Walter Laufenberg - Tage des Terrors. Tatsachenroman

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Tage des Terrors. Tatsachenroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Buch über die Freundschaft zwischen Frauen und ein symbolträchtiges Sylvesterfeuerwerk, das das Ende eines stürmischen Jahrzehnts besiegelt! Zwei Jugendfreundinnen begegnen sich in Berlin Ende der 70er Jahre völlig unerwartet und unter dramatischen Umständen wieder: Einst waren sie unzertrennlich und doch auch ein klein wenig Rivalinnen, dann trennten sich ihre Wege, und nun sitzt die eine als Terroristin in Untersuchungshaft, und die andere muss sie als Strafrichterin verurteilen.-

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„Nein“, gesteht er, ziemlich verwundert über ihre plötzliche Abschweifung in die Literatur.

„Darin beschreibt sie, eine echt erfahrene Frau, den Einmarsch der Russen 1945 in Berlin, wo sie als Journalistin gearbeitet hatte. Und wie alles, was weiblich war, vergewaltigt wurde. Und sie sagt so ungefähr: Da es nun schon mal unvermeidlich war, wenn so eine Horde ankam, habe ich mir wenigstens immer den schönsten Kerl ausgesucht, möglichst den Offizier, und den so angeguckt, daß er die anderen fortgejagt hat.“

„Die überlegene Haltung der Unterlegenen. Prima. Die Frau muß ich kennenlernen.“

„Nicht dein Jahrgang. Wie schade für dich.“

„Und erst recht für sie.“

„Für sie natürlich auch. Wenn du auch nicht so eine schicke Uniform trägst.“

„Ach, sieh mal, du wärst wohl doch lieber zu der Alliierten-Parade gegangen, die schnieken Herren Offiziere bewundern, wie alle Frauen.“

„Daß Uniformen auf eine Frau wirken, kann ich gut verstehen“, gibt Renate zu, auf einmal sehr sachlich. „Eine Uniform macht einfach mehr Mann. Allerdings wirkt das auf mich nicht. Ich weiß ja, was darunter ist. Mode ist soziologisch gesehen immer nur ein aufgesetzter Appell.“

Das hatte Frieder nicht aufgegriffen. Wohl weil er nicht sicher war, ob er das noch positiv auffassen könnte. Irgendwie hatten die Uniformen uns aus dem Rhythmus gebracht. So blieb uns nur, uns wieder anzuziehen. Jeder für sich. Wobei der Kahn wieder stark ins Schaukeln geriet. Aber ganz anders als vorher. So lustlos. – Ja, lustlos. Ob ich jemals wieder kahnfahren werde?

12.

Das war Ende 1968 gewesen. Da hatte Frieder vor Gericht gestanden. Und ich saß im Zuschauerraum. Das war ein Erlebnis. Damals durfte noch gelacht werden. Renate Hobbes versuchte es nochmal, mit nur mäßigem Erfolg. Ja, inzwischen ist uns das Lachen vergangen. Wahrscheinlich sogar Frieder, drüben in Stammheim. Direkt nach dem Prozeß, das war in meinem Apartment. Ich nannte es Studentenbude. Was für einen Frieder Fehlhaber aber viel zu bürgerlich war. „Scheißbürgerlich, mit deinem Nierentisch und den putzigen Sesselchen“, hatte er sich anfangs entsetzt. Und ich hatte mich verteidigen müssen: „Alles vom Sperrmüll.“ Doch dann war er ganz froh, nach dem Prozeß, einen Unterschlupf zu haben. Sich von seiner öffentlichen Rolle als Politclown bei mir erholen zu können. Wenn er dabei auch oft hinter Atem kam. Jedenfalls brauche er sich nicht über einen Sexualnotstand zu beklagen wie Hans-Dieter, hat er damals gesagt. Das habe ich als eine feierliche Belobigung für Verdienste um Fronturlauber aufgefaßt. Ja, sogar mit einem gewissen Stolz. Warum nicht? Damals konnte ich ihm Wort für Wort wiederholen, was er gesagt hatte. Wie es in der Bibel irgendwo heißt: Und Maria verwahrte all seine Worte in ihrem Herzen.

„Doch, wirklich, das hast du großartig gebracht, Frieder. Der Vorsitzende wußte überhaupt nicht mehr, wo er dran war mit dir.“

„Aber das Klassenziel nicht erreicht.“

„Was hast du nicht erreicht?“ fragt Renate irritiert. „Morgen sind alle Zeitungen voll von deinen Späßen. Jede Wette.“

„Aber er ist nicht mit mir einen trinken gegangen.“ Frieder mit säuerlicher Miene.

