Angststörungen nicht «von alleine auswachsen».
Wilhelm Rotthaus stellt in diesem Buch zunächst aktuelle Erkenntnisse aus Neurobiologie, Evolutionsbiologie und Physiologie zu Angst und Angststörungen zusammenfassend dar. Es folgt eine Übersicht über die wichtigsten Risikofaktoren sowie das Störungsverständnis und die Therapieansätze der verschiedenen Psychotherapieverfahren.
Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung eines systemtherapeutischen Krankheitsverständnisses und der systemischen Psychotherapie der Angststörungen im Kindes- und Jugendalter. Nutzen und Gefahren einer Störungsorientierung werden ebenso diskutiert wie die Vor- und Nachteile diagnostischer Klassifikationen. Vor allem aber wird ein breites Spektrum systemischer Methoden ausgebreitet, die sich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen anbieten. Sie versprechen eine hohe und anhaltende Wirksamkeit und ermöglichen zudem einen humorvoll-heiteren Umgang auch mit ernsten Problemen.

Ängste von Kindern und Jugendlichen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ängste von Kindern und Jugendlichen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Eine zuverlässige Aussage über den Verlauf von Phobien im Kindes- und Jugendalter kann nach derzeitigem Forschungsstand nicht gemacht werden. Schneider (2004c, S. 136) sieht einen Grund hierfür darin, dass früher angenommen worden sei, die meisten Kinderängste würden sich ohnehin schnell wieder verlieren. Dabei sei aber möglicherweise unberücksichtigt geblieben, dass sich in vielen Fällen lediglich die Angstinhalte geändert hätten. Würde man die Häufigkeit spezifischer Phobien unabhängig vom spezifischen Inhalt betrachten, wiesen jüngere Untersuchungen darauf hin, dass spezifische Phobien in höherem Alter eher zunehmen würden. Phobien im Kindes- und Jugendalter scheinen ein Risiko für eine zweite Störung darzustellen und zumeist chronisch zu verlaufen. Das stimmt mit dem Befund überein, dass Phobien Erwachsener in der Regel bereits im Kindes- und Jugendalter beginnen.

2.2.2.3 Soziale Phobie

Johanna, 17 Jahre, ist seit der Kindergartenzeit zurückhaltend, schüchtern und introvertiert. Die Probleme nahmen mit den Jahren zu. In der Grundschule und später in der Hauptschule hat Johanna sich immer mehr verschlossen. Sie geht nicht auf Menschen zu und knüpft keine Kontakte, vermeidet jegliche Konfliktsituation und traut sich kaum, eine eigene Meinung zu äußern. Die Jugendliche hat in allen Lebensbereichen Angst davor, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, sich peinlich zu verhalten. Johanna schämt sich, in der Öffentlichkeit zu essen oder mit jemandem zu reden und zeigt inzwischen generell Angst, sich außerhalb des häuslichen Rahmens aufzuhalten. Die Patientin hat das Gefühl, dass alle sie bewerten und denken, wie dick, hässlich und dumm sie sei. Johanna mochte nie ihren adipösen Körper, aber jetzt sagt sie, sie hasse ihn. In sozialen Situationen zeigt sie physiologische Symptome wie Zittern, Schwitzen und Erröten; seit Kurzem verstummt sie in angstbesetzten Situationen völlig. Im Übrigen klagt Johanna über eine gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit und übermäßige Müdigkeit.

Mit der zunehmenden Fähigkeit, Situationen aus der Perspektive eines anderen zu betrachten und zu beurteilen, treten bei Kindern, die auf die Pubertät zugehen, Ängste vor sozialer Beurteilung als Teil der normalen Entwicklung auf. Sie stellen sich zunehmend die Fragen »Wer bin ich?« und »Wie sehen mich die anderen?«. Es tauchen dann auch Selbstzweifel auf und Sorgen darüber, wie sie nach außen wirken und was andere über sie denken könnten. Derartige Episoden sozialer Angst sind Teil der normalen Entwicklung. Die Kinder und Jugendlichen entwickeln in diesen Auseinandersetzungen das Erleben einer eigenen Identität und eine wachsende Unabhängigkeit von ihren Eltern.

Von einer sozialen Phobie kann erst gesprochen werden, wenn Kinder oder Jugendliche eine dauerhafte, unangemessene Furcht vor sozialen Situationen oder Leistungssituationen zeigen. In diesen Situationen oder bei ihrer gedanklichen Vorwegnahme treten physiologische Reaktionen auf in Form von Herzklopfen, Zittern, Schwitzen, Erröten, Kälteschauern, Schwächegefühl, Übelkeit und einer veränderten Atmung. Die Kinder und Jugendlichen entwickeln als kognitive Reaktionen eine Flut negativer Gedanken über eigene Unzulänglichkeiten und die daraus folgende Unfähigkeit, mit der jeweiligen sozialen Situation umzugehen. Die sozialen Ängste drücken sich beispielsweise aus in Stottern, geringem Augenkontakt und Nägelkauen. Viele Jugendliche glauben, dass die anderen an ihren körperlichen Reaktionen ihre verborgenen Gefühle ablesen können, wodurch sie noch ängstlicher werden und in einen Teufelskreis zunehmender Angst geraten.

