Walter Laufenberg - Tage des Terrors. Tatsachenroman

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Tage des Terrors. Tatsachenroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Buch über die Freundschaft zwischen Frauen und ein symbolträchtiges Sylvesterfeuerwerk, das das Ende eines stürmischen Jahrzehnts besiegelt! Zwei Jugendfreundinnen begegnen sich in Berlin Ende der 70er Jahre völlig unerwartet und unter dramatischen Umständen wieder: Einst waren sie unzertrennlich und doch auch ein klein wenig Rivalinnen, dann trennten sich ihre Wege, und nun sitzt die eine als Terroristin in Untersuchungshaft, und die andere muss sie als Strafrichterin verurteilen.-

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Jedenfalls ein passendes Angebot für die geborene Mietzner wie für die Beamtentochter war Vaters Idee: „Die beiden Mädels können sich auf der ,Grünen Woche‘ nützlich machen, indem sie am Stand unseres Unternehmens Würstchen verkaufen. Nicht als normale Verkäuferinnen, sondern mehr so als Hostessen, die in schicke Kostüme gesteckt werden, in den Farben meiner Firma, und dann einmal ihren frischen Charme für eine gute Sache einsetzen können.“

So lernten Renate und ich die Freuden und Leiden des Messebetriebs kennen. Eine Woche lang selbst Ausstellungsstücke – heftig tätige – neben den Schweinen, Hühnern, Prachtochsen und dergleichen mehr. Offensichtlich von den Frankfurter Würstchen der Firma Mietzner so restlos begeistert, wie wir deren Geruch, ja Anblick schon am zweiten Tag kaum noch ertragen konnten. Dabei war uns ausdrücklich eingeräumt worden, vom Chef persönlich, daß wir selbst so viel Würstchen essen dürften, wie wir wollten, und das natürlich ohne Bezahlung. Ich glaube, ich habe seitdem nie mehr Frankfurter Würstchen gegessen, überlegte Annemarie Kleine Sextro. Das sind so Nebenfolgen. Aber damals haben wir uns gegenseitig darin bestärkt, daß solche Einblicke in die Welt einfacher Berufsarbeit gerade für uns als Studentinnen, die wir einmal Führungspositionen einnehmen würden, sehr wichtig sind. Zudem zahlte Vater ja auch sehr großzügig.

Am frühen Morgen durch die Messehallen unterm Funkturm zu streifen, das war das besondere Erlebnis. In der Stunde vor dem großen Ansturm des Publikums. Das ging zwar immer nur einzeln, weil eine von uns am Stand bleiben mußte. Aber das bot noch Möglichkeiten für Entdeckungen. Für uns Mädchen war doch noch alles aufregend.

„Warst du schon in der großen Blumenhalle?“

„Nein, da war ich noch nicht.“

„Mußt du dir ansehen. Was die da an Blumen wegwerfen“, empört Renate sich, „alles in schönster Blüte. Die reißen einfach alles raus und setzen jeden Tag neue Blumen ein, habe ich mir sagen lassen.“

„Eine unmögliche Verschwendung, so was. Das muß ich mir morgen früh mal ansehen. Aber warst du schon bei den kulinarischen Besonderheiten?“

„Na klar.“

„Und hast du mal die Froschschenkel probiert?“

„Hör nur auf damit“, entsetzt Renate sich, „da war ich. Aber das Zeugs könnte ich nicht essen. Die Dinger sehen ja aus wie Männerbeine en miniature.“

„Na eben, so richtig zum Anbeißen.“

Der Messedienst brachte uns nicht nur tüchtig ans Schwitzen. Er schweißte uns auch noch stärker zusammen. So austauschbar wie wir waren in den gleichen schicken Kostümen in den Farben von Vaters Würstchenfabrik. Wir hatten den ganzen Tag das gleiche Lächeln drauf. Und auch die gleichen Redensarten. Und waren am Abend gleich kaputt. Und neue Bekanntschaften machten wir, die uns beiden zugleich gehörten. Nämlich die Leute von den Ständen links und rechts neben uns, mit denen wir uns in jeder freien Viertelstunde zusammensetzten. Und dann das ältere Ehepaar, das den Stand gegenüber betreute. Die Leutchen waren uns besonders zugetan. Sie arbeiteten in einer eigenen Welt, die sie als unsichtbare Wolke einschloß. Eine Duftwolke, die uns fast betäubte. Gewürze aus aller Welt. Viel mehr als die Handvoll Gewürze, die bei uns daheim in der Küche verwendet wurde. Viel mehr Möglichkeiten zum Würzen als wir beide uns jemals hätten träumen lassen. Und das alte Ehepaar paßte so gut zu seiner Ware, fanden wir. Weil sie beide so ausgeprägt alte Gesichtszüge hatten. Wie geschnitzt. Gesichter, die wie antike Möbelstücke wirkten, so anheimelnd vertraut und gleichzeitig so, daß man sie immer ansehen möchte.

Stehen da an ihrem Stand und warten auf den Besucheransturm. Die beiden Würstchenhostessen. Schauen zu dem Gewürzstand hinüber und tuscheln: „Ich habe mal irgendwo gelesen, ein schöner junger Mensch sei einfach nur eine Laune der Natur. Aber ein schöner alter Mensch, das sei eine Leistung.“ So Renate.

