Walter Laufenberg - Tage des Terrors. Tatsachenroman

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Tage des Terrors. Tatsachenroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Buch über die Freundschaft zwischen Frauen und ein symbolträchtiges Sylvesterfeuerwerk, das das Ende eines stürmischen Jahrzehnts besiegelt! Zwei Jugendfreundinnen begegnen sich in Berlin Ende der 70er Jahre völlig unerwartet und unter dramatischen Umständen wieder: Einst waren sie unzertrennlich und doch auch ein klein wenig Rivalinnen, dann trennten sich ihre Wege, und nun sitzt die eine als Terroristin in Untersuchungshaft, und die andere muss sie als Strafrichterin verurteilen.-

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Es ist halt mehr Ehrerbietung“, deutet der Pfarrer die Geschichte, „einem zuzuhören, als einem was zu essen zu machen. Denn im ersteren Falle zeigt man dem Gast, daß man ihn für überlegen hält, im zweiten Fall dagegen stempelt man ihn zu einem Bedürftigen ab und zeigt sich ihm überlegen, weil man ja hat, was er braucht.“

Das mit der Ehrerbietung paßte uns beiden nicht. In der Geschichte wurde für unseren Geschmack zuviel Aufhebens um diesen Mann Jesus gemacht. Darin waren wir uns noch einig. Aber die beiden Frauen sahen wir dann doch sehr verschieden.

„Daß die Maria zu Füßen des Meisters saß und ihm nur zuhörte, das glaube ich einfach nicht“, hatte Renate sich entrüstet. „Wenn sie so ein dummes Huhn war, dann brauchte sie nicht in der Bibel erwähnt zu werden. Ich wette, die Maria war die Gesprächspartnerin, die Jesus schon lange gesucht hatte. Endlich hatte er die Frau gefunden, die ihm durch ihre ganz andere Sicht der Dinge dazu verhalf, seine Theorien richtig auf den Punkt zu bringen.“

„Aber davon steht nichts in der Bibel“, hatte ich widersprochen.

„Die Bibel ist ja auch von Männern geschrieben. Deshalb.“

„Trotzdem. Diese Annahme ist eine unzulässige Ausweitung der Geschichte. Mir scheint eher, daß Jesus so stur bei Maria sitzengebleiben ist und die Marta so grob abtat, weil er enttäuscht war.“

„Enttäuscht? Wieso?“

„Weil Marta, die ihn mit nachhause genommen hatte, nicht allein war.“

„Na, davon steht aber auch nichts in der Bibel“, hatte Renate aufgetrumpft. „Das ist also genausogut eine unzulässige Ausweitung der Geschichte.“

„Nicht ganz genauso“, hatte ich mich gewehrt, „denn du hast eine Tatsachenergänzung vorgenommen, während ich lediglich eine Deutung der Tatsachen gebracht habe, was viel weniger an Ergänzung ist – und dazu noch so naheliegend. Schließlich war auch dieser Jesus ein Mann.“

Na ja, wahrscheinlich habe ich mich damals noch nicht so juristisch klar ausgedrückt. Aber so gemeint hatte ich es jedenfalls. So war plötzlich aus der Entrüstung über die Predigt von Pfarrer Speckeisen eine richtig verbissene Auseinandersetzung geworden. Eigentlich die einzige, die wir auf Juist hatten. Plötzlich war da ein Graben aufgerissen zwischen uns, und das nur, weil Renate so vehement für diese Maria und ich genauso für die Marta Partei ergriffen hatte. Zum Glück hatten die Juister Wanderdünen den Graben schon nach einer Nacht unauffindbar gemacht. Und wir beide, wir dachten gar nicht daran, ihn zu suchen. Was kümmerten uns auf unserer Paradiesinsel auch die palästinensischen Schwestern Marta und Maria? Wir waren am nächsten Tag wieder wie immer: in geradezu schlagerverdächtiger Harmonie ein Herz und eine Seele.

8.

Sitzen da zwei Abiturientinnen auf einer der wenigen Bänke in der Halle des Henry-Ford-Baus der Freien Universität Berlin und mimen das erste Mal Studentinnen.

„Ein toller Kasten“, begeistert Renate sich.

„Ja. – Fragt sich nur wozu“, meint Anne nachdenklich. „Eigentlich doch nur viel Raum für nichts.“

„Für nichts? – Im Gegenteil. für Henry Ford, den Wohltäter der Menschheit, der die sinnvolle Tätigkeit abgeschafft und das maschinenartige Funktionieren eingeführt hat. Das Tollste ist, jetzt habe ich gelesen, daß es Untersuchungen gibt, die belegen, daß die Leute sich sogar wohlfühlen bei der Fließbandarbeit. Weil man dabei so schön abschalten kann und vor sich hin dösen. Man muß nicht selbst denken und trägt keine Verantwortung. Na, wenn das kein Fortschritt ist.“

„Der staunenswerte Ford-Schritt der Menschheit“, bestätigt Anne, wobei sie den Fortschritt dehnt und ein möglichst deutliches D spricht.

