Walter Laufenberg - Tage des Terrors. Tatsachenroman

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Tage des Terrors. Tatsachenroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Buch über die Freundschaft zwischen Frauen und ein symbolträchtiges Sylvesterfeuerwerk, das das Ende eines stürmischen Jahrzehnts besiegelt! Zwei Jugendfreundinnen begegnen sich in Berlin Ende der 70er Jahre völlig unerwartet und unter dramatischen Umständen wieder: Einst waren sie unzertrennlich und doch auch ein klein wenig Rivalinnen, dann trennten sich ihre Wege, und nun sitzt die eine als Terroristin in Untersuchungshaft, und die andere muss sie als Strafrichterin verurteilen.-

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Fing Vater nur an zu sprechen – und immer wieder verfiel er auf den Ausdruck „Ich würde sagen“ als Ouvertüre – brachte Dr. Spiller ihm schon die Noten durcheinander mit seinem: „Dann sagen Sie es doch!“ Und das immer wieder. Und war Vater einmal vorsichtig genug, etwas anders anzufangen, dann kam dieses „Ich glaube, daß...“, und schon nuschelte sein Anwalt ihm dazwischen: „Glaube, Hoffnung, Liebe, – die Liebe ist die Größte.“ Dann lachten sie beide. Oder wenigstens glaubte Vater, sein Anwalt lache auch. In Wahrheit verzog der nur sein Gesicht zu einer schrecklichen Quasimodo-Maske, die überhaupt nicht lachen konnte. Die eher wie ein stummer Aufschrei wirkte. Aber dieses Gesichtverziehen genügte Vater als Ausdruck des Einverständnisses. Vermutlich hat er sich nie einen Gedanken gemacht über das entstellte Gesicht seines Rechtsanwalts. Oder er war es zufrieden, daß es seine Widersacher erschreckte. Es diente ihm vielleicht als die Maske, die er selbst gegenüber denen aufsetzte, die ihn in seinen Geschäften störten. So wichtig ihm die glatte, feine, makellose Haut war bei seinen Würstchen, daß Dr. Spiller sein zernarbtes Gesicht als einzige Kriegsauszeichnung mit nachhause gebracht hatte, das war ihm egal. Pech nannte er so was, und damit war das abgetan. Dr. Spiller zahlte es ihm heim, als Vater sein gutes Recht, wie er es nannte, gegenüber einem Lieferanten durchsetzen wollte, der ihn reingelegt hatte. Zufall, daß ich bei dem Gespräch gerade dabei war. Vater sagte seinem Anwalt, er solle mit der Würde des Menschen, mit Artikel 1 Grundgesetz argumentieren.

„Scheiße“, zischte Dr. Spiller, „dreigestrichene Scheiße! In französischer Gefangenschaft wurden wir einzeln in enge Erdlöcher gesteckt, und die Wächter machten Schießübungen flach über den Boden. Tag für Tag. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wer es nicht mehr aushielt und rauskam mit der Nase aus seiner eigenen Scheiße, der hatte seine Würde weg, peng!“

Dabei stand der Mann mit dem Schreckgesicht da wie ein Denkmal. Wie der steinerne Gast. Er stand nur immer neben dem Schreibtisch. Vater hätte sicher gern gehabt, er hätte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch gesetzt, ihm gegenüber, tief und erbärmlich dasitzend, mit dem Sperriegel von Notizblock und Kugelschreiberständer und Stempel und Telefon und Löschpapierroller und Büroklammerspender und Ascher und Blumenvase und Uhr, all diesem Chefkrimskram vor seinem Gesicht. Aber dieser Dr. Spiller tat ihm den Gefallen nicht. Immer stand er neben dem Schreibtisch, hinter dem Vater sich im breiten Sessel aufpumpte wie ein Maikäfer vor dem Abflug. Er stand an der ungeschützten Flanke des wuchtigen Möbels und hatte sich nur den Aschenbecher herangezogen. Und darin rührte er beim Sprechen mit seinem Zigarillo, zerstampfte er die abgelegte Asche, ließ er sie nicht zur Ruhe kommen mit seinem Stummel, der meist aus war. Vater hatte mehrfach versucht, ihm diesen enervierenden Mörser abzuhandeln, hatte ihm ein Kästchen mit teuren Zigarren vor die Brust gedrückt. Alles umsonst.

„Nicht meine Sorte“, hieß es da nur. Aber welche Sorte er rauchte, das war nicht rauszukriegen. Er kam nur immer mit einem angebrannten Zigarillo ins Haus, selbstverständlich ohne Bauchbinde. Und nie war eine Packung zu sehen.

Ich glaube, was mich an dem Mann besonders beeindruckt hatte, das war dieses Philosophische. Daß ihn nichts mehr wunderte, daß er alles Gemeine, alles Abgründige als altbekannt abhakte. Wenn er einmal was über seine Arbeit von sich gab, dann mit einem Sarkasmus, daß man erschauerte vor dem Leben, das dieser Mann kennengelernt haben mußte. Aber dann tat er einmal diesen Auspruch von der Rechtswissenschaft als den spanischen Stiefeln des Geistes. „Die Beine, die das ausgehalten haben, auf denen steht man sein Leben durch“, hatte er gesagt. Das war es wohl. Das muß mein Schlüsselerlebnis gewesen sein, überlegte die Richterin an ihrem Schreibtisch, die Akte Renate Hobbes immer noch geschlossen vor sich.

