Ernst Gusenbauer - Krieg, Seuchen und kein Stück Brot

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In der historischen Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs stand auch in Österreich lange Zeit die militärische Sichtweise im Vordergrund. Diese einseitige Ausrichtung erzeugte aber ein Bild vom Krieg als einem Ereignis, das kaum Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen fern vom unmittelbaren Kriegsgeschehen hatte. Glücklicherweise hat sich in jüngerer Zeit die Forschungsperspektive erheblich erweitert.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit einem bisher wenig beachteten Aspekt dieser so genannten «Heimatfront», nämlich dem Bau von Kriegsgefangenenlager in der österreichisch-ungarischen Monarchie und zwar auf oberösterreichischem Boden. Dabei stehen zwei zentrale Fragen im Vordergrund: Welche Auswirkungen hatte die Errichtung eines Lagers auf die umliegende Zivilbevölkerung? Wie veränderte sich dadurch das alltägliche Leben der Menschen? Aus fünf eindrücklichen Blickwinkeln: Lageraufbau, Seuchen, Hunger, Kulturaustausch und Kriegsende will der Autor versuchen, diese Fragen zu beantworten und zugleich einen spannenden Aspekt zur Geschichte des Ersten Weltkriegs näher zu beleuchten.

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6Vgl. Clausewitz, Carl von: Vom Kriege (Hamburg 42012) 49.

7Vgl. Keegan, John: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie (Reinbek bei Hamburg 2006) 21.

8Vgl. Leonhard, Jörn: Die Büchse der Pandora (München 2014) 10–14.

9Vgl. Münkler, Herfried: Der Große Krieg (Berlin 2013) 9–11.

10Vgl. Leonhard, Jörn: Die Büchse der Pandora (München 2014) 146.

11Vgl. Piper, Ernst: Nacht über Europa (Berlin 2013) 474–475.

12Vgl. Ferguson, Niall: Der falsche Krieg. Der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert (München 2006) 334.

13Vgl. Laun, Rudolf: Die Haager Landkriegsordnung. Das Übereinkommen über die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs (Hannover 1947) 151.

14Weiland, Hans – Kern, Leopold: In Feindeshand. Die Gefangenschaft im Weltkriege in Einzeldarstellungen (Wien 1931) 9.

15Vgl. Tagblatt 15.6.1917, 5.

16Vgl. Vischer, A. L: Die Stacheldrahtkrankeit. Beitrag zur Psychologie der Kriegsgefangenen (Zürich 1918): http://www.tsingtau.info/index.html?lager/stacheldraht.htm [abgerufen am 5.4.2014].

17Vgl. Linzer Volksblatt 20.9.1918, 5.

18Vgl. Fellner, Fritz – Himmetsberger, Peter: In Freistadt ansässig. Eine Stadtgeschichte (Weitra/Linz 1991) 51–55.

19Vgl. Tagespost 21.7.1915, 3.

20Vgl. Fellner, Fritz: Die Stadt in der Stadt. Das Kriegsgefangenenlager in Freistadt 1914–1918. In: Oberösterreichische Heimatblätter 1 (1989) 3–9. Die Bauarbeiter für das Lager Freistadt kamen aus Böhmen und auch das Bauholz holte man aus dem Böhmerwald.

21Vgl. Neue Warte am Inn 30.6.1917, 10. Der Kaufpreis für „Rosts russischen Sprachführer“ war durchaus moderat und betrug 1 Krone und 17 Heller.

Entwicklungslinien der Weltkriegsforschung

Die Geschichtsschreibung zum Ersten Weltkrieg setzte bereits unmittelbar nach Kriegsausbruch ein. In Österreich-Ungarn begann die Beschäftigung damit nach der Kriegserklärung an Serbien. Das Wiener Kriegsarchiv hegte dabei die Absicht, eine militärisch gelenkte, populäre Darstellung der Geschichte des Krieges zu publizieren. So wurde folgerichtig eine literarische Gruppe installiert. Hier waren neben Offizieren vor allem bekannte Literaten als aktive Propagandisten tätig.

In den 1917 publizierten „Richtlinien für die Geschichtsschreibung“ galt als vorrangige Zielvorgabe die Aufarbeitung der Heldengeschichte unmittelbar nach Ende des Krieges. Das ganze Projekt scheiterte schließlich an den Differenzen innerhalb der Armeeführung. 22

In Deutschland wiederum rückten in der Zwischenkriegszeit zwei thematische Schwerpunkte in den Vordergrund, nämlich die Aufarbeitung der Vorgeschichte zum Ersten Weltkrieg und schließlich die alles dominierende Kriegsschuldfrage. In erster Linie ging es dabei um die Widerlegung der durch den Versailler Vertrag festgelegten deutschen Kriegsschuld. Vor allem deutschnationale rechtsgerichtete Kreise postulierten in diesem Zusammenhang eine tendenziöse Sichtweise, so entstand der Topos von der Unbesiegtheit der Armee im Felde, die durch einen „Dolchstoß“ in der Heimat um die Früchte des Sieges gebracht worden war.

Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts bemühten sich zwei amerikanische Historiker, nämlich Sidney Fay und Elmar Barnes, um einen Ausgleich der Positionen. 23

Fritz Fischer, ein Hamburger Historiker, entfachte mit seiner Veröffentlichung „Griff nach der Weltmacht“ (1961) den ersten Historikerstreit der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Seine Kernthese machte den expansionistischen Drang der deutschen Reichsführung für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und seine Folgen verantwortlich. Daneben gab es aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern eine intensive Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg. Seit den 1970er Jahren wurde die Zeit zwischen 1914 und 1918 vor allem aus dem Blickwinkel großer sozialer und wirtschaftlicher Zusammenhänge betrachtet.

Wichtige Beiträge auf diesem Gebiet stammen von zwei Historikern aus den USA und Deutschland. Gerald D. Feldman publizierte „Army, Industry and Labor in Germany 1914–1918“ (1966) und der Bielefelder Historiker Jürgen Kocka verfasste eine Studie über die deutsche „Klassengesellschaft im Krieg“, die erstmals 1973 veröffentlicht wurde.

Die Hinwendung zu Mentalitäten und Alltagserfahrungen seit Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts erfasste weite Teile der Geschichtswissenschaft und ging mit der Suche nach neuen Quellen einher. Dazu rückten Tagebücher, private Korrespondenzen, Frontzeitungen und Ansichtskarten in den Fokus der Betrachtungen.

Dieser sogenannte Paradigmenwechsel hatte mehrere Gründe. Vor allem in den angelsächsischen Ländern beschäftigte man sich schon sehr lange mit der Alltagsgeschichte des Krieges, hier im Besonderen jener der einfachen Soldaten. Außerdem gewann die französische Historikerschule der „Annales“ einen immer größeren Einfluss. Sie wandte sich der Analyse sozioökonomischer Strukturen und Prozesse zu und hat dabei bislang kaum berücksichtigte Bevölkerungsgruppen intensiver untersucht. Das führte zum Studium von Kultur- und Gefühlswelten. Die klassische Militärhistoriographie, auch Offiziersgeschichtsschreibung genannt, mit ihrem vorrangigen Metier der Waffentechnik, Schlachten und Feldzüge, Taktik und Strategie wurde obsolet, denn eine jüngere zivile Forschergeneration drängte immer vehementer in Richtung Alltags- und Mentalitätsgeschichte. 24

Der Erfahrungs- und Kulturgeschichte unter dem Gesichtspunkt der Massenstimmung und Kriegspropaganda in Deutschland widmet sich auch eine 1997 von Wolfgang Kruse herausgegebene Publikation. 25

In Großbritannien wurden die Jahre 1998 und 2004 zu Gedenktagen mit kritischen Reflexionen genützt. Aber auch in Frankreich und Deutschland gab es zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen zu diesem Thema. Bücher, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendungen erlagen der Faszination runder Zahlen und widmeten dem Großereignis und Wendepunkt breiten Raum. 26

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gewinnt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg, italienisch „La Grande Guerra“, französisch „La Grande Guerre“ oder englisch als „The Great War“ 27 bezeichnet, neuerlich an Attraktivität und hat dabei eine spürbare Neuorientierung erfahren. Geht es einerseits um die Problematisierung bislang erfolgter Datierungsversuche, so ist man andererseits skeptisch gegenüber den „großen Erzählungen“ und fühlt sich einer Multiperspektivität und einem Methodenpluralismus verpflichtet. Gleichzeitig erscheinen die Voraussetzungen für vergleichende Studien so gut wie nie. 28

Die Weltkriegsforschung in Italien, einem der mit Österreich-Ungarn Krieg führenden Länder, blieb dem Topos vom gerechten Krieg bis zur Mitte der 1960er Jahre verbunden. 29

Ab dann finden sich Indizien für einen Paradigmenwechsel hin zur Untersuchung der Geschichte von unten. Es waren vor allem die Forschungsarbeiten von Giovanna Procacci, die neue Horizonte eröffneten. Ihre im Jahre 1994 erstmals veröffentlichte Studie widmete sich kritisch dem Verhältnis der italienischen Regierung zu ihren Kriegsgefangenen im Feindesland. 30 Die Kriegsgefangenenlager waren nach Procacci das Produkt der modernen Industriegesellschaft. 31

Mauthausen in Oberösterreich fungierte aus ihrer Sicht als Pandämonium der österreichisch-ungarischen Lager. Durch die miserablen Bedingungen sei die Sterblichkeitsrate ungewöhnlich hoch gewesen. Zur Untermauerung dieser Hypothese stützt sich Procacci auf Augenzeugenberichte aus oberösterreichischen Lagern, die die Briefzensur offensichtlich passieren ließ:

„[…] In Mauthausen sahen unsere Offiziere häufig die gefangenen Soldaten, die aus ihrer Gruppe jeden Morgen in eine Abteilung kamen, um Abfälle zu sammeln, wir sahen sie, wie sie sich in die Abwasserkanäle und in die Abfallbehälter warfen, um Heringsköpfe und -gräten sowie Kartoffelreste und jede Art roher, verdorbener und fauler Waren zusammenzukratzen […]“. 32

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