Walter Laufenberg - Tage des Terrors. Tatsachenroman

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Tage des Terrors. Tatsachenroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Buch über die Freundschaft zwischen Frauen und ein symbolträchtiges Sylvesterfeuerwerk, das das Ende eines stürmischen Jahrzehnts besiegelt! Zwei Jugendfreundinnen begegnen sich in Berlin Ende der 70er Jahre völlig unerwartet und unter dramatischen Umständen wieder: Einst waren sie unzertrennlich und doch auch ein klein wenig Rivalinnen, dann trennten sich ihre Wege, und nun sitzt die eine als Terroristin in Untersuchungshaft, und die andere muss sie als Strafrichterin verurteilen.-

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„Daß dir der Intimverkehr mit mir keinen Spaß mehr macht, so was öffentlich rauszuposaunen, – einfach unmöglich,“ greift Renate das Thema am Frühstückstisch wieder auf. „Klar, was ich dir hier biete, das ist nur eine bürgerliche Idylle. Fehlte nur noch, daß du vor mir auf bist und die Brötchen holst – und ganz stolz darauf bist.“

„Schaffe ich nie. Ich bin eine Spätentwicklung.“

„Aber gut entwickelt bist du.“

„Und du erst mit deinem strammen Turnlehrerinnenarsch. – Weißt du, du solltest endlich zu uns in die Kommune ziehen.“

„Oh nein, nicht schon wieder die alte Leier.“

„Doch, immer wieder, solange bis du mitsingst.“

„Aber du weißt doch, das kann ich nicht. Da ist bei mir noch immer eine Hemmschwelle, die ich nicht überwinden kann. So sehr ich mit den Intensionen der Kommune...“

„Intentionen meinst du.“

„Meinetwegen. Ich wollte sagen: So sehr ich mit den Intentionen der Kommune übereinstimme, ich bin noch auf dem Weg von der akzeptierten Theorie zur entsprechend praktizierten Verhaltensweise. Ist eben ein langer und beschwerlicher Weg. Und ich befürchte, ich schaffe ihn nie. Da sind Dinge in mir angelegt. Also, ich kann einfach nicht mit mehreren Männern bumsen, wenn ich eine starke emotionale Bindung an einen habe. Und die hab ich nun mal, – immer noch.“

Frieder Fehlhaber überhört die leise Drohung: „Du brauchst deine angelegten Dinge nicht mal abzulegen bei uns. In der Kommune herrscht nicht die Weibergemeinschaft, das weißt du doch.“

„Aber der Weibernotstand herrscht. Das weiß ich auch. Und daß Agathe die Weibergemeinschaft verlangt, mußt du ja wohl zugeben.“ unter uns ist. Die anderen Zimperlieschen bleiben ja nie lange bei der Stange“, lacht Frieder.

„Nun bleib doch mal einen Moment ernsthaft. Ich meine das nämlich ganz ehrlich.“

„Ganz ährlich“, äfft er sie nach.

„Frieder, ich würde ja furchtbar gern, aber es geht nicht. Irgendwas macht es mir einfach unmöglich.“

„Das ist etwas, das du einmal grundsätzlich aufarbeiten mußt. Da nützt es auch nichts, wenn ich dir jetzt erkläre, daß Agathe im Grunde genommen überhaupt nicht die Weibergemeinschaft propagiert, sondern die Männergemeinschaft.“

„Und du meinst, das tröstet mich? Da kann ich nur sagen: Hau ab. Beeil dich, daß du zum Stuttgarter Platz kommst, sonst wird Agathe mit dir schimpfen.“

„Du spinnst ganz schön rum, Renate.“

„Also ehrlich, ich finde, es muß doch möglich sein, einen einzigen Mann zu lieben und sich dabei trotzdem in der revolutionären Arbeit zu engagieren, trotzdem an der Verbesserung unserer Gesellschaft...“

„Bravo. Jetzt hast du die Problematik so geschickt rumgedreht, daß sie keine mehr ist.“

„Habe ich nicht.“

„Doch. Genau wie dieser uralte Witz von Tünnes und Schäl, die sich darüber streiten, ob Rauchen und Beten sich miteinander vereinbaren lassen. Der eine geht zum Pastor und fragt ihn, und der andere geht zum selben Pastor und fragt ihn. Und dann trumpft der Tünnes vor dem Schäl auf: ,Ich darf.‘ Und der sagt: ,Ich darf nicht. – Das versteh ich nicht.‘ Worauf der Tünnes meint: ,Ja, was hast du den Pastor denn gefragt?‘ Und der Schäl antwortet: ,Ich habe gefragt, ob ich auch beim Beten rauchen darf, und da hat er gesagt: Nein, mein Sohn, das geht nicht an.‘ Da lacht der Tünnes ihn aus und sagt: ,Das war die falsche Fragestellung. Ich habe den Pastor gefragt, ob ich auch beim Rauchen beten darf. Da hat er gesagt: Sehr gut, mein Sohn, du sollst bei allem, was du tust, beten.“‘

„So, das ist also die Art, wie ihr in der Kommune persönliche Probleme aufarbeitet“, entgegnet Renate spitz.