„Mit so einem würdest du doch nicht in eine Kneipe gehen.“

„Aber“, nörgelt Frieder Fehlhaber weiter, „ich hatte es meinem hochverehrten Publikum fest versprochen, daß ich diesmal so lieb zum hohen Gericht sein würde, daß der Vorsitzende nachher mit mir einen trinken gehen würde.“

„Ja, du warst wirklich sehr lieb zu ihm. Einfach prima dieses: ich habe ja so viel auf dem Kerbholz, ich kann nachts nicht mehr schlafen. Darum bitte ich Sie, mit aller Schärfe des Gesetzes gegen mich vorzugehen. Einfach Klasse. Und vor mir in der Reihe, da saß eine alte Frau, die fragte ihren Nebenmann, ob das wahr sein, daß du abends mit dem Richter einen hebst.“

„Und, was hat der Kerl dazu gesagt?“

„Das war ein ganz lockerer Typ. ,Ich glaub überhaupt nix‘, hat der nur gesagt.“

„Ein frühreifer Typ. Wir sollten mehr davon haben.“

„Daß du sogar Rudi als gefährlichen Verführer der Jugend und als Demagogen bezeichnet hast, der leider nicht erschossen wurde, das war schon umwerfend überzeugend.“

„Das wird Rudi nicht mehr schlafen lassen.“

„Also, da würde ich mir keine Sorgen drum machen. Da muß Rudi drüberstehen. Der muß doch wissen, daß revolutionäre Solidarität auch Opfer vom einzelnen fordert. Auch, daß man sich mal so karikieren lassen muß, wenn es darum geht, den Gegner zu demaskieren.“

Dazu Frieder, nach einer Pause, in der es scheint, als wollte er dies und das sagen und schlucke es doch Stück für Stück herunter: „Das hast du sehr schön gesagt.“

„Nur, sag mal, Frieder, mußtest du denn auch Horsti anscheißen?“

„Ein gewiefter Anwalt muß alles verkraften können.“

„Aber das hat er nicht verkraftet. Fand ich ja auch blöd von ihm. Als du sagtest, du möchtest lieber einen Pflichtverteidiger bekommen, der das Gericht nicht immer so anschreit wie Horst, da hab ich auch die Luft angehalten. Dann dachte ich, da macht Horst jetzt was draus. Da kann er was Grundsätzliches bringen über diese Farce mit den Pflichtverteidigern. Und dann diese lahme Reaktion von Horst. Zu sagen, er könne solche Angriffe nicht ernst nehmen. Dir so die Luft abzulassen, einfach blöd. Und daß er es dann sogar fertiggebracht hat, sein Mandat niederzulegen und dich allein zu lassen, das hätte ich nicht von ihm erwartet. So wie Horst eingestellt ist.“

„Das war der Bourgeoisietest“, meint Frieder herablassend, „den hat er nicht bestanden.“

„Da hat Jörg doch eine bessere Figur gemacht. Überhaupt nicht aus der Spur zu bringen, als du seinen Ausdruck , borniert‘ getadelt hast. Dabei war er gerade so richtig schön in Rage, machte den Vorsitzenden derart zur Sau. Und dann dein Einwurf: ,So ein netter, jovialer Opa, und da sagst du borniert‘. Das war Klasse.“

„Jörg hat wenigstens sofort geschaltet.“

„Aber am besten fand ich, wie du dann den Antrag gestellt hast, noch mehr Polizisten in den Saal einzulassen, viel mehr Polizisten. Weil sich die Notwendigkeit ergeben könnte, daß Jörg zusammengeschlagen werden muß.“

Irgendwann hatte Frieder an dem Abend offenbar genug von meinem Applaus. Aber ich war einfach so begeistert. Er machte wortlos die Kerze auf dem Tisch an, stand auf, knipste die Stehlampe mit den drei Lichttütten aus und fing an, sich auszuziehen. „Genug der Worte, laß uns Taten tun“, sagte er, als er die Unterhose runterzog. Das hieß Programmwechsel. Und ich habe mich nicht lange bitten lassen. Ich war wie immer ruck-zuck ausgezogen. Als er seine Brille mit den dicken Gläsern behutsam neben die Kerze legte, meinte er: „Aber nur, wenn du auch deine Kontaktlinsen wegtust. Gleiche Waffen.“ Und ich wollte nicht: „Dann sehe ich ja nichts mehr.“ Und er darauf: „Dann werden wir im Schatten kämpfen.“ Das haben wir dann auch. – Aber, daß er das Liebemachen so gern als Kämpfen bezeichnete, – schon komisch.

Renate und Frieder am Frühstückstisch. Sie, die Zeitung aufgeschlagen in den Händen: „Siehst du, jetzt steht es sogar in der Zeitung, das mit der Verführung minderjähriger Töchter von Polizeibeamten. Das hättest du ja nicht zu sagen brauchen, finde ich.“

Wofür Frieder nur ein Gähnen übrig hat.

„Und daß der Intimverkehr mit ihnen dir keinen Spaß mehr macht, das kann ich dir nicht abnehmen. Schon gar nicht nach dieser Nacht.“

„Hast ja recht.“

„Aber das sage ich dir: nochmal so ein Ding, und ich trete als Zeugin der Anklage gegen dich auf.“

„Das wäre überhaupt die Idee“, war Frieder da plötzlich hellwach. Aber ich habe ihn nicht über neue Strategien nachdenken lassen. Ich habe ihm die Zeitung in die Hand gedrückt. Ich wollte ihn nicht schon wieder mir entgleiten lassen. Zurück in seine komplizierten Überlegungen. Um dann wieder warten zu müssen, beinahe endlos warten zu müssen, bis er sich wieder losreißt von all dem, was ihm wichtig ist. Und auch mir wichtig ist, ja, selbstverständlich. – Schon ein Widersinn, einen Mann gerade wegen seiner Engagiertheit so zu lieben und dabei immer auf die Stunden der Nichtengagiertheit zu hoffen.

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