Solche Wortspiele waren schon damals meine Liebhaberei, überlegte Annemarie Kleine Sextro. Auch Rainer hat dafür was übrig. Während Renate jedesmal, wenn sie auf eine Möglichkeit zu derartigen Wortspielen stieß, es sich verkniff, sie auszusprechen. „Bloße Kalauer“, hat sie einmal gesagt, „ich halte es nicht für richtig, solchen Zufallserscheinungen der Sprache einen besonderen Wert beizumessen.“ Ich fand diese Spielchen trotzdem schön. Und zumindest als ungewöhnliche Anregung zum Nachdenken scheinen sie mir auch heute noch sinnvoll. Renate aber ging damals schnell über meinen Ford-Schritt hinweg.

„Ich verstehe ja wirklich nicht, wie du dazu kommst, ausgerechnet Jura zu studieren“, wundert Renate sich.

Und Anne fragt zurück: „Und wie kommst du dazu, ausgerechnet Soziologie zu studieren?“

„Aber gerade Jura? Das ist doch so ein Fach, in dem alles zubetoniert wird, damit sich nur ja niemals was ändern kann. Dagegen die Soziologie, die...“

„Die Rechtswissenschaft ist zwar ein Betonsockel, das scheint mir auch so“, verteidigt Anne ihr Fach, „aber der wird dauernd den Lebensverhältnissen angepaßt. Der Jurist arbeitet in allem, was er tut, an der Weiterentwicklung des Rechts, an seiner Verbesserung und damit am Aufbau einer Welt, in der endlich einmal Gerechtigkeit...“

„Schön wär‘s ja“, unterbricht Renate sie, „nur kann ich nicht dran glauben.“

„Aber deine Soziologie? Glaubst du, die schafft die Welt der Gerechtigkeit?“

Beide haben sie das Vorlesungsverzeichnis in der Hand. Ihr erstes Vorlesungsverzeichnis. Eine stattliche Broschüre. Vorne drauf prangt das große Universitätssiegel mit dem Berliner Bär, der in seinen Pranken eine Fackel hält.

„Die Fackel sieht aus“, meint Renate zu ihrer Freundin, „wie ein überdimensionales Eishörnchen.“

„Ja, und der Bär reißt schon das Maul auf und leckt sich die Lippen vor Heißhunger.“

„Dabei steht er bis an die Brust im Wasser. Hochwasser in Berlin. Auch mal was Besonderes.“ Und lachen wie um die Wette.

Dann deutet Renate auf das Universitätssiegel und meint: „Aber sieh mal. Da stehen die Worte VERITAS, IUSTITIA, LIBERTAS, also Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit. Deine großartige Gerechtigkeit ist also nur die zweite von den drei hehren Forderungen.“

„Und deine Soziologie ist überhaupt nicht dabei.“

„Oh doch, sie steht sogar an erster Stelle. Denn die Wahrheit ist ja das Ziel, das hinter der Arbeit der Soziologen steht.“

„Aber die Soziologen vermessen die Gesellschaft doch nur, und das mit sehr zweifelhaften Meßmethoden, habe ich gehört“, wird Anne grundsätzlich.

„Natürlich, die vermessen die Gesellschaft. Aber das tun sie, um daraus Erkenntnisse zu beziehen, habe ich gerade erst bei dem Kölner Professor Weisser gelesen, – das ist übrigens einer der wesentlichen SPD-Köpfe – Erkenntnisse also, die sie als Verkehrszeichen, als Warnlichter, als Hinweise und so aufstellen können. Um damit einen reibungsloseren Ablauf des Lebens in einer wirklich freien Gesellschaft zu schaffen.“

„Na schön, Verkehrszeichen. Dann ist das also doch kein Eishörnchen, was der Bär da hochhält, sondern eine richtige Fackel, und die steht für Achtung, allgemeine Gefahrenstelle, also für die Soziologie.“

Erst nach einer längeren Pause greift Renate das Gespräch wieder auf: „Weißt du, was ich auch so toll finde an der Soziologie, das ist, da gibt es einen Professor, der hat sogar richtige Romane veröffentlicht.“

„Ach ja.“

Das Studium selbst zu finanzieren, das war ein Traum, von dem wir damals gern sprachen. Dabei machte es sich gut, daß wir zuhause wohnen und essen konnten, natürlich ohne etwas dafür abzugeben. Und daß wir auch immer noch von den Eltern gekleidet wurden. Das selbstverdiente Geld, das uns reizte, das sollte zusätzliches Geld sein. Für zusätzliche Wünsche. Nur wie und wo es verdienen?

„Das erste Mal eigenes Geld in den Fingern haben“, wie mein Vater das ausdrückte, „das ist schon ein erhebendes Gefühl.“ Dabei legte er aber Wert darauf, daß nicht der Eindruck entstehen könnte, seine Tochter sei auf das Selbstverdiente angewiesen. „Man kann nicht einfach alles mitnehmen, was sich einem bietet, wenn man eine geborene Mietzner ist“, sagte er mit alttestamentarischer Feierlichkeit. Und darin war er ausnahmsweise einig mit Renates Vater. Nur daß der Polizist Hobbes aus seiner ganz anderen Weltsicht heraus die Akzente ein wenig anders setzte: „Du kannst nicht einfach das nächstbeste Angebot annehmen. Es muß das auch zur Tochter eines Staatsbeamten passen.“

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