Ich hatte in Vaters großem Lexikon nachgeschlagen: Stiefel, spanische. Hatte dieses Folterwerkzeug abgebildet gesehen und physisch zu spüren geglaubt. Ich hatte sogar die Schülerszene im Faust nachgelesen und war überzeugt, daß diese spanischen Stiefel genau das wären, was ich brauchte. Und nicht nur Renate war entsetzt über meinen Entschluß, Jura zu studieren. Auch zuhause hatten sie das nicht von mir erwartet. Fanden sie Wirtschaftswissenschaften doch viel sinnvoller. Oder wenigstens Literaturwissenschaft. „Kind, du liest doch so gern.“ Aber gerade deshalb, hatte ich mir gesagt, gerade deshalb muß es die Rechtswissenschaft sein. – Und ich glaube, das war überhaupt mein erster Schritt mit härterem Auftreten. – Ach Gott, jetzt hätte Dr. Spiller mich angeschrien: „Glaube, Hoffnung, Liebe...!“

Aber es stimmt, das war der erste und wichtigste Schritt. Das andere dann alles, auch diese krampfhaften Argumentationsversuche, daß man mit diesem Studium die Wahl unter so vielen verschiedenen Berufen habe wie mit keinem anderen Studium, das war doch nur nachgeschobene Verbrämung, nachgeschobene Rationalität. – Also doch wieder typisch. Emotional hatte ich mich entschieden, nicht rational? Damals ja, damals noch. Sie sollten mir ja auch erst angeschnallt werden, die spanischen Stiefel des Geistes.

16.

Verdammt, wieder mal viel zu früh wach, war sein erster Gedanke. Klar, der Einfall mit der Umarmung, die man als Nicht-Annäherung malen müßte, läßt mich nicht schlafen. Eine Idee drängt zur Gestaltung wie ein Fötus ins Leben. Das sind die Wehen. Und war schon versöhnt mit der zu frühen Stunde. Wenn ich jetzt ganz leise aufstehe und mich schnell anziehe und sofort eine neue Leinwand einspanne und auf die Staffelei bringe, dann bin ich bereit für eine Sturzgeburt.

Dann merkte er: im Rücken ist es kalt. Ach so, davon bin ich wachgeworden. Von diesem elenden Streifen Kälte. Und war enttäuscht. Und fluchte wortlos auf seinen Schlafanzug: Immer dasselbe mit diesem Wahnsinnsutensil. Die Hose rutscht runter, die Jacke rutscht hoch. Du wirst wach – oder krank. Ich sollte mich doch an Nachthemden gewöhnen. Und wenn die noch so altväterlich aussehen. Sie sind wenigstens praktischer. So doof waren die Altväter also gar nicht.

Schon spürte er den Kitzel in der Nase, das Niesen, das sich aufdrängte. Den einen Arm hinter den Rücken gewinkelt, die Hose hochgezogen, die Jacke runtergezogen, mit einem leichten Ruck sich dabei etwas angehoben, zweimal hintereinander. Dann auf den Rücken gedreht. Doch der Kitzel verstärkte sich. Die Füße sind es. Die liegen ja frei. Vorsichtig herumgestochert, ohne das Plumeau dabei anzuheben. Nur nicht die schöne Wärme rauslassen. Da fühlte er was Hartes. Das ist der Spalt mit den Knöpfen. Mit den Fußspitzen hineingetreten, am Hals das obere Ende festgekrallt, das Ganze gestrafft. Geregelt. Reicht gerade in der Länge. Endlich wieder gut zugedeckt.

Aber das Niesen. Es wollte doch kommen. Das geht nicht, das darf nicht sein. Das würde Annemarie wecken. Die Zunge angehoben und sie oben gegen den Gaumen gepreßt, dann kann kein Niesen mehr kommen. Geschafft. Nur ein Schlucken, trocken. Mit offenem Mund. Warum denn? Natürlich, die Nase ist zu, ganz zu. Also auf die Seite legen, dann wird ein Nasenloch frei. Auf die rechte Seite von Anne weggedreht, dann wird das linke Loch frei, und sie wird nicht gestört, wenn ein paar Schnaufstöße nachhelfen, die Räumung beschleunigen. Ein guter Trick. Immer wieder exakt funktionierend. Weiß der Teufel, warum. Vielleicht haben wir überhaupt nur deshalb zwei Nasenlöcher. Wenn ich mir vorstelle, wie die Urmenschen im Dreck gelegen haben. Da war es schon wichtig, daß wenigstens immer ein Nasenloch frei blieb, wenn sie sich im Schlaf auf die Seite gedreht haben. Das obere blieb frei zum Luftholen. Ja, vielleicht ist das wirklich ein Blick in die atavistischen Weiten unseres Vorvorvorlebens. Vielleicht aber auch nicht. Egal. Hauptsache, der Trick fällt einem im richtigen Augenblick ein – und er funktioniert dann auch.

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