Ernst Gusenbauer - Krieg, Seuchen und kein Stück Brot

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In der historischen Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs stand auch in Österreich lange Zeit die militärische Sichtweise im Vordergrund. Diese einseitige Ausrichtung erzeugte aber ein Bild vom Krieg als einem Ereignis, das kaum Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen fern vom unmittelbaren Kriegsgeschehen hatte. Glücklicherweise hat sich in jüngerer Zeit die Forschungsperspektive erheblich erweitert.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit einem bisher wenig beachteten Aspekt dieser so genannten «Heimatfront», nämlich dem Bau von Kriegsgefangenenlager in der österreichisch-ungarischen Monarchie und zwar auf oberösterreichischem Boden. Dabei stehen zwei zentrale Fragen im Vordergrund: Welche Auswirkungen hatte die Errichtung eines Lagers auf die umliegende Zivilbevölkerung? Wie veränderte sich dadurch das alltägliche Leben der Menschen? Aus fünf eindrücklichen Blickwinkeln: Lageraufbau, Seuchen, Hunger, Kulturaustausch und Kriegsende will der Autor versuchen, diese Fragen zu beantworten und zugleich einen spannenden Aspekt zur Geschichte des Ersten Weltkriegs näher zu beleuchten.

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47Vgl. Linzer Diözesanblatt Ausgabe Nr. 12 1914, 79

48Greiner Wochenblatt 9.1.1915, 2.

49Ebenda, 2.

50KA (Kriegsarchiv), KM/10. Abt., 1915, 10-71/104; siehe auch Hansak, Peter: Das Kriegsgefangenenwesen während des 1. Weltkrieges im Gebiet der heutigen Steiermark (Diss. Univ. Graz 1991).

51Tagespost 25.7.1917, 4.

Gründe für die Standortwahl anhand exemplarischer Beispiele

Robert Mateja bezeichnet als Hauptmotiv für die Errichtung von Kriegsgefangenenlagern auf oberösterreichischem Boden die Tatsache, dass Oberösterreich bezüglich der Agrarproduktion als ergiebig und vom Kriegsgeschehen als „[…] ziemlich weit vom Schuß“ 52 galt.

So wie bei anderen Lagerstandorten außerhalb des Kronlandes Oberösterreichs hatten alle Lager grundlegende Voraussetzungen zu erfüllen. Vorrangig mussten vor allem die geographischen Gegebenheiten stimmig sein. Keinesfalls durfte das Lager in einem dicht verbauten Gebiet stehen, wo die Gefahr eines zu engen Kontakts mit der Zivilbevölkerung bestand. Das wurde beispielsweise in Freistadt nicht eingehalten, wo das Lager in unmittelbarer Nähe zur Stadt lag.

Ebenso war die Angrenzung an ein dichtes Waldgebiet nicht erwünscht, da sich dann die Fluchtgefahr erheblich steigerte, und außerdem hatte das gesamte Gelände für die Bewachungsmannschaften überschaubar zu sein. Ebenso entscheidend war das Vorhandensein einer funktionierenden Infrastruktur vor Ort. Dies umfasste die Möglichkeit, Straßen anzulegen, Strom- und Wasserversorgung zu gewährleisten bzw. Kanalisationen einzurichten und Abwässer entsorgen zu können. Schließlich war die rasche Anbindung an ein Verkehrsnetz eine unumgängliche Voraussetzung. 53 Das alles traf wiederum ganz hervorragend auf den Lagerstandort Mauthausen zu.

Vielfach aber litten gerade die von der Front geschwächt ins Hinterland gebrachten italienischen Gefangenen unter den für sie ungewohnt rauen klimatischen Bedingungen. Als im Sommer 1916 eine schwedische Rot-Kreuz-Delegation nach Freistadt kam, wurde ihr von Kriegsgefangenen, die sich im Lagerspital befanden, ein Gesuch übermittelt, in dem es ganz unverblümt hieß: „Die Ursache unseres Zustandes ist Mangel an Medikamenten, überaus schlechte Ernährung und das für uns tödliche Klima […]“. 54 Strenge Winter mit eiskalten Stürmen gab es auch in den niederösterreichischen Lagern und dort kämpften ebenso vor allem die italienischen Kriegsgefangenen mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie in Oberösterreich. 55

Die strengen Vorgaben führten aber andererseits zu immer aufwändigeren technischen und hygienischen Anforderungen und Baumaßnahmen. Im Rahmen einer Sitzung im K. u. K. Kriegsministerium am 1. März 1915 wurde im Einklang mit der Haager Landkriegsordnung (HLKO) bestimmt, dass zu allen Arbeiten bei der Errichtung der Kriegsgefangenenlager so weit als möglich die Kriegsgefangenen selbst heranzuziehen waren. 56

Da bei Kriegsbeginn nur der Osten und Südosten der Monarchie vom Feind bedroht war, kamen zunächst alle österreichischen Länder und jene Teile des ungarischen Gebietes, die nicht unmittelbar von Kriegshandlungen bedroht waren, dafür in Betracht. Dies bedeutete, dass Oberösterreich, Niederösterreich, die Steiermark, Salzburg, Böhmen und in Ungarn der Militärkommandobereich Poszony als Lagerstandorte fungierten.