Und Anne darauf: „Dann bist du also eine Laune der Natur.“ Ohne jeden Anflug von Neid oder Ironie in der Stimme.

„Und du“, erwidert Renate, „du mußt erst mal was leisten, ehe du so über deine Mitmenschen urteilen kannst.“ Dabei macht sie die Stimme und die Gesten ihres Vaters so täuschend echt nach, daß Anne sofort kuscht: „Jawollja, Herr Wachtmeister.“

Das bunte Treiben auf der ,Grünen Woche‘ hat uns begeistert. Wenn wir auch abends todmüde waren und meinten, daß uns am nächsten Tag kein Schuh mehr passen würde. Jedenfals haben wir vollen Einsatz gezeigt in Sachen Frankfurter Würstchen. Und wir waren uns einig, daß wir diesen duften Job – über diesen so passenden Ausdruck haben wir uns halbwegs kaputtgelacht – daß wir diesen duften Job bei jeder weiteren ,Grünen Woche‘ wieder machen wollten. So lange, bis wir uns auf die Examensvorbereitung konzentrieren müßten. Und dann blieb es doch nur bei diesem einen Mal Messedienst. Weil Vater seine Firma nach Bonn verlegte und seine Familie mit ihm davonziehen mußte. Was Renate und mir blieb, das waren die Erinnerungen. Und die Hostessenkostüme in den Farben der Firma Mietzner. Und je ein kleines Gewürzregal voller Gewürze. Ein Abschiedsgeschenk von den beiden Alten gegenüber. Dieses Gewürzregal, das jetzt daheim in der Küche hängt. Die meisten Gewürze habe ich weggeworfen, als sie zu alt waren. Längst ist es mit neuen, gängigeren Gewürzen bestückt. Aber es erinnert mich immer noch so penetrant an den Unterschied von Leistung und Laune der Natur.

9.

Strand. Feiner Sand. Und unterm Sonnenschirm auf dem ausgebreiteten Badetuch die Studentin Renate im Bikini.

„Was liest du denn da?“ Ein junger Mann in Badehose.

„Eine Novelle.“

„Von wem? Zeig doch mal her“, reißt er ihr das Buch aus der Hand.

„Oho, Stefan Andres: El Greco malt den Großinquisitor“, liest er laut und pfeift in Kleinejungenmanier durch die Zähne. „So schwierige Lektüre für den Spanienurlaub, das könnte mir nicht einfallen. Dann kann man ja gleich daheimbleiben.“

„Das hättest du dir früher überlegen sollen. Außer dem Eisverkäufer hätte dich hier keiner vermißt.“

„Na, veredelt wirst du durch deine anspruchsvolle Lektüre nicht gerade. – Soll ich uns ein Eis holen?“

„Erstick dran!“

„Giftspinne!“ Er läßt sie allein unterm Sonnenschirm sitzen und läuft ins Wasser.

„Ha, Frank, hast du dir wieder eine Abfuhr geholt?“ Anne, die mit Erwin um die Luftmatratze kämpft.

„Du hast gut lachen, aber ich...“

„Ich lache doch gar nicht. Aber du wirst doch wohl Manns genug sein, sie dir zu zähmen.“

„Von zähmen kann gar keine Rede sein. Und ich wüßte auch nicht wozu. Ich frage mich nur, warum ich mich auf so was eingelassen habe.“

„Ja, Pech. – Ist aber trotzdem sehr lieb von dir, daß du mitmachst, Frank. Sonst hätten wir doch niemals fahren dürfen.“

Da hingen wir zu dritt halb auf der Luftmatratze, halb im Wasser und steuerten mit heftigen Beinbewegungen vom Strand weg, erinnerte Annemarie Kleine Sextro sich. Klar, daß meine Eltern es niemals erlaubt hätten, daß ich allein mit Erwin in Urlaub fahre. Wenn ich auch schon 19 war und schon zwei Semester Jura studiert hatte und mir eigentlich sehr selbständig vorkam. Aber Erwin war vier Jahre älter als ich und schon viel zu erfahren, viel zu gefährlich nach den Vorstellungen einer gutbürgerlichen Familie.

Wir hatten uns an der Uni kennengelernt. Erwin studierte ebenfalls Jura. Er war ein ruhiger, schon sehr überlegen und reif wirkender Mann, als er sich meinen Eltern vorstellte. Daß er sehr witzig sein konnte, daß zeigte er dabei nicht. Eigentlich hatte er für unseren nach Neureich-Kritik schreienden Fabrikantenhaushalt nur Hohn und Spott übrig. „Würstchen in allen Größen“, war sein Spruch, wenn wir allein waren, „Würstchen im Glas, in der Dose, in der Hose und an beiden Händen.“ Aber in den Mietznerschen Fauteuils war er betont guterzogen. Um vergessen zu machen, daß er aus kleinen Verhältnissen kam. Mit dem Erfolg, daß er von meinen Eltern zwar nicht akzeptiert wurde – unter einem Ehemann für die einzige Tochter und Universalerbin, wie Vater zu sagen pflegte, stellten sie sich selbstverständlich ganz was anderes vor. Möglichst einen Spitzenpolitiker. Aber für das erste Herumspielen der flügge werdenden Tochter, wie sie das nannten, ließen sie mir Erwin.

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