Die häufigste Angst von Kindern und Jugendlichen mit sozialer Phobie besteht darin, vor anderen Menschen etwas falsch zu machen: Sie fürchten, dass etwas Peinliches geschieht und dass sie für dumm oder schwach gehalten werden. Sie haben Angst, sich in der Schule zu melden, weil sie fürchten, eine falsche Antwort zu geben und ausgelacht zu werden. Sie fürchten Prüfungen in der Schule, das Reden vor einer Gruppe, oft mit der Folge sinkender Schulleistungen aufgrund mangelnder mündlicher Beteiligung und aufgrund von Prüfungsängsten. Die Unterhaltung mit Gleichaltrigen wird vermieden aus Angst, nicht mitreden zu können oder verlacht zu werden. In Reaktion darauf werden die Interessen der Gleichaltrigen häufig als »unreif« und »oberflächlich« bewertet, womit die Vermeidung solcher Kontakte gerechtfertigt wird. Ebenfalls wird vermieden, an einer Veranstaltung teilzunehmen oder zu einer Party zu gehen. Mitunter kann auch die Befürchtung auftreten, in einer bestimmten Situation, beispielsweise beim Einkaufen oder in der Schule, einzunässen oder sogar einzukoten. In den meisten Fällen erkennen die Kinder oder Jugendlichen, dass ihre Angst übertrieben oder unbegründet ist.

Anders als Erwachsene sind Kinder zuweilen nicht in der Lage, den Grund ihrer Ängste zu benennen. Als Anzeichen einer sozialen Phobie im Kindesalter gelten folgende Verhaltensweisen: Abfall in den Schulleistungen, Schulverweigerung, Vermeidung von altersgemäßen sozialen Aktivitäten, Trotzreaktionen und Wutanfälle, Klagen über Kopf- und Bauchschmerzen, das Vermeiden sozialer Kontakte.

Im Alter von acht bis zwölf Jahren treten sozialphobische Verhaltensweisen am häufigsten in der Schule auf. Sie betreffen vor allem die dort stattfindenden alltäglichen Bewertungssituationen durch Gleichaltrige und Lehrer (Prüfungssituationen). Sozial ängstliche Kinder sind in der Regel wenig aggressiv, wenig impulsiv und zeigen wenig dissoziale Verhaltensweisen. Sie sind in ihrem Verhalten relativ angepasst und regelorientiert und bringen Erwachsene nicht unter unmittelbaren Handlungsdruck. Manche Kinder und Jugendliche entwickeln »einsame Hobbys«, etwa das Programmieren von Computern und das Spielen an Computern.

Die aktuelle Studienlage spricht für einen Einfluss innerfamiliärer Lernerfahrungen auf die Entwicklung sozialphobischen Verhaltens. Familiäre Regeln zum Umgang mit sozialen Situationen, eine hohe innerfamiliäre Kohärenz und das Vermeiden sozialer Kontakte oder aber die Überbewertung sozialer Normen scheinen die Entwicklung sozialer Ängste zu begünstigen.

Das Konzept der sozialen Angst ähnelt dem der Schüchternheit . Schüchterne Kinder haben ein ausgeprägtes Interesse am Kontakt zu anderen, weisen aber gleichzeitig eine starke Vermeidungstendenz in sozialen Situationen auf. Schüchternheit als ein Gehemmtsein gegenüber Fremden wird als ein relativ stabiles, bereits ab dem zweiten Lebensjahr erkennbares Merkmal angesehen und scheint weitgehend unabhängig von der jeweiligen Lernerfahrung, damit auch von dem Erziehungsstil der Eltern oder vom Ausmaß des Kontaktes zu anderen Menschen zu sein. Im Fall von Schüchternheit aus Angst vor Ablehnung bilden Kinder zumeist aufgrund schlechter Erfahrungen die Erwartung aus, dass andere Kinder sie auch in Zukunft ablehnen werden. Diese Schüchternheit beruht also auf Lernerfahrungen und ist weniger stabil, stellt aber einen Risikofaktor für ein negatives soziales Selbstwertgefühl dar. Der Unterschied zwischen sozialer Phobie und Schüchternheit scheint darin zu bestehen, dass Schüchterne in sozialen Situationen zwar mit ähnlichen Gefühlen reagieren, dann aber überprüfen, was tatsächlich passiert und ob die anderen ihnen nicht doch freundlich gesinnt begegnen.

2.2.2.4 Generalisierte Angststörung

Jonas, bei der Vorstellung neun Jahre alt, zeigte sich bereits im Kindergarten ängstlich, unsicher und zurückhaltend. In den Folgejahren trat dieses Verhalten immer stärker auf; der Junge entwickelte eine ängstlich sorgenvolle Grundstimmung. Seit etwa zwei Jahren reagiert er auf alle neuen Situationen mit Angst und Sorgen und daraus resultierenden psychosomatischen Beschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen und Müdigkeit). Er äußert Angst, die Bezugspersonen zu verlieren, und ständig quält er sich mit dem Gedanken, dass »jederzeit etwas passieren kann«. Darüber hinaus spricht er über seine Angst vor schulischem Versagen, obwohl seine Leistungen in der Schule relativ gut sind. Die Familie berichtet von einem Urlaubsflug in die Türkei. Schon vor dem Flug habe Jonas Angst geäußert und sei sehr aufgeregt gewesen. Im Flugzeug habe er über Bauchschmerzen geklagt und sich übergeben. Während des zweiwöchigen Aufenthalts in der Türkei sei diese Problematik ab und zu aufgetaucht, immer wenn sie neue Aktivitäten unternommen und wenn sich neue Situationen ergeben hätten. Während des Rückflugs habe er die gleichen Probleme gezeigt. Seitdem betone er immer wieder, dass er zu Hause bleiben und nicht mehr zur Schule gehen möchte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ängste von Kindern und Jugendlichen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ängste von Kindern und Jugendlichen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ängste von Kindern und Jugendlichen»

Обсуждение, отзывы о книге «Ängste von Kindern und Jugendlichen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x