„Zumindest hätten wir unseren Spaß dabei gehabt, wenn Tünnes und Schäl zu uns gekommen wären mit ihrem Problem. Aber du, du lachst ja nicht einmal. Du bist noch zu verbissen, Renate. Mit Verbissenheit schaffen wir es nie. Wir müssen lachen und die anderen lächerlich machen, die Pseudo-Autoritäten unmöglich werden lassen, und damit auch die repressiven Normen, die sie uns eingepflanzt haben. Das muß ineinandergreifen, wie zwei Zahnräder: Sich selbst freisprechen, das heißt, sich selbst freimachen durch Aussprechen und gleichzeitig den anderen ihre angemaßte Autorität absprechen. Das ist für mich das Prinzip Zahn um Zahn. Und nicht dieses verbissene Rachenehmen, dieses Draufschlagen Auge um Auge, Zahn um Zahn. – Ach, Renate, wir könnten soviel besprechen. Du solltest wirklich in die Kommune kommen.“

„Ja, vielleicht – eines Tages. Aber solange ich noch nicht zur Kommune kommen kann...“

„Komm ich zu dir“, bringt er den Satz zuende.

In derselben Ausgabe der Zeitung, das war die von Freitag, dem 4. Oktober 1968, überlegte Renate Hobbes – wie lange habe ich das Zeitungsblatt mit mir rumgeschleppt –, da war ein Artikel über Jean-Paul Sartre und seinen zähen Kampf für die an den Rand Gedrückten. Gleich nachdem Frieder gegangen war, fand ich den Artikel. Und das war für mich ein gutes Zeichen. Das war alles andere als ein dummer Zufall. Heute Sartre, morgen Fehlhaber, wußte ich seit diesem Tag. Und mir war völlig klar, welcher Name dann für Simone de Beauvoir stehen würde. Damals habe ich mir gesagt: Noch ist Frieder mir bewußtseinsmäßig einiges voraus. Aber dieser Vorsprung ist aufzuholen. – Und, habe ich ihn inzwischen aufgeholt? – Das möchte ich doch annehmen.

Die Untersuchungsgefangene Renate Hobbes ging an ihr kleines Bücherregal und nahm das Buch Repressive Toleranz von Herbert Marcuse heraus. So ein Mann mußte uns wegsterben in diesem Scheiß-Sommer, von dem ich kaum einen Sonnenstrahl gesehen habe. Die einzige Vaterfigur, die wir hatten. Tot. – Aber nicht ganz. Er hat ja alles Wichtige für uns niedergeschrieben. Sie schlug das Buch auf und freute sich über all die Anstreichungen, die sie gemacht hatte. Ohne Rücksicht auf die Vorschriften der Gefängnisbücherei. Da fand sie Sätze unterstrichen, die ihr mittlerweile so selbstverständlich schienen, daß sie sich wunderte: Wie konnte er das noch drucken lassen? Was ist denn so Erstaunliches daran, fragte sie sich, als sie sich laut vorlas: „Daß es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein Naturrecht auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben.“ Hier steht es doch schwarz auf weiß, daß diejenigen, die dieses Widerstandsrecht praktizieren, das nur tun, weil sie Menschen sein wollen. – „Auch ich will Mensch sein!“

13.

Die Stadt blieb schwarz. Und sie würde noch lange so bleiben, hieß es in der Zeitung. Denn bis diese Unmenge Granulat wieder aufgenommen und abtransportiert wird, würden noch Wochen vergehen. Der Schnee schmolz allmählich unter dem Streumaterial und unter dem Hundekot weg. Was die Stadt nicht attraktiver machte. Bald würde der heftige Schneefall, der Anlaß, vergessen und nur noch das Ärgernis übrig sein. Wie üblich. Falls kein Neuschnee kommt. Aber damit war nach Meinung der Meteorologen nicht so bald zu rechnen.

In den Leserbriefspalten meldeten sich wieder die Besserwisser mit ihren Vorschlägen. Man solle die vielen Arbeitslosen zum Kehrdienst heranziehen. Damit wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Leute hätten Arbeit, und der Dreck käme von den Straßen. Und, meinte einer, wenn dieses scheußliche Streugut weg sei, dann gäbe es auch nicht mehr solche Schmierereien an den öffentlichen Gebäuden, dieser Unfug, daß was in der Luft liegt – nicht nur auf den Straßen. Die Beseitigung von solchem Quatsch koste ja auch nur das gute Geld der Steuerzahler. Die Stadtpolitiker nahmen reihum die Gelegenheit wahr, in langen Statements mal wieder auf sich aufmerksam zu machen und nichts zu sagen.

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