Bei den ersten Kriegsgefangenenlagern, die eingerichtet werden mussten, konzentrierte man sich auf das Vorhandensein von militärischen Anlagen. Dies war vom ökonomischen Aspekt her betrachtet durchaus sinnvoll, da die Gebäude ja bereits Eigentum der Heeresverwaltung waren und somit äußerst „günstig“ kamen. Dachte man zuerst daran, in erster Linie den Großgrundbesitz bei der Requirierung von Grundstücken heranzuziehen und somit den Kleingrundbesitz zu verschonen, musste diese wohlmeinende Absicht bald fallengelassen werden. 57

Für Mauthausen als Standort eines Gefangenenlagers sprachen beispielsweise folgende Punkte: Es lag an zwei wichtigen Bahnlinien, der Summerauerbahn (Anschlussstück Gaisbach-Bahnknotenpunkt St. Valentin) und der Donauuferbahn (Bahnknotenpunkt St. Valentin-Wien). Auch die Hauptstraße von Freistadt nach Linz führte durch das Ortsgebiet. Gute Verkehrsverbindungen bestanden auch in Richtung Enns und Steyr (mittels Fähre). Dazu kam noch der Donauhafen. Dies alles bot für die damalige Zeit günstige Voraussetzungen für die Durchführung der Gefangenentransporte und ermöglichte zudem im Bedarfsfall den raschen Nachschub an Wachpersonal, Verpflegung und Bekleidung.

Im Falle von Marchtrenk wiederum erschien der Militärverwaltung der ausgewählte Platz aus den folgenden Gründen überaus günstig zu sein: Da war zunächst die Nähe der Bahn, darum günstig für die Gefangenen- und Truppenbzw. Wachsoldatentransporte. Dann bestand der Bodenuntergrund aus Schotter, das war günstig für die Hygiene des Lagers. Die als minderwertiger Kulturboden eingestufte Bebauungsfläche versprach einen geringen Schaden für die Landwirtschaft zu verursachen. Für den Bau des Lagers wurden auf dem gesamten Gelände verschiedene Plätze begutachtet. Zunächst ein Areal nördlich von Marchtrenk, längs der Staatsbahn. Dann besichtigte man die Gründe westlich von Marchtrenk. Schließlich kamen auch die freien Plätze südlich von Marchtrenk in Richtung der Auwälder in die engere Auswahl. Dabei stellte sich aber bald heraus, dass das Terrain schwierig zu überschauen war und somit eventuelle Fluchtversuche erheblich erleichterte.

Schließlich wurde eine große Fläche östlich von Marchtrenk, eine ausgeprägte Heidelandschaft, als besonders geeignet erachtet. 58

Bei der Auswahl des Bauplatzes für das Kriegsgefangenenlager in Braunau am Inn war unter anderem der Grundsatz maßgeblich, dem Land nicht durch Entzug guter Ackergründe Schaden zuzufügen. 59

Der Baukomplex lag auf beiden Ufern des Mattigbaches zwischen den Ortschaften Dietfurt und Aching und war auf insgesamt drei Katastralgemeinden aufgeteilt. Von dort konnte auch die zentrale Brunnenanlage betrieben werden und die Zuleitung des Wassers ins Lager erfolgen. 60

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52Mateja, Robert: Oberösterreich im 1. Weltkrieg. 1914–1918 (Diss. Univ. Innsbruck 1948) 225.

53Vgl. Moritz, Verena: Zwischen Nutzen und Bedrohung. Die russischen Kriegsgefangenen in Österreich 1914–1921 (Bonn 2005) 73–78. Diese Vorgaben finden sich in dem 1915 vom K. u. K. Kriegsministerium herausgegebenen Dienstbuch J-35, Richtlinien und Erlässe zum Kriegsgefangenenwesen.

54Rappersberger, Petra: Das Kriegsgefangenenlager Freistadt 1914–1918 (Dipl.-Arb. Univ. Wien 1988) 37.

55Vgl. Koch, Rudolf: Im Hinterhof des Krieges. Das Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg (Horn 2002) 55

56K. u. K. Kriegsministerium (Hg.): Kriegsgefangenenwesen, J-35. Sammlung und Sichtung der ergangenen Erlässe (Wien 1915) 117–118.

57Vgl. Wiesenhofer, Franz: Gefangen unter Habsburgs Krone. K. u. K. Kriegsgefangenenlager im Erlauftal (Purgstall 1997) 22–23.

58Vgl. OÖLA, Kriegssammlung 1914–1918, Sch. 65: Aus den Aufzeichungen (maschingetipptes Manuskript, Zl. 1850/1958) des ehemaligen Kooperators der Pfarre Marchtrenkm Alois Gruber, die unter dem Titel „Das K. u. K. Kriegsgefangenenlager Marchtrenk“ verfasst wurden.

59Vgl. OÖLA, BH-Braunau am Inn, Sch. 875: Sammelakten KGFL-Braunau. Protokoll über die kommissionelle Erhebung betreffend die Errichtung eines Militärgefangenen-Lagers nächst Braunau am Inn vom 23.8. bis zum 4.9.1915.

60Dies waren die Gemeinden Osternberg, Anzing und St. Peter sowie Forstern.

Die Aktivierung der Lager: Anspruch und Wirklichkeit

Eine kurze und lakonische Mitteilung des Pressebüros im K. u. K. Kriegsministerium im August 1914 umriss schlaglichtartig die neue militärische Dimension, wenn es etwa hieß, „[…] daß sofort nach Kriegsbeginn ein massenhafter Zuschub von Gefangenen stattfand […], der in der Kriegsgeschichte kaum seinesgleichen findet […]“